Tesla lehnt Batterien zur Speicherung von Netto-Null-Energie ab

Wenn ein weltweit führender Anbieter von netzgekoppelten Batterien sagt, dass sie nicht der Weg zur Netto-Null-Stromerzeugung sind, ist das eine große Sache. Tesla hat den nach eigenen Angaben optimalen Netto-Null-Plan vorgelegt, der fast keine Batterien für die netzweite Speicherung verwendet.

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Der grandiose Titel dieser Kurzstudie lautet [übersetzt] „Nachhaltige Energie für die ganze Erde“. Juchu!

Der ausführlichste Teil befasst sich mit der Einführung von Net Zero in Amerika, und der wichtigste Punkt ist folgender: Die (von ihnen) benötigte Gesamtspeicherung im Netz beträgt 120 Terawattstunden. Davon entfallen nur 6,5 auf Batterien. Das sind verschwindend geringe 5 %. Batterien spielen fast keine Rolle. Das sehe ich auch so.

Ich finde es toll, dass wir jetzt in das Land der Terawatt vorgedrungen sind, was Billionen von Watt bedeutet. Ich dachte dummerweise, Gigawatt wären groß. Erinnern Sie sich an die 100-Watt-Glühbirne, die Sie in der Hand hielten? Denken Sie stattdessen an Billionen. Aber die Ausgaben des Bundes (und die Steuern) gehen jetzt in die Billionen, also ist das alles aus einem Guss, aber ich schweife ab.

Wie will Tesla ohne seine Batterien die enormen Mengen an Strom speichern, die für eine Netto-Null-Stromerzeugung erforderlich sind? Mit einem Wort – Wasserstoff. Im Gegensatz zu Batterien wurde Wasserstoff noch nie in großem Maßstab eingesetzt, so dass man nicht wissen kann, was die Abhängigkeit von diesem magischen Elixier kosten könnte. Das ist ein großer Vorteil, wenn es um Fantasie-Prognosen geht, nicht wahr?

Denken Sie daran, dass diese Studie lediglich feststellt, dass Netto-Null „technisch machbar“ ist, wie vieles andere auch. Das bedeutet nur, dass es physikalisch möglich ist, nicht dass es realistisch möglich ist. Zum Vergleich: Es ist technisch machbar, dass Amerika von Wüstenrennmäusen in Käfigen mit Strom versorgt wird.

Der Wert von Studien wie dieser besteht darin, dass sie zeigen, wie lächerlich diese Net Zero-Sache wirklich ist. Hier sind ein paar Punkte dazu.

An der Speicherfront heißt es, wir bräuchten satte 120 TWh für Netto-Null. Gregorys stündliche Analyse ergab jedoch, dass wir etwa 250 TWh benötigen, nur um die heutige fossile Stromerzeugung durch intermittierende erneuerbare Energien zu ersetzen sowie die heutigen Kernkraftwerke und Wasserkraftwerke zu erhalten. (Siehe meinen Report hierzu).

Für einen Netto-Null-Stromverbrauch, wie ihn Tesla beschreibt, würden wir mindestens 400 TWh benötigen. Ihre unmögliche Speicherzahl beträgt also weniger als ein Drittel dessen, was tatsächlich erforderlich sein könnte.

Außerdem brauchen wir laut Tesla mehr als 5 Millionen MW an Stromerzeugungskapazität, vor allem Wind- und Solarenergie. Heute haben wir etwa 1 Million MW. Wir brauchen also nur das Fünffache dessen, was wir haben, nachdem wir das meiste davon verschrottet haben. Das ist wirklich lächerlich.

Beachten Sie auch, dass die Studie zwar versucht, die Kosten für einen Teil dieser Unmöglichkeit zu schätzen, aber einen großen Teil davon ignoriert.

Es gibt nichts für die riesige Infrastruktur, um all diesen Wasserstoff dorthin zu bringen, wo er verwendet werden soll. Vermutlich soll er dort hergestellt werden, wo der Wind weht, die Sonne scheint und es viel Wasser zu verbrauchen gibt. Ich bin mir nicht sicher, wo das ist.

Und dann ist da noch das neue Übertragungs- und Verteilungsnetz, um all diesen grünen Strom zu all den Menschen, Fahrzeugen und Anwendungen zu bringen, die er benötigt. Das ist nicht der Rede wert. Wenn wir es schaffen, werden sie es bekommen? Wir sprechen davon, das gesamte Stromnetz der USA von Grund auf neu aufzubauen. Ist das kein Problem? Wir sind Tesla.

Wenn sie es global angehen, wird es noch lustiger. Soweit ich weiß, ist der weltweite Strombedarf bei Netto-Null etwa doppelt so hoch wie der der USA. Aber China allein erzeugt bereits mehr Strom als die USA, die EU und Großbritannien zusammen. Der Stromverbrauch in den Entwicklungsländern steigt rapide an. Diesen Teil haben sie wohl übersehen.

Alles in allem ist die Dummheit dieser Studie größer als die Hybris, mehr oder weniger, je nachdem, wie man sie misst.

Um es noch einmal zu sagen: Netto-Null-Studien wie diese sind sehr nützlich. Sie messen die Fantasie. Her mit den Wühlmäusen.

Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.

Link: https://www.cfact.org/2023/04/17/tesla-rejects-batteries-for-net-zero-storage/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Warum verkauft Tesla im Moment seine E-Fahrzeuge mit hohen Rabatten?

Das liegt an der Haltbarkeit der Batterien, die spätestens nach 8 Jahren Gebrauch am Ende sind, wobei die Speicherkapazität schon nach der Hälfte der Zeit entschieden nachläßt und das alles für ein überteuertes Auto mit geringster Reichweite, wenig umweltverträglich wenn es um die Batterieproduktion geht und eine Verlust ohne Ende hat, wenn man an den Wiederverkauf denkt.

Hinzu kommt noch die hohe Brandgefahr mit der Aussicht, es noch nicht einmal löschen zu können und aus Gefahrengründen auf manchen Parkplätzen schon garnicht mehr abgestellt werden dürfen und das alles wird uns als neueste Errungenschaft verkauft, was ein Rückschritt sondersgleichen ist, obwohl es bereits andere Möglichkeiten gäbe, den Verbrenner umzugestalten, sodaß er umweltfreundlich fahren würde.

Da es aber bei den Grünen garnicht um die Umwelt geht, sondern nur der Transmissionsriemen ist für eigene Idiologien, ist denen am Ende auch egal ob es hilft oder nicht, hauptsache, sie können ihre Ideen mit Gleichgesinnten durchsetzen, sehr zum Schaden der gesamten Bürgerschaft, die sich diesem Terror aussetzen muß und noch nicht einmal bereit ist sich dagegen entschieden zu wehren.

Nun kann man im Leben jeden Blödsinn mitmachen, die Frage ist nur, wollen wir uns das leisten und deshalb sollten wir uns darauf konzentrieren wie wir diese Eiferer möglichst schnell los werden, denn es ging auch ohne sie ganz gut und niemand muß warten bis er von solchen neuen Täufern erlöst wird, es muß umgedreht sein, wir müssen sie wie seinerzeit in Münster zum Teufel jagen und dann ist Ruhe im Karton, denn wer sich auf deren Spielchen einläßt landet irgendwann mal im Irrenhaus und das sollte man im eigenen Interesse vermeiden.

Gravatar: fishman

Die Grünen und die Politik stecken u.a. in der theoretischen Umsetzbarkeit ihrer Alternativen Energiepolitik fest. Dafür opfert sie Altbekanntes und Bewährtes sofort und wirkt damit ab sofort zerstörerisch, bei gleichzeitigem Wiedereintritt in nicht umweltfreundliche Methoden. Mit Umweltschutz hat das ganze per Saldo nichts zu tun. Sie werden durch interessierte Kreise gefördert und bestärkt diese Politik der realen Verschwendung durch Subventionen von nicht zu Ende gedachten Konzepten zugunsten einiger Profiteure durchzusetzten. Das Ganze bekommt den Grünen Anstrich und legitimiert die ungeheure Verschwendung. Allein die Stromerzeugung durch nur teilweise recykelbare Windräder lohnt sich für den Betreiber nur, wenn ständig weiter subventioniert wird. Nach 20 Jahren Lebensdauer muss ein Rück .- und Neubau der Anlagen vorgenommen werden. Wer die landwirtschaftliche Energieerzeugung als Teil grüner Energiepolitik einmal einer kritischen Umweltbilanz unterziehen würde und dabei auch noch die Subventionen durch den Stromkunden oder den Staat mit einbezöge, wird über die Sinnlosigkeit dieses Konzeptes überrascht sein. Bezahlt wird das alles durch den Verbraucher des Strom durch die berühmte "Kugel Eis", die eigentlich der Beweis für nicht zu Ende gedachter, unverantwortlicher grüner Konzepte steht. Die Wärmepumpenpolitik zeigt jetzt auf, daß ein großer amerikanischer Konzern in den Startlöchern steht, den bislang bedeutendsten, deutschen Heizanlagenbauer Viessmann, ein Privatunternehmen, zu übernehmen. Zufall? Die gibt es in der Politik nicht. Die Ballastgewichte, die man schon seit Jahren der deutschen Industrie und dem Unternehmertum umhängt, mit der Krönung auf dem Energiesektor, verrichten jetzt ihr Werk des weiteren Abbau deutscher Industrie und Mittelstandsbetrieben und damit dem wirtschaftlichen Wohlstand der gesamten Gesellschaft. Das alles kann nicht demokratischer Wille des Volkes sein aber wie man sieht, schützt Demokratie nicht per se vor Selbstzerstörung einer ganzen Nation. Die neuen sogenannten Sondervermögen werden dafür sorgen, daß die Mehrheiten im Volk die auf sie zukommenden Entwicklungen weiter geduldsvoll ertragen werden.

Gravatar: Tom aus+Sachsen

@Wahrheitsfinder 24.04.2023 - 19:42 , absolut richtig ! Dazu kommt auch noch, daß Gleichstrom nicht so einfach transformiert und angepasst werden kann wie Drehstrom. Dieses Wissen gab es schon zu Edison´s Zeiten. Tesla und Westinghouse hatten das erkannt und da gab es sogleich mit dem Gleichstromverfechter Edison den berühmten Stromkrieg - zu finden hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromkrieg

dazu gibt es auf Your Tube auch eine Doku.

Gravatar: Wolfgang Pöschl

Auf Deutschland übertragen wäre netto-null völlig unrealistisch. Der jährliche Gesamtprimärenergieverbrauch liegt bei 3.600 TWh. Wenn man das durch 365 Tage und dann nochmal durch 24 Std. dividiert erhält man eine Jahresdurchschnittsverbrauchsleistung von 411 GW. Windkraftanlagen liefern über mehrere Jahre gemittelt nur etwa 1/5 ihrer Nennleistung. Bei Solaranlagen ist es deutlich schlechter - nur etwa 1/10 der Nennleistung. Nehmen wir aber mal an, dass es bei beiden etwa 1/5 sei, d.h. wir untertreiben. Dann müsste in Deutschland eine Nennleistung von 2.055 GW installiert werden, um den Primärenergieverbrauch abzudecken. Etwa 11 % der Primärenergie werden jedoch nicht durch Wind- und Solarenergie, sondern durch Wasserkraft, Biomasse und andere abgedeckt, so dass danach nur eine Nennleistung von etwa 1.829 GW installiert werden müsste. Dieser Nennleistung müsste jedoch eine gleich hohe Kapazität an Elektrolyseanlagen gegenüberstehen, um auch die Stromspitzen zu verwerten. Nur wenn auch alle Stromspitzen mitgenommen werden, kommt man am Ende auf die benötigten 411 GW im Jahresmittel. Andernfalls müsste man noch mehr Wind- und Solaranlagen aufstellen. Eine Elektrolysekapazität von 1.829 GW entspricht der Leistung von 1.220 Kernkraftwerken der Größe von Isar 2, also der 1,5 GW Klasse. Wir müssten dann also 1.220 Elektrolysefabriken mit je einer Leistung von 1,5 GW in Deutschland bauen. Dass das nicht bezahlbar und nicht realisierbar ist, sollte spätestens hier jedem klar sein. Nach den Daten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima werden in Deutschland Ende 2020 nur ca. 15,9 % des Primärenergieverbrauchs durch Erneuerbare abgedeckt. Darunter sind 5,1 % Wind- und Solarenergie. Die restlichen 84,1 % sind Nicht-Erneuerbare (d.h. Fossile und Kernenergie). Um die Energiewende vollständig umzusetzen müssten also noch 84,1 / 5,1 = 16,5-mal so Wind- und Solaranalagen gebaut werden, wie wir Ende 2020 schon haben - bei den Windkraftanlagen sind das ca. 30.000. Wir müssten also letztlich 525.000 Windkraftanlagen von der heutigen Durchschnittsgröße betreiben und zusätzlich 16,5-mal so viele Solaranlagen, wie wir Ende 2020 schon haben. Aus diesen Zahlen folgt, dass die Energiewende völlig utopisch ist. Das kann jeder Viertklässler nachrechnen. Das zeigt auch das Ausmaß der Dummheit unserer heutigen Energiepolitik. Der zahlenmäßige Aufwand ist so gewaltig, dass das niemals finanzierbar ist. Deutschland wäre auch flächenmäßig zu klein.

Gravatar: Wahrheitsfinder

Wühlmäuse ?
Ich dachte Kobolde !?! :-))

Es wird hier bei dieser Thematik irgendwie immer komplett übersehen, dass es sich bei Batterien und Akkus um sog. galvanische Gleichstromspeicherelemente handelt. Unsere Energieversorgung und die ganzen Maschinen aller Art sind aber auf Wechselstrom (und auch sog. "Drehstrom" (mit sog. drei Phasen)) ausgerichtet.
Um Wechselstrom erzeugen zu können (den MUSS man erst mal irgendwie erzeugen !) braucht es aber eine Bewegungsenergie irgendwelcher Art, die in einer Turbine umgesetzt werden muss.
So eine Turbine ist praktisch so etwas wie ein Fahrraddynamo XXXXXXXXXⁿL.
Tja, wenn da keine Wärmeenergie aus irgendwelchen Naturressourcen verwendet werden soll, wird es wirklich extrem viel Wühlmäuse (oder Kobolde) brauchen, um so eine Turbine immer am Laufen zu bringen und zu halten !!!

Es gibt zwar auch Gleichstrom-Wechselstromwandler. Aber da treten 1. auch wieder Wirkungsgradverluste auf, und 2. bekommt man aus Gleichstrom weniger Energie gewonnen, als aus Wechselstrom - bzw. das nötige Akku-Volumen ist extrem, um dann halbwegs gleiche Energie generieren zu können.
Das kann man z. B. sehr gut an dem Vergleich sehen Akku-Motorsäge vs. Benzin-Motorsäge.
Da werden Sie einen deutlichen Leistungsunterschied sehen - zu Ungunsten der Akkusäge.
Und Akkumotorsägen gibt es jetzt auch schon seit über 12 Jahren auf dem Markt !

Gravatar: Schnully

Werden da auch gesprengt und die Sprengung als Fortschritt verkauft ?

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