Vermischtes vom 11. Januar 2016 zum Zweiten

Österreichs Männerpartei hat sich zur Kölner Silvesternacht geäußert. Anne Wizorek hat eine neue Twitter-Kampagne gestartet. Für die Gruppe MOGIS ist Alan Poseners blindes Verständnis für Multikulti kritikwürdig. Hitlers "Mein Kampf" gibt es jetzt auch in gendergerechter Sprache ;-)

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1. Mit dem vermutlich auch bald als Podcast zu hörenden Radiobeitrag "Ringen um ein neues Männerbild", der hier als Text online steht und wenige Minuten nach Online-Stellen dieses Blogbeitrags über den Sender geht, berichtet Deutschlandradio Kultur über die neue Männerbewegung in Deutschland und speziell den Genderkongress von Nürnberg. Ich selbst werde dort als "vielleicht einer der umstrittensten Teilnehmer des Genderkongresses" vorgestellt, mein Buch Not am Mann als Standardwerk der radikaleren unter den bewegten Männern.

2. In einer auch online veröffentlichten Pressemitteilung von Österreichs Männerpartei heißt es zu den derzeit heiß diskutierten Verbrechen zu Silvester unter anderem:

"Die Kölner Übergriffe zu Silvester sind in mehrfacher Hinsicht bedenklich", meint Hannes Hausbichler, Bundesvorsitzender der Männerpartei, angesichts der Folgen für die öffentliche Diskussion nicht nur in Deutschland, sondern in Österreich wie Europa:

Einerseits ist es bedenklich, dass offensichtlich organisierte, zumindest abgesprochene Übergriffe auf Frauen stattfinden.

Andererseits ist die Berichterstattung widersprüchlich, doch die Interpretation in Politik und Teilen der öffentlichen Meinung vereinfacht wie immer so unzulässig und willkürlich, dass sie den Begriff "Populismus" verdient:

Zum einen ist aus Berichten zu entnehmen, dass 40% der angezeigten Übergriffe sexuell motiviert, die Mehrzahl also vermutlich den ebenso berichteten Eigentumsdelikten zuzuordnen sein dürfte, was wiederum ebenso unter den Tisch fällt wie der Umstand, dass nicht nur Frauen unter den Opfern sind. Während nun viele Feministen aus einem, ausser Diskussion stehenden, Skandal gleich einen Geschlechterkampf gegen alle Männer konstruieren, nutzen die Extremisten der anderen Seite denjenigen Teil aus der Berichterstattung, der ihnen gerade passt, um die Fronten zwischen Migranten und Flüchtlingen einerseits sowie der eingesessenen Bevölkerung andererseits aufzubauen.

Wir erleben hier also das gegenseitige Ausschlachten der Kölner Ereignisse für eigene Zwecke, vor allem von feministischer und rassistischer Seite. Wie so oft sind sich die beiden Seiten näher, als sie es wahrnehmen wollen.

"Wir benötigen gerade angesichts der schockierenden Ereignisse in Köln eine seriöse Aufarbeitung über die tatsächlichen Geschehnisse in ihre vollständigen Gesamtheit, eine Erfassung und anonymisierte Offenlegung nachweislicher und noch nicht erwiesener Tatbestände und Anzeigen sowie gründliche Ermittlung über die Hintergründe, welche auf nicht mehr und nicht weniger als organisiertes Verbrechen hindeuten," so Hausbichler, und setzt in Richtung rechter und linker Ideologen in Deutschland wie Österreich fort: "Unsachliche Hetze anhand fehlender Fakten ist gerade jetzt verantwortungslos."

Inzwischen distanzieren sich Flüchtlinge etwa an den Hauptbahnhöfen von Berlin und Mainz von den Übergriffen, indem sie Frauen Rosen und Tulpen schenken. Die Aktion erntete auch verärgerte Reaktionen:

Manche Kommentatoren sind kritisch. Andere unverhohlen wütend. Sinngemäß schreiben sie, eine Rose mache keine Vergewaltigung wieder wett. "Sich – ausgerechnet auf einem Bahnhofsvorplatz – Frauen in den Weg zu stellen, sie anzuquatschen, ist das falsche Signal", glaubt zudem Ingrid Molnar.

(...) Der beliebteste Kommentar ist aber jener von Nutzerin Constanze Meyer: "Sehr schöne Aktion! Mal zu den Jammerern hier: Können Flüchtlinge eigentlich noch irgendwas in diesem Land machen, ohne dass es jmd schlecht redet, dran rumnörgelt oder es anderweitig niedermacht?"

Man könnte auch mal fragen, ob dasselbe nicht auch und vor allem auf Männer zutrifft.

In der "Zeit" schildert ein syrischer Flüchtling, wie er die Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof erlebt hat.

3. Anne Wizorek startete eine neue Kampagne mit dem Twitter-Hashtag #ausnahmslos, die natürlich wieder ein breites Presseecho erhält.

4. Die Gruppe MOGIS, die sich gegen Genitalverstümmelung engagiert, äußert sich auf Facebook kritisch zu einem Artikel des Journalisten Alan Posener. Während ich Poseners Engagement gegen Rassismus sehr schätze, scheint mir blinder Multikulturalismus, der sogar Körperverletzung als legitim betrachtet, nicht die richtige Einstellung zu sein.

5. Ungeachtet politischen Drucks der US-amerikanischen Frauenrechtsorganisation NOW (Genderama berichtete) forscht die renommierte Washington Post nach, was den Hintergrund der vom Magazin "Rolling Stone" ungeprüft übernommenen Falschbeschuldigungen "Jackies" angeht.

6. Die "Tagespresse" veröffentlichte heute eine Satire mit dem Titel "Mein Kampf" endlich politisch korrekt: Grüne präsentieren gegenderte Neuauflage.

Zuerst erschienen auf genderama.blogspot.de

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