Wie die „Gendergerechtigkeit“ ruck-zuck über Bord geht

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Nur ein Beispiel unter vielen, wie einseitig die angeblich so notwendige „gendergerechte“ Sprache angewandt wird bzw. wie schnell sie bei bestimmten Themen über Bord gehen darf.

Heute steht in der FAS auf S. 27 ein Artikel über den Bau einer der größten Moscheen der Welt. Verantwortlich für die Planung dieses gigantischen Bauwerks in Algier ist ein deutscher Architekt, der bezeichnenderweise glaubt, damit der Entwicklung einer algerischen Demokratie zu helfen (??); die fleissigen Arbeiter sind Chinesen. Die Algerier bezahlen offenbar bloß - oder sind es die Saudis? Nun gut.

Unter der großen Abbildung zum Beitrag, einer Simulation des Innenraums mit einer Vielzahl kniender Leute, steht u. a., dass diese Halle Platz für etwa 35.000 „Gläubige“ bieten werde. Da stutzt der „gendergerecht“ erzogene Leser.

„Gläubige“ können nämlich männlich und weiblich sein. Auf dem Bild sieht man aber, so wie es auch der Realität entspricht, ausschliesslich Männer. Es hätte jetzt der Logik der „gendergerechten“ Sprache entsprochen, von „gläubigen Männern“ zu schreiben, um auf die Ungerechtigkeit hinzuweisen, die in der Benachteiligung der Frauen, die nicht zum Gebet zugelassen sind, besteht.

Dreimal dürfen Sie jetzt raten, weshalb gerade bei diesem Artikel die sonst von der journalistischen Genderpolizei überall eingeforderte „sprachliche Gerechtigkeit“ auf der Strecke bleibt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Michael Schneider-Flagmeyer

Die Gendergerechtigkeit bleibt hier auf der Strecke, damit die Islamisten nicht Tödliches in die FAS/FAZ Redaktion werfen.
Bei Christen, vor allem bei Katholiken, ist man da sehr viel aggressiver, die tun nämlich sowas nicht. Da braucht sich die "tapfere" Journaille nicht zurückzuhalten.

Gravatar: Florian Hohenwarter

Es kann nicht sein, was nicht sein darf!!
Da müssen sich unsere total toleranten Schreiberlinge halt mal wieder selbst (und natürlich ihre stetig weniger werdenden Leser) anlügen. Wenn einer von denen genauer nachdenken würde, könnte es ja sein, dass sein ach so schönes Weltbild zusammenbricht!!

Gravatar: Lisje Türelüre aus der Klappergasse

Hierüber gab es vor ein paar Wochen einen Bericht im Weltspiegel.
Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß man vom Architekten nicht verlangt hatte, zum Islam zu konvertieren, da er sich nur vor außen mit der Moschee beschäftige (oder so ähnlich).
Am meisten umgehauen hat mich aber der Bericht über den chinesischen Arbeiter. Dem schmeckte das algerische Gemüse nicht. Schwupp hat er in seiner Freizeit - direkt neben der Baustelle- einen Gemüsegarten angelegt. Er wurde beim Wässern des Beetes gezeigt.

Warum bitte können Algerier nicht in Algerien Gemüsegärten anlegen ???

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