Im Seelsorgeraum unseres Klosters legen Menschen die Beichte ab, oder sie sprechen über ihre Sorgen und Nöte. Immer gilt: Nichts davon wird ein anderer Mensch je erfahren. Ich muss das Beichtgeheimnis wahren.
Auch hier auf meiner Website oder auf Facebook, etc. werde ich als Priester angesprochen. Das Internet wird zum vertraulichen Seelsorgeraum.
Deshalb schreckt mich die Nachricht dieser Woche besonders auf: Geheimdienste können alles einfach mitlesen. Und das ohne jeden Verdachtsmoment.
Dabei stellt das Grundgesetz, ausdrücklich formuliert „in Verantwortung vor Gott und den Menschen“, das Briefgeheimnis unter besonderen Schutz. Das gilt auch fürs Internet.
Gott hat uns Menschen die Freiheit gegeben, zu entscheiden, was der eine vom anderen wissen darf. Und wir sollten das respektieren. Dann gehen wir menschenwürdig miteinander um.
Wenn es schon Staatsschützer geben muss: Ihnen sage ich: An erster Stelle steht - gottgewollt - immer der Schutz der Privatsphäre.
Ihr
Bruder Paulus
Beitrag erschien zuerst auf: bruderpaulus.de
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
Keine Kommentare