Natürlich und natürlich

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Da outet sich jemand mit 31 Jahren, er sei homosexuell. Haltlose Leitmedien trompeten diese Nachricht in eine hypersexualisierte deutsche Welt hinaus, als gäbe es nichts Natürlicheres als dies zu tun. Und nichts Wichtigeres. Aber alles ist ja angeblich Politik. Sie stellen aber die naheliegende Frage nicht, wann eine angeblich angeborene sexuelle Ausrichtung eigentlich stabil wird. Erst in den Zwanzigern? Ich kenne mich in der wissenschaftlichen Debatte darüber nicht aus, aber da scheint mir noch Erkenntnisbedarf zu bestehen: Die Gene allein können es nicht sein. Auch wenn man zubilligt, dass jemand sich in den Nullerjahren des 21. Jahrhunderts immer noch mit dem Outen schwer tut.

Der Betreffende soll jetzt zum Vorbild taugen. Er war acht Jahre mit einer Frau zusammen, von der er sich vier Wochen vor der geplanten Hochzeit getrennt hat. Torschlusspanik? Soll vorkommen. Oder steckte mehr hinter dieser Entscheidung? Niemandem steht es zu, sich mit Vermutungen zu diesen persönlichen Tragödien zu äußern. Tatsache aber ist, dass hier jemand jahrelang das intime Vertrauen eines anderen Menschen missbraucht hat, um seiner Umwelt (und sich) etwas vorzumachen. Das ist natürlich vorbildlich, oder? Nein, traurig ist das.

Schon schießen sich Zeitungen wie die „Welt“ auf die Katholische Kirche ein, die, nach den Sportvereinen, die letzte Bastion der Homophobie sei. Dabei sei Homosexualität doch etwas so Natürliches. Doch wird vergessen, dass die Moral gerade darin besteht, nicht alles, was natürlich ist, auch zuzulassen. Auch Handlungen wie (beispielsweise) Mord und Raub sind natürlich, wenn man darunter versteht, dass es sie zu jeder Zeit, an jedem Ort, in jedem Volk gegeben hat. Die Kirche hat laut Katechismus gar nichts gegen Homosexuelle, sondern legt die Betonung für ein gelungenes Leben auf andere Dinge als das sexuelle Sich-Ausleben. Das gilt übrigens auch für Heteros.

Es ist wirklich zum Verzweifeln, wie einseitig und dumm in diesem Medienhype berichtet wird. In Deutschland ist das mittlerweile natürlich (oder, wie Thomas Bernhard gesagt hätte: Das ist hierzulande naturgemäß so).

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Verwundert

Wenn der Herr Professor das Wort "natürlich" durch "sozialadäquat" ersetzt, stürzt sein ganzes Gedankengebäude im Nu ein. Es steht auf tönernen Füßen.

Gravatar: DerLektor

Herr Professor Kovács,
was bewirkt denn Ihre gewollte Provokation, Homosexualität mit Mord und Raub zu vergleichen? Nichts, außer Unmut - und den zu Recht. Ich habe den Eindruck - und dafür spricht ja die hohe Anzahl der Artikel, die sich auf diesem Portal mit dem Thema Homosexualität beschäftigen (Herr Schley, der hier kommentiert, schreibt ja selbst auch darüber) -, dass die Thematik tief im Innern einiger Menschen die Vorstellung von etwas Schmutzigem, Schäbigem, Anomalen hervorwühlt. Das kann nur daran liegen, dass diese Menschen, geprägt von Elternhaus, Lehrern und Kirche, nie einen unbefangenen Umgang mit diesem Aspekt des Lebens gelernt haben. Das ist bedauerlich. Bei Ihnen Herr Prof. Kovács drückt sich dieses durch nichts Greifbares zu begründende Unwohlsein ebenfalls in gut kaschierten Tiraden gegen den Fußballer Hitzlsperger aus. Das ist umso bedauerlicher, als wir es bei Ihnen ja offenbar mit einem Akademiker zu tun haben, der es eigentlich besser wissen sollte. Schade.

Gravatar: aLuckyGuy

@Crono
Ich fürchte Sie ahben es nicht verstanden und Sie werden es wohl auch in Zukunft nicht verstehen. Stolz kann man nur auf etwas sein, dass man selbst gleistet hat. Was haben Sie denn bsw. in Bezug auf ihre sexuelle Orientierung gleistet? Auf was wollen sie da eigentlich stolz sein. Das sie einer von vielen Milliarden anderen Heteros sind.

Gravatar: Dennis Schneider

Der Autor behauptet Mord sei natürlich, was ich an dieser Stelle stark anzweifle. Er gesteht ein, dass Homosexualität natürlichen Ursprungs ist. Der Autor vergleicht sodann Homosexualität mit Mord, was einfach nur grotesk und Menschen verachtend ist, denn Homosexualität hat etwas mit Liebe und Mord etwas mit Hass zu tun, zwei völlig gegensätzliche Dinge. Und dann behauptet er, dass gelebte Homosexualität ebenso wie Mord unmoralisch sei. Doch Homosexualität ist etwas, was niemandem schadet, während Mord etwas ist, was extrem schadet. Somit ist die Behauptung, dass Homosexualität unmoralisch sei schlicht falsch. Denn etwas, was niemandem schadet, kann nicht unmoralisch sein.

Gravatar: Olli Schaefer

Dass seine Ex-Freundin ganz sicher unter der Trennung gelitten hat, wird sicher niemand in Abrede stellen wollen. Wie lange sie über Hitzelspergers Homosexualität informiert ist, wissen nur die beiden.
Aber die Trennung erfolgte 2007. Ob das heute, ganze sieben Jahre später noch irgendeine Relevanz hat, wage ich heftig zu bezweifeln.
Wird irgendwann eine entsprechende Story in der Klatschpresse auftauchen? Wird man sehen.
Das ist aber reine Spekulation - und eine ziemlich schäbige dazu.

Tief blicken lässt allerdings Ihre Vermutung, Hitzlspergers Homosexualität begründe sich vielleicht mehr oder weniger auf persönliche Unreife.

Ist das Ihre Erklärung für Homosexualität?

Gravatar: Olli Schaefer

Wenn für Sie gegenteilige Meinungen automatisch eine Lobby darstellen, dann ist das wohl so.

Haben Sie sonst auch vielleicht etwas zur Diskussion beizutragen?

Gravatar: Adorján Kovács

@Freigeist
Sie stellen sich naiv. "Der Krieg ist der Vater aller Dinge." Meine Meinung ist es zwar nicht, aber man kann es so sehen. Beispiele sind die Bauernbefreiung in Russland im Anschluss an Napoleons Feldzug, ebenso die Demokratisierung Westeuropas nach dem II. Weltkrieg. Auch ein Mord an Johannes Paul II. hätte welthistorisch mglw. langfristig positive Auswirkungen gehabt, die wir damals und auch heute gar nicht absehen konnten und können. - Ich wollte aber lediglich sagen, dass auch "natürliche" Veranlagungen vom einen positiv und vom andern negativ gewertet werden können, je nach Blickwinkel, und deshalb nicht gesagt werden kann, man müsse diese Veranlagungen auch unbedingt umsetzen.

Gravatar: Adorján Kovács

@aLuckyGuy
Vielen Dank für Ihren freundlichen und nachdenklichen Kommentar. Sie mögen sicher recht haben in dem, was leider immer noch oft die Reaktion der Umwelt auf Homosexuelle ist. Ich gehe z. B. selten auf den Fussballplatz und unterschätze wahrscheinlich die Hetze, die es dort noch gibt und die mir sehr fremd ist. Ich kenne auch einen schwulen Radiomoderator aus der Kleinstadt meiner Jugend, der sich nie geoutet hat, weil er sonst, so fürchtete er, die Basis seiner meist konservativen Hörerschaft verloren hätte. Das ist aber schon 30 Jahre her und ich glaube, heute wäre das nicht mehr so, oder täusche ich mich wirklich so sehr?
Was ich betreffs des manchmal langen Prozesses der Findung der sexuellen Orientierung sagen wollte, ist einmal, dass dieser Prozess nicht nur durch die soziale Umwelt (also von aussen) bedingt ist, sondern auch durch seelische Nöte des Betroffenen (also von innen), über deren Ursache man nachdenken kann, und zum andern, dass der Prozess m. E. zeigt, dass hier erworbene mehr als angeborene Auslöser eine Rolle spielen.
Das mit der Kirche ist schwierig und ich wollte, genauso wie sie, sagen, dass es weniger um den Sex gehen sollte. Die Kirche predigt auch bei Heterosexuellen die Zurückhaltung. Und nicht ausgelebte Homosexualität ist, ich bleibe dabei, auch für die Kirche okay. Ich kenne gläubige Schwule, regelmäßige Kirchgänger, deren Bekenntnis zur Kirche wie ein "Samenkorn" ist, dessen Wachstum immer mehr in die Kirche hinein wirkt. Was nicht wirkt, sind diese aufgesetzten Parolen und die Propaganda der Medien, die ganz andere Ziele verfolgt als die "Befreiung" der Schwulen.

Gravatar: Freigeist

Stellen Sie sich vor, der Polenpapst wäre bei dem Attentat gestorben, das auf ihn verübt wurde.
Wäre dies für die kath. Kirche ein Fortschritt gewesen? Welche "vernünftigen" Leute meinen dies?

Gravatar: Crono

Ich möchte mich hier "outen": ich bin ein NORMALER Mann, ein Heterosexueller und bin heutzutage sehr STOLZ darauf!!!!!!!!!
Danke Herr Kovács für Ihren Artikel.

P.S.: Nota bene, Herr Putin macht schon alles richtig. Weiter so.

Gravatar: Winfried Schley

Herr Schäfer,
fällt Ihnen denn gar nicht auf, dass die gesamte europäische Presselandschaft den sich outenden Fußballer hochjubelt und seine langjährige Exfreundin Linda, von der er sich vier Wochen vor der geplanten Hochzeit getrennt hat, dabei überhaupt nicht im Blickfeld ist?

Welch unerwähnter seelischer Scherbenhaufen verbirgt sich hinter diesem menschlichen Drama? Traut sie sich noch an die Öffentlichkeit? Braucht sie seelischen Beistand, psychiatrische Hilfe zum Weiterleben? Oder ist sie abgebrüht genug, mit genügendem Zeitabstand gegen eine entsprechende Entlohnung in der Yello Press "Mein intimes Leben mit Homo Hitzi" zu vermarkten? Dann sind einer Schlammschlacht mit sexuellen Fantasien ud Praktiken keine Grenzen mehr gesetzt, solange der Rubel dafür rollt. Mit Wahrheit muss das gar nichts mehr zu tun haben.

Könnte es nicht ebenso sein, dass seine angebliche Homosexualität nur ein seelischer Fluchtweg ist, mit dem er sich nicht eingestehen muss, dass ihn die feste Bindung an eine Frau außerhalb seiner Mutter und die Verantwortung für mögliche Kinder überfordert, weil er innerlich nie zum Mann reifte, sondern als ein pubertierender Knabe auf einer bestimmten Entwicklungsstufe stehen geblieben ist?

Ich bin sehr gespannt, ob und wann diese alte Liebes-Beziehung in den Medien wieder hochkocht.

Gravatar: aLuckyGuy

Nun ja, vielen homosexuellen Menschen ist ihre sexuelle Orientierung eben nicht so einfach in die Wiege gelegt. Das ist mitunter ein schwieriger und über Jahre anhaltender Prozess. Ich kenne Schwule die haben diesen Prozess ihr Leben lang nicht beendet. Es ist ja eben nicht so, das die sexuelle Orientierung keine Rolle mehr spielen würde, ganz im Gegenteil. Sie können nicht allen Ernstes einen schwulen Mann vorwerfen, dass er über Jahre nach den in der Gesellschaft gängigen Konventionen gelebt hat. Es ist leidern icht jeden schwulen Jugendlichen vergönnt, eine Familie und Umfeld zu haben, die ihm bei Schwierigkeiten helfend zur Seite steht.
Außerdem begehen sie den Fehler, Homosexualität ausschließlich auf Sex zu reduzieren. Darum geht es doch aber beim Outing überhaupt gar nicht.
Und was die Medien betrifft, kann schon sein, dass die Reaktion auf das Outing ziemlich heftig war. Aber überlegen Sie mal bei wie viel heterosexuellen Menschen ein ähnlicher Hype ausgelöst wurde wegen weit weniger brisanten Dingen. Merkwürdigerweise regt sich darüber kaum jemand auf. Das wird dann einfach so hingenommen.

Und sorry, aber die Kirche hat sehr wohl etwas gegen Homosexuelle. Ich lebe seit nunmehr 23 Jahren in einer glücklichen Beziehung. Alles was unser Leben ausmacht, haben wir uns ganz allein geschaffen. Und wenn es nach den Kirchen ginge, hätten wir absolut nichts davon. Noch nicht einmal uns.

hätte ich wenn es ausschließlich nach den Kirchen in Deutschland gehen würde.

Gravatar: Olli Schaefer

Der erste Absatz ist ja nun keine bemerkenswerte Erkenntnis Ihrerseits, denn Herr Hitzlsperger hat genau das ja auch zu dem von ihm gewählten Termin gesagt

"Niemand verbirgt seiner näheren Umgebung so gekonnt und so lange seine Homosexualität, die doch angeblich seit Geburt festliegen soll. "

Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber da haben Sie ganz offensichtlich keinerlei Ahnung, mit welcher Perfektion man sich nötigenfalls verstecken und verstellen kann, auch im Freundes- und Familienkreis. Und ganz offensichtlich haben Sie auch keine Ahnung von der alltäglichen Blindheit Ihrer Mitmenschen, die in aller Regel trotz vermeintlich nächster Nähe bei einer solchen Eröffnung mehrheitlich aus allen Wolken fallen. Ausnahmen bestätigen da natürlich die Regel.

Und die Festlegung bei der Geburt bedeutet ja nicht automatisch die Erkenntnis in einem bestimmten Alter. Das Lebensalter in dem jemand sein ComingOut hat oder das Schwulsein für sich akzeptiert, geht wahrscheinlich von 16 bis 60....

"Was ist, wenn der junge Mann gar nicht die Wahrheit über sich sagt?"
Zumindest ich könnte mir dann ein gewisses Schmunzeln über einen solchen Coup nicht verkneifen.

Gravatar: quapp

Hier sind wohl einige Mitglieder der Homolobby angetreten um mit ihren aggressiven Kommentaren die Meinungsgegner das Fürchten zu lehren. Hoffentlich erweist sie sich das als Bumerang.

Gravatar: Adorján Kovács

@Freigeist
Ich wusste, dass das provozieren wird und habe darum "beispielsweise" geschrieben. Es gibt aber übrigens auch ernstzunehmende Leute, die Krieg, Mord etc nicht nur für natürlich halten, sondern (abseits jeder sentimentalen Moralität) auch für historisch sinnvoll, fortschrittsförderlich, ja sogar für kulturell wertvoll.

Gravatar: Adorján Kovács

@Max Erwengh
Glauben Sie mir, Bisexualität ist mir bekannt. Aber das ändert nichts an der Richtigkeit meiner Feststellung. Auch als Bisexueller hat Herr H. offensichtlich Vertrauen missbraucht.

Gravatar: Adorján Kovács

@aLuckyGuy
Ich habe im Artikel bewußt sehr vorsichtig und fragend formuliert, eigentlich kaum etwas strikt behauptet. Sie hingegen bleiben zu allgemein. Könnten Sie bitte präzisieren, worin ich mich nicht auskennen soll?

Gravatar: aLuckyGuy

Ich habe prinzipiell kein Problem damit, wenn jemand aus verschiedenen Gründen keinerlei Kenntnisse über ein gewisses Thema hat. Aber bevor sich jemand in der Öffentlichkeit äußert, kann man zumindest von ihm verlangen das er sich informiert. Weshalb ein offensichtlich heterosexueller Mensch wie Professor Adorján F. Kovács in derart negativer Weise über etwas herzieht, das er noch nicht mal versteht und womit er sich offenbar auch noch niemals beschäftigt hat, bleibt für mich ein großes Rätsel. Aber einige Dinge sind ein echtes Ärgernis.
Herr Professor Adorján F. Kovács, weshalb überlassen sie Sachen die sie niemals verstehen werden, nicht einfach anderen Menschen die sich mehr damit auskennen.?

Gravatar: Stellmacherei

@ Professor Adorján F. Kovács
Frage: Sie erwarten von den "qualitätsfreien Führungsorganen der deutschen Medienlandschaft" tatsächlich einmal etwas anderes als potenzierte Dummheit?

Gravatar: Monika

Dieser Artikel macht sehr nachdenklich, vor allem auch darüber, was jetzt wieder einmal für eine Hysterie gegen die katholische Kirche losgeht. Weil die katholischen Kirche die Segnung der Homo-Ehe ablehnt, stellt sie sich nicht gegen den Menschen, der diese Neigungen hat. Das hat schon Papst Johannes -Paul II. und Benedikt XVI. und auch der jetzige Papst geäußert. Es ist dumm, wenn die "Welt" anders argumentiert. Eine Frage hätte ich noch: Gibt es eigentlich ernsthafte Forschungen darüber, wieviele Menschen wirklich homosexuell bzw. lesbisch sind? Denn in meinem weiteren Bekanntenkreis kenne ich schon einige Menschen, die erst meinten anders veranlagt zu sein. Seit einiger Zeit sind sie jedoch verheiratet. Es gibt eben auch das. Und sicher ist das öfter, als es uns bekannt ist. Man macht mit dieser "Über-Diskussion" um die sexuelle Ausrichtung die jungen Menschen ganz konfus und unsicher. Viele meinen, dass sie wohl auch homosexuell bzw. lesbisch sind. Ihre Persönlichkeit ist noch nicht ausgereift und es kommt zu Fehlentscheidungen, die später schwierig zu korrigiren sind. Und -Toleranz ist wichtig, aber nun bitte aber auch von beiden Seiten.

Gravatar: Alexander

Es gibt durchaus noch Menschen in unserer Gesellschaft für die die sexuelle Erfahrung ein wertvolles Geheimnis ist und das man es erst lüften sollte wenn die Zeit reif genug erscheint. Hiermit ist durchaus das Erwachsenenalter gemeint und es verbindet die Frage ob und wie eine feste Partnerschaft für Ihn oder Sie im Leben ausschauen sollte. Im Internet Weltweit aber auch im engeren Familien und Freundschaftskreis kenne ich solche Menschen. Die Faszination das Liebe etwas Fundamentales in unserem Leben verändern kann gab es sicher schon immer. Die Freizügigkeit der Gefühle denen wir in unserem Jahrhundert ausgesetzt sind ist jedoch erschreckend. Es ist vergleichbar mit einem Unerfahrenen der sich mit einem Kanu in ein reisendes Wildwasser begibt und hofft es zu überleben. In unserer Gesellschaft gibt es keinen Schutz mehr für unser intimstes Leben dass wir eigentlich nur mit jemanden teilen wollten den wir wirklich lieben.
Die Werbung, Filmemacher, die freie Presse aber auch Politik und Wirtschaft lässt nichts aus um alle Tabus fallen zu lassen oder noch viel mehr, sie Gesellschaftsfähig zu machen.
Schwul sein oder Homosexualität was ist das eigentlich? Auch Homophobie was ist das? Sind Menschen die eine anderes Gefühl vertreten als gleichgeschlechtliche Liebe plötzlich asozial, Rassisten oder werden sie sich plötzlich zu einer geistig zurückgebliebenen Gesellschaftsschicht gezählt weil sie noch an Wehrte wie Ehe und Familie glauben?
Gewiss, keiner sollte den anderen ausgrenzen schon gar nicht wenn er nicht versteht was die eine oder andere Lebensform für seinen Mitmenschen bedeutet.
Ich selber zähle mich auch zu denjenigen die sich die Frage stellen mussten " bin ich fähig das andere Geschlecht zu lieben oder führen mich meine sexuellen Vorstellungen von Liebe, Zuneigung oder Zärtlichkeit automatisch dazu das gleiche Geschlecht zu lieben und dort eine Partnerschaft einzugehen. Zu meiner Jugendzeit gab es leider zu wenig erfahrene Menschen die mir geholfen hätte das alles mit einem gesunden Abstand zu betrachten. Eltern und Erwachsene die damals den Krieg, Gewalt und Vergewaltigung überlebt haben waren zu der Zeit selbst alleingelassen.
Ich bin an Weltpolitik interessiert und nehme auch Anteil am Schicksal anderer Menschen aber ist es wirklich ein Weltereignis wenn sich jetzt auch Fußballer trauen sich zu outen. Es wäre mir zu meiner Jugendzeit keine Hilfe gewesen eine Entscheidung zu treffen weil outen mir nicht erklärt wohin sich meine Gefühle noch entwickeln können. Wie wir Schwulen oder Lesben in unserer Gesellschaft mit Respekt begegnen können das ist sicher ein wichtiges Gesprächsthema aber es muss nicht zum leitfaden unserer Nachrichtensender werden. Am Ende geht es der Nachrichten Politik auch nur um das aktuelle Thema Olympiade und Putins Haltung zu Schwulenszene in Russland
Ist Lesbisch oder Schwul sein eine Lebensform, die die Vorstellung einer modernen Welt wiederspiegelt? Muss Heteros abgelöst werden? Wird Hetero plötzlich verschwindet wie ein Pilz dem die Zeitgeschichte der Evolution keine Nahrung mehr gibt? Natürlich hat sich nach der Durchsetzung der Schwulen Ehe auch der Wunsch nach Kinderadoption zu einer Diskussion entwickelt der man gerne auch eine pro Politische Entscheidung beifügen würde.
Aber mal im Ernst, würden Schwule Eltern nicht auch unter allen Umständen versuchen die ihre anvertrauten Kinder von den Dingen zu schützen die ein Kinderherz zerbrechen? Würden sie nicht auch wollen das ihren Kindern keine geistigen oder körperlichen Schäden zufügen werden? Warum dann plötzlich dieser Sinneswandel in Politik und in den Medien, die mit aller Kraft versuchen vertraute Werte zu kippen. Werte die wir bislang Grenzübergreifend als Familie bezeichnet haben und die sich tag täglich in der Mutter Natur wiederspiegeln.
Die Politik versucht durch zwang oder weil es modern erscheint, neue Rechte und Möglichkeiten für Schwule zu schafft. Sie löst damit leider keine gesellschaftlichen Probleme sondern sie entzieht einer neuen Generation von unseren Kindern die Möglichkeit sich an einem klaren Gesellschaftsbild zu orientieren. Das von Väterlicher und Mütterlicher Liebe und Fürsorge geprägtes Lebensbild spiegelt nicht nur religiöse Vorstellungen und unseren Glauben an Gott, es hat uns auch ermöglicht eine hochentwickelte Zivilisation zu entwickeln.

Gravatar: Freigeist

Raub und Mord mit einem frei gewählten Liebesverhältnis von Menschen in Verbindung zu bringen ist eine Frechheit. Sie sind ein Dogmatiker.

Gravatar: Max Erwengh

"Tatsache aber ist, dass hier jemand jahrelang das intime Vertrauen eines anderen Menschen missbraucht hat..."

Oh Gott. Erbärmlich. Bisexuallität ist wohl weder im Mainstream, noch bei diesem "mutigen Denker" angekommen.

Gravatar: Winfried Schley

Der gleichzeitige Medienhype in allen europäische Sportzeitungen zeigt, wie sehr dieses Bekenntnis vorgeplant und gezielt durchorganisiert war, so schön wenige Wochen vor den olympischen Winterspielen in Russland gelegen, einem Land, das erst kürzlich die Werbung für Homosexualität bei MInderjährigen unter Strafe gestellt hat.

Welche Summe wurde diesem Fußballer gezahlt? Von wem? Welches übergeordnete Interesse hatte der Sponsor dabei? Das waren die ersten Gedanken, der mir durch den Kopf schossen, als ich die Nachricht zum ersten Mal vernahm. Niemand verbirgt seiner näheren Umgebung so gekonnt und so lange seine Homosexualität, die doch angeblich seit Geburt festliegen soll. Was ist, wenn der junge Mann gar nicht die Wahrheit über sich sagt?

Gravatar: Richard

Ich denke man sollte einmal zwischen "Medienhype" und Nachrichtenwert unterscheiden können. Tatsache ist, dass sich ein (Ex) Fussball-Nationalteamspieler als homosexuell geoutet hat. Tatsache ist auch, dass
1. unter vielen Fanclubs und auf vielen Fussballplätzen Hetze gegen Homosexuelle fast "dazu" gehört. Zum Teil in einer gewaltverherrlichenden Art, die von einem engagierten Christen weder toleriert noch ignoriert werden kann.
2. das größte Sportfest der Welt demnächst in einem Land stattfindet, in dem Schwule Zielscheibe von Gewalttätern sind, dabei von der Polizei nicht geschützt werden und führende Politiker dieses Landes diesem Treiben noch Vorschub leisten.
3. bisher das Thema Homosexualität nur im Frauenfussball zum Thema gemacht wurde.
Insofern finde ich das Outing schon bedeutsam und berichtenswürdig.

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