Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beleuchtete in einem Bericht den Bankrott von Schlecker genauer. Das Unternehmen war über Jahre hinweg das Lieblingsangriffsziel für Gewerkschaften, Medien und Sozialpolitiker wegen der angeblich unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Das Bild, das die FAZ zeichnet, unterscheidet sich davon.
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Statt Minijobs zu schaffen, schuf Schlecker Vollzeitjobs. Mit 2200 Euro Brutto erhielten Schlecker-Mitarbeiterinnen mehr Geld als ihre Kolleginnen bei den konkurrierenden Ketten, die ihr Image aber besser aufzupolieren verstanden. So etwa dm-Gründer Götz Werner mit seiner Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen.
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Die Mischung aus relativ guter Bezahlung und schlechtem Sozialimage hat Schlecker dann auch in die Pleite getrieben. Am Ende ging ein Drittel des Umsatzes des Unternehmens in Personalkosten. Gleichzeitig wurde das Unternehmen wegen der negativen Berichterstattung quasi boykottiert. Trotz seiner relativ hohen Lohnaufwendungen hatte Schlecker bei den Verbrauchern ein Image als schlechter Arbeitgeber und 80 Prozent der Befragten nannten das als wichtig für ihre Kaufentscheidung.
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Derzeit fehlen im Land 25000 Verkäuferinnen. Das Problem der Schleckermitarbeiterinnen ist also nicht unbedingt wieder eine neue Beschäftigung zu finden, sondern eine Beschäftigung zu finden, die so gut bezahlt wird, wie ihre Stelle bei Schlecker. Ob das aber ein guter Grund dafür ist, eine Auffanggesellschaft zu schaffen, obwohl die anderen, zum Teil schlechter bezahlten Arbeitnehmer bei einer Kündigung leer ausgehen, steht auf einem anderen Blatt.
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Dieser Beitrag erschien zu erst auf dem Blog des Liberalen Instituts
Kommentare zum Artikel
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Vielen Dank, für diesen interessanten und sachlichen Bericht.