Vermischtes vom 9. November 2015

Der Antimaskuslist Gesterkamp beanstandet "Hetze gegen männliche Flüchtlinge" - pikant. Gegen Männerrechtler hetzt er dafür umso mehr. Doch er sollte besser nicht mit Rechtspopulistinnen zusammenzuarbeiten, um linken Maskulisten eins reinzuwürgen.

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In der TV-Sendung markt des Westdeutschen Rundfunks (WDR), die heute Abend ab 21 Uhr ausgestrahlt wird, geht es in der Rubrik "Gegen den Strich" um das Thema "EMANNzipation - Gleichberechtigung bitte auch für Männer". Auf der WDR-Website findet man an zwei unterschiedlichen Stellen die folgenden beiden Teaser-Texte zur Sendung:

In Gleichstellungsfragen drehen sich die Diskussionen häufig um die Situation der Frauen. Doch auch bei Männern und Jungen gibt es eine Reihe gesellschaftlicher Nachteile. Schulkarrieren verlaufen anders, Selbstmordraten sind höher, Vorurteile verletzend. "Gegen den Strich" zeigt in markt Fälle auf.

sowie

Beim Thema Gleichstellung denkt fast jeder sofort an Frauen. Aber wer denkt an die Männer? Wir tun das heute mal. Denn auch Jungen und Männer haben mit gesellschaftlichen Nachteilen zu kämpfen. Mit welchen und wie, zeigt markt in "Gegen den Strich".

Wenn man bedenkt, dass der WDR in erster Linie rot-grüne Weltanschauung transportiert, ist das eine bemerkenswerte Entwicklung.

Nächstes Thema: Einer über Facebook verbreiteten Behauptung zufolge sollen im Hamburger Elbpark sechs Flüchtlinge eine Frau vergewaltigt haben. Weder der Hamburger Polizei noch der Leitung des Elbpark liegen entsprechende Informationen vor. Die Dresdner Polizei erklärt zu dem zuvor über 800mal geteilten Beitrag:

Die Polizei Sachsen hat am Sonntag mittag mitgeteilt, dass es sich bei dieser Meldung um eine Falschmeldung handelt. Wir möchten darauf hinweisen, dass das Verbreiten von Falschmeldungen eine Straftat ist. Zwischenzeitlich hat Falk H. sein Profilbild geändert und das Posting gelöscht. Wir bleiben weiterhin dran.

Natürlich steigt die Bereitschaft, solche Lüge weiterzuverbreiten, um so mehr, je weniger viele Menschen glauben, den Leitmedien bei solchen Themen noch vertrauen zu können. Das veranschaulicht Don Alphonso anhand der feministisch geprägten Süddeutschen Zeitung (SZ):

In Freising hat man einen mutmasslichen Serienvergewaltiger auf frischer Tat erwischt. Der Mann hat noch drei andere Taten gestanden. Die Polizei geht davon aus, dass noch mehr passiert sein könnte, und bittet die Bevölkerung um Hilfe. Gesucht werden laut SZ Informationen über einen Mann aus Freising mit Oberlippen- und Kinnbart. Das können laut Beschreibung Tausende sein. Erst im Münchner Merkur wird die Gruppe deutlich kleiner: Es handelt sich um einen pakistanischen Asylbewerber, was im Vergleich mit dem klassischen Bajuwaren aus Freising etwas anders ist. Die SZ hat etliche Autoren, die von der Piratenpartei über Julian Assange bis zur Fiktion einer deutschen Rape Culture moralische Episteln verfassen und nie zögern, Feinde der Genderideologie vorzuführen. Hier geht es nun um echte Sexualstraftaten und ihre Aufklärung. Die SZ hält Informationen zum Täter zurück. Was sagen die Feministinnen dazu? Ist es nicht der Inbegriff der Rape Culture, wenn Ermittlungen erschwert werden?

Währenddessen wirft der Antimaskulist Thomas Gesterkamp Alice Schwarzer in einem Beitrag für den "Freitag" vor "unverhohlen im rechten Fahrwasser zu schwimmen". Gesterkamp beanstandet "Hetze gegen männliche Flüchtlinge"; die EMMA begebe sich in einen Diskurs mit "rechtspopulistischen Brandstifterinnen". In diesem Zusammenhang beschimpft Gesterkamp unter anderem Birgit Kelle als "Rechtspopulistin".

So erfreulich es einerseits ist, wenn Thomas Gesterkamp ein aktuelles Leitthema auf Genderama aufgreift, ist dieser Artikel andererseits schon arg pikant. Alice Schwarzer wird seit Mitte der neunziger Jahre von vielen ein rassistisches Bild vom muslimischen Mann vorgeworfen – einer von mehreren Aspekten, weshalb Schwarzer als neue Rechte kritisiert wird. Ich selbst hatte Schwarzers Entwicklung 2001 in meinem Buch "Sind Frauen bessere Menschen?" problematisiert. Dem unbenommen hatte Thomas Gesterkamp Schwarzers Magazin noch vor wenigen Jahre als Autor zur Verfügung gestanden, um pauschalisierend und undifferenziert gegen Männerrechtler zu hetzen. In einer Kampfschrift Gesterkamps, die seinem EMMA-Beitrag zugrunde liegt, rückt er mich sogar selbst in die Nähe von Rechtsextremismus, weil ich Beiträge der "Jungen Freiheit" verlinkt hätte.

Angesichts dieser Gemengelage muss ich jetzt doch mal fragen: Herr Gesterkamp, wenn Sie selbst in einem rechtspopulistischen Medium veröffentlichen, geht das okay – aber wenn das jemand tut, der sich deutlich engagierter für Männeranliegen einsetzt als Sie selbst, bringen Sie den Betreffenden wegen Verlinkungen eines anderen Mediums in einen Zusammenhang mit Rechtsextremismus? Unbenommen der klar erkennbaren eigentlichen Positionierung des Betreffenden? Und das finden Sie nicht einmal im Ansatz schäbig? Es stünde Ihnen gut an, wenn Sie Ihrer aktuellen Distanzierung von der EMMA auch die Distanzierung von anderem Quatsch folgen ließen, den Sie vor einigen Jahren verbrochen haben. Und wenn Sie das nächste Mal den Drang verspüren, mit Rechtspopulistinnen zusammenzuarbeiten, um auch linken Maskulisten eins reinzuwürgen: Verkneifen Sie sich das besser.

Pikant ist auch, dass Thomas Gesterkamp mit solcher Kritik nur umgehen kann, indem er sie als "Hate Speech" abqualifiziert – so dieser Tage bei einer Veranstaltung der "Antidiskriminierungsstelle" , wo er sich darüber empört, dass er "regelmäßig von selbsternannten 'Männerrechtlern auf deren Plattformen diffamiert und insbesondere seine beruflichen Kompetenzen in Zweifel gezogen" werden. Sorry, das ist angesichts der vorgelegten Schriften alles andere als schwer. Ich habe den Eindruck, dass im feministischen Lager eine sehr eigentümliche Definition von Hate Speech gepflegt wird:

- Kritik an einer Veröffentlichung Thomas Gesterkamps als wissenschaftlich in weiten Teilen ungenügend: Hate Speech
- Thomas Gesterkamps Beschimpfung Birgit Kelles als "Rechtspopulistin" oder Verleumdungen anderer Menschen im Zusammenhang mit Rechtsextremismus: keine Hate Speech
- Kritik von rechtspopulistischen Positionen Alice Schwarzers: Hate Speech, wenn sie von "selbsternannten Männerrechtlern" stammt – keine Hate Speech, wenn sie von Thomas Gesterkamp erfolgt.

Als Hate Speech gilt manchen inzwischen offenbar jede konfrontative Äußerung, die nicht vom Genderlager selbst ausgeht. Dem Genderlager selbst ist Hassen erlaubt, ohne dass das zu beanstanden wäre. Und da wundert sich dieses Lager, dass es in weiten Teilen der Bevölkerung auch nach langen Jahren noch immer kritisch bis ablehnend gesehen wird – und zwar rechts UND links, bei Sexisten UND Antisexisten.

Wenn inzwischen allerdings sogar der WDR über Diskriminierungen von Männern berichtet, dann dürfte das nicht zuletzt jenen Debattenbeiträgen zu verdanken sein, die die "Antidiskriminierungsstelle" anscheinend gerne mit dem Etikett Hate Speech deligitimieren und aus der Debatte heraushalten möchte.

Auf Gesterkamps Beitrag im "Freitag" gibt es dort mittlerweile übrigens einen Artikel als Antwort, dessen Verfasserin Alice Schwarzer vorwirft, dass es ihr nie gelungen sei, "den Bogen von der Radikalität hin zum mühseligen Tagesgeschäft zu schlagen":

Als ab dem 11 September 2001 die Hatz auf Muslime begann, hatte Frau Schwarzer nichts besseres zu tun als jubelnd auf den fahrenden Zug aufzuspringen. (...) Da sich der europäische Mann offensichtlich nicht mehr als Feindbild eignete und europäische Frauen sich nicht mehr in die Opferrolle zwingen lassen wollten, kam die islamisch tradierte Kultur offensichtlich geradezu wie gerufen, für eine thematisch einseitig aufgestellte Person, deren Lebenselixier eine fundamentalistische, kompromisslose Radikalität zu sein scheint. (...) Und das, obwohl sie durch ihre Kontakte mit Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sarte eigentlich für das Hinterfragen und Nachdenken hätte sensibilisiert sein müssen. Theoretisch jedenfalls. Es sei denn, frau benötigt zwingend notwendig ein Feindbild: Feindbild Mann.

Nächstes Thema: Die Gamergate-Debatte wird möglicherweise mit Scarlett Johansson verfilmt. Darüber berichtet heute Heise Online. Eine sich um Neutralität bemühende Darstellung wie bei der Dokumentation Cassie Jayes über die Männerrechtsbewegung darf man kaum erwarten: Grundlage des Filmes sollen die Memoiren der Spiele-Entwicklerin Zoe Quinn sein, die sich mit Gamergate in einem heftigen Konflikt befindet.
Zwei Leser haben mich auf diese Meldung aufmerksam gemacht. Der eine schreibt mir dazu:

Man beachte einmal den Artikel. Tendenzieller geht es kaum; und es pflanzt sich im Heiseforum weiter. Gestern wurde der Film selbst und auch der Artikel massiv kritisiert, heute ist dann Social-Justice-Warriors-Schwemme zu verzeichnen.

Der andere schreibt:

Ich wette bereits jetzt, dass dieses problematische Thema sehr einseitig aus feministischer Sicht dargestellt wird. Und ich habe eine weitere Befürchtung, nämlich dass die in letzter Zeit zunehmend aufgekommene Thematisierung, dass weniger Frauen Filme machen und Frauen weniger Geld für das Machen von Filmen bekommen, auch damit zusammenhängt, dass man dann monetäre Mittel hat, um die feministische Sicht als einseitige Dokumentation für die Ewigkeit drehen zu können und damit andere Sichtweisen auf das Geschehene zu verdrängen. ("Schau den Film, so war das damals.")

Apropos Scarlett Johansson und apropos angeblich schlechter bezahlte Frauen im Film – dieser Tage wurde folgendes bezüglich des letzten "Avengers"-Films bekannt:

The good nerds at Comic Book Movies recently caught wind of the cast’s earnings and republished the info, which shows that Johansson was paid $20 million for reprising her role as Black Widow. Although that’s only half of what Downey Jr. made, it’s almost as much what the other four Avengers made combined. Chris Evans was reportedly paid $6.9 million; Jeremy Renner got $6.1 million (because Hawkeye’s got a lot of mouths to feed); Chris Hemsworth’s wading-pool visions were worth $5.4 million; and Mark Ruffalo made just $2.8 million.

Gibt es im modernen Feminismus eigentlich noch irgendeine groß in den Medien lancierte Behauptung über vorgebliche Diskriminierungen, die sich beim näheren Abklopfen NICHT als extrem fragwürdig entpuppt?
Zuletzt ein antisexistisches Video ganz besonderer Art: Wer hat Angst vorm weißen Mann?

Zuerst erschienen auf genderama.blogspot.de

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Gravatar: Johann Reich - Hart

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Wenn der deutsche Staat also jetzt erst versucht und beginnt, gegen den mutwilligen Fehlalarm und gegen den Missbrauch der Staatsgewalt vorzugehen, dann ist es dafür entschieden zu spät.

Die soziale Atombombe ist unter dem Beifall und mit der vorauseilenden Unterstützung des deutschen Staates nämlich schon lange erfolgreich von vollkommen entgrenzten, schwachsinnigen, verrückt spielenden und kriminellen Feminazis gezündet worden, von fcp, von female chauvinist pigs, weiblichen Chauvinistenschweinen und Opfernarzisstinnen, deren ganzer Lebenszweck darin besteht, das Schweinesystem, das der deutsche Staat nun einmal schon lange wieder ist, zu nutzen, um ihre Riesensauereien anzurichten.

Die ausdrückliche Nennung von Namen entsprechender Mitglieder / Ohneglieder der deutschen Bundesregierung
scheint entbehrlich.



http://www.spiegel.de/forum/netzwelt/verdacht-auf-volksverhetzung-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-facebook-manager-thread-369685-31.html#postbit_36220556

https://www.youtube.com/watch?v=ckjRYsU4KNU

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