Pater Álvaro Corcuera †

Gestern Abend erreichte mich die traurige und doch auch irgendwie erlösende Nachricht, dass der frühere Generaldirektor der Legionäre Christi und der Laienbewegung Regnum Christi nach schwerer Krankheit verstorben ist.

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Pater Álvaro, geboren 1957, stand von 2005 bis Ende 2012 an der Spitze der Priesterkongregation und der Bewegung, bevor er sich aufgrund eines bösartigen Hirntumors vom päpstlichen Delegaten, der den Erneuerungsprozess des Ordens begleitete, von seinen Aufgaben entbinden ließ.

Langjährige Leser dieses Blogs wissen, dass ich Mitglied des Regnum Christi bin (wobei dieser Blog kein Organ dieser Laienbewegung sondern mein „privates Hobby“ ist), das zusammen mit der Priesterkongregation der Legionäre Christi durch eine wechselvolle Geschichte gegangen ist. Die Vorgänge um den Gründer des Ordens und der Bewegung sind in der Presse und auch auf der Internetseite des Ordens nachzulesen und sollen hier kein Thema sein.

In der wohl schwierigsten Situation des Ordens hat Pater Álvaro es jedenfalls unternommen, mit größtmöglicher Offenheit – auch mit Rücksicht auf Opfer des Gründers – die Aufarbeitung der Ordensvergangenheit anzugehen. Ich selbst habe Pater Álvaro zwar einmal gesehen und mein Ersuchen zum Beitritt zum Regnum Christi auch an ihn gerichtet, persönlich habe ich ihn allerdings nie kennengelernt. So kann ich nur über Dritte über ihn und sein demütiges Leben und das Opfer, das er mit der Leitung der Legionäre und des Regnum Christi in der schwierigen Situation auf sich genommen hat, berichten. Auch sein Umgang mit der schweren Krankheit war – wie Nahestehende berichten und wie man es auch einem Schreiben entnehmen kann, das er noch vor kurzem an die Mitglieder des Regnum Christi gesandt hat - von einem tiefen Vertrauen in Gott geprägt.

Für mich stellt Pater Álvaro – neben seiner geistlichen Tiefe – auch die Personifizierung des Aufklärungs- und Erneuerungswillens der Legionäre Christi dar. Damit ist er sicher für viele zu einer Vertrauensperson geworden, vielleicht auch so etwas wie ein geistlicher Vater, den man im Gründer vergeblich gesucht hatte.

Gott unser Vater hat Pater Álvaro nun von seinen Leiden erlöst und ihn zu sich gerufen; für ihn sicher eine Erlösung, auf die er – wie man annehmen darf – im Vertrauen auf den Herrn gewartet hat, im Vertrauen darauf, dass Gott auch eine solche Krankheit zu etwas Gutem wenden wird, und sei es als Glaubenszeugnis eines wunderbaren Priesters, der sich seine Laufbahn vermutlich selbst anders vorgestellt hätte. Gott aber hatte einen anderen Plan, mit jedem von uns, mit den Legionären und dem Regnum Christi und eben auch mit Pater Álvaro.

Beten wir also gemeinsam für Pater Álvaro, dass Gott ihn in seine liebenden Arme schließt, und danken wir dem Herrn, dass er uns durch sein Leben beschenkt und bereichert hat!

Beitrag erschien auch auf: papsttreuer.blog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Martin Möller

Von einem "Aufklärungswillen" war noch niemals etwas zu spüren, hingegen sehr viel von dem unbedingten Willen zu vertuschen und zu verharmlosen. Dies ist vielfach dokumentiert worden. Im Übrigen ist ein Orden, der von einem Multikriminellen gegründet worden aufzulösen, und zwar unverzüglich. Wir haben diese ungeheuerliche und brutale Lügerei langsam satt.

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