Robert Murphy wagt dem zu widersprechen, indem er darauf hinweist, dass der Handel mit Rohstoffderivaten deutlich mehr Langfristorientierung in den Markt bringt als Politiker angesichts ihrer kurzen Amtszeiten aus Rationalität bereit sind an den Tag zu legen.
Dieser Gegensatz lässt sich auch auf die Verbraucher übertragen. Viele der ökologischen Patentrezepte, seien es der regionale Konsum, das Vertrauen auf Transfair-Handel oder die Nutzung von sogenannten erneuerbaren Energieträgern, dienen zumeist nur der raschen Befriedigung des Bedürfnisses nach Distinktion und der Beseitigung eines schlechten Gewissens, ohne vorher eine langfristige Investition in das Studium der tatsächlichen wirtschaftlichen und natürlichen Zusammenhänge zu riskieren. Was dabei hilft sind die staatlichen Subventionen, die im Fall “nachhaltiger Landwirtschaft” oder “klimaschonender Energieerzeugung” die wahren Preise der Nachhaltigkeit verschleiern und damit Hinweise Ungereimtheiten und Probleme solcher Patentrezepte verdecken. Nachhaltigkeit benötigt echte Preissignale, die zukünftige Knappheitserwartungen in die Gegenwart holen, nicht leere Prognosen, deren Produktion ihren Urhebern nicht viel kostet, aber kurzfristige Prestigegewinne einfahren hilft. Nachhaltigkeit ist eben nicht gleich Nachhaltigkeit.
Beitrag erschien zuerst auf: liberalesinstitut.wordpress.com
Kommentare zum Artikel
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Nachhaltig können nicht auf Dauer 7 Mrd. Menschen auf der Erde sein. Ich stimme voll zu, nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig. Und dann wären da noch die evolutionären Prozesse, die nicht zielgerichtet sind, sondern nur das Jetzt in den Vordergrund stellen. Jetzt überleben, so funktioniert Evolution im Großen und Ganzen. Hintergründig scheint dann aber doch Nachhaltigkeit auf, die man besser Sicherheitsstreben nennen sollte.