Sommermärchen go home!

 

Philipp Lahm, Mario Gomez und Martina Müller – was passt nicht in diese Reihe? Ich bin ja sehr für Sport, und möge jeder mit seiner Lieblingsleibesertüchtigung glücklich werden, aber die Berichterstattung im Rahmen der bevorstehenden Fußball-Frauen-WM hat nichts mehr mit Sport-Begeisterung zu tun, sondern mit einem Hype, der real nicht existiert und jetzt durch Werbung und Berichterstattung herbeigeredet werden soll.

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Lassen wir jetzt mal außen vor, dass mein Mann immer sagt: „Das ist doch ein ganz anderer Sport“ angesichts der Damenmannschaft auf allen Kanälen. Ich kenne keinen – niemanden -  aus unserem doch exzessiv fußballbegeisterten Bekanntenkreis, der vor hat, sich die Frauen-WM anzusehen oder gar in Karten zu investieren. Und wir leben im Westen, im Herzen von Fußballdeutschland. Sieht man sich die Verkaufszahlen an, so ist doch deutlich erkennbar, dass offenbar noch immer viele Karten erhältlich sind für die Spiele der Frauen-WM. Und das auch in den Regionen, wo normalerweise an Bundesliga-Spieltagen alles stehen und liegen gelassen wird für jeden noch so schlechten Grotten-Kick auf dem nächst besten Bolzplatz.

 

Blicke ich aber in die Zeitung oder ins Fernsehen, könnte man glauben, wir sind alle schon ganz kribbelig und in spannungsgeladener Erwartung wie Kinder vor Weihnachten. TV-Umfragen, wo überall total Begeisterte zu sehen sind. Werbespots, wo die Stars der Männer-Nationalmannschaft die Nutella-Brote mal bei Seite legen und völlig in Ekstase ausrasten angesichts eines Tores ihrer weiblichen Kolleginnen. Ich hoffe, sie bekommen wenigstens ordentlich Geld dafür. Die FAZ und der Spiegel – das ehemalige Bollwerk des Qualitätsjournalismus - machen jetzt ein Fußballquiz zur Frauen-WM. Schon das ganze Jahr über nervte im Radio die ausführliche Berichterstattung zur Frauen-Bundesliga parallel zur Männer-Bundesliga. So als gäbe es jetzt plötzlich ein neues, wahnsinniges Interesse bei den Zuhörern.

 

Komisch nur, dass sich das nicht in den Zuschauerzahlen widerspiegelt. Zu einem Spiel der Frauen-Bundesliga fanden sich in der vergangenen Saison durchschnittlich gut 800 Zuschauer ein. Im Männer-Fußball sind es bei jedem der 9 Spiele pro Bundesligawochenende durchschnittlich 42.000. Dazu kommen die Tausenden, die es live im Fernsehen schauen. Selbst Drittligisten haben konstant mehrere tausend Zuschauer im Männer-Fußball.

 

Es wäre ja überhaupt nichts einzuwenden über eine ausladende Berichterstattung zu Sport-Events, wenn sich ein großes Publikum dafür interessiert. So wird normalerweise in den Medien berichtet. Nachfrage oder auch Einschaltquoten sind in der Regel die Gradmesser für das Ausmaß der Informationen, die vorher und nachher produziert werden. Nicht so bei der Frauen-WM. Hier sollen wir uns gefälligst alle ganz doll freuen und interessieren, denn schließlich ist jetzt Gleichberechtigung und da geht es ja nicht, dass die Frauen nicht genau so viel Aufmerksamkeit bekommen, wie die Männer. Ich finde es ein Unding, dass Spiele wie das NBA-Endspiel mit „unserem“ Dirk Nowitzki im deutschen Fernsehen trotz riesiger Nachfrage nicht zu sehen waren, es sei denn man hatte Pay-TV, wir aber über jeden Migräneanfall im Frauenfußball ausführlich unterrichtet werden.

 

Wenn aber das Interesse am Sport sowieso kein Gradmesser mehr ist, finde ich, sollten alle Nischensportarten jetzt auch gleichberechtigt in die allabendliche Tagesschau. Sozusagen eine Quote für Sportminderheiten. Interessiert zwar niemanden, aber wir senden trotzdem. Mit brandheißen Bildern vom neuen Outfit der Synchronschwimmer, Baumstammwerfen von den Ritterspielen, Wok-WM und Eierlaufen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Susanne

Niemand wird mir hoffentlich verübeln, wenn ich an meinen Kommentar erinnere:

"Der Katzenjammer kommt spätestens, wenn die hochgejubelten Frauen im Achtel- oder Viertelfinale ausscheiden. Und die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn was die deutschen Stars im Auftaktspiel an Abschlußschwäche zeigten, lässt nichts Gutes ahnen."

Es ist gekommen wie es kommen mußte: Das kopflose und stellenweise peinliche Gekicke des "Traum-Teams" wurde durch die Japanerinnen beendet. Mit gutem Fußball hatte das Spiel der deutschen Frauen wenig zu tun. Die Möchtegernstars sind entzaubert. Die Illusion ist geplatzt. Wer die Bodenhaftung verliert, fällt um so tiefer. Der Hype ist beendet. Gott sei Dank.

Gravatar: Hackbert

Also ich find diesen vernichtenden Kommentar über die Frauen-Fussball-WM sehr deplaziert.
Klar ist der Frauen-Fussball anders. Wäre doch langweilig wenn es nur eine Kopie des Männerfussballs wäre. Manche Länder die bei den Männern gut sind, sind es bei den Frauen nicht,und umgekehrt.
Natürlich ist der Frauenfussball noch in der Entwicklung. Gerade deshalb ist es wichtig dass hier viel Werbung gemacht wird. Die bisherigen Spiele sind
gut besucht, bis ausverkauft. Das Niveau ist gut und auch ausgeglichen. Ein 11:0 , wie hier genannt, hat es nicht gegeben. Die WM wird dem Frauen-und Mädchenfussball in Deutschland viel Auftrieb geben, und ich bin sicher, ab der nächsten Saison wird es in der Bundesliga nicht beim Zuschauerschnitt von 800 bleiben.
Im Zuge der "Emanzipation" drängen Frauen in immer neue Bereiche rein. Zum Teil ist das ziemlich unsinnig.
Aber beim Fussball finde ich , ist es wirklich nicht einzusehen, warum die Frauen nicht auch ihren Platz haben sollten. Im aktuelle Stadium braucht es noch Förderung. Das geschieht gerade im Rahmen der Fussball-WM.
Unsinnig und schlimm, ist der Auftritt einiger Spielerinnen (allesamt aus der 2. Reihe) im Playboy. Diese haben Ihrem Sport einen Bärendienst erwiesen.

Gravatar: femina

Sommermärchen läuft. die mädels spielen gut. macht spaß sie zu sehen. stadion in mönchengladbach war voll. was will man mehr.

Gravatar: Beaker

Danke, Frau Kelle! Schöner hätte man diese Wahrheit nicht ausdrücken können :) Peinlich auch die ganzen Werbeaktionen um diese WM, die sogar nichts mit Fußball zu tun haben ... Playboy & Co. ...

Gravatar: Fußballer

Wenn die Medien wenigstens "nur" berichten würden, wäre es kein Problem, doch da wird ein Hype drumm gemacht...

Gleichberechtigung hin oder her, wenn sich nur ein Bruchteil der Menschen dafür interessiert, dann sollten die Medien auch nur das Nötigste berichten, um die echten Fans zu versorgen! Das Übertragen der Spiele zu besten und normalsten WM Sendezeiten ist in jedem Fall legitim!

Wenn man die Feier in Würzburg (Dirkules) gesehen hat, dann fragt man sich warum dann nicht auch die NBA Finals übertragen wurden.

@Sabine: BILD Niveau? Der Artikel fasst zusammen, warum der Hype übertrieben ist und sie kommentieren es mit der Verletzung von Gleichberechtigung usw.

Fakt ist: im Biergarten steigt bei dieser WM keine Party, also sollten die Medien auch nicht ständig Poldi und Co interviewen, wie sie die WM finden, sondern objektiv Berichte über die Spiele erstatten und es dabei belassen!

Gravatar: Thomas

Ich kann Frau Kelle nur zustimmen.

Wir haben uns normalerweise dran gewöhnt, dass es solche und solche Sportarten gibt. Männer-Fußball bewegt die Leute, Dressur-Reiten nicht ganz so stark. Aber niemand versucht uns einzureden, dass wir uns für Dressur-Reiten zu interessieren haben, wenn wir moderne, aufgeschlossene Menschen sein wollen.

Vor etwa 2 Monaten fing es an: Harmlose, kleine Artikel in allen Zeitungen, dass es noch sooo viele Vorurteile gegen Frauenfussball gibt und die alten Seilschaften der Männer den Frauenfussball unterdrückt haben. Sogar verboten war er mal, der Frauenfussball. Hilfe, Deutschland unterdrückt die Frauen beim Fussball. Wirklich?

Wer genauer hinschaut, sieht aber eine andere Wirklichkeit. Bei der WM 2007 spielte Deutschland gegen Argentinien... und das Spiel endete 11:0 für Deutschland. Die deutschen Frauen spielen also einen guten Fussball und ganz offensichtlich wird der Frauenfussball hier mehr gefördert als in den großen Fussball-Nationen wie Argentinien, Italien oder Niederlande, die sich alle nicht für die Endrunde qualifiziert haben.

Wer als Sportfan im Winter Biathlon und alpinen Skisport oder im Sommer Leichtathletik und Schwimmen verfolgt wird zustimmen, dass es in Deutschland keine Vorberhalte gegen Frauensport gibt. Es muss halt spannend sein. Davon lebt der Sport und die Sportbegeisterung. Wer schon im Vorfeld weiß, dass Deutschland wahrscheinlich erst im Finale von Brasilien gestoppt werden kann, der empfindet keine große Spannung...

Und der letzte Rest an Begeisterung für die WM wurde mit dem ewigen "Wir wollen doch alle ein zweites Sommermärchen draus machen, haben wir uns verstanden...?" endgültig beerdigt.

Wie schön, dass wenigstens Dirk Nowitzki hier in Würzburg für echte Begeisterung sorgen konnte. Beim Public Viewing waren etwa 20mal so viel Leute da wie beim Spiel der deutschen Frauen...

Gravatar: Rudi Gems

@ Sabine

Eins muss man Ihnen ja lassen, "Sie geben nicht auf". Das ist es aber leider schon. Niveauvolle Bemerkungen, wären, wenn Sie anhand von Beispielen, erläutern würden, warum sie hier, die Texte, mit "dieser ganze Quatsch", herabqualifizieren wollen? Von der Niveaufrage, ist es eindeutig. Pauschale Herabwertungen, ohne jegliche Mühe, sie begründen zu können, ja, das ist Quatsch.

Wenn es Ihnen, Fr. Sabine, Spaß macht, sich ein Fußballspiel anzusehen, warum müssen Sie dann gleich wieder, in dieser Form über Frau Kelle herziehen? Macht Ihnen sonst, das Fußballspiel keinen Spaß?

Und noch etwas? Was soll dieser Religionsvorwurf, gegen Agens und Frau Kelle? Ist Ihnen noch nicht aufgefallen, das wir in der BRD, ein grundgesetzlich garantiertes Recht, auf Religionsfreiheit haben? Auch ich, lasse kein gutes Haar, am Christentum. Nur mit dem kleinen Unterschied, zu Ihnen Sabine, sende ich, meine Argumente, an die Religionen, und an deren Würdenträger, und nicht an kleine Mitglieder, die sich von der Religion angesprochen fühlen. Und im Übrigen, die heutigen Christen, in der BRD, in der Mehrzahl, sind mir immer noch tausendmal lieber, als alles, was sich z.Zt., im Radikalfeministentum, hier in der BRD, aufhält.

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Birgit Kelle

@Sabine: nein, ist mir noch nicht aufgefallen.

Gravatar: Susanne

BILD wirbt für die deutschenn Fußballfrauen und die Fußballfrauen werben für BILD. Der Katzenjammer kommt spätestens, wenn die hochgejubelten Frauen im Achtel- oder Viertelfinale ausscheiden. Und die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn was die deutschen Stars im Auftaktspiel an Abschlußschwäche zeigten, lässt nichts Gutes ahnen. So ist das eben, wenn der Rummel um die vermeintlichen Stars wichtiger wird als der Sport selbst. Meine Prognose: Es wird nichts mit der Titelverteidigung. Spätestens dann wird der herbeigeredete Spuk beendet sein.

Gravatar: Berliner

Also. Ich lebe in Berlin. Und war gerade im Kino- während ein paar Kilometer weiter angeblich eine Fußballweltmeisterschaft eröffnet worden sein soll. Die Deutsche Mannschaft soll gespielt haben. Am Potsdamer Platz und auf unserem Heimweg quer durch die Stadt is an den kurfürstendamm haben wir ein (1) Auto mit Fänchen gesehen, keinen einzigen Schlachtenbummler, kein einziges public-viewing, nichts. Einfach nichts. Als Alba Berlin neulich Deutscher Vizemeister im Basketball wurde- da war betraechtlich mehr los. Aber vielleicht ist ja im rest der republik der Teufel los. In Berlin- 100 % Fehlanzeige.

Gravatar: Hans Kolpak

Frau sehe das nicht so eng, sondern intergalaktisch, man natürlich auch. Warum so ein Getöse um die Frauen-WM veranstaltet wird? Damit alle hinterher glauben, der Hype um das "Mega Ritual" 911 2.0 zeigt, wie durchgeknallt einige Menschen sind. Das einzige, was noch fehlt, ist das politisch korrekte Totschlag-Argument für alle, die "Brot und Spiele" als Analogie in ihre Argumentation einbauen.

Die Bunte Republik Deutschland ist ein Videospiel. Der Bezug zu dem, was zählt, ist verloren gegangen. Das Aufwachen ist bitter, sehr bitter.

Gravatar: femina

@ Rudi Gremes
Wer ich bin, glauben Sie ja gut zu kennen,
gut für mich, dass Sie das nur ( und das auch noch falsch) vermuten.

Wegen mir stirbt Deutschland auf jeden Fall nicht aus. Ich habe einen sehr guten Beitrag dazu geleistet.

Es gibt Familien XXL, auch die heben eine schlechte Kinderqutoenrate.

Und nur, weil ich nicht die agitatorischen Ansichten von Frau Kelle unterstütze, bin ich gegen Familie und Kinder, und schon gar nicht nur für die Frauen.

Gravatar: Rudi Gems

@ Femina

Noch nichtmal den Versuch, würde ich starten, sie von Ihrer Meinung abzubringen. Menschen, wie Sie, sind mir wohl bekannt. Schwer fällt es mir nur, mir vorzustellen, wie Sie mit Widersprüchen leben können, die kaum mit Ihrer Intelligenz (die ich Ihnen nicht streitig machen will!) in Einklang zu bringen sind.

Wo bitte, gibt es heute noch die Frau, die so lebt, wie Sie das ständig, hier, warnend hervorheben? Ich kenne keine. Sind Sie, femina, eine solche Frau?

Wenn alle Frauen, so leben wollten, wie Sie, femina, wäre zu befürchten, das Europa, ein aussterbender Kontinent würde. Das Problem, "wer Kinder bekommt, begleitet, erzieht oder betreut", gäbe es kaum noch, weil es offensichtlich in einigen feministischen Kreisen, höchst unmodern geworden ist, überhaupt Kinder lebend zu gebären.

Ihre Merkresistenz, gegenüber der Bedeutung von Menschen, wie Frau Kelle, lässt einige Zeitgenossen verzweifeln. Wie kann ein Mensch, der sich so vorbildlich für die Gesellschaft verhält, wie Frau Kelle, solch eine ablehnende Aggression verursachen? Sie, femina, kennen doch Frau Kelle gar nicht, lediglich vom Sagen, Schreiben Hören.

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: rapala

Ich war gerade in Spanien und fand in einer Bar eine ca. 60 Seiten dicke aktuelle Sportzeitung.
Artikel über die bevorstehende Frauenfußball-WM: Null

Gravatar: Philipp

@meistersinger

Kindergarten-Cop Manier? Scheinliberalität? Plenums-Argumente? Was ist eigentlich Ihr Punkt?

Warum ich „DDR 2.0“ geschrieben habe? Nun, mit dieser simplen Argumentationsstrategie, durch die sich „Sabine“ auszeichnet, (verzerren, verleumden, abqualifizieren) wurden in der DDR tausende Regimekritiker vor Gericht gestellt und verurteilt, um schließlich eingekerkert oder exekutiert zu werden.

Wenn ich durch diesen Hinweis für sie zum Kindergarten-Cop werde, dann nehme ich das gerne in Kauf.

Gravatar: meistersinger

ja Sie nerven mit ihrer Kindergarten-Cop Manier. Solche Typen sind eigentlich eher bei den Linken oder Ökos anzutreffen. Ähnlich wie Konservative grün wählen, scheinen hier bei freie welt all die Sozialisten von gestern nun im Gewande einer Scheinliberalität gelandet zu sein. zumindest diese Plenums-Argumente lassen darauf schließen.

Gravatar: Philipp

Wenn meine Aussage „null“ ist, warum reagieren sie dann so heftig darauf? Scheine wohl doch ihren Nerv getroffen zu haben, was?

Gravatar: meistersinger

@philipp

ihre aussage ist null. Mit dem sinnlosen Verweis auf DDR haben sie sich disqualifiziert. Der Hinweis auf Rechtsschreibfehler wirkt einfach nur lächerlich.

Gravatar: Rudi Gems

@ Sabine

Sie können es offensichtlich nicht seinlassen? Natürlich, kann ich mir vorstellen, das Ihre heile Welt, des Feminismus, noch in bester Ordnung ist. Aber genauso, wie damals intelligente Menschen, erkannt haben, das es Handlungsbedarf, bezüglich der Rechte der Frauen, gab, genauso merken eben intelligente Menschen, wie Frau Kelle, das es Handlungsbedarf gibt, bezüglich Ehe und Familie. Aber, genauso, wie die ewig Gestrigen, damals bei den Rechten der Frauen, mit Zähnen und Klauen, das Alte bewahren wollten, genauso wollen offensichtlich so ein paar Altfeministen, ihrerseits, Errungenschaften verteidigen, wo es eigentlich nichts mehr zu verteidigen gibt.

Unsere Gesellschaft, ist auf einem schlimmen Weg. Die Geburtenrate, sinkt immer weiter in den Keller. Alles, ist wichtig in unserer Gesellschaft geworden, sogar das Recht, "Ungeborenes Leben, nach beinah gutdünken, zu töten", aber Menschen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen, wie Frau Kelle, werden mit einer Giftigkeit angegriffen, das es schon weh tut.

Machen Sie sich nichts vor, liebe Altfeministen. Ihr seid gar keine Feministen mehr. Die wirklichen Feministen von heute, und das wird die Zukunft eindeutig entscheiden, werden Frauen sein, wie Frau Kelle oder Frau Herman. Die Altfeminsten, werden irgendwann, versuchen etwas zu verteidigen, womit sie sich schon seit Jahrzehnten, lächerlich machen. Und auch der Strohhalm, "Frauenfußball-Weltmeisterschaft", wird daran nichts ändern.

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Sabine

@ Birgit Kelle
"Ich empfinde es als Bevormundung und Anmaßung, dass es jetzt wieder nur einen Weg geben soll, mit dem Frau angeblich glücklich wird, nämlich den Weg der Berufstätigkeit." Wo bitte ist denn das festgeschrieben? Wir leben immer noch in einem freien Land in dem jeder wählen kann wie er leben möchte. was sie wollen ist hingegen die einseite Förderung einer ganz bestimmeten Lebensweise, weil sie die als die "richtige" empfinden.


"Ich werde nicht tatenlos mit ansehen, wie wir gerade dabei sind, in der Bunderepublik eine kommunistische Familienpolitik durchzusetzen... Eine Gesellschaft, die ihre Familienstrukturen auflöst ist nicht modern und fortschrittlich, sondern in höchstem Maße unverantwortlich." Das was sie als bedrohung der traditionellen Familie empfinden ist nichts anderes als die Freiheit der Individuel selbst zu entscheiden wie sie leben möchten. Das können sie jedoch aufgrund ihrer religiösen Überzeugung nur in einem sehr begrenzen Rahmen ertragen. Und ja, wie Herr Schönherr schon sagte, sie reden um den heißen Brei herum, sie wollen nicht offen auszusprechen was doch vollkommen offensichtlich ist.

Gravatar: Birgit Kelle

Sehr geehrter Herr Schönherr,
ich würde es begrüßen, wenn Sie mir nicht Worte in den Mund legen, die ich nie gesagt und Dinge, die ich nie gefordert habe. Wenn Sie meine Texte nicht nur selektiv mit vorgefertigter Meinung lesen würden, könnten Sie diese Rückschlüsse niemals ziehen, weil es nicht meine Forderungen sind.
Da ich selbst berufstätig bin, wäre es im Übrigen auch noch unglaubwürdig.
Was ich jedoch in der Tat ablehne, ist die Tatsache, dass ein selbsternannter Feminismus für Frauen wie mich spricht. Und ja, ich fordere das Recht von Müttern, sich um ihre Kinder kümmern zu dürfen, ohne auf dem Arbeitsmarkt und in übelster kapitalistischer Form dem Wirtschaftswachstum geopfert zu werden. Es kann nicht im Sinne des Feminismus sein, der die Strukturen des Patriarchats aufbrechen wollte, dass wir uns jetzt einer neuen Form der Unterdrückung unterordnen. Ich empfinde es als Bevormundung und Anmaßung, dass es jetzt wieder nur einen Weg geben soll, mit dem Frau angeblich glücklich wird, nämlich den Weg der Berufstätigkeit. Mir ist es völlig egal, für welchen Weg sich eine Frau entscheidet. Ob sie Mutter sein will, Karrierefrau, berufstätig oder nicht - es ist ihre Wahl, aber sie soll die Wahl überhaupt haben. Genau das schaffen wir gerade ab.
Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie unter größten Schwierigkeiten aus einem kommunistischen Land ausgereist sind, damit mein Bruder und ich nicht dort groß werden müssen. Ich werde nicht tatenlos mit ansehen, wie wir gerade dabei sind, in der Bunderepublik eine kommunistische Familienpolitik durchzusetzen. Das ist in der Tat rückwärtsgewandt und kein Fortschritt. Eine Gesellschaft, die ihre Familienstrukturen auflöst ist nicht modern und fortschrittlich, sondern in höchstem Maße unverantwortlich.

Gravatar: Michael Schönherr

Liebe Frau Kelle

Warum reden Sie immer wieder um den heißen Brei herum und sagen nicht endlich deutlich und klar was Sie wirklich beabsichtigen:Die Frau zurück an Heim und Herd oder wie es in Ihren Kreisen so schön genannt wird "Die allmähliche Rückführung der Frau zu ihrer eigentlichen Aufgabe".Das ist es,was Sie und Ihre Mitstreiter(innen) wirklich beabsichtigen.Leugnen Sie es nicht.Sie sprechen Feministinnen ab,für die junge Generation zu sprechen und versuchen gleichzeitig Ihr verkrustetes vergangenes Weltbild der jungen Generation aufzuzwingen.Wenn ich die Frauenbewegung der 70er Jahre sehe und heute Frauen wie Sie,ist es,als wäre die Gesellschaft um Jahrhunderte zurückgversetzt.Nein,nicht die Frauenbewegung der 70er ist von gestern,sondern Frauen wie Sie,die aus christlich-ideologischen Gründen die Gesellschaft wieder in das Gestern der "Guten alten Zeit" zurückführen wollen.

Gravatar: Birgit Kelle

Liebe Sabine, ich bin ja sehr dafür, dass Menschen etwas auffällt. Mein Punkt ist, ohne die überdimensionierte Berichterstattung, wäre niemandem die Fußball-Frauen-WM aufgefallen, weil eben zahlenmäßig ein Randgruppensport. Super aber, wie der Tatort das verarbeitet. Frauenfußball und Migrationshintergrund, gleich Doppelquote verarbeitet. Respekt!

Gravatar: Sabine

@ Birgit Kelle,
ja mir fällt eben auch etwas auf, stellen sie sich das mal vor. Anderen Leuten mit anderem Hintergrund fallen ganz andere Dinge ins Auge...
Das Klischee haben sie im Übrigen selbst erstellt, von ihnen stammt doch der Satz "Mama, es ist ein Wort wie gemalt. Mama, das ist Zuhause,
das ist Apfelkuchen, das sind Pflaster auf aufgeschlagene Knie und
zerbrochene Herzen". Wenn das kein Klischee ist...
Fußballspielende Frauen sind offenbar ein ganz enormes Problem! Und wenn dann auch noch die Medien darüber berichten! Das stellt ja das ganze von Gott gewollte Rollenbild auf den Kopf, nicht wahr...

Gravatar: Birgit Kelle

Liebe Sabine, es gibt viele Sportarten, für die sich in unserem Land niemand interessiert, auch viele Männersportarten. Ja und? Ist eben so. Oder wollen Sie uns jetzt mit einer Frauensport-Quote beglücken?
Das hat nichts damit zu tun, wohin Frauen hin gehören (interessant, dass Sie wieder auf einem Klischee rumreiten) sondern mit den normalen Regeln in unserem Medienzirkus, die gerade außer Kraft gesetzt werden, was mir auffällt, anderen offenbar auch. Und ich kann einfach nicht glauben, dass es vom Himmel gefallen ist.

Gravatar: Crono

@Sabine
...Frauen sollen keinen Fußball spielen sondern Kinder großziehen, nicht wahr.
~
So ist es! Habe Sie schon welche?

Gravatar: Horatio Nelson

So ist es auch. Vielen Dank für diese Feststellungen. Denn, nun habe ich endlich die Bestätigung, daß das was ich in dieser Beziehung, aus dem Verstand heraus, empfunden habe, doch stimmt. Dieser ganze Schmäh über das "WM-Sommermärchen 2006" in der BRD... "Fußball unter Freunden...." Wie naiv, wie peinlich, wie kindlich, wie kindisch kann man sich eigentlich gebärden? Das Peinliche und leider das typisch Deutsche: andere Länder können sich natürlich verhalten, echte ungezwungene Verhältnisse. Nicht aber die hiesigen komischen plastik Barbipuppen und gekünstelten Joy-Boys. Wenn sie nur wüssten, wie blöd sie tatsächlich dabei aussehen! Und das labile Volk der Fußballanhänger. Wenn die nur endlich einmal merken würden, wie sie um jeden letzten ihrer schwer verdienten Pfennige vergackeiert werden! Und die Steigerung dieses geistigen Zustands... Formel Eins!!! Es fehlen nur noch die Klitschkos, eine Flasche Hell, eine Portion Pommes (unter einer Decke aus Ketchup kuschelnd) und eine Tafel Milchschokolade zum seeligen Ausklang des Fernsehabends, nicht wahr? Und wenn noch zu guter Letzt das goldige Antlitz der Frau Bundeskanzlerin meinen Fernsehbildschirm ausfüllt... Erst DANN stehe ich im Zenit meiner ekstatischen Empfindungen.
Mit vielen herzlichen Grüßen und genauso vielem Dank, verbleibe ich,
Horatio Nelson.

Gravatar: Sabine

Ja Frau Kelle, ham sie sich wieder ein Lob bei ihren Agnes & Co Männerfreunden verdient! Warum fragen sie sich eigentlich nicht warum es hier im Land niemanden interressiert wenn hier eine Weltmeisterschaft ausgetragen wird und wir eine der weltbesten Mannschaften dieser Meisterschaft hier haben? Den Grund nenen sie ja selbst, weils Frauenfußball ist. Was Das ist schon ein Problem! Frauen sollen keinen Fußball spielen sondern Kinder großziehen, nicht wahr? Weil Mutti doch in Wahrheit der einzige angemessene Job für eine Frau ist...

Gravatar: Legolas

Wie war das ist Frau Kelle. Leider wird der Sport wiedermal für idiologische Zwecke missbraucht,und kaum jemanden ist dies bewusst. Ich habe in keinster Weise was dagegen wenn Frauen fußballspielen, und freue mich auch über möglichst viele Tore unserer Nationalmannschaft bei dieser WM. Aber wäre es tätsächlich so schlimm, wenn die Medien öffentlich zugeben würden, das dem Frauenfußball nicht die gleiche Aufmerksamkeit zu Teil wird wie dem Männerfußball? Oder wenn sie die Frage stellten: Brauchen junge selbstbewusste Frauen dieses Prestige um jeden Preis? Hier soll viel eher den Maximen einer alten Politkaste, die sich vor den Karren einer global agierenden Idiologie hat spannen lassen, gehuldigt werden. Sehr schade, und sehr gefährlich!

Gravatar: Ingo

Also gegen ihre sonstigen Artikel ist dieser imho etwas unfair. Immerhin sind schon 670.000 Karten für 32 Spiele verkauft worden.

Gravatar: Christian

Gelder, die für Sportprojekte für Kinder und Jugendliche bestimmt sind, werden für die Frauenweltmeisterschaft ausgegeben. Ein Skandal und Tabu, über das niemand sprechen darf.

Gravatar: Adorján F. Kovács

Stimmt genau. Und jetzt müsste die soziologische Grundfrage gestellt werden: Wem nützt das? Wer verdient an diesem Hype? Oder ist es wirklich nur Mittel zum eigentlichen Gender-Zweck: "Schließlich ist jetzt Gleichberechtigung..."

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