Neue Hoffnung im Nahen und Mittleren Osten?

Die Welt schaut wieder einmal mit Abscheu und Schrecken auf den Irak.

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Terroristen haben die politische Lage im Irak ausgenutzt und sich als Herren eines neuen Staates ausgerufen. Sie haben viele Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht und gehen weiter mit Terror gegen alles vor. Die irakische Armee hat sie nicht stoppen können. Die Armee hatte keine starke Motivation mehr, für Nuri al-Maleki zu kämpfen.

Diese Armee war einmal unter Saddam Hussein, dem früheren Machthaber, eine der stärksten Armeen in der Region. Sie hatte 6000 Panzer und eine starke Luftwaffe.

Nach dem Irakkrieg 2003 wurde das Regime von Hussein gestürzt und das Land fiel durch sehr viele falsche Entscheidungen der USA den iranischen Mullahs in die Hände. Zehn Jahre lang wurden die Sunniten, die fast 35% der Bevölkerung ausmacht, unterdrückt und systematisch aus allen Posten gedrängt. Immer mehr Stammesführer der Sunniten wurden ermordet. Als Maleki durch starke Unterstützung aus Teheran und die wieder schwache Politik der USA Premierminister wurde, nahm die Welle der Unterdrückung der Sunniten und Schiiten im Land, die gegen die Anwesenheit der Mullahs protestierten, ständig zu. Maleki gründete eine private Armee‚ in Abkürzung SWAT genannt, um die Opposition kaltzustellen. Die iranischen Oppositionellen im Irak, die iranischen Volksmudschahedin, hatten das gleiche Schicksal wie die Sunniten. Mehrere Mal wurden sie massakriert und zwangsweise in ein gefängnisartiges Lager mit dem Namen „Camp Liberty“ gebracht. Die Einmischung des Iran im Irak nahm stark zu, als Maleki Premierminister wurde. Soleimani, Oberbefehlshaber des Quds-Korps (einer Spezialeinheit der Iranischen Passdaran, die für den Export der Revolution ins Ausland zuständig ist), hatte das Sagen im Irak und konnte alles tun und wollen. Ohne iranische Unterstützung war für Maleki die Macht nicht denkbar.

Seit 2011 haben die Sunniten aktiven Widerstand gegen Malekis Gewaltherrschaft geleistet. Sie wurden von ihren Stammesführern geführt. Dann flammte der Bürgerkrieg in Syrien auf.

Das war eine gute Nachricht für die unterdrückten  Sunniten im Irak.

In Syrien war am Anfang die Nationalarmee die stärkste Kraft. Als die USA sie fallen ließen, wurden die Fundamentalisten immer stärker. Auf einmal war ISIS da. Diese Leute fanden viel Unterstützung, zum Beispiel von den Taliban in Afghanistan. Sie bekamen Gelder aus bestimmten Ländern am Persischen Golf. Sie konnten die Gebiete entlang der Grenze des Irak erobern und dann im Land aktiv werden. Sie konnten die politische Situation im Irak und die Unterdrückung der Sunniten dort für sich ausnutzen und schnell an Macht zunehmen.

Sie sind Sunniten. Sie konnten sich dem Widerstand der Sunniten im Irak gegen Maleki anschließen. „Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“ So sind sie mit Duldung der Sunniten im Irak rasch voranmarschiert. Die Eroberung Mossuls und Tikrits, hat ihnen viel Waffen, Geld, Kämpfer verschafft. Sie nannten sich „Islamischer Staat“. Und sie gingen brutal vor.

Ihre Stärke aber ist die Unzufriedenheit der Bevölkerung und nicht ihre eigentlich militärische Stärke. Sie wissen, dass sie nicht lange so weitermachen können, deshalb wollen sie so viele Gebiete wie möglich gewinnen. Es werden auch die Zeiten nach Maleki kommen und dann werden die Stämme und Sunniten, die mit dem Terrorstaat IS überhaupt nichts zu tun haben, sich gegen sie einsetzen. Aber wenn sie viel Land unter ihrer Kontrolle haben, wird das ihr Gewicht bei politischen Verhandlungen stärken. Dass ISIS existiert und eine gewisse Stärke aufweist, hat folgende Gründe:

1-   falsche Politik der USA in Syrien und im Irak

2-   Schweigen der USA zur Unterdrückung der Sunniten und Unterstützung von Maleki

3-   Angst der Sunniten vor dem Iran als einziger Macht im Irak und Hauptunterstützer von Baschar Al-Assad

4-   Unzufriedenheit, Armut in Syrien und im Irak

Jetzt ist ein neuer Mann im Irak mit der Regierungsbildung beauftragt worden.

Maleki hat seinen Widerstand dagegen angekündigt.

Die Welt will ihn nicht. Seine Partei auch nicht. Nur der Iran stand hinter ihm und jetzt auch nicht mehr.

Aber seine Zeit ist zu Ende gegangen und jetzt muss er sich die Sorge machen, nicht verhaftet zu werden. Er ist verantwortlich für viele Verbrechen im Irak und für die Massaker an der iranischen Opposition. Er kann natürlich in den Iran fliehen. In Karaj in der Nähe von Teheran hat er seine Häuser.

Die Zeit ist gegen IS und Teheran. Die Augen der Welt werden langsam wacher. Die Unterstützung der Diktatoren ist strategisch eine Katastrophe für die Menschheit. Hoffentlich hört sie auf!!

Beitrag erschien zuerst auf: diezeitbruecke.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Andreas

Ich habe das Gefühl, dass ich auf dieser Seite immer
nur negative Darstellungen von Iran zu lesen bekomme.
Wenn über andere Staaten geschrieben wird
erscheint das immer differenzierter.

Hier wird Iran ja geradezu so dargestellt, als
würde er die Sunniten im Irak unterdrücken,
obwohl Iran Maliki selbst diesbezüglich
kritisiert hatte und sich von ihm zunehmend distanziert.
Iran stand auch nicht so hinter ihm, wie der Autor
das hier darstellt. Die USA hat Maliki bevorzugt,
weil er einerseits schiitisch ist und somit
repräsentativ für die mehrheitlich schiitische
Bevölkerung ist, sich aber gleichzeitig von
allen schiitischen Politikern im Irak am wenigsten
mit Iran verbunden fühlt. Iran will nur nicht,
dass wieder jemand aus dem amt geputscht wird
und es dann schnell mal "Reformen" gibt, die
dann so aussehen wie in Syrien.

Wahrscheinlich wird die USA hier so kritisch dargestellt,
weil die hier so als Opfer dargestellten Volksmujaheddin
nicht nur auf Irans Terrorliste, sondern auch auf der
Terrorliste der USA standen, und das nicht ohne Grund.

Ich frage mich auch, ob der Autor über die Unterdrückung
von Schiiten mit so viel Enthusiasmus schreiben würde.
Stattdessen setzt er die Todfeinde IS und Iran auf
einer Ebene. Der ganze Artikel ist ideologisch beschmutzt
und die zwei Ausrufezeichen am Ende werden mich
hier auch nicht davon überzeugen, dass ich den Iran
zu verurteilen habe, wenn Iran fast noch das letzte
stabile Land in der Region ist, das sich sehr bedacht
verhält.

Gravatar: bahram

Herr Moshiri hat es genau auf den Punkt gebracht. ich bin gespannt ob, der neuer Premierminister neue Wege einschlägt oder wie der al Maleki mit dem Quds Korps zusammen arbeitet. die Zukunft wird die Wahrheit ins Licht bringen. der Quds Korps werden Alles tun um ihre macht und ihr Einfluss im Iraq zu halten. der neue Premierminister ist aus gleiche Partei wie der Al Maleki. Ehrlich gesagt, bin ich nicht so zuversichtlich.

Gravatar: Anna

" In Syrien war am Anfang die Nationalarmee die stärkste Kraft. Als die USA sie fallen ließen, wurden die Fundamentalisten immer stärker. Auf einmal war ISIS da."
Schreibt Mohammad Moshiri. Das ist 1ST zu 100% die Wahrheit.
Jetzt ist Malekie weg, aber das Problemm ist noch da. Einheitregierung mit Beteiligung aller Gruppen ist die Lösung

Gravatar: Amir

" Die Hoffnung sterbt zum Schluss "
Die Menschen im Nahen und Mittleren Osten leben nur mit der Hoffnung, und dieser informative Artikel zeigt wie falsch die Politik von USA und die Westen bis jetzt war. Als die Menschen sowohl in Syrien als auch in Irak friedlich gegen die unterdrückung demonstrierten, haben die Medien entweder gar nichts darüber berichtet oder, wenn ja, sehr wenig und nicht objektive. Das Ergebnis von so einer Politik, war Bürgerkrieg und ISIS in Syrien und In Irak. Wenn die Beschwichtigungspolitik sich ohne Rücksicht auf Verlusten von Menschen sich durch setzt, die Fundamentalisten und ISIS ist die Quittung. Danke für dieser Informative Artikel.

Gravatar: Robert Toni

Sehr guter Artikel! Realistik und informativ. Die USA hatte viele falsche Politik in der Welt, was schlimmste War , war diese im Irak. Maleki ist ein Handlanger des Regimes in Teheran gewesen.
Hundert Tausende Sunniten und die Bewohner vom Camp Aschraf( iranische volksmudschahedin) wurden getötet. die Welt schaute nur zu. und jetzt die Terrororganisation ISIS ist die Quittung.

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