Sollen (dürfen) sich Juden in der Öffentlichkeit als solche zu erkennen geben?

Seit dem frühen Mittelalter geistert diese Aufforderung in Europa, bevorzugt in deutschen Landen. Juden werden verpflichtet, in der Öffentlichkeit einen Judenhut, einen gelber Judenring (Judenkreis) und im letzten Jahrhundert einen gelben Judenstern zu tragen. Gelb wird bevorzugt, wofür es viele Theorien gibt: Gelb ist Gold und Juden lieben Gold. Letztendlich soll der Jude sich als solcher zu erkennen geben, damit er leichter verfolgt, vertrieben und umgebracht werden kann.

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Warum werden Juden seit Jahrhunderten im christlichen Europa verfolgt, vertrieben und umgebracht? Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, weiß es nicht:

Antisemitismus widerspricht allem, wofür das Christentum steht.

Matthäus – Kapitel 27, 25 hingegen lautet:

Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder.

Möglicherweise liest der oberste deutsche Protestant die christliche Bibel nicht oder bezweifelt ihre Echtheit. Netterweise fordert er null Toleranz bei Angriffen auf Juden.

Die Kippa, auch Käppchen genannt, trägt der männliche Jude auf dem Kopf bei diversen Gelegenheiten. Im Gegensatz zu den gelben Flecken, handelt es sich bei der Kippa um ein jüdisches Symbol, welche erst seit wenigen Jahrhunderten öffentlich getragen wird. Zur Zeit Jesu sind Käppchen unüblich, ja unbekannt. Zum Schutz vor starker Sonneneinstrahlung reicht die Kippa in Judäa (heute: Israel) bei weitem nicht aus. Damals trägt der jüdische Mann tagsüber in der Öffentlichkeit auffällige Gebetsriemen am Kopf (Verstand) und am linken Arm (Herz). So auch der fromme Jude Jesus, der sich als Pharisäer versteht. Leider finden sich in Kirchen und anderen Museen keine Jesus-Darstellungen mit Gebetsriemen; mit Käppchen schon gar nicht.

Das Tragen der auffälligen Gebetsriemen an Kopf und Arm ist ein göttliches Gebot, welches in der Tora geschrieben steht. Gott wünscht, dass sich die Juden von anderen Völkern bereits äußerlich unterscheiden und als sein Volk erkannt werden.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, empfiehlt den Juden, die Kippa nicht jederzeit und überall in Deutschland zu tragen. Felix Klein ruft deshalb die Bürger Deutschlands auf, zum ersten Juni-Samstag 2019 Kippa zu tragen. Damit setze man ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit Juden und trete ein für die uneingeschränkte Religionsfreiheit und gesellschaftliche Vielfalt. Bereits am 25. April 2019 kommen 2.000-2.500 Demonstranten zu der Demonstration „Berlin trägt Kippa“ zusammen, die glimpflich verläuft.

Der deutsch-jüdische Publizist Michel Friedman nennt die Aussage Kleins einen „Offenbarungseid des Staates“.

Halbwegs fromme Juden tragen zu Hause, beim Beten und zuweilen in der Öffentlichkeit eine Kippa, weil sie ein nicht von außen oder gar von Judenhassern erzeugtes, sondern ein jüdisches Symbol ist, auch wenn die Kippa in der Tora als alltägliche Kopfbedeckung nicht erwähnt wird. Man darf die Kippa in ihrer Wertigkeit nicht mit dem Judenstern gleichsetzen!

Angela Merkel gibt öffentlich zu, dass Juden wegen Antisemitismus in Deutschland auch ohne Kippa nicht sicher sind. „Es gibt (in Deutschland) keine einzige Synagoge, keinen einzigen jüdischen Kindergarten und keine einzige jüdische Schule, die nicht von deutschen Polizisten bewacht werden muss (Interview mit Starjournalistin Christiane Amanpour vom CNN am 31.05.2019).

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagt am Samstag (25.05.2019) dem WDR:

„Ich kann Jüdinnen und Juden nur ermuntern, sich nicht einschüchtern zu lassen und stattdessen stolz und erhobenen Hauptes durch Deutschland zu gehen – selbstverständlich auch mit Kippa … Die nordrhein-westfälische Polizei steht dabei immer an ihrer Seite. Es darf in Deutschland nie wieder No-Go-Areas für Mitbürger jüdischen Glaubens geben.“

Der bayerische Innenminister Herrmann sagt:“ Jeder solle seine Kippa tragen, wann und wo er möchte.“ Frage: Auch in der Kirche?

Nun zu den Fragen, warum in Deutschland alle Synagogen, jüdische Kindergärten und jüdische Schulen bewacht werden müssen. Ganz im Gegensatz zu Kirchen, Moscheen und christliche oder muslimische soziale Einrichtungen. Und wieso begeben sich Juden in Deutschland in Gefahr, wenn sie in der Öffentlichkeit eine Kippa tragen.

Judenhass gibt es überall, wo monotheistische Religionen sich durchgesetzt haben. Von Buddhisten oder Hindus werden Juden nicht verfolgt. Natürlich hasst nicht jeder Christ oder jeder Muslim die Juden. Der Judenhass hat jedoch im Christentum und im Islam einen festen Stammplatz. Auch atheistische Christen (Linke, Nazis) und salafistische Muslime können Judenhasser sein. Deshalb kann das Tragen der Kippa in der Öffentlichkeit gefährlich sein.

Daneben gibt es selbsthassende Juden, denen bisher in Deutschland noch nie ein Angriff auf eine Synagoge oder jüdische Schule nachgewiesen worden ist. Die selbsthassenden Juden hassen bevorzugen den Judenstaat Israel und seine jüdischen Einwohnern, selbst wenn sie dort selber leben.

Da Kirchen und Moscheen in Deutschland von der Polizei nicht bewacht zu werden brauchen, bedeutet dies, dass es keine Juden in Deutschland gibt, die Christen oder Muslime verfolgen. Nur Juden werden somit von manchen Christen und manchen Muslimen in Deutschland verfolgt, wobei Nazis für die Statistik immer als Christen zählen und alle antisemitischen Muslime Salafisten oder strafunmündige Jugendliche sind. Wenn der Juden hassende Täter nicht bekannt ist, dann ist er für die Statistik ein Nazi.

Man kann sich zu Recht fragen, warum Juden freiwillig in Deutschland leben. Die meisten Juden in Deutschland haben keinen tiefen Bezug zum religiösen Judentum. Sie entwickeln ihn erst in Deutschland (Diaspora) und würden ihn, zurück in Israel, sofort verlieren und somit reinen Gewissens sofort zurück nach Deutschland zurückkehren: ein ewiger Circulus vitiosus.

Der Antisemitismus wird niemals aus Europa und vor allem aus Deutschland verschwinden. Der Judenhass wird sogar die letzten europäischen Juden überleben. Dann wird man – wie einst in der DDR – zehn Männer bestimmen, die Juden mimen müssen.

PS:

Aus jüdischer Sicht ist das Tragen der Kippa für nicht-Juden erlaubt. Manche Juden erinnern eine solche Veranstaltung mit vielen nichtjüdischen Kippträgern eher an Karneval oder Fasching. Für eine echte Solidarität mit Juden reiche das Tragen einer Kippa nicht aus. Genauso erinnere das Tragen eines Hijab (islamisches Kopftuchtuch) anlässlich eines Anschlages auf Muslime eher an ein politisches MeToo als an eine echte Anteilnahme.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hermine

http://www.israel-nachrichten.org/archive/43122#comment-2371

Wer stoppt diesen wahnsinnigen Iran.
Dieser Iran ist das gefährlichste auf diesem Erdenball.
Die Welt am Abgrund.
Wann hört dieses Land auf, Israel zu bedrohen.
In diesem Land steckt der Satan persönlich.

Gott schütze Israel.
Gott schütze die Welt vor diesen Wahnsinnigen.

Gravatar: sarac

Zumindest die beiden Konstanzer Synagogen werden nicht von der Polizei bewacht. Es gibt also noch Hoffnung.

Gravatar: sarac

Zumindest mal die beiden Synagogen in Konstanz werden nicht von der Polizei bewacht.

Gravatar: Lieschen Müller

https://charismatismus.wordpress.com/2014/08/20/schulterschlus-judischer-weltkongres-solidarisiert-sich-eindeutig-mit-verfolgten-christen/

Es ist so anrührend, dass nach allem was den Juden
von sogenannten Christen angetan wurde, diese doch
zu den Christen halten. Wie großherzig wie verzeihend.
Wie einzigartig.

Und wenn ich dagegen an so manche Kommentare denke die hier und woanders gegen Juden erschienen,
da muss man sich dafür schämen. Aber sowas von
schämen.

Gravatar: Britta

Selbstverständlich können Juden und andere Männer
und auch Frauen eine Kippa tragen.
Auch kath. Priester tragen eine. Sie heißt nur anders.

Juden haben schon immer zu Deutschland gehört und
sie trugen schon immer eine Kopfbedeckung, nicht
unbedingt eine Kippa. Und wenn man sich alte Fotos
ansieht so werden wir feststellen das früher fast alle
Männer Hut trugen.

@ Max Moritz

Viele der hier lebenden Juden sind Deutsche.
Viele der in Amerika und Israel lebenden Juden
sind Deutsche.
Und früher gab es noch mehr. Doch das Monster ließ
sie leider töten.

Gravatar: Hartwig

@ germanix 04.06.2019 - 14:41

Sehen Sie auch mal in den Spiegel?
Sie spielen sich hier als falscher Richter auf.

Und der Autor, ein Nichtchrist, will das Christentum besser kennen als ein echter Christ?

Diejenigen, die hier in diesem Land die Macht haben DÜRFEN, SIND NICHT RELIGIÖS!!
Verstanden?

Können Sie Ihr dümmliches, rassistisches Gehabe endlich mal ablegen, Sie überheblicher, nichts wissender Mensch?

Atheisten kontrollieren die gesamte EU. Es sind Atheisten, die dieses Chaos zu verantworten haben. Das kann man logisch nachweisen.

Wären Sie nur halb so klug, wie Sie hier vorgeben zu sein, dann müssten Sie über das Böse im Menschen sprechen.

Warum tun Sie das nicht? Um Ihre eigenen schweren Fehler zu verbergen. Logisch. Und die wiegen bei Ihnen sehr, sehr schwer.

Niemand ist religiöser als Sie hier.

Stecken Sie sich Ihre Religion, Sie Feind des freien Denkens, sonstwo hin.

Als gottloser und ungerechter Mensch sollten Sie der Letzte sein, der hier Forderungen stellen darf.

Das freie Denken argumentiert sehr logisch: alles Böse hat seine Wurzelen im Herzen der Menschen. Auch in dem Ihrigen, Germanix.

Also, labern Sie hier nicht weiter Ihren Müll, über Religionen. Reden Sie nicht über Dinge, von denen Sie keine Ahnung haben. Nicht einmal dazulernen wollen Sie.

Es gibt über tausende Religionen, und alle lassen sich scharf unterscheiden. Einige Religionen würden Sie sehr gerne entweder zum Frühstück oder zum Mittagessen verspeisen.

Die Verbrechen der atheistischen Kirche zu verheimlichen, ist eine Dreistigkeit und eine Verlogenheit, die seinesgleichen sucht. Genau das tun Sie hier.

Zum eigentlichen Thema des Artikels.
In Anbetracht der Feigheit der linken Atheisten, die gemeinsame Sache machen, mit den Feinden der Juden, der muslimischen Ideologie, würde ich, wäre ich ein Jude, mich davor hüten, mich als solcher erkennen zu geben.

Wieso redet man hier nur über Juden?
Christen werden auch verfolgt, HIERZULANDE!! Warum interessiert das keinen? Was passiert seit sehr vielen Jahren, HIERZULANDE, wenn ein echter Christ Respekt und Achtung einfordert und seine Werte respektiert sehen will?

Wo sind die Juden, die für Christen eintreten? Ist das hier eine Einbahnstraße?

Atheismus ist eine gottlose Religion. Das Fürchterlichste weltweit. Gottlos sein zu wollen, bedeutet, grausam sein zu wollen. Logisch unangreifbar.

Der Betrug der hier abläuft, ist wie wie man Gott definieren will.

Und jemand wie Germanix ist chancenlos, ungebildet und lügt hier dreist.

Und schlimmer noch. Obwohl die Logik und die Beweislage eindeutig gegen ihn sein muss, führt er völlig andere Intentionen im Schilde.

Welche Werte verteidigen Sie eigentlich, bitte? Vielleicht läuft dann die Kommunikation fruchtbarer. Ihre dümmliche, primitive, unwissenschaftliche Einteilung, alle über einen Kamm scheren zu wollen, endet in einer Sackgasse, weil sich dann herausstellen muß, dass Sie nicht alle Tassen im Schrank haben können, weil Sie sich hier als eindeutig falscher Heiliger ausgeben.

Sie schaffen nur Probleme, die Sie zu verantworten haben. Und ich weiß das.

Gravatar: Thomas Rießler

Nathan Warszawski, eine solche Fundamentalkritik am Matthäusevangelium scheint mir eher psychologischer Natur zu sein, als auf rationalen Argumenten zu gründen. Es sind nämlich keine antiken Bibelhandschriften bekannt, bei denen dieser Vers fehlt.
Der Bibeltext ist aus meiner Sicht gerade deshalb glaubwürdig, weil er das irrationale Verhalten von aufgepeitschten Menschenmassen authentisch darstellt. Das Volk fordert die Freilassung eines Schwerverbrechers und die Kreuzigung eines Unschuldigen. Ein solch irrationales Verhalten gegen die eigenen Sicherheitsinteressen ist natürlich nicht auf deren eigenem Mist gewachsen, sondern beruhte auf den Überredungskünsten der Hohenpriester und der Ältesten. Als Pilatus anscheinend selbst über soviel Unverstand erstaunt versucht, das Volk auf eine argumentative Ebene zu bringen („Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?“) wiederholen sie in typischer argumentativer Resistenz einfach ihre Forderung, ohne Pilatus Frage zu beantworten. Es ist klar, dass sie nun in ihrer Raserei auch beim dritten Versuch des Pilatus, sie zur Vernunft zu bringen alles dafür tun, dass ihr Wille durchgesetzt wird. Dass die Bedingung der Wunscherfüllung nun gerade darin besteht, das Blut des Messias über sie und ihre Kinder kommen zu lassen, ist zwar tragisch, aber nicht ungerecht.

Dass Barabas „Sohn des Vaters“ bedeutet, ist mir ebenfalls schon aufgefallen. Ich sehe dies allerdings als Gegensatz zu Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Barabas war ein Schwerverbrecher, wahrscheinlich sogar ein Mörder. Daher hat er nicht Gott, sondern eher den Teufel zum Vater. Das Volk hat sich damals in seinem Unverstand also für die Freilassung des Sohns des Teufels und für die Kreuzigung des Sohnes Gottes entschieden. Bewusst war ihnen das Ausmaß dieser Bösartigkeit wohl nicht. Sie haben einfach blind die Anweisungen ihrer Führer befolgt.

Gravatar: karlheinz gampe

@ Waszawski

Sehe ich anders ! Denn Staatsreligion wurde das Christentum erst mit Konstanin 1, dem Großen ! Das Mathäus Evangelium ist aber älter. Barabbas ist nur ein Name und Sohn des im Namen ist im Orient nicht unüblich und Vater hat nix zu bedeuten, denn als ich zur Schule ging, hatte ich auch einen in der Klasse, der Vater mit Nachnamen hieß. Jeder ist Sohn eines Vaters !

Gravatar: Deutschland-bleibt-deutsch

Das tragen der Kippa sollte in Deutschland genauso verboten werden, wie das tragen der islamischen Kopftücher (Burka, Nikab...) und insbesondere deren Vollverkleidung (Tschador).

Seinen religiösen Wahn kann ja jeder in seiner Wohnung austoben, aber in der Öffentlichkeit sollte das verboten sein.

Ein Verbot würde dem Frieden dienen, denn Andersgläubige und Atheisten werden mit der religiösen Zurschaustellung in der Öffentlichkeit provoziert.

Gravatar: Warszawski

@Thomas R:
Die Endfassung des Mat-Evangeliums findet in einer Zeit statt, in der der Judenhass auf Druck der Kirche Staatsdoktrin wird. Es geht hier also nicht um Wahrheit, sondern um Polemik.
NB: Barabbas ist Aramäisch und bedeutet "Sohn des Vaters", also Jesus,

Gravatar: Hajo

@ Catalina

Religion ist ausschließlich Sinnsuche, weil es keine Erklärung für unser irdisches Sein gibt und alle Naturreligionen haben zusammen mit den drei monoistischen Religionen etwas gemeinsam, sie fürchten sich vor diesem Gott, weil dieser die letzte Instanz nach ihrer Vorstellung darstellt und im Gegensatz zu einigen fernöstlichen Religionen wird dort auch eine übergeordnete Macht nicht in Frage gestellt, aber sie wird damit zufriedengestellt, daß man sich in Lauterkeit durch Wissen und Bescheidenheit auf dieser Erde bewegt und das funktioniert auch seit tausenden von Jahren ganz gut und auch hierzulande haben sich nicht nur die Kirchen und die Philosophen mit dieser göttlichen Frage auseinandergesetzt, manche mit dem Unterschied des göttlichen Allmachtsanspruches und andere widerrum haben der Vielgötterei gehuldigt und wieder andere sehen es in einem vorbildlichen Leben außerhalb von religiösen Normen und nur wer auf seinen Anspruch beharrt, schaftt Probleme, die sich dann in Agressionen niederschlagen und das kennen wir ja schon seit mehr als zweittausend Jahren, wo immer wieder Minderheiten traktiert werden, weil die Mehrheit von ihrer Lebensauffassung überzeugt ist und den anderen wenig Luft zum atmen läßt und das ist durch und durch antireligiös, denn Götter schaffen die Voraussetzung für alles Leben, sollte man wohl meinen, aber der Mensch hat sich entsprechend anzupassen und macht er es nicht, benimmt er sich gegen deren Gebote und das ist grundsätzlich falsch und wird auch im Paradies, geschweige denn auf dieser Welt, nicht zum Vorteil gereichen.

Gravatar: Karl Brenner

"Sollen (dürfen).."

Vielleicht besser "können"

Gravatar: Catilina

Natürlich sollen sie dürfen, aber warum sollten sie das überhaupt wollen? In einem säkularen Staat haben Glaubensfragen Privatsache zu sein. Religion ist zunächst Sinnsuche, aber in noch größerem Maß identitätsstiftend. Zwar betrachtet man die kirchlichen Dogmen heute eher skeptisch, dennoch gibt es zur Lehre Jesu keine Alternative. Da bin ich ganz Christ.

Gravatar: Max Moritz

@ Klaus Elmar Müller 04.06.2019 - 16:22

Gut formuliert. Mit wenigen Worten viel gesagt.
Das können und tun nur wenige hier.

Das Verhältnis von uns Deutschen zu unseren jüdischen Mitbürgern und Juden allg. bleibt noch lange ein besonderes.

Obwohl lange nach Ende des WKII geboren, fällt es mir immer noch schwer, mir einen Juden als einen im Schweiße rackernden Bauern auf eigener, deutscher Scholle vorzustellen, leicht hingegen als vielsprachigen Börsianer, heute FfM, morgen London, übermorgen New York.
Zu gerne würde ich aber gerade ersteren mal persönlich kennen lernen, der zweite Typus interessiert mich nicht besonders, auch wenn er gar kein Jude ist.
MM

Gravatar: Thomas Rießler

Es ist bemerkenswert, dass Sie als Jude nun im Neuen Testament lesen. Allerdings scheint mir Ihre Interpretation von Mat 27,25 als Antisemitismus eigenwillig zu sein. Matthäus zitiert hier lediglich, was die damaligen Jerusalemer Juden während der Gerichtsverhandlung Jesu vor Pilatus gerufen haben. Die Leute damals haben wohl nicht ernsthaft damit gerechnet, dass „das Blut dieses Menschen“ tatsächlich über sie und ihre Kinder kommen könnte, ansonsten hätten sie das nicht gerufen. So ist es aber gekommen. Jerusalem und der Tempel wurden einige Jahre später von den Römern zerstört und die überlebenden Juden in die ganze Welt verstreut.

„Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte. Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis. Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt? Er wußte nämlich, daß man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: Laß die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute nacht einen schrecklichen Traum. Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen. Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas! Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle: Ans Kreuz mit ihm! Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! Als Pilatus sah, daß er nichts erreichte, sondern daß der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder! Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.“ (Mat 27,15-26)

Gravatar: Klaus Elmar Müller

Die Nazis, dezidiert kirchenfeindlich, ermordeten über 2000 polnische Priester und über 100 deutsche. Aktueller Hass auf Juden ist muslimisch. Heutige Christen in einem Atemzug mit antisemitischen Nazis und Muslimen zu nennen, beleidigt mich als Christ. Muslimischer Judenhass entspricht dem Koran, Judenhass von Christen widersprach dem Neuen Testament. Auf alte Grausamkeiten an Juden, von Christen aus vermeintlichen Glaubensgründen begangen, darf Nathan Warszawski mit gutem Recht hinweisen! Ich meinerseits erwähne tibetanische Buddhisten, die katholische Priester ermordet haben, und radikale Hindus, die christliche Schulen angreifen. Schaut man auf die Grausamkeiten der Französischen Revolution an Ordensfrauen, Priestern und den Bauern in der Vendee, so zeigt sich, dass der aufklärerische Verzicht auf feste religiöse Überzeugungen, also der von Nathan Warzawski anscheinend empfohlene Relativismus kein Mittel ist, die Menschenseele von der Erbsünde zu heilen.

Gravatar: germanix

Jeder Mensch hat grundsätzlich das Recht, dort zu leben, wo er will - allerdings müssen Regeln beachtet werden! Wer das nicht tut, hat kein Bleiberecht!

Daher darf jeder Jude, der hier in Deutschland auch ein Deutscher ist, selbstverständlich mit einer Kippa gehen und stehen, wo er will!

Die Religionen allesamt, haben allerdings weltweit, Unruhe gestiftet und tun es bis heute - daher sollte sich bei Religionen keinesfalls Fanatismus durchsetzen - wäre das so, muss der Staat eingreifen!

Doch auch die Toleranz zu allen Religionen und gegenüber allen muss gewährleistet sein - das sehe ich bei den Muslimen nicht!

Daher ist hier in Deutschland der Staat gefragt - der leider hier in Deutschland den "blinden Affen" spielt und sich hinter den § 130 StGB versteckt!

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