Political Correctness - Mehr als ein Streit um Worte - Teil Zwei:

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Wie die heimliche Herrschaft der Political Correctness über Amerika kam.

In Deutschland wird der Marxismus meist nur noch als Attribut von Linkspartei und Sarah Wagenknecht wahrgenommen. In den USA ist das anders. Und deshalb gelangt eine kritische politische Analyse der Political Correctness von der anderen Seite des Atlantiks zu ganz anderen Ergebnissen, als die akademische Betrachtung bei uns.

Noch lange bevor die PC , die Political Correctness uns erreichte, entfaltete sie ihren Einfluss in Amerika. Und, viel offener als bei uns, setzt man sich dort mit deren Zielen und Wurzeln auseinander. Ich möchte mir hier die Sicht von Raymond V. Raehn zueigen machen. Seiner Geschichte der Political Correctness (Historical Roots of Political Correctness). Raymond V. Raehn war WK II-Flieger, studierte an der George Washington Universität und ist Absolvent des U.S. Naval Wr College. Er wird im Internet heute als Texas-Rancher geführt.

Seine historische Untersuchung der PC wurde von der konservativen Free Congress Foundation herausgegeben. Einer frühen, 1974 gegründeten Grassroots-, Graswurzel-Bewegung, die sich zunächst gegen die Übermacht der Gewerkschaften, der Trade Unions, in der amerikanischen Politik stark machte.

Tatsächlich erzählt Raehn eine Geschichte der PC, die sie als Bedrohung der bestehenden demokratischen Verhältnisse in der westlichen Welt erscheinen lässt.

Raymond V. Raehn blickt in seiner historischen Analyse weit zurück bis in das Jahr 1918 in Europa. Die Frage die sich die Marxisten nach dem ersten Weltkrieg stellten, so  Raehn,  lautete: Warum gelang die Revolution nur im unterentwickelten Russland und nicht in den höher entwickelten Staaten?

Nach der Marxschen Theorie wurden die unterdrückten Arbeiter als die Nutznießer einer gesellschaftlichen Revolution angesehen, die sie in den höher entwickelten Gesellschaften an die Spitze der Machtstruktur setzen sollte. Als sich nach dem ersten Weltkrieg die Gelegenheit zur Revolution bot, fand sie nur im agrarisch geprägten Russland statt. Die Arbeiter in den entwickelten kapitalistischen Gesellschaften (Deutschland z.B.) nutzten ihre historische Chance nicht. Die Revolution, die in der antagonistischen Klassengesellschaft eine gesetzmäßige Erscheinung sein sollte fand nicht statt. Die Marxisten sahen die Schuld für diese Fehlschläge nicht in ihrer Theorie. Sie machten das Bewusstsein der Arbeiter, die noch immer (klein-) bürgerlichen Werten anhingen, dafür verantwortlich.

Einer der prominentesten Intellektuellen damals, Georg Lukacs formulierte einen Lösungsansatz, der bis heute vielen Forderungen der politisch Korrekten zugrunde gelegt werden kann:

Er sagte:

Ich sehe die revolutionäre Zerstörung der Gesellschaft als die eine und einzige Lösung für die kulturellen Widersprüche unserer Epoche an und: Ein weltweiter Umsturz von gesellschaftlichen Werten (also die Weltrevolution) kann nicht geschehen, ohne dass die alten Werte vernichtet und neue von den Revolutionären geschaffen werden.

Ein ideologisches Programm, das er noch in seinem 1954 erschienenen Buch Die Zerstörung der Vernunft verfolgte.

Lukács, der von Hegels Begriff der universalen Vernunft ausgeht, interpretierte in seiner Zerstörung der Vernunft die gesamte deutsche bürgerliche Philosophie nach Hegel als reaktionäre und irrationale Antwort auf das Phänomen des Klassenkampfes. Die deutsche (NS)-Geschichte wird als warnendes Beispiel herangezogen. Mit anderen Worten: Alle Wege bürgerlichen Denkens führen unweigerlich zu größten anzunehmenden Katastrophe, zum Faschismus. Zu Millionen Toten.

Fällt Ihnen etwas auf? Ohne dass es das Wort Political Correctness damals gab, konnte man sich schon den F –Vorwurf einhandeln, wenn man sich das Denken von zum Beispiel Max Weber (reaktionär? irrational?)zu eigen machte.

1923 gründeten Lukács und andere, (zumeist) der Kommunistischen Partei Deutschlands zugehörige Intellektuelle, das Institut für Sozialforschung an der Universität Frankfurt in Frankfurt am Main.

1933, als die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland ergriffen, flohen die Mitglieder der schon damals so genannten Frankfurter Schule.

Die meisten gingen in die Vereinigten Staaten. An den dortigen Universitäten begaben sie sich auf die Suche nach den Ursachen des Hitlerfaschismus, dem sie entkommen waren.

Die Emigranten der Frankfurter Schule machten in den USA unzählige Studien über Meinungen, Einstellungen und Werte, die aus ihrer Sicht verantwortlich für den Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland waren. Sie fanden die Ursache in den Grundlagen der Westlichen Kultur: Christentum, Kapitalismus,und in den in der Gesellschaft verwurzelten Vorstellungen von Autorität, Familie, Patriarchat, Hierarchie, Moral, Tradition, sexueller Enthaltung, Loyalität, Patriotismus, Nationalismus, Vererbungslehre, Ethnozentrismus, Konventionen und Konservativität.

Es sind, nicht nur prima vista, genau jene Werte, die aktuell zu vertreten in Deutschland schnell als politisch unkorrekt gilt.

Die Kritik an all diesen bürgerlichen Grundwerten wurde als Kritische Theorie der Frankfurter Schule bekannt. Sie wurde entwickelt in Werken wie z.B. Erich Fromms Die Furcht vor der Freiheit und in seinem Buch Das Christusdogma. Von Wilhelm Reich stammt Die Massenpsychologie des Faschismus.

Besonders wichtig für den Siegeszug der politischen Korrektheit wurde das, vor allem von Adorno inspirierte, Buch The Authoritarian PersonalityDie Autoritäre Persönlichkeit das 1950 in den USA erschien.

Um was ging es in diesem Buch? Über 2000 Amerikanern wurden Fragebögen zu ihren persönlichen und politischen Einstellungen vorgelegt. Auf sogenannten Skalen konnten die amerikanischen Befragten bestimmten Aussagen mehr oder weniger zustimmen oder sie ablehnen. Die Ergebnisse dieser Befragung ergaben das Bild einer mehr oder weniger autoritären Persönlichkeit. Das Ungeheuerliche daran war, das unterstellt wurde, solche Personen trügen das Potential des Faschismus in sich und seien (wissenschaftlich erwiesen!) eine Gefahr für Amerika und letztlich für die Welt.

Auf diesen Skalen wurden  bei Bürgern  ihre tief verwurzelten Grundhaltungen abgefragt. Es lohnt sich, die Fragestellungen genauer anzusehen, weil sie in eine Richtung weisen, die bis heute den politischen Diskurs beherrscht.

1.Die AS-Skala (für Antisemitismus).

2.Die E-Skala (für Ethnozentrismus) und

3. Die PEC-Skala (für politisch-ökonomischen Konservatismus). 

Entscheidend ist das Ergebnis der

California-F-Skala ( für implizite antidemokratische Tendenzen und Faschismuspotential).

Sie setzt sich aus folgenden Subskalen zusammen:

Conventionalism – dem Festhalten an Hergebrachtem.

 

Authoritarian Submission – die Autoritätshörigkeit bzw.Unterwürfigkeit.

 

Authoritarian Aggression – also die Tendenz, Verstöße gegen hergebrachte Werte ahnden zu wollen.

 

Die Anti-Intraception – die Ablehnung des Subjektiven, Imaginativen und Schöngeistigen.

 

Superstition and Stereotype – gemeint sind Aberglaube, Klischee, Kategorisierung und Schicksalsdeterminismus.

 

Power and Toughness – also die Identifikation mit Machthabern und die Überbetonung der gesellschaftlich befürworteten Eigenschaften des Ich.

 

Destructiveness and Cynicism – die allgemeine Feindseligkeit, die Herabsetzung anderer Menschen.

Es folgen Fragen, die sich auch auf Freuds Vorstellungen von der Verdrängung als Abwehrmechanismus stützen. Selbst im Unbewussten wird also nach faschistischen Merkmalen gesucht. So in der Skala

Projectivity – der Veranlagung, an die Existenz des Bösen in der Welt zu glauben und unbewusste emotionale Impulse nach außen zu projizieren. 

Und Freud lässt auch grüßen beim  den Fragen nach Sex. Verdacht erregte, wer Übertriebene Bedenken bezüglich sexueller Geschehnisse erkennen ließ.

So kam die Methode auf die Welt, Menschen, die bestimmte Meinungen oder Haltungen haben – die nichts mit Faschismus zu tun haben – als faschistisch verdächtig  zu beschreiben.

 

Die Autoritäre Persönlichkeit wurde zum (ungelesenen) Handbuch für Kampagnen gegen jede Form von vermeintlichen Vorurteilen und Diskriminierungen. Wer nicht gegen jede Erscheinungsform der autoritären Persönlichkeit kämpft, würde sich am Ende mitschuldig machen an einem zukünftigen Holocaust.

PC bedeute zugleich den Beginn des Kampfs gegen alle bürgerlichen, westlichen Werte. Zur Erinnerung: Das waren (laut Frankfurter Schule) die einmal tief in der Gesellschaft verwurzelten  Vorstellungen von Autorität, Familie, Patriarchat, Hierarchie, Moral, Tradition, sexueller Enthaltung, Loyalität, Patriotismus, Nationalismus, Vererbungslehre, Ethnozentrismus, Konventionen und Konservativität. Es sind wohl diese Werte, die der eingangs zitierte  Lucacs ins Visier nahm: Ich sehe die revolutionäre Zerstörung der Gesellschaft als die eine und einzige Lösung für die kulturellen Widersprüche unserer Epoche an und: Ein weltweiter Umsturz von gesellschaftlichen Werten kann nicht geschehen, ohne dass die alten Werte vernichtet und neue von den Revolutionären geschaffen werden.

 

Politische Korrektheit ist, wenn überall Jagt gemacht wird auf Menschen, die Geht-Gar-Nicht Worte benutzen. Menschen die Meinungen vertreten, Haltungen verkörpern oder  im Unbewussten Inhalte verdrängen, die auf eine autoritäre Persönlichkeit schließen lassen. Die Jagd war eröffnet auf jeden, der somit F-verdächtig sein könnte.

Kaum einer hat das Buch von der autoritären Persönlichkeit gelesen. Aber diese Methode, moralisch Herrschaft über Andersdenkende auszuüben, erwies sich schnell als   effektive Waffe linker Akademiker (in Amerika sagt man liberals). Sie waren durch Joe McCarthys  Kommunistenjagd in die Defensive geraten. Heute wird der Diskurs in der mächtigsten Nation der Welt von PC bestimmt.

Nach Deutschland kam die Lehre von der autoritären Persönlichkeit mit der Wiedereröffnung des Frankfurter Instituts für Sozialforschung Ende 1951.

Aber obwohl es Parallelen zu der Entwicklung in Amerika gibt, ist der Siegeszug der Political Correctness in Deutschland eine andere Geschichte.

Hier geht's zum ersten Teil

Beitrag erschien auch auf: lyrikheute.com 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Magdalena

Sehr guter Artikel!
Und genauso werden auch die Klöster zerstört. Schwache Personen werden durch Cliquen nach oben befördert, starke Persönlichkeiten werden "Tyranne" genannt und "fertiggemacht".

Gravatar: Thomas Rießler

Das Paradebeispiel für die Diskriminierung der Frau (gegenüber Gott) findet sich bereits in der Erzählung des biblischen Sündendfalls. Gott hatte Adam und Eva geboten, keine Frucht vom Baum des Lebens zu essen, doch der Teufel vermittelte Eva die Ansicht, dass ihr Gott damit nur etwas Gutes vorenthalten wollte: „Da erwiderte die Schlange dem Weibe: »Ihr werdet sicherlich nicht sterben; sondern Gott weiß wohl, daß, sobald ihr davon eßt, euch die Augen aufgehen werden und ihr wie Gott selbst sein werdet, indem ihr erkennt, was gut und was böse ist.«“ Der emanzipatorische Super-Gau ließ dann in Form der Bestrafung der Frau wegen Ungehorsams nicht lange auf sich warten: „Zum Weibe aber sagte er: »Viele Mühsal will ich dir bereiten, wenn du Mutter wirst: mit Schmerzen sollst du Kinder gebären und doch nach deinem Manne Verlangen tragen; er aber soll dein Herr sein!«“
Generelle Kritik an Autoritäten und gesellschaftlichen Ungleichheiten ist letztlich eine Kritik an Gott, das sollte man sich mal klarmachen. Umgekehrt kann eine Verankerung im christlichen Glauben wie er in der Bibel formuliert ist, davor bewahren, Begehrlichkeiten bezüglich Gleichstellungsvorstellungen auf den Leim zu gehen (sowohl bei Männern als auch bei Frauen). Eine weitere Hilfe zur Immunisierung gegenüber PC besteht meiner Erfahrung nach ganz einfach darin, auf einen Fernseher zu verzichten (am besten in den Sperrmüll geben oder auf den Wertstoffhof bringen). Vorstellungen der PC werden wohl am effektivsten durch bewegliche Bilder transportiert. Außerdem lässt sich ohne Fernseher ein erheblicher Gewinn an Lebensqualität erreichen.

Gravatar: Giselher Suhr

....Galileo (habe ich eigentlich schon beantwortet - ist aber hier für mich nicht lesbar. Also: Im heutigen Sinne war Galileo sicher kein PInkorrekter. Er verstieß, grob gesagt, gegen das biblische Weltbild(wie es die Kirche postulierte). Die Bibelauslegung der Kirche war Gesetz und Verstöße wurden mit den vorgesehenen Strafen als Ketzerei geahndet.

Trotzdem liegt der Vergleich nahe.In Brechts Galileo weist der Papst den Inqusitor an: "Das Alleräußerste ist, das man ihm die (Folter-) Instrumente zeigt."

Diese Folterinstrumente sind heute: Drohender Karriereknick, gesellschaftliche Isolierung und der Zuspruch von ungebetenen Dumpfbacken...

Gravatar: Giselher Suhr

...Galileo: In Brechts "Galileo" berät die Inquisition, wie mit dem Ketzer umzugehen sein. Man kommt überein: "Es wird genügen ihm die (Folter) Instrumente zu zeigen".

Die Folterinstrumente sind heute: Bedrohte Karriere, gesellschaftliche Isolierung und vieles mehr. Nicht zu vergessen: Man kann ungewollt in die Nähe von allerlei "Dumpfbacken" gestellt werden.

Gravatar: Crono

Ich verstehe.
Eine Frage an Sie Herr Suhr, es betrifft den Fall Galileo Galilei aus dem XVII Jahrhundert: war er ein P.C. Mann geworden?

Gravatar: MicroHirn

@Crono,

das kommt schon noch. Für Mut braucht es Impulse und die liegen in der Zumutung von Unzumutbarem. Das Re-Agieren erfolgt dann naturgesetzlich. Sehen Sie sich die AfD an- ein Phänomen des Aufbehrens, gegen verordnete Denkmuster. Eine unerhörte Provokation für die Gegner und doch ein Akt der Selbstbehauptung.

Gravatar: Giselher Suhr

...Sie haben völlig Recht. Die Proliferation von Waffen (auch an Gegner) ist ja weit verbreitet. Nach meiner Meinung aber ist der LINKE Gebrauch der PC in der mir bekannten"freien Welt" vorherrschend.

Gravatar: Crono

"MicroHirn", danke für Ihren - wie immer - sehr interessanten Beitrag.
Aber: P.C: betrifft auch Menschen, welche "durchschauen" aber keinen Mut aufbringen, P.unC. zu werden. Eine Aufklärung ist also nicht genügend und nicht ausreichend.

Gravatar: MicroHirn

Und doch gibt es ein Lichtblick, denn noch vor wenigen Jahren war es unmöglich die unterschwellige Aggression und die destabilisierende Wirkung einer politischen Korrektheit überhaupt zu formulieren. Die Aufarbeitung, das Empfinden einer zugewiesenen Schuld, welches Unterwerfung und Duckmäusertum installieren sollte, wird greifbar und läßt sich als vielgestaltige Fesselung identifizieren. Daher ist Aufklärung wichtig und nötig, welche das Bewußtsein schafft, Opfer totalitärer Machtansprüche zu sein. Menschen, die durchschauen, wie sehr sie bewußtseinsmäßig manipuliert wurden, werden zukünfig die Schwäche nachgiebigen Verhaltens ablegen und hinter die Masken einer politischen Korrektheit blicken können.

Gravatar: Crono

Nein, nein!!
Versuchen Sie nicht "P.C. " nur auf Neomarxismus nur begrenzen!!! Es funktioniert überall, auch in der s.g. Freien Welt, heutzutage in besonderem. (meine damit nicht die www&freiewelt&net/ .

Gravatar: Crono

"Innerer Zensur".

"P.C." ist die stärkste, wirkungsvollste und schlimmste Waffe der modernen politischen Systeme. Sie ist gleichzusetzen mit "Innerer Zensur", welche so gut in s.g. ehml. Ostblockstaaten funktionierte. Sie ist schlimmer als ein Gefängnis (was hat sehr gut in einem Interview ein Schriftsteller des kommunistischen Albaniens erklärt, dessen Name mir leider entflohen ist). Deswegen braucht man heute keine KZ oder Gulag mehr, wo man zu schweigen gebracht worden war; man exekutiert sich heute innerlich selbst und es gibt keinen konkreten Täter.

Gravatar: Thomas Rießler

Dass eine Verbindung zwischen PC und Neomarxismus besteht, klingt plausibel. Herr Raehn hat dies nun anscheinend im Detail nachgewiesen. Vielleicht sollte man als Nichtlinker einfach mal öfters in seinen Texten Negerkuss & Co erwähnen und damit ein Zeichen setzen.

Gravatar: P.Feldmann

Sehr geehrter Herr Suhr,
mit nicht geringem Interesse bin ich in die Lektüre Ihres Beitrages eingestiegen, doch mir scheint man sollte sich beim Nachdenken über politi.Correct. nicht allein auf politische Richtungen konzentrieren, denn es gibt eben diesen PC Anspruch auch von konservativer Seite in den USA.
Wesentlicher erscheint mir, dass man polit.correctness als Herrschaftsphänomen begreift:
es geht darum, das Sagbare im jeweils gewünschten Sinn einzuschränken. Im Eigentlichen geht es aber darum, das Denkbare einzuschränken und zu kontrollieren.
D.h. die political correctness unterminiert jeden freiheitlichen Diskurs, indem sie die Gedanken von Menschen kontrollieren will.
Damit fällt der Politisch Korrekte aber auch aus jeder Aufklärungstradition und gehört zur Position sinistrer Herrschaft (auf der Basis des Recht des Stärkeren - also der Willkür).

Verschleiert wird dieser totalitäre Zugriff auf den Menschen und den Bürger durch einen vorgeschobenen moralischen Anspruch, der aber im eigentlichen ein moralistischer Anspruch ist , der v.a. bestimmen will, wie die anderen zu leben haben.

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