Svenja Bergt ist bei der TAZ spätestens seit dem Wahlerfolg der Piraten in Berlin zuständig für Kritik an dieser Partei. Nur: Es fällt ihr nichts ein - das merkwürdige sogenannte Programm dieser entspannten und spontanen Internetfreunde wird kaum erwähnt. Dabei gäbe es inhaltlich für eine linke Zeitung viel zu bemängeln.
Es gibt nur ein Thema, das noch interessiert: die Frauenquote, der Frauenanteil, der womöglich tatsächliche Frauenmangel bei den Piraten. "Problem mit zwei X-Chromosomen", heißt eine Überschrift gestern, in der heutigen Ausgabe wird erneut "Geschlechtergerechtigkeit" eingefordert. Die Genderberaterin Regina Frey darf sich darüber auslassen, dass bei der Piratenpartei "die Antifeministen dominieren". Es ist lächerlich. Diese vollkommen einseitige Kritik demonstriert die intellektuelle Kapitulation der Linken.
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Adorján Kovács
Deutsche Befindlichkeiten. Eine Umkreisung
Artikel und Essays.
Essen: Die Blaue Eule, 1. Auflage 23.02.2012, Paperback, 318 S., Maße: 21,0 x 14,8 cm, ISBN: 978-3-89924-337-6, Preis: € 36,00.
Kommentare zum Artikel
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wie mag es bei der TAZ wohl um die Frauenquote stehen?
Es lohnt sich, gelegentlich den Linken zuzuhören, denn deren Problemanalysen treffen oftmals zielgenau. Allerdings sind die Schlüsse, die sie daraus ziehen, grottenfalsch. Zeitgleiches Auftreten von Phänomenen wird zum Beispiel oft kausal verschränkt. Überhaupt ist die Kausalrichtung bei den Linken meist verkehrt herum gestrickt. Um aus Erkenntnissen richtig schlußfolgern zu können, bedarf es freilich einer gewissen Denkschärfe. Die sucht man besser woanders, oder bei sich selbst. Die Linken sind nun einmal d...