Zur Beziehung von Glaube und Wissenschaft

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Trennen Sie Wissenschaft und Glaube fein säuberlich? Diese Trennung gehört zur "säkularen Zivilreligion" unserer Breitengrade. Abraham Kuyper (1837-1920), Gründer der Freien Universität Amsterdam und niederländischer Premier von 1901-1905 sah dies anders. Ich habe eine kürzlich erschienene englische Übersetzung rezensiert.

Abraham Kuyper. Nelson D. Kloosterman (Übersetzer). Wisdom and Wonder: Common Grace in Science & Art. CLP: Grand Rapids, 2011. 194 Seiten. Euro 2,81 (Kindle)

In welcher Beziehung stehen Glaube und Wissenschaft zueinander? Diese Frage bildet Teil des bedeutenden Fragenkomplexes, in welcher Beziehung Christentum und Kultur zueinander stehen. Im Rahmen des Übersetzungsprojekts von Abrahams Kuypers dreibändigem Werk „Gemeene Gratie“ wurden zwei Texte, die in der ersten niederländischen Ausgabe (1905) vergessen wurden aufzunehmen, unter dem Titel  „Wisdom and Wonder: Common Grace in Science & Art“  in einer englischen Übersetzung herausgebracht. Ich folge den Argumenten des ersten Teils über die Wissenschaft.

Im ersten Abschnitt „Weisheit“ beginnt Kuyper mit dem Charakter der Wissenschaft. Sie habe ihren eigenen Charakter und müsse ohne „externe Ketten“ bleiben. Wenn sie jedoch zum Diener des Staates oder der Kirche werde, missachte sie ihren göttlichen Ruf. Wie begründet Kuyper dieses Postulat? Die Wissenschaft sei keine Institution, die nach dem Sündenfall eingeführt wurde, sondern ähnlich wie Ehe und Familie Bestandteil von Gottes ursprünglicher Schöpfung. Sie ruhe in der Ebenbildlichkeit Gottes, die den Menschen auszeichnet. Menschliches Denken entstammt dem unabhängigen, originären Denken Gottes. Kuyper verweist in diesem Zusammenhang auf die Weisheit Gottes vor der Schöpfung, wie sie in Sprüche 8,22-31 dargestellt wird. Dem göttlichen Denken, ausgeführt durch sein Wort, entspringt die gesamte Schöpfung. Es gibt demnach nichts, was nicht Ausdruck von Gottes offenbarten Gedanken wäre. „Die ganze Schöpfung ist nichts anderes als der sichtbare Vorhang, hinter dem die gepriesenen Werke des göttlichen Denkens erstrahlen.“ Es gibt a) die reiche und volle Klarheit Gottes von Ewigkeit her, b) die Schöpfung als Offenbarung der Fülle seiner Gedanken, c) Menschen als Ebenbilder Gottes, ausgestattet mit der Fähigkeit seine Gedanken zu erfassen und zu reflektieren. Diese Gedanken entfalten sich durch das Kollektiv der ganzen Menschheit über die Generationen. (Das veranlasst Kuyper zur Bemerkung, mit Vorfreude die Entdeckungen des 20. Jahrhunderts in der „Arena der Wissenschaft“ zu erwarten.)

Die Wissenschaft ist folglich zur Verherrlichung von Gottes Namen geschaffen. Sie arbeitet daran, schritt- und stückweise diese Gedanken zusammen zu tragen. So wird der zweite Abschnitt „Erkenntnis“ eingeleitet. Nun wandten Stimmen aus christlichen Kreisen ein: Hat nicht gerade die Wissenschaft den Glauben mancher Menschen zerstört? Deshalb müsse man die Wissenschaft eher doch bekämpfen statt sie zu kultivieren. Kuyper kontert: Nicht die Wissenschaft an und für sich sei zu verurteilen, sondern deren Loslösung von Gott. Damit stellt sich gleich die nächste Frage: Führt denn ein verdunkelter Verstand, getrennt von Gott, nicht zu falschen Schlussfolgerungen? Hier kommt die allgemeine Gnade ins Spiel. Gottes Wirken hält das Böse zurück. Nur so sei erklärbar, warum Plato und Aristoteles, Kant und Darwin als „Sternen erster Güte“ und grosse Kaliber der Wissenschaft wirken konnten. Die Auswirkung der Sünde bestehe vielmehr darin, dass sie nicht mehr in der Lage sei, den inhaltlichen Kern zu treffen und den richtigen Kontext zu erfassen. Ja, der Mensch verfüge zudem nicht mehr über die Fähigkeit, die Dinge unmittelbar zu erfassen (so wie es Adam bei den Tieren im Paradies getan hatte, siehe Gen 2,18-20). Sobald die geistliche Arena betreten werde, verliere sich der Mensch in Spekulationen und Annahmen. Durch die Sünde besteht jederzeit die Möglichkeit des Missbrauchs, auch wenn die Wissenschaft als Überbleibsel des Paradieses das Leben bereichere.

So wie ein gesprungener Spiegel einen gewissen Wert behält, so ist die Wahrnehmung der Welt „gesprungen“ und verzerrt. So leitet Kuyper den dritten Abschnitt „Verständnis“ ein. Der Mensch verfügt über die doppelte Fähigkeit, nämlich die optische Wahrnehmung an und für sich sowie die Kapazität, über diese zu reflektieren. Nun bestand schon zu Kuypers Zeiten die Ansicht, dass Wissenschaft „neutral“, das heisst losgelöst vom menschlichen Sein, betrieben werden könne. Die Naturalisierung der gesamten Wissenschaft hatte bis zur Überlegung geführt, dass alles auf eine stoffliche Basis zurückgeführt werden könne. Welche Rolle spielt aber die Persönlichkeit des Forschenden? Und weshalb kommt es bei „allgemein gültigen Ergebnissen“ der Wissenschaft ständig zu Widersprüchen? Das hat eben damit zu tun, dass die sichtbaren Dinge, die wahrgenommen, gehört, gewogen und gemessen werden, durch den Geist des Menschen verarbeitet und in ein System eingebettet werden. Die Wissenschaft als solche ist nämlich unfähig, die Frage des Ursprungs, des Zusammenspiels und der Bestimmung der Dinge zu klären.

Kuyper geht im vierten Abschnitt „Sünde“ noch weiter. Wenn die (natur-)wissenschaftlichen Methoden auf die Geisteswissenschaften angewandt wurden, dann führte das zu einer Verneinung Gottes. Die moderne Wissenschaft sei deshalb von tiefem Misstrauen durchdrungen, was mit Unglauben gleichzusetzen sei. Es entsteht eine Sogwirkung auf den christlichen Wissenschaftler, der entweder den Inhalt seines Glaubens aus seiner Forschung ausgrenzen müsse oder aber vom Glauben abfalle. Kuyper  greift auf 1Kor 2,11-15 zurück, wo das Wissen der Welt als Torheit dargestellt wird und nur der vom Heiligen Geist erleuchtete Verstand zu validem Wissen, das heisst zur Wahrheit und Essenz der Dinge vordringen kann. Damit sei es unvermeidlich, dass es zu zweierlei Arten von Wissenschaften komme. Die erste starte im Geist dieser Welt, die andere im Geist Gottes. Die spezielle Offenbarung Gottes durch die Bibel erhelle den Bereich der allgemeinen Offenbarung, also auch die Wissenschaft – obwohl diese selbst nicht dem Bereich der speziellen Gnade gehöre (man merke den austauschbaren Gebrauch von „Offenbarung“ und „Gnade“). Die allgemeine und spezielle Gnade könnte nicht mit zwei nebeneinander liegenden Ticketschaltern verglichen werden, sondern seien wie zwei Fäden ineinander verwoben. Dann müsste es aber, so wirft Kuyper ein, wenigstens unter Christen zu einem Konsens kommen. Doch halt: Es existiere auch unter ihnen eine Vielfalt von Meinungen. Wenn es aber um die Grundlagen gehe, seien sie plötzlich bereit zusammen zu stehen. Um dies zu erklären, wird in die Kirchengeschichte zurückgeblickt: Während im Mittelalter die Einheit überbetont worden sei (zu Ungunsten der Vielfalt), gebe es seit der Reformation eher die Tendenz die Vielfalt auf Kosten der Einheit zu stark zu gewichten. Kuyper bringt als Beispiel verschiedene kirchliche Traditionen (Lutheraner, Reformierte, Katholiken), deren Entstehen nur in einem unterschiedlichen geistlichen und sozialen Kontext möglich geworden sei.

Was bedeutet das für die Bildung? Kuyper meint, dass zumindest im Bereich der Geisteswissenschaften Gläubige und Ungläubige separate Wege einschlagen müssten. Natürlich könnten die Forschungen zum gegenseitigen Gewinn ausgetauscht werden. Der Bau des Tempels der Wissenschaften dürfe aber auf keinen Fall den Ungläubigen überlassen werden. Der Rückzug in die kirchliche Umgebung sei ein schwerwiegender Fehler. Die Christen müssten nur eine angemessene Perspektive auf Welt und Leben einnehmen, wenn sie in ihrer Beschäftigung mit der Wissenschaft nicht abdriften wollten. Doch gerade die Wissenschaft stelle ein Instrument zum Bezeugen des Glaubens dar. Die unabdingbare Konsequenz davon ist die Gründung einer Bewegung auf universitärem Niveau bzw. einer christlichen Universität. Die Heilige Schrift konzentriere sich nämlich nicht auf die individuelle Errettung, sondern bereichere auch den Bereich der allgemeinen Gnade.

Eigentlich stelle die Wissenschaft im Bereich der allgemeinen Gnade gerade das machtvollste Instrument dar, das die Folgen der Sünde, Irrtum und Elend, bekämpfen helfe. Gleichzeitig entferne sich eben die von Gott autonome Wissenschaft von ihrem idealen Gebrauch: Die Juristen sähen Recht nur noch im Licht von Tradition und gesellschaftlichen Übereinkommen an, was die Rechtsunsicherheit verstärke. Die Medizin tendiere dazu, die geistliche Dimension des Menschen zu vernachlässigen und nur noch dem Körper Aufmerksamkeit zu zollen. Die Naturwissenschaften führten durch die Weltanschauung der Evolution direkt in den Atheismus. Der Mensch verliere dadurch seinen Vorzug der Ebenbildlichkeit Gottes. Die Geschichte – als Teil der Humanwissenschaften – berücksichtige nur noch psychologische und materielle Ursachen, anstatt das Kreuz Christi zum Zentrum zu machen. Kuyper kommt zum Schluss: Die christliche und nicht-christliche Wissenschaft könne nicht im selben Flussbett fliessen. Wenn die Wurzel des Baumes schlecht sei, trage das Auswirkungen bis in die Äste. Er fordert darum eine unabhängige christliche Wissenschaft. Sonst bestehe die Gefahr, einen hohen Preis zu zahlen durch die Invasion anderer Grundüberzeugungen.

Was mir an diesen Ausführungen gefällt:

     

  • Kuyper unternimmt den Versuch der Integration. Ich kenne manche Berufsleute, die beide Bereiche fein säuberlich trennen.
  • Die Naturalisierung der Wissenschaft wird hinterfragt.
  • Die Auswirkungen der Sünde werden konsequent in die Überlegungen einbezogen.
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Meine Anfragen:

     

  • Die exegetische Beweisführung „Wissenschaft als Institution von Gottes (ursprünglicher) Schöpfung“ trägt einen spekulativen Zug.
  • Die Idee einer christlichen Wissenschaft erscheint auf dem Hintergrund von Kuypers Lebenswerk (Gründung einer Universität, massgebliche Mitgestaltung der nationalen Politik) verständlich, aus heutiger Optik befremdend, ja sogar anmassend.
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Erschien zuerst unter www.hanniel.ch.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ice66

"Herr Kolbe hat Recht. Es gibt weder für noch gegen die Existenz Gottes den absolut gültigen Beweis."
Es gibt überhaupt keine absolut gültigen Beweise.

Aber einiges ist doch auffällig:
Wenn es darum geht, darauf hinzuweisen, dass die Nichtexistenz Gottes nicht beweisbar ist, verstehen Theisten sehr wohl, dass man das als wahr bezeichnet, was mit den Tatsachen übereinstimmt und das als Unwahr, was nicht mit den Tatsachen übereinstimmt.

Wenn man aber darauf hinweist, dass die Geburtsgeschichten von Jesus nach Matthäus und Lukas unwahre Legenden sind, (und die meisten Theologen wissen sehr wohl, dass das unwahre Legenden sind), werden aus ganz gewöhnlichen Unwahrheiten, mit rhetorischen Tricks "höhere Wahrheiten", "metaphorische Wahrheit" mit "tieferem Sinn" gebastelt. Im gewöhnlichen Sinne bleiben sie aber dennoch unwahr.

Auch kann man etwas, das ohnehin Tatsache ist, nicht tun, man kann aber gemäß den Regeln einer Ideologie handeln. Und laut Johannesevangelium liebt der das Licht, der die Wahrheit tut. Jesus ist die Wahrheit, der Weg, und das Leben. Es ist nicht "vernunfterweiternd", wie Benedikt das bezeichnet hat, wenn man nur noch das als "Wahrheit" wahrnehmen würde, was eine einzige Person gesagt und getan hat und alles ander, was wirklich ist, ausblenden würde. Auch Christen machen das nicht. Es dürfte nämlich auch für Christen bemerkbar sein, dass es mehr als eine "ideologische Wahrheit", wenn man es denn so bezeichnen will, auf dieser unerer Erde gibt und dass diese keine objektiven Tatsachen sind, die sich dadurch auszeichnen, dass sie von Menschen nicht beeinflußt werden können. Sonst würden Sie nicht als objektiv gültig bezeichnet.

Gravatar: Schulkrankenpfleger

"Also beweisen Sie bitte schön, dass es keinen Gott gibt."
Gerne! Direkt im Anschluss ihrer Widerlegung des fliegenden Spaghettimonsters, Der Fee in meinem Garten und den unsichtbaren Einhorn in meiner Garage.
Die Existenz nicht existierende Dinge kann(!) man nicht widerlegen.

Gravatar: Jens

Sie sagen: "Derjenige, der eine These aufstellt, ist auch in der Beweispflicht!"
Völlig richtig! Also beweisen Sie bitte schön, dass es keinen Gott gibt.
Polemik ist kein Beweis.

Gravatar: Joachim Datko

Dumme Gänse Brunnen, als Warnung für Gläubige

Ein Künstler hat für den Regensburger Bischofshof eine Brunnenfigur geschaffen, die Gläubigen zur Warnung dienen soll.

http://home.fotocommunity.de/esc/index.php?id=1352006&d=19845675

In Regensburg werden dieses Jahr ungefähr 1.000 Menschen die beiden großen christlichen Kirchen verlassen. Die Kleinkindtaufen sollten abgeschafft werden, sie verstoßen gegen das Selbstbestimmungsrecht.

Gravatar: Schulkrankenpfleger

Es kann auch niemand die Existenz des fliegenden Spaghettimonsters widerlegen. Was sagt uns das? Derjenige, der eine These aufstellt, ist auch in der Beweispflicht!
Außerdem hinkt ihre Bezugnahme ein wenig, denn Atheisten als "Gläubige" zu bezeichnen ist in etwa so sinnig wie "Glatze" als eine Haarfarbe oder "Aus“ als einen TV Kanal zu bezeichnen.
Jemand , ich glaube es war Dawkins, hat sinngemäß einmal gesagt: "Wir sind alle Atheisten – fast allen Göttern gegenüber! Echte Atheisten gehen nur einen Schritt weiter."

Gravatar: Ursula Prasuhn

Herr Kolbe hat Recht. Es gibt weder für noch gegen die Existenz Gottes den absolut gültigen Beweis.
Insofern haben religiöse Menschen mit glühenden Atheisten eins gemeinsam: Sie sind allesamt Gläubige.

Gravatar: Joachim Datko

Religionen indoktrinieren von klein auf!

Zitat: "Wie schon erwähnt, manche nennen das “höhere Wahrheit”, die Gläubige zwar nicht haben, aber in der sie sind, wie Benedikt einmal formulierte."

Herr Joseph Ratzinger wurde schon am Tage seiner Geburt r.-k. getauft und von klein auf katholisch indoktriniert. Seine "höhere Wahrheit" wurde ihm eingeprägt. Viele Oberpriester sind Opfer ihrer Religion, sie haben nicht als Erwachsene zum Glauben gefunden, sondern wurden von klein auf indoktriniert. Manche Menschen wiederholen, ohne jede Reflexion, papageienartig die ihnen in der Kindheit eingeprägten Glaubensinhalte.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de

Gravatar: Ice66

"Aber das ist ja das praktische an der Religion. Sie hat nicht den Anspruch nachvollziehbare Fakten zu liefern, sondern stellt lediglich Dogmen auf, die man entweder glauben kann oder nicht."
Wie schon erwähnt, manche nennen das "höhere Wahrheit", die Gläubige zwar nicht haben, aber in der sie sind, wie Benedikt einmal formulierte. Anderere bemerken, dass das eine Ideologie ist.

Gravatar: Ice66

Chemische Evolution (mag die Beweislage auch noch schwach sein).

Was die Evolution nicht erklärt ist, wie das Potential für die Entstehung eines solchen chemischen Prozesses, der im weiteren sogar zur Entstehung von Organismen mit Geist führte, bereits als Potential in einem Universum angelegt sein kann.

Wer sich allerdings für philosophischen Fragen interessiert, wie: "Was ist der Mensch", was ist der Geist des Menschen, kommt an einer Betrachtung aus der Perspektive eines Evolutionsbiologen wohl nicht mehr vorbei., denn auch der Geist ist ein Produkt der Evolution.
Wer die "gewöhnliche Wahrheit" zur bloßen Richtigkeit abkanzelt, wie das beispielsweise Hegel gemacht hat, verkennt die Zusammenhänge. Er verkennt auch, dass "höhere Wahrheiten", wenn Sie lediglich der menschliche Geist gebiert, stets umstritten bleiben werden, da sie konstruiert sind.

Gravatar: Schulkrankenpfleger

@Klaus Kolbe
"kann letztendlich den Ursprung, den Nullpunkt, wenn man so will, unseres Seins nicht erklären."
Was verstehen sie konkret darunter, wir ist ihre Aussage hier zu verstehen?! Die Entstehung der ersten Polypeptitketten, der 'erste' H. sapiens oder die Entstehung des Universums? Oder halten sie das etwa mit Absicht so schwammig?

"Oder haben diese eine schlüssige, beweisbare Erklärung für unser aller Ursprung?"
Hierbei vergessen sie eine einfache, aber entscheidende Tatsache: selbst wenn(!), was dank der seeeehr reichhaltigen Beweislage, sich zB die Evolutionstheorie als falsch oder unvollständig heraus stellt, heißt das noch lange nicht, das hier eine, wie auch immer geartete, göttliche Wesenheit involviert ist. Das(!) bleibe zu beweisen.
Aber das ist ja das praktische an der Religion. Sie hat nicht den Anspruch nachvollziehbare Fakten zu liefern, sondern stellt lediglich Dogmen auf, die man entweder glauben kann oder nicht.

Gravatar: Klaus Kolbe

@ Freigeist
@ Joachim Datko

Auch die Wissenschaft (weder Harr Darwin, noch andere) kann letztendlich den Ursprung, den Nullpunkt, wenn man so will, unseres Seins nicht erklären.
Und daran, meine Herren, kommt keiner vorbei.
Auf zumindest den Versuch wäre ich sehr gespannt.
Hier liegt jedenfalls das Waterloo derjenigen, die Gottes- oder Göttervorstellungen ablehnen.
Oder haben diese eine schlüssige, beweisbare Erklärung für unser aller Ursprung?

Gravatar: Joachim Datko

Gottesvorstellungen sind aus der vorwissenschaftlichen Zeit, als man nicht erklärbare Phänomene Geistern und Göttern zuordnete.

Mystische Geschichten um Gottesvorstellungen sind für naive Menschen geschrieben worden. Man nehme die mystische Geschichte von der Vernichtung Sodoms und Gomorras durch den abrahamitischen Gott, da muss man schon sehr naiv sein, dass man so etwas glaubt.

Heute würde man psychiatrische Gutachten von einem Massenmörder anfertigen lassen.

Der einzige Mensch, der in dieser Geschichte wissen will, anstatt zu glauben, die Frau Lots, wird bestraft.

Gravatar: Freigeist

An der Evolution (Darwin) kommen Sie nicht vorbei und somit gibt es die christliche Sünde nicht.

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