Schweizer Initiative zum Schutz der Lebensgrundlagen abgelehnt

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Die ECOPOP-Initiative “Stopp der Überbevölkerung - zum Schutz der Lebensgrundlagen” wurde erwartungsgemäß abgelehnt. Das Resultat fiel deutlich aus: 74,1 % Nein. Der Kopf der ECOPOP-Initiative, Benno Büeler, hatte auf der Herbsttagung der Herbert-Gruhl-Gesellschaft in Barsinghausen bei Hannover sein Anliegen vorgestellt, zum Schutze der natürlichen Lebensgrundlagen das Bevölkerungswachstum in der Schweiz auf 0,2 Prozent - von derzeit über einem Prozent - zu begrenzen. Auch um die international zu fördernde Unterstützung von freiwilliger Familienplanung sollte es gehen, was aber medial kaum durchdrang. ECOPOP verfügte für die Werbung um Stimmen über nur geringe finanzielle Mittel, während ihr eine breite Ablehnung in Medien und Parteien von „grün“ über konservativ bis liberal entgegenschlug.

Ist die Schweiz nun für Überbevölkerung und damit gegen den Schutz der Lebensgrundlagen? Das wäre ein möglicher Umkehrschluß. Vielleicht wäre werbetechnisch einfach ein anderer Titel zielführender gewesen, statt auf Überbevölkerung auf mehr Lebensqualität durch eine gezieltere Einwanderungspolitik abzustellen. Durch die Initiative wurde gleichwohl über Zusammenhänge von Bevölkerungswachstum und der Zerstörung ökologischer Lebensgrundlagen debattiert, hier und da auch aufgeklärt. Es ist dies ein Thema, das in den letzten Jahrzehnten immer mehr aus dem Blick geriet und so die Menschen meist unvorbereitet traf. In Deutschland hatte Herbert Gruhl Ende der 1980er Jahre noch ähnliche Anliegen in die Parteipolitik versucht einzubringen und sich bald in die Schriftstellerei zurückgezogen.

Von Überbevölkerung wurde in den späten 1960er und den 1970er Jahren mit Blick in die Zukunft oft gesprochen. Die Weltbevölkerung ist seither weiter gewachsen. Darüber wird um so weniger gesprochen, was aber keinerlei Probleme zu behandeln vermag. Die Zeiten ändern sich und waren 2014 für ECOPOP nicht gerade günstig. Die Aufklärungsarbeit muss indessen weitergehen, bestehende Forderungen der UNO zur Förderung weltweiter freiwilliger Familienplanung unterstrichen werden. Einfache Zusammenhänge sind deutlich zu machen. So wird etwa über Verdichtung in Siedlungsräumen Baden-Württembergs, vor allem in Regionen nahe der Schweiz, viel geklagt, Initiativen sprießen wie Pilze aus dem Boden. Bevölkerungswachstums ist dabei als eine Ursache zu benennen. Man muss hier schlicht die Frage stellen wie Bevölkerungswachstum und weniger Verdichtung oder Nachverdichtung im Siedlungsraum zusammen gehen sollen, da offenbar oft beides gewünscht wird.

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