Was uns der Mordfall in Emden lehren sollte...

Seit gestern hat es - laut Urteilsspruch vom großen Pfeiffer - die Polizei zu Wittmund auf dem Gewissen, dass die Mordtat des 18-jährigen an der elfjährigen Lena aus Emden geschehen ist.

Veröffentlicht:
von

Und in der Tat, deren Schläfrigkeit scheint alle Ostfriesenwitze zu bestätigen. Doch die eigentliche Schuld liegt in der allgemeinen Ignoranz der Instanzen im Umgang mit der Sexualsucht. Diesem Täter ist sie ja sogar längst vorher bewusst geworden. Er hat sie als eine Einschränkung seiner Willensfreiheit offenbar bereits so qualvoll erlebt, dass er sich zum Salto Mortale einer Selbstanzeige entschloss. Die typische Entstehungsweise über den sich immer mehr steigernden Umgang mit immer härterer Pornografie hatte ihn bereits klar werden lassen, dass er von dem Drang besetzt worden sei, seine sexuellen Fantasien real umsetzen zu müssen. Solche dranghaften Steigerungen sind die üblicherweise auftretenden Abläufe bei jeder Sucht, wenn ein großer Naturtrieb an die Maßlosigkeit ausgeliefert wird. Er beraubt den Menschen partiell in diesem Bereich seiner Willensfreiheit. (Bei der Alkohol- und Spielsucht z. B. ist das nicht anders.)

Dieses entsetzliche Geschehen in Ostfriesland bedürfte zu dem ganzen daraus entstandenen Elend nicht eines besonderen Kommentars, wenn nicht eine erhebliche Zahl, besonders von jungen Männern, zur Zeit solchen Gefahren ausgesetzt wäre. Als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin erreichen mich zur Zeit nicht wenige Hilferufe von der Art, wie dieser spätere Mörder sie vorher versucht hat; denn es ist eine Vielzahl von Jugendlichen und Männern, die sich jetzt im PC über XXX in den Einstieg der harten Pornografie begeben. Niemand hat ihnen nämlich zuvor gesagt, dass sie sich damit in eine große Gefahr begeben: Den Geschlechtstrieb von seinem Ziel abzukoppeln, was ihnen die Fesselung an den nun fehlgeleiteten Trieb bescheren und das heißt, sie süchtig machen kann; denn die Natur rächt sich, wenn man sie missbraucht. Es ist deshalb zu befürchten, dass eine ignorante Bevölkerung und eine lüsterne Journaille noch weitere Chancen zu ähnlichen furchterregenden Skandalen bekommen wird – es sei denn, eine verantwortungsbewusste Gesellschaft käme auf die Idee, mit ihrer Neurologie, mit ihrer Jurisprudenz, mit ihren Kirchen der Irreführung abzuhelfen und die entfesselte Sexualität so in Grenzen zu weisen, das nicht eine Vielzahl junger Menschen an ihre Gefahren ausgeliefert wird.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Beobachter

Noch so eine Worthülse, gern gebraucht hier "Ideologie". Von der sind laut Freie Welt offenbar alle befangen, nur die werte Schreiberschaft hier nicht. Und auch wenn es schwer zu fassen ist, sie GLAUBEN das offenbar wirklich!

Gravatar: Klaus Kolbe

Manche verabschieden sich durch Zurschaustellung ihrer Geschichts(un)kenntnisse selbst aus dem Kreis ernstzunehmender Diskussionsteilnehmer.

Gravatar: H. N.

Ach, Beobachter, Sie nerven mit Ihrem Mangel an Wissen und Ihrer Fülle an Ideologie.

Gravatar: Beobachter

@ Klaus Kolbe
„Der Sieger schreibt die Geschichte.“ und wer waren dann ihrer Meinung nach die "Sieger"? Haben etwa "Linke" die Macht übernommen nach Beendigung des Weltkrieges? Dann waren wohl die 68er überflüssig...

Gravatar: Beobachter

@ Klaus Kolbe
ja und die Deutsche DEMOKRATISCHE Republik war dann wohl demokratisch, sicher. Vielleicht sollten sie sich etwas mehr an den Inhalten als an den Namen orientieren. Wie gesagt diese alberne Verdrehung mag in ihren Kreisen funktionieren und wird auch immer wieder gern hervorgekramt, die allgemeine Geschichtsschreibung sieht das anders. Und egal wie sie das nun bezeichnen wollen, es ändert nichts an den Aussagen der Frau Meves um die es hier eigentlich geht.

Gravatar: Jonas M.

@Beobachter
Sie sind doch gar nicht amüsiert, Beobachter. Ihr Schlapplachen wirkt ziemlich künstlich und hilflos.

Gravatar: Lukas W.

@Klaus Kolbe
@Ursula Prasuhn
Ich bin der Person "Beobachter" fast dankbar für die Nazi-Keule, denn durch sie hat er gezeigt, wes Geistes Kind er ist.
Ihrer beider Kommentare stimme ich vorbehaltlos zu!

Gravatar: Ursula Prasuhn

@Beobachter
Frau Meves argumentiert auf Grund von Erfahrung und Kenntnis jener Fachliteratur, die viele Meinungsmacher gern auf den Index verbannen würden, obwohl sie fundierter ist als das frisierte Bild von Frauen, Männern und Kindern, wie es uns heute immer wieder eingeredet wird. Welchen Zweck hat es, Wesensmerkmale unseres Menschseins zu verleugnen, nur weil sie nicht zur Political Correctness unserer Tage passen. Nicht die Architektur hat Menschen geschaffen, sondern die Natur. Frau Meves hat sie immer im Auge behalten in ihren Plädoyers für eine gesunde Erziehung, auch wenn sie damit so manchem neumodischen Erziehungsguru in die Parade fuhr und sich nicht nur Freunde machte.
Das Bild vom Menschen kann man nicht am Reißbrett oder Schreibtisch entwerfen, was Ideologen so gern tun und aus ihrer falschen Vorgehensweise Trugschlüsse ableiten. Wenn diese Art der Meinungsbildung über Erziehung weiter Schule macht, hoffe ich nur, dass „altbackene“ Stimmen wie die von Christa Meves nicht gänzlich von einem hochmütigen Fortschrittsglauben verdrängt werden, denn Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.

Gravatar: Ursula P.

@Klaus Kolbe
Danke, Herr Kolbe! Mit Ihren Zeilen an "Beobachter" haben Sie mir die Worte aus dem Mund genommen.

Gravatar: @ XY

Wollen sie sagen Pornografie führt in der Regel zu Mord?

Gravatar: X.Y.

@Kritiker
Wollen Sie damit sagen, dass Pornografie eine feine Sache ist?

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang