Syrien

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Oder: Ich hätte da ein paar Fragen.

Ich behaupte einfach mal Assad ist weder blöd noch dumm. Also kann man davon ausgehen, er kann sich ausrechnen, wie die "Weltgemeinschaft" (genauer speziell die USA) reagieren würden. Er hat ja auch das Schicksal vom irakischen Diktator als "Warnung". Also welchen Nutzen hat das Assad Regime in einen Krieg mit den USA, GB oder F zu ziehen? Was sollte ihm das für seine Macht bringen?

Wem könnte es denn eher nutzen? Ich denke die Gegner Assads haben weitaus mehr Grund ein Eingreifen zu begrüßen.  Sie sind offenbar nicht stark genug (alleine) Assad zu stürzen.

Und zuletzt frage ich mich: Warum sollte ich den USA diesmal trauen? Was waren die gefälschten Beweise für die Massenvernichtungswaffen von Hussein? Wie vor gar nicht langer Zeit steht "mal wieder" die Anhebung der Schuldengrenze in der Diskussion. Man wird ja wohl einem Präsidenten in einem "gerechten" Krieg die Gefolgschaft nicht aufkündigen und seinem Ausgabenwahn Zügel anlegen.

Ich hätte einfach nur Antworten auf die Frage. Wem nützt es? Ich jedenfalls kann für den Giftgaseinsatz durch Assad nichts nützliches für das Regime Assad erkennen....

Um das klar zu stellen, ich halte Assad für einen Diktator. Aber seit wann hat scherte es die USA auch mit Diktatoren zu verhandeln oder sie gar zu hofieren? Wo sind die USA wenn es um andere Diktaturen geht? Was ist z.B. mit Mugabe? Was mit dem "Verhältnis" zu China? Was ist mit diversen Waffenlieferungen in Länder in denen prinzipiell mehr als genug amerikafeindliche Gruppierungen existieren? Ja was ist zum Beispiel mit Ägypten?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: FDominicus

Bis heute haben sich folgende Geheimdienste zu Wort gemeldet. Frankreich, USA. Deutschland die "unwiderrufliche Beweise" hätten, daß Assad den Giftgasansschlag zu verantworten hätte. Interessanterweise kam heute die Meldung im Radio, daß ein Kommandant mit Assad telefoniert haben soll und gesagt haben soll: "Ich habe die Nerven verloren ..."

Auf PPQ wird zusätzlich noch folgendes angemerkt:
http://www.politplatschquatsch.com/2013/09/giftgas-aus-der-zeitmaschine.html

Also frage ich noch einmal. Was sollte ein Krieg neben dem Bürgerkrieg in Syrien dem derzeitigen Regime dort nützen?

Gravatar: MicroHirn

Es ist nicht nur ein bißchen unheimlich, was da (überhaupt in diesen Ländern) vor sich geht.
Die finale Schlacht in den Hügeln von Megiddo steht ja noch aus und man könnte sich angesichts der Ereignisse an diese apokalyptische Prophezeiung erinnert fühlen.
Ein Pulverfass mit ungewissem Ausgang auch für Länder, die vorerst nichts mit diesem Konflikt zu tun haben und Obama gießt noch buchstäblich Öl ins Feuer, wie mir scheint.

Gravatar: FDominicus

"Wie gesagt, ich glaube, sie sind sehr gering, da die Anzeichen deutlich in die Richtung weisen, dass die terroristischen Rebellen die Reaktionen der USA herbeimanipulieren wollten. "

Das war auch meine Idee. Offensichtlich sind die "Rebellen" z u schwach um Assad wirklich entmachten zu können, ergo sucht man sich einen Feind des Feindes, das sind nun mal auch die USA.

Aber auch für die USA ist es ein Problem. Sollten sie Syrien angreifen, ist damit zu rechnen, daß Syrien auch noch Israel mit einziehen wird und es ist klar, das wird sich Israel nicht bieten lassen. Greift dann Israel Syrien an, kann man fast sicher sein Irak wird gegen Israel mobil machen und was dann kommt, könnte ganz schlimm werden....

Gravatar: MicroHirn

Herr Dominicus,

Sie fragen nach dem Nutzen für Assad angesichts aller Faktoren, die ihn in eine noch ungünstigere Position bringen. Um es vorweg zu sagen, selber glaube ich auch nicht daran, dass Assad hinter diesem Giftgasangriff steckt. Ich halte dies für eine zynische abscheuliche Kriegslist, um Assad moralisch als Schlächter hinzustellen und damit ein Eingriff von außen zu legitimieren und zu beschleunigen.
Aber um Ihre Frage zu beantworten könnte man anführen, dass bei einem Kriegsgeschehen nicht immer die rational-kühlen Überlegungen die Oberhand behalten. Also nicht die Abwägung der Folgerisiken, sondern irrationale Handlungsweisen, die sich aus einem emotionalen Bereich speisen können.
Eine weitere Denkmöglichkeit wäre, das Assad nicht persönlich verantwortlich wäre, sondern sich Kommandierende seiner Truppen als selbstständig handelnd, in dieser Hinsicht aktiv wurden. Auch wäre äußerer Einfluss denkbar, der eine Eskalation befürworten möchte.

Die Frage wäre damit, wie die Wahrscheinlichkeiten aussehen, dass diese Szenarien möglich machen würde. Wie gesagt, ich glaube, sie sind sehr gering, da die Anzeichen deutlich in die Richtung weisen, dass die terroristischen Rebellen die Reaktionen der USA herbeimanipulieren wollten. Wobei man den Eindruck gewinnt, dass auch die schwächste Begründung als willkommener Anlass genommen würde, um endlich gegen Assad mehr oder weniger legitim vorzugehen. Alles daran sieht nach einem konstruiertem Plan aus und die nahezu kriegslüsternde Pose der amerikanischen Regierung ist erschreckend.

Gravatar: FDominicus

Meine Frage war, welchen Vorteil sollte das Assad Regime durch einen Krieg mit (USA, GB, Israel oder wem auch immer) haben? Das wird Assad doch nur stürzen. Es ist sicherlich nicht ausgeschlossen, das Syrien vor dem Untergang noch ein paar Raketen nach Israel schickt. Aber auch der Nutze für Israel hält sich m.E. sehr in Grenzen, was wird denn wohl nach Assad kommen? Die Taliban oder sonstige Fundamentalisten? Syrien und Irak sind ja eh schon "dicke" Freunde, was wird wohl passieren wenn dort die richtigen muslimische Fanatiker an die Macht kommen. Dann hat man aus Sicht der USA und Israel aber richtig in den Müll gegriffen.

Gravatar: dw-seneca

Die Schuldenobergrenze der USA wird im Kriegsfall ausgesetzt sein, so will es die dortige Verfassung. Damit dürfte eine der Fragen geklärt sein. Ein Krieg liegt im fundamentalen Interesse der USA.

Gravatar: niemand

Also die Frage ist leicht zu beantworten und zwar es geht darum das
Syrien eigendlich ein multikulltie land ist ( Christen, Alaviten,shieten, suniten und jeziden )
Wem es passt syrien zu stürzten
Nützt israel da es ein Feind weniger ist und der USA weil es deren wirtschaftlicht hilft
Den angeblichen reichtum von syrien stecken sich die USA ein.
Keiner hilft die Rebellen ( salafisten. suniten.teroristen ) werden von der USA mit Waffen beliefert ( mittel zum zweck ) das siht auch keiner das USA seine finger seit Anfang an die Finger in Spiel hat
Und die Rebellen sind auch mittel zum Zweck für USA wie Osama
Und die deutschen sind natürlich die dummen die den dreck die toten und verletzten

Es muss nicht so weit kommen das menschen zu Puppen werde und sinnlos sterben müssen
Nur damit andere bessser leben
Versorgen sollen
Naja chemische Waffen kamen von der USA somit laden sie sich selber ein
So das ist meine Meinung und meine ansicht

Gravatar: Ludwig der Sachse

Seit langem beobachte ich schon die Ereignisse in diesem ehemals schönen und gegenüber Andersgläubigen loyalen Land, weil ich die Möglichkeit hatte, dort in den 80er Jahren beruflich mehrere Jahre tätig zu sein.
Aus meiner Sicht war es das einzige arabische Land, in dem sich eine deutsche oder europäische Frau einigermaßen frei bewegen konnte und es offensichtlich keine ethnischen oder religiösen Konflikte gab. Ich habe christliche Klöster besucht und war in der Gegend, wo noch aramäisch (die Sprache z.Z. Christi) gesprochen wurde. In Damaskus erinnerten viele Kirchen und Bauten an die christliche Vergangenheit und zeugen von der Toleranz der Regierung gegenüber den Christen. Freilich wurden die Anhänger der Moslembruderschaft unterdrückt, nach allem was man über diese inzwischen weiß, gewiß aus gutem Grund. Mohammedaner sind nur durch Machtin Schach zu halten, sonst werden sie immer und überall auf der Welt (auch in Deutschland und Europa) versuchen, einen „Allah-Staat“ unter dem Diktat der Scharia zu errichten.
Es war sicherlich nicht alles richtig, was die Herrscherfamilie Assad praktizierte, aber es war im Interesse der Mehrzahl der Bevölkerung, die damals gut und sicher lebte.
Allerdings waren auch die Türen für Kämpfer aus dem Iran offen, die vom Libanon aus Israel angriffen.
Hätten sich die Assads gegen das eigene Volk vergangen, wie uns die Politiker und Medien weismachen wollen, hätten sie sich kaum solange an der Macht halten können, bzw. wären gewählt worden.
Ich bin zutiefst schockiert, was man jetzt diesem Volk antut und ich schäme mich für unseren Minister für (Rück)Auswärtige Angelegenheiten, daß er in meinem Namen diese zum Himmel schreiende Schweinerei unterstützt.
Ohne massive finanzielle, materielle und logistische Unterstützung durch den Westen und die arabischen Ölstaaten hätten die unter dem Deckmantel einer „Opposition“ brandschatzenden Mörderbanden in dem gut organisierten syrischen Staat keine Chancen gehabt.
Das Geschehen in Syrien reiht sich ein in die „Frühlingsereignisse“ zuerst in Serbien, wo man den Mohammedanern des Kosovo und Bosniens durch das Bombardieren der christlichen Serben zu eigenen Staaten verhalf, deren „Eliten“ uns jetzt hier in D bereichern, dann in Tunesien und Libyen, wo inzwischen die Scharia mehr oder weniger das Grundgesetz darstellt und setzte sich in Ägypten fort, wo auch mit ganz spezieller finanzieller Unterstützung unserer „Großen Schwester“ der Faschislam als Regierungsform eingeführt werden sollte, was aber selbst den ägyptischen Mohammedanern mißfiel und deshalb für den Sturz des Mursi (Müsli)-Bruders sorgten.
Wieso unterstützt der sich doch so demokratisch gebärdende Westen, geleitet von den USA, blutige und unmenschliche Terroristenbanden an der Peripherie Europas, die im Falle ihres Sieges barbarische und archaische Herrschaftsformen errichten, wie sie nur in vormittelalterlicher Zeit bestanden?
Will man uns vielleicht erschrecken, daß es hier auch so kommen kann, wenn wir uns der neuen Weltordnung verweigern? Ich weiß es nicht. Aber wenn es höhere Mächte geben sollte, so ist die gegenwärtige Politik des Westens zusammen mit den faschislamistischen Staaten die des Teufels.
Salam für Syrien! Islam (Unterwerfung) den Mörderbanden!

Gravatar: Winfried Schley

Als die USA vor zwei Jahren ihre Kreditwürdigkeit AAA verloren, bemerkte ich gegenüber meinem Schwiegersohn, der Geschichtslehrer ist: „Bald wird es Krieg in Syrien geben.“ Er schaute mich nur ungläubig an. Heute, zwei Jahre später, ist der Dow Jones im Bereich historischer Höchststände. Die Waffenlieferungen der USA haben sich im gleichen Zeitraum in etwa verdreifacht, vor allem in den Nahen Osten. Von Kreditwürdigkeit AAA sind die USA weiter entfernt als je zuvor. Erst jetzt haben sie die Verschuldungsgrenze wieder nach oben geschraubt. Der Krieg scheint mir für die USA die einzige Lösung für ihre Wirtschaftsprobleme, also wird er kommen. Als Obama einen Giftgasangriff als rote Linie festlegte, wusste Assad sicher ganz genau, dass er dieser Drohung nicht entkommen kann. Dass seit Januar diesen Jahres deutsche Raketenabwehrsysteme die türkische Grenze vor möglichen syrischen Angriffen schützen soll, ist an Unglaubwürdigkeit nicht mehr zu überbieten.

Gravatar: FDominicus

So wie ich das sehe haben Sie auch keine Antworten auf die Frage, was nützte ein Krieg mit den USA dem Assad Regime. Vielleicht hat ja noch irgendjemand eine Idee warum es für Assad auch "nützlich" sein sollte die Zivilbevölkerung zu ermorden. Er kann ja wohl nicht glauben damit den Widerstand gegen Ihn zu brechen....

Gravatar: Klimax

Nun, ich höre indessen schon die deutsche Mainstreampresse, wie sie wieder betroffen aufjault, wenn die Deutschen nicht teilnehmen wollen. Offenbar sind ja auch immer nur die Deutschen so doof, nicht zu merken, wie gut es die USA mit allen in der Welt meinen. Es ist auch erstaunlich, wie Leute, die sonst stets weniger Staat fordern, sich nun zu großen Syrien-Rettungsetatisten aufspielen, weil es ja der amerikanische Staat ist, der die Keule schwingt.

Gravatar: monika guddat

die frage stellte ich mir auch, wer hat dieses interesse, wieso lassen sich die staaten jetzt darauf ein, wo es ein leichtes gewesen wäre zu beginn der revolution in syrien als die saudi-arabischen panzer (übrigens deutsche panzer) gegen die demonstranten auffuhren, sanktionen auszusprechen, oder als der furchtbare bürgerkrieg begann.
die einzige begründung an die ich mich erinnern kann war, man mische sich nicht ein um einen flächenbrand zu vermeiden.
nun frage ich mich, ob dieser nicht jetzt zu entstehen droht, und ich frage mich auch, welche staaten chemische waffen in ihren waffenexport aufnehmen, selbst wenn diese nur im kriegsfall gedacht sind, vernichten sie zivilistenleben.
ich frage mich, sind es diese staaten die nun bereit sind assad abzustrafen oder auch zu schützen?

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