Wie fertige ich mir Notizen an?

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Ich wurde gefragt, wie ich Notizen von Predigten anfertige. Vorab muss gesagt sein: Ich hatte schon als Kind Spass Notizen zu erstellen. Ich schrieb in der Gemeinde über Jahre jede Predigt mit.

Drei Vorteile des Schreibens

     

  1. Innerer Filter: Die gehörten Informationen durchlaufen einen ersten inneren Filter.
  2. Ablage: Das Aufschreiben entlastet.
  3. Speichern: Es entsteht ein bleibendes, personalisiertes Resultat.
  4.  

Vorbereitung

     

  • Vorlauf: Für eine gute Mitschrift brauche ich einen Vorlauf. Ich finde mich 30 bis 60 Minuten vorher am Ort des Geschehens ein.
  • Entspannung: Ich achte auf äussere Faktoren (Sitzplatz, genügend Flüssigkeit, regelmässige Dehn- und Entspannungsübungen).
  •  

Botschaft und Struktur

     

  • Absicht: Ich achte auf alle Hinweise, in denen der Redner die Absicht seiner Rede bzw. Predigt vorstellt. Das geschieht in der Regel am Anfang und am Schluss. Manchmal wird es auch Refrain-artig wiederholt.
  • Gliederung: Ebenso suche ich nach Anhaltspunkten der Gliederung. Manchmal ist diese abgedruckt. Einige Redner kündigen die einzelnen Punkte an, was sehr hilfreich ist.
  • Zusammenfassung: Am Schluss wechselt der Redner den “Modus”. Er fasst zusammen, richtet einen Schlussappell an die Hörer etc.
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Fluss innerhalb eines Gliederungspunktes

     

  • Hauptströmung: Innerhalb eines Gliederungspunktes achte ich auf die “Hauptströmung”. Welche Informationen sind nötig, um den Zusammenhang zu behalten?
  • Nebengewässer: Manche Punkte werden durch Beispiele und Geschichten illustriert. Ich vergleiche dies mit Nebengewässern. Ich höre aufmerksam zu und nütze die Zeit, um mich vom Schreiben zu erholen.
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Hervorhebungen

     

  • Gut gesagt: Es gibt Momente, in denen ich denke: “Das ist klasse gesagt.” Ich versuche, die Aussage gleich wörtlich mitzuschreiben. Wenn mir das nicht gelingt, notiere ich mir Stichworte und frage nachher einige andere Hörer, um den Punkt zu rekonstruieren.
  • Rhetorische Wiederholungen: Manche wichtigen Aussagen werden vom Redner wiederholt, um einen Schwerpunkt zu setzen. Diese notiere ich mir auch.
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Nachbereitung

     

  • Laut Korrektur lesen: Ich lese mir die Notizen gleich nach dem Vortrag leise vor. So bemerke ich unklare Stellen und unpassende Formulierungen. Falls inhaltlich eine Lücke klafft, kann ich sie schliessen.
  • Schätze sammeln: Im Nachgang kommen mir manchmal zusätzliche Überlegungen. Das führt zu Ergänzungen.
  • Mit anderen teilen: Es ist kostbar, die Überlegungen mit Freunden und in der Familie zu teilen. Manchmal merke ich, dass ich etwas noch klarer formulieren muss.
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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Joachim Datko

Hier ein Bild, den Menschen zur Warnung, die gerne Predigern zuhören!

Siehe: http://images.fotocommunity.de/bilder/gemaelde-skulpturen/skulpturen-im-freien/gaense-brunnen-9137b383-b437-42a0-a464-144f92ba47d5.jpg

Im Regensburger Bischofshof steht der Gänseprediger-Brunnen.
Die Brunnenfigur, ein Prediger,
füttert auf der Vorderseite Gänse mit religiösen Worten
http://static.panoramio.com/photos/large/57721627.jpg
und schnappt sich auf der Rückseite, als Fuchs ausgebildet, eine der von den religiösen Worten benebelte Gans:
http://www.musikundtheologie.de/resources/Gaenseprediger+Regensburg.jpg

Ich bin gerne bereit, zu den von Predigern ausgehenden Gefahren ausführlich Stellung zu nehmen.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de

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