Nvidia – Euphorie wie im Jahr 2000

An den Aktienmärkten und insbesondere in Teilen des Technologiesektors hat sich die Lage in den vergangenen Tagen extrem zugespitzt. Breit aufgestellte Risikoindikatoren geben starke Warnsignale, und das Geschehen an der Wall Street gleicht immer mehr den Vorgängen des Jahres 2000, als sich die damalige Technologieblase in ihrer Endphase befand.

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Liebe Leser, an den Aktienmärkten und insbesondere in Teilen des Technologiesektors hat sich die Lage in den vergangenen Tagen extrem zugespitzt. Breit aufgestellte Risikoindikatoren geben starke Warnsignale, und das Geschehen an der Wall Street gleicht immer mehr den Vorgängen des Jahres 2000, als sich die damalige Technologieblase in ihrer Endphase befand.

Damals entzündete sich die Phantasie vieler Anleger, Analysten und Journalisten an Unternehmen der Telekommunikations- und Internetbranche. In Deutschland wurde sogar die Telekom-Aktie davon erfasst. Heute heißt das Zauberwort „Künstliche Intelligenz“ und betrifft Unternehmen, die sich mit diesem schillernden Begriff irgendwie in Verbindung bringen lassen.

In der Spekulationsblase von 1929 war es übrigens das damals noch in den Kinderschuhen steckende Radio. Es sind also nur die Details von Spekulationsblasen, die variieren. Das Prinzip aus Innovationen, die unrealistische Erwartungen wecken, und fundamentaler Überbewertung des Aktienmarktes bleibt konstant.

Cisco und Nvidia

Den euphorischen Rummel um die Aktie des Chipherstellers Nvidia hat der US-Analyst Richard Bernstein sehr treffend mit Cisco Systems verglichen, dem Börsenliebling und Marktschwergewicht des Jahres 2000, dessen Aktie damals durch die Decke ging. Cisco stand Ende der 1990er Jahre, als der Telekommunikations- und Internetboom das Bösengeschehen beherrschte, im Zentrum des spekulativen Interesses. Wie heute bei Nvidia stiegen Ciscos Umsätze und Gewinne sehr stark an, und viele Börsianer und Analysten wetteten auf die Dauerhaftigkeit dieser Entwicklung.

Dann folgte die Ernüchterung. Von ihrem im März 2000 erreichten Hoch von 55,69 $ fiel die Aktie bis Oktober 2002 auf 5,52 $ – ein Kursrückgang von 90%. Dabei war und ist Cisco Systems kein schlechtes Unternehmen, ganz im Gegenteil. Den völlig überzogenen Erwartungen der Bullen konnte es aber nicht gerecht werden.  

Cisco Sytems in $, 1998 bis 2002

Der wilde Ritt der Cisco-Aktie – Vorbild für Nvidia?

Quelle: StockCharts; krisensicherinvestieren.com

Vorbild Cisco-Aktie?

Angesichts frappierender Parallelen stellt sich natürlich die Frage, ob es der Nvidia-Aktie ähnlich ergehen wird wie damals Cisco. Aus fundamentalanalytischer Sicht spricht vieles dafür, worauf wir in der am Dienstag, den 27. Februar erscheinenden Monatsausgabe unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren zu sprechen kommen. Und charttechnisch gleichen sich die steilen Aufwärtstrends der beiden Aktien sehr.

Von einer Topformation ist bei der Nvidia-Aktie zwar noch nichts zu sehen. Doch das war bei Cisco nicht anders. Auf den im März 2000 erreichten Höchstkurs der Aktie folgte direkt ein 2-monatiger Kursrückgang von 40%, den viele Analysten als gesunde Korrektur und Kaufgelegenheit bezeichneten. Tatsächlich war dieser kräftige Verlust nur der Beginn eines 2-jährigen Abwärtstrends, in dessen Verlauf der Aktienkurs um 90% einbrach.

Sichern Sie sich ab

Während der Technologiesektor in der Baisse der Jahre 2000 bis 2003 sehr stark unter die Räder kam, erging es anderen Sektoren besser, manchen sogar sehr viel besser. Das wird dieses Mal nicht anders sein. Deshalb sollten Sie an eine Diversifizierung denken, falls Sie in den besonders heiß gelaufenen Sektoren engagiert sind oder jetzt noch einsteigen wollen.

Es ist natürlich durchaus möglich, dass die euphorische Party noch etwas länger anhalten wird, bevor Ernüchterung eintritt. Die Fülle an Warnsignalen und das Ausmaß der Überbewertung sprechen allerdings dagegen. Deshalb sollten Sie eine Diversifizierung in konservative, defensive und günstig bewertete Aktien ernsthaft ins Auge fassen. Welche Sektoren und Aktien das sind, erfahren Sie aus unabhängiger Quelle und auf höchstem Niveau in unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren – kritisch, unabhängig und erfolgreich. Jetzt 30 Tage kostenlos.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.     

Ihr     

Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren

P.S.: Warum die Nachfrage nach Öl und Gas noch lange hoch bleiben wird, lesen Sie in der am Dienstag, den 27.2.2024 erscheinenden Monatsausgabe von Krisensicher Investieren.

P.P.S.: Sie wollen Woche für Woche sicher durch diese Krise kommen, dann fordern Sie bitte noch heute den kostenlosen Claus Vogt Marktkommentar hier ganz einfach mit Ihrer E-Mail an.

Claus Vogt, der ausgewiesene Finanzmarktexperte, ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und erfolgreichen Börsenbriefs Krisensicher Investieren

2004 schrieb er ebenfalls zusammen mit Roland Leuschel das Buch „Das Greenspan Dossier“ und 2009 „Die Inflationsfalle“. 2018 erschien „Bitcoin & Co. Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“ und 2019 ihr hochaktuelles neues Buch: „Die Wohlstandsvernichter - Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten“. Erhältlich im Buchhandel oder auf www.krisensicherinvestieren.com. Mehr zu Claus Vogt finden Sie hier.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner Hill

Bei ntv ist zu lesen: "Anleger verfallen aus Gier und Angst in Kaufrausch".

Ich vermute allerdings stark, daß diese "Anleger" nicht wir Kleinanleger sind, sondern daß die Kurse von den "Großen" (z.B. Black Rock) mit ganz bestimmten Absichten nach oben manipuliert werden.

Vielleicht will man "Leerverkäufer" in den Ruin treiben oder selbst noch fleissig leerverkaufen um dann einen künstlichen Crash zu verursachen und Riesengewinne zu machen.

Wer allerdings z.Zt. Aktien kaufen will, macht mit den krass unterbewerteten Gold- und Silberproduzenten (z.B. Panamerican Silver oder Agnico Eagle - auch bei uns gehandelt) bestimmt keinen Fehler.

Gravatar: karlheinz gampe

Ich glaube eher an Zwaniger Jahre letztes Jahrhundert.

Gravatar: Zyniker

Künstliche Intelligenz >>> Bullshit!

Es gibt keine künstliche Intelligenz, es sind nur statistikmaschinen, die aufgrund entsprechend rechenpower dinge nachplappern die in ihren datenbanken erfasst sind. Wirkliche Intelligenz oder gar wie manche glauben ein Bewusstsein funktioniert so niemals.

Zudem bringt die auswertungslogik dieser statistikmaschinen of politisch unkorrekte (= unerwünschte) Ergebnisse, in die dann wieder im Sinne des betreuten Denkens seitens der Programmierer eingegriffen wird...

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