Ukraine: Deutscher Rat ist teuer

Die Ukraine steht vor dramatischen Entscheidungen. Das Land ist gespalten. Nicht nur politisch, auch ethnisch. Und es sieht so aus, als wäre die ethnische der Grund der politischen Spaltung. Wegen dieser Spaltung könnte das Land auseinanderbrechen.

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Im Osten und Süden leben überwiegend (Groß-)Russen. Die eigentlichen Ukrainer, früher auch Klein-Russen oder Ruthenen genannt, leben überwiegend im Westen. Die „orangene Revolution“ wurde vor allem im Westen der Ukraine unterstützt, es ist der Westen der Ukraine, der heute zur EU neigt. Russland ist die Schutzmacht der russischen Bewohner der Ukraine.

Schon haben die EU-Aussenminister, allen voran der deutsche Aussenminister Steinmeier, gemahnt, die territoriale Integrität der Ukraine, der Erhalt der bestehenden Grenzen sei das oberste Ziel. Bei den Staaten, die wie Frankreich und Spanien mit der Autonomie der Basken und Katalanen ihre Probleme haben, mag diese Haltung noch verständlich sein.

Seit dem Zweiten Weltkrieg hat kein europäisches Land seine Grenzen weiter verändert als die Bundesrepublik Deutschland, indem nämlich die Deutsche Demokratische Republik dem Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik beitrat. Wie jeder weiß, handelte es sich nicht um eine Wiedervereinigung, sondern um einen Anschluß. Es war auch dieses erweiterte Deutschland, das die jugoslawischen Teilrepubliken Kroatien und Slowenien mit der größten Selbstverständlichkeit bei ihren Sezessionsbestrebungen unterstützte.

Es stünde Deutschland gut an, sich in Sachen territorialer Integrität der Ukraine etwas zurückhaltender zu äußern und diesbezüglich keine Ratschläge zu geben. Die Stoßrichtung gegen Russland ist nur zu deutlich zu erkennen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wilfried Schuler

Sehr vernünftiger Kommentar. Kiew war um das Jahr 900 die Haupstadt der Kiewer Rus. Eine
Keimzelle des alten Russlands. Zu der Zeit war Berlin noch ein sumpfiges Waldgebiet. Man wünscht sich das wäre es heute noch und die Neowilhelministen einschließlich des Feld-
geistlichen würden in Löchern hausen. Wen man die Sprüche liest, dass die Ukraine zu Europa gehört, kann ich nur lachen. Während 25 Jahren auf Reisen in Moskau und Petersburg habe ich mich stets in Europa gefühlt. Es ist zu wenig bekannt, dass der Jugoslawienkrieg zu einem erheblichen Teil in Berlin ausgeheckt wurde. Einige dieser Akteure wären eigentlich Aspiranten für 25 Jahre Knast. Fischer, Scharping, Schröder und Konsorten.

Gravatar: Baumgärtel Mathias

Das - falsche - deutsche Engagement in Sachen Ukraine ist ein erneutes Zeichen von politischer "Dummheit" einer deutschen Regierung. Sie ist aber auch Ausdruck einer verfehlten europäischen Unionspolitik, denn sie schürt Spannungen, anstatt zu einer Lösung beizutragen, vor allem einer Lösung im Sinne der gesamten Ukraine. Deutschland spielte diese negative Rolle tatsächlich bereits im Falle Slowenien und Kroatien. Deren voreilige Anerkennung als eigenständige Staaten trug wohl massgeblich zum Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens und der späteren bewaffneten Auseinandersetzungen bei.
Man könnte ganz Böses denken: beim Hitlerkrieg gegen Russland wurden die Deutschen in der Ukraine mehrheitlich als Befreier vom russischen Stalinjoch begrüsst. Man vergab diese Chance leichtfertig im Rassenwahn und damit verbundener Überheblichkeit. Will man heute etwa alte Schuldkomplexe tilgen? Dazu ist es zu spät und es ist auch klar wiederum ein katastrophaler Fehler. Hat Deutschland ein Talent, sich permanent die falschen Verbündeten zu suchen?

Gravatar: qed

Muahahaha!

Wie war das denn noch mit dem Kosovo?
Double standards at it's best!

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