Schweiz: Nationale TV-Gebühren für Netflix

Statt 7.50 pro Film, wie bei iTunes, bezahlt man 12.90 pro Monat und schaut sich dann so viele Videos und Filme an, wie man will. Wir haben die App auf dem iPad, können Filme uns Serien also auf dem Tablet anschauen oder verbinden dieses mit dem TV-Gerät.

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Seit einer Woche haben wir Netflix abonniert.

Klar doch.

Statt 7.50 pro Film, wie bei iTunes, bezahlt man 12.90 pro Monat und schaut sich dann so viele Videos und Filme an, wie man will. Wir haben die App auf dem iPad, können Filme uns Serien also auf dem Tablet anschauen oder verbinden dieses mit dem TV-Gerät.

Das ist nach den weit über Tausend Franken, die wir in den letzten Jahren für DVDs und iTunes-Videos bezahlt haben, wirklich ein Klackspreis.

Mehr ist ja das Zeugs, das angeboten wird, ja auch nicht wert.

Denn über die Qualität des Gebotenen kann man sich trefflich streiten. Verglichen mit dem Angebot von SFDRS ist es jedoch von wegen Fülle okay.

Der Punkt ist doch der, dass das Sendekonzept der TV-Anstalten nicht mehr mit meinen Bedürfnissen übereinstimmen. Ich will nicht bis halbelf auf den Film warten, sondern ihn schon um halb acht anschauen. Oder die Doku, oder die Diskussionssendung. Aber zu der Zeit lesen die mir Nachrichten vor, die ich schon während des Tages mitbekommen habe. Zu Top Gear, zur gleichen Zeit auf dem zweiten Kanal, schalte ich, wenn ich denn Lust dazu habe, zur aktuellen Sendung auf BBC2.

Abgesehen davon: Beim dem Programm der Sender, laufen die Sendungen meistens eh mehr oder weniger nebenher => second screen.

Wenn mir Netflix nicht mehr passt, kündige ich den Dienst online. SFDRS bleibe ich hingegen bis zu meinem Tod in ein paar Jahren (Statistik) mit der nationalen TV-Steuer zwangsverbunden. Erst wenn ich die bezahlt habe, darf ich überhaupt ein Gerät in Betrieb nehmen kann, um den Netflixdienst nutzen zu können.

Aber vielleicht erledigt sich das in ein paar Jahren von selbst.

Gemessen an den Nutzerzahlen hat nämlich Netflix in den USA bereits mehr Zuschauer als jede TV-Station. Man kann also davon ausgehen, dass sich der Fernsehmarkt auch in Europa, in der Schweiz, in den nächsten paar Jahren ebenfalls ziemlich umgekrempelt wird.

Die Frage stellt sich dann, ob man die Sehgewohnheiten einer Minderheit weiterhin durch ein dannzumal abstinente SFDRS-Mehrheit bezahlen lassen kann.

Beitrag erschien auch auf: arlesheimreloaded.ch

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