Rückmeldung an die Autorin

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Durch das Buch von Annemarie Näf “Eine Kindheit in Zürich” wurden die Kinder mit Familiengeschichte, sozialen und gesellschaftlichen Verhältnissen der Dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts in Berühung gebracht. Die einfühlsamen Berichte gleichen einer Kamera, die nahe an das Geschehen herangeht. Doch damit nicht genug. Wir haben die Autorin ausfindig gemacht und den Kontakt mit ihr aufgenommen. Nachdem das Buch fertig gelesen war, fragte meine Frau die Buben nach ihren Rückmeldungen. Jeder schrieb  einen Brief an die (noch lebende) Autorin und fertigte eine Zeichnung an. Diese Post geht, zusammen mit einem erläuternden Brief meiner Frau, direkt an die Autorin. Das schöne bei den Kindern ist: Sie schreiben nicht nur höflich-flanierende Worte, sondern nehmen auch zu dem Stellung, was sie gestört hat. Die betagte Frau schrieb zurück und lud die Söhne zu einem Besuch ein.

Solche Aktionen bereiten nicht nur der Empfängerin Freude, sondern sie zeigen den Kindern in einem “medialen” Zeitalter auf, dass Beziehungen “real” und nicht nur “virtuell” gelebt werden können. Das wichtigste ist nicht eine tolle Story oder ein Game, das einen “Kick” gibt, sondern der Einblick in das Leben eines realen Gegenübers. Die Autorin hat in einer anderen Zeit gelebt und sich in schwierigen Verhältnissen (geschiedene Eltern, tyrannische Grossmutter) durchgeschlagen und ihren Weg gefunden. Ich wünsche mir möglichst viele solcher realer Erlebnisse für unsere Kinder.

Erschien zuerst unter www.hanniel.ch.

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