Politik mit Pickelhaube

Der erhobene Zeigefinger ist die beliebteste Geste der vermeintllichen Nonkonformisten.

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Deutschlands Autofahrer haben es nicht einfach. Die Spritpreise sind konstant hoch. Viele Berufspendler stehen jeden Tag kilometerlang im Stau. Jetzt wollen die „grünen Volkserzieher“ den ungeliebten Autofahrern das Leben noch etwas schwerer machen. FDP-Generalsekretär Patrick Döring hat Recht: Die Grünen betreiben eine „Politik mit erhobenem Zeigefinger“. Jüngstes Beispiel: Der Beschluss der Grünen für ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde auf Landstraßen und von 120 auf Autobahnen. Der ADAC und der Verband der Automobilindustrie schlagen bereits Alarm, denn solche Maßnahmen seien weder aus Gründen des Umweltschutzes noch der Verkehrssicherheit geboten.

 

Man mag solche Beschlüsse für reine Symbolpolitik halten. Doch sie legen auch ein Zeugnis dafür ab, dass die Grünen – entgegen ihrer anti-autoritären Attitüde – fest in der Tradition des deutschen Obrigkeitsstaates stehen. Sie neigen zur Intoleranz gegenüber Andersdenkenden und Anderslebenden und wollen ihnen ihr Modell verpflichtend vorschreiben (wobei es natürlich bei den Grünen auch immer Ausnahmen gibt). Manchmal scheint es mir, als sähe ich die ungute alte Pickelhaube auf den Häuptern der Grünen, zum Beispiel dann, wenn sie fordern, die Verpflegung in Kitas und Schulen sei möglichst auf fleischlose Ernährung umzustellen.

 

Vielleicht gibt es gute Gründe dafür, dass die Deutschen weniger rauchen, trinken, Fleisch essen oder Auto fahren sollten. Nur ist es nicht die Aufgabe von Politikern, den Bürgern etwas vorzuschreiben. Die Kanzel gehört in die Kirche, nicht in die Parlamente. Ob die Schwarzen, die mit den Grünen koalieren möchte, eine „Politik mit Pickelhaube“ wirklich so attraktiv finden?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Meier

Die Anführer und -Innen der Grünen sind mit einer Opposition gegen eine freie Gesellschaft, von Anfang an in die Politik eingestiegen. Das gemeinsame Merkmal der Grünen resultiert im „Fremdeln“ mit einer freien, wettbewerbsorientierten Gesellschaft, in der jeder seine Chancen selbst und eigenverantwortlich wahrnimmt.
Im Grunde bleiben die Grünen Gesellschafts-Klemptner, ohne jede sachliche, konstruktive und real funktionierende Praktikabilität.
So wirr wie in den Sitten, der Moral und der Vernunft, sie sich schon immer engagierten, wie destruktiv Langzeit-Pubertierende, so romantisch visionär und unrealistisch stehen sie weiter da. Als der Anteil Unterbelichter, die sich in den Medien, beim Staat und in der Politik ihr Auskommen vernetzwerkeln, anfällig für Lobbyismus, um Ängste und Öko-Unsinn zu protegieren.
Nicht die „Pickelhaube“, sondern der „Pickel“ im Hirn ziert sie und ihre Adepten.
Es wirkt doch völlig berauscht was sie vorhaben und glauben damit den Endsieg über das System, die Vernunft und die Freiheit durch Wählerstimmen erhalten zu können, ohne die wirkliche Situation und die neuen Wahloptionen der Bevölkerung wahrhaben zu wollen.
Die Hochphase der Grünen ist längst passe und das ist gut so.

Gravatar: Bürger

Die Bevormundung durch manche Grüne ärgert mich auch sehr oft.
Aber Autofahrer, die mit über 200 Stundenkilometern auf der Autobahn an einem vorbeirasen, sollen kein bißchen gefährlich sein? Dann könnte man ja auch die Beschränkung auf 50 Stundenkilometer in Ortschaften aufheben. Ich meine, daß es schon irgenwo eine Grenze geben sollte. Ansonsten stimme ich Ihnen zu.

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