Warum das Betreuungsgeld weg muß

Die CSU hat es 2007 erzwungen, als Bedingung für ihre Zustimmung zum gigantischen Krippenbau-Programm (750.000 Plätze) v. d. Leyens:

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Ab 2013 sollen die Mütter (oder Väter); die ihre Babies und Kleinkinder unter 3 Jahren (!) selbst pflegen und erziehen, also auf die Inanspruchnahme eines mit satt 1000 € staatlich subventionierten Krippenplatz verzichten, zum Ausgleich wenigstens ein kleines Betreuungsgeld von 150 € erhalten.

Das Betreuungsgeld ist Gegengewicht gegen die einseitige Krippenförderpolitik.  Es soll Eltern Wahlfreiheit sichern, sich für oder gegen die Krippe entscheiden zu können.

Aber genau das darf nicht sein. Kein Ausgleich, keine noch so kleine Anerkennung für elterliche Erziehungsleistung. Wahlfreiheit? Auf keinen Fall! Dergleichen fürchten die Sozialingenieure/innen der Nomenklatura wie der Teufel das Weihwasser. Es geht schließlich um viel, um den ganz großen Wurf, um Konstruktion und Aufzucht des neuen Gender-Menschen, der von archaischen Bindungen (wie z.B. Eltern und Geschwistern) befreit, sich ganz den Erwartungen des gelenkten Mainstreams anpassen und nutzbar machen soll. 

In Fragen der staatlich gelenkten Sozialisation soll das Volk keine Entscheidungen treffen. Wir sollen glauben, die Krippe sei der frühkindlichen Weisheit letzter Schluss und das bildungstechnisch Beste für unser Kind. Deshalb sollen wir uns die Krippe selbst wünschen und alles vergessen, was wir von Anbeginn der Menschheit als einzig angemessenen Aufenthaltsort für unsere frühesten Jahre kennen: unsere Mutter und unsere Familie, die uns liebt. (Denn Babies brauchen keine Bildung, Babies brauchen sichere Bindung.)

Um all dies vergessen zu machen ist Eltern-Bashing Trend. Gezielt wird auf das Ansehen und Selbstbewusstsein von Eltern zwecks allgemeiner Verunsicherung.  Unter Politiker/innen hat dies schon böse Tradition. So ließ Finanzminister Steinbrück im Februar 2008 durch seinen Sprecher öffentlich mitteilen, „die Frage sei, ob man den Eltern etwas mehr Geld für DVDs oder Zigaretten gebe oder man bedeutend mehr für die Kinder mit besseren Betreuungs- und Bildungsangboten erreiche. Der Minister bevorzuge den zweiten Weg.“ Ministerin v. d. Leyen unterstellte Eltern schon 2007, sie würden vom Betreuungsgeld noch „größere Flachbildschirme kaufen“.  Nachdem das Publikum zuvor monatelang mit immer drastischeren Fällen von verwahrlosten Kindern medial konditioniert worden war, konnten die Minister sich des zu erwartenden Beifalls für ihre unverschämten Ausfälle gegen Eltern sehr sicher sein.

Spätestens seit dieser gelungenen Kampagne stehen Eltern generell unter Verdacht, ihren Kindern nichts Gutes tun zu wollen oder zu können. Umso heller erstrahlt dagegen das Licht des guten und treusorgenden Staates, der als Anwalt und Retter der Kinder auftritt und ihre wahren Interessen (gegen die Eltern) vertritt. So kommt es, daß nicht wenige Zeitgenossen, die sich selbst für kritische Geister halten, mittlerweile die Meinung vertreten,  Eltern müsse klar gesagt werden, wo es lang geht, in allen Erziehungsfragen, in Bildungsfragen sowieso. Wer nicht spure, dem sollten die Kinder eben weggenommen werden. Alles natürlich nur zum Wohle der Kinder.

Der jüngste Empörungsschwall des Berlin-Neuköllner SPD-Bürgermeisters Buschkowsky gegen ein Betreuungsgeld für zu Hause erziehende Eltern bedient diese eingeübten Reflexe. Dies sichert ihm bundesweite Medienaufmerksamkeit.  „In der deutschen Unterschicht wird das Geld versoffen, in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen, wenn überhaupt“, so poltert er und wird für seinen „Mut“ bejubelt. Na prima!

Neukölln, als Berliner Bronx ist großstädtischer Brennpunkt gescheiterter Ausländerintegration. Wer sich dies als Maßstab für den bürgerlichen Flächenstaat Bundesrepublik verkaufen lässt und den Sinn des Betreuungsgeldes an Neuköllner Problemen misst, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

www.familien-schutz.de

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Familientrends

Das Betreuungsgeld ist unter dem Aspekt der Gerechtigkeit zu rechtfertigen - allerdings nur unter dem Aspekt der Gerechtigkeit.

Problematisch beim Betreuungsgeld (wie auch beim Krippenausbauprogramm) ist aber, dass der Staat dabei wie ein wohlmeinender Gutsbesitzer Subventionen an seine ihm schutzbefohlenen Familien verteilt und die Familien dadurch zu Almosenempfängern degradiert. Familien stehen nun in der Öffentlichkeit plötzlich unter Druck, sich für diese Leistungen, die sie ja mit ihren Steuern selbst finanziert haben, unterwürfig zu bedanken.

Besser wäre es, es gäbe kein staatlich gefördertes Krippenausbauprogramm, keine subventionierten Kindergärten, kein Betreuungs- und kein Kindergeld, stattdessen aber einen kräftige erhöhten Steuerfreibetrag (ich habe es nicht ausgerechnet, würde aber einen Betrag von mindestens 15.000 EUR für sinnvoll halten) für jedes Kind.

Diese Systemumstellung (übrigens zurück zu einem System, dass wir in unserem Lande schon einmal hatten!) würde übrigens auch viel besser mit dem Prinzip der Subsidiarität vereinbar sein und die Eigenverantwortung der Familien stärken und zudem erhebliche Einsparungen in den staatlichen Verwaltungen ermöglichen!

Leider sind die meisten Politiker dagegen. Warum? Weil ihnen dann die Möglichkeit genommen würde, sich als Verteiler von Wohltaten und Geschenken aufzuspielen, die sie natürlich selbst nicht finanziert haben.

Der Staat ist die Ursache und nicht die Lösung unserer Probleme!!!!

Gravatar: Hedwig v. Beverfoerde

Sehr geehrter "Pater",
ich teile vollständig Ihre Meinung bzgl. der weitgehenden Abschaffung des Vaters in der Familie. An der von Ihnen monierten Stelle habe ich den Vater dennoch mit voller Absicht nicht ausdrücklich genannt, sondern zusammen mit Geschwistern im Begriff "Familie" subsumiert, da tatsächlich die Mutter in den ersten drei Lebensjahren, von denen hier allein die Rede ist, für das Kind die erste und wichtigste Bezugsperson ist. Das ist keine Ideologie sondern die Natur hat es so eingerichtet. Der Vater wird dann mit fortschreitendem Lebensalter immer wichtiger für das Kind. Mutter und Vater sind eben nicht einfach austauschbar und deshalb auch nicht beliebig ersetzbar. Jeder hat für sich eine durchaus verschiedene Bedeutung für das Kind und als Eltern zusammen einander ergänzende Aufgaben.
Ich erlebe das auch täglich in meiner eigenen Familie, wo mein Mann für die heranwachsenden Söhne eine unglaublich wichtige Person ist, für unsere Tochter auch, aber wiederum auf eine ganz andere Weise, während ich im Gegensatz zur Baby- und Kleinkindzeit viel stärker in den Hintergrund gerückt bin.
Kinder, die ohne (ihren) Vater aufwachsen müssen, haben eine große Last zu tragen.

Gravatar: Pater

"Deshalb sollen wir uns die Krippe selbst wünschen und alles vergessen, was wir von Anbeginn der Menschheit als einzig angemessenen Aufenthaltsort für unsere frühesten Jahre kennen: unsere Mutter und unsere Familie, die uns liebt. "

Nicht Mutter, sondern Mutter und Vater! Die naive Bevorzugung der Mutter vor dem Vater ist ein Grundübel unserer Gesellschaft und auch leider derjenigen, die sich mit ihr auseinandersetzen. Das Sterben der Familien begann schon mit der Entsorgung der Väter, nicht erst mit der Krippenidee. Es sollte also heißen: "Mutter, Vater und Familie..."

Gravatar: Skeptiker

"Neukölln, als Berliner Bronx ist großstädtischer Brennpunkt gescheiterter Ausländerintegration. Wer sich dies als Maßstab für den bürgerlichen Flächenstaat Bundesrepublik verkaufen lässt und den Sinn des Betreuungsgeldes an Neuköllner Problemen misst, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen."

Neukölln ist inzwischen schon überall in der Bundesrepublik und Eindrittel der Neugeborenen haben inzwischen einen Migrationshintergrund.

Man muss die demographische Verschiebung auf Kosten der einheimischen Bevölkerung nicht noch mit Steuergeldern fördern.

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