Neues Kinderspiel: Lustiges Windräderzählen

Um jahrhundertealte Kulturlandschaften ästhetisch zu ruinieren, und zwar zügig, dazu braucht es robuste Mandate. Das EEG, vor allem, sowie die mittels der EEG-Milliardensubventionen alimentierte Windradindustrie, welche bestens mit Politik und Medien vernetzt ist.

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Es braucht allerdings auch Bürger, die klaglos oder billigend in Kauf nehmen, dass ihr Land mit Riesenspargeln von derzeit 186 Meter Höhe (demnächst geht’s weiter himmelwärts) zugestellt wird. Da liegt manches im Argen. Vielerorts haben sich Widerstandsnester gebildet, sogar beim NABU. Immer mehr Bürger votieren gegen Rotorenterror und Stromtrassenmonster, schreiben wütende Leserbriefe, ziehen vor Gericht. Manche wählen gar die AfD. Was ist zu tun?

Fest steht: Ein Projekt, wie man es sich totaler und radikaler gar nicht nicht vorstellen kann, muss vor allem die Jugend begeistern. Das hatten in der jüngeren deutschen Geschichte schon andere kühne Visionäre erkannt. Deren pädagogische Anstrengungen habe ich in einem Artikel für das Debattenmagazin „liberal“ leicht aktualisiert:

„Kindern muss schon in der Kita beigebracht werden, solche Bauwerke zu lieben. Um das, was sie auf alten Landschaftsbildern sehen, als rückständige Relikte dunkler Zeiten empfinden zu können. Es darf ihnen später nicht mal mehr möglich sein, ein Bild wie Max Liebermanns ,Die Netzflickerinnen’ mit Freude anzuschauen. Vielmehr müssen sie sich vor diesem, 1887 an der flämischen Kanalküste entstandenen Panorama einer weiten windigen Landschaft, die irritierten Augen reiben: Wo sind denn da die Windräder?“

Die Oldenburger EWE, fünfgrößter Energieversorger der Republik, ist auf diesem Pfad beherzt vorangeschritten. Sie macht seit einigen Jahren ostentativ auf „Grünstrom“, weil sie im konventionellem Strom- und Gasgeschäft für ihre Aktionäre offenbar nicht genug Kohle raushauen kann. „Neue Geschäftsfelder wie Stromspeicher und Windparks sollen langfristig Geld in die Kasse spülen“, meldet das „Handelsblatt“ über den Konzern, dessen Gewinn in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2014 „um fast 90 Prozent“ einbrach, so das HB.

Das aktuelle EWE-Firmenmagazin „Hallo Nachbar“ enthält folgerichtig ein lustiges Gewinnspiel für Kinder. Über eine Doppelseite entfaltet sich ein quietschbuntes Küstenpanorama, wo Segelboote, Lenkdrachen, Vögel, Deichschafe und Menschen vom Wind gezaust werden. Auch sind da ganz viele Windräder zu sehen, „mit denen an Land und im Meer Strom erzeugt wird“, so der Text unter dem Wimmelbild. Preisfrage an die Lütten: „Wie viele Windräder zählst du im Wasser und an Land?“ Zu gewinnen: „30 Drachen mit Tiermotiven.“

Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will, sagt der Volksmund. Auf den Haken an der Sache werden unsere jungen Windradpioniere irgendwann von selbst kommen.

Beitrag erschien zuerst auf: achgut.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

Wer ein Windrad in einer Schwachwindzone baut, bekommt wenig Einspeisevergütung. Damit regelt die Marktwirtschaft das Problem von selbst. Sie müssen sich somit keine Sorgen machen.

Gravatar: Michael Ziefle

Freigeist, ein Link zu PV Magazine sagt ja schon alles.
Was hat das EEG mit Marktwirtschaft zu tun? Das ist für viele die entscheidende Frage.

Gravatar: Michael Ziefle

Herr Müller, Ihr Kenntnisstand ist sehr realistisch und noch sehr akteull!

Gravatar: Karl Letis

Eines der Absurditäten des föderal fragmentierten EEGs sind de vielen Windräder in windfernen Regionen.

Jetzt will man sogar Windräder in Bayern aufstellen.

Das die Effektivität eines Rot/Grünen Gesetzes

Gravatar: Michael Ziefle

Sehr guter Kommentar Herr Röhl, genau so siehts aus.
" Auf den Haken an der Sache werden unsere jungen Windradpioniere irgendwann von selbst kommen." Auf diese spätere Erkenntnis der jungen Windradpioniere kann man aber nur hoffen, denn die naturwissenschaftlichen Fächer werden an deutschen Schulen stark vernachlässigt.

Gravatar: Gerd Müller

Wie jetzt, kann es sein, daß ich etwas verpasst habe ?
Ich bin immer noch auf dem alten Kenntnisstand, daß weder Wind- noch Solarstrom im ausreichenden Maß gespeichert werden können.
Wie funktioniert da der "Grüne Strom" ?

Kommt der bei trüben Wetter und oder Windstille, oder in der Nacht nicht doch aus einem Fossilen- oder Atom-Kraftwerk ?

Weiter ist mein Kenntnisstand der, daß die Windparks in der Nordsee so sehr mit Fehlern behaftet sind, daß sie nicht funktionieren und bis auf wenige Anlagen auch keinen Strom liefern und der Strom der wenigen Anlagen die liefern können, nicht transportiert werden kann.

Muss ich jetzt mehr Bild-Zeitung lesen, oder grüne Parteiprogramme, oder sind meine Kenntnisse dazu doch noch aktuell ?

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