Nach dem "Ganztag" vor die Glotze oder "QualityTime" vor der Kiste?

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Media Control hat ermittelt, wie viele Minuten Kinder aus den verschiedenen Bundesländern täglich vor dem Fernseher verbringen.

Erstaunlicherweise sind die Bundesländer mit einer hohen Krippen- und Ganztagsversorgung Spitzenreiter im Fernsehkonsum der Kinder. In Brandenburg z.B. zählt man 123 Minuten TV-Konsum am Tag. Geht man davon aus, daß Kinder ca. vierzehn Wachstunden am Tag haben, acht bis neun Stunden in der Einrichtung verbringen, ein bis zwei Stunden Fahrzeiten von Tür zu Tür, hin und zurück benötigen, vielleicht eine Stunde für Körperpflege und Essen investieren, um dann noch zwei Stunden vor dem Fernseher zu verbringen, dann hat der Tag keine Stunde mehr übrig, um die von Frau von der Leyen viel gepriesenen zwei Stunden „QualityTime“ mit den Kindern zu verbringen.

Ich bitte diese Rechnung richtig zu verstehen: kein Vorwurf an ganztags erwerbstätige Mütter! Wer kann das schon leisten, nach acht Stunden Arbeit und wartender Hausarbeit, mit erschöpften Kindern QualityTime leben?

Traurige Realitäten, liebe ehemalige Familienministerin. 

www.media-control.de/berliner-kinder-schauen-am-wenigsten-tv.html

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Friedemann

Es ist kaum zu glauben, wie weltfremd Frau von der Leyens Sichtweise ist, und leider überträgt sich das auch auf viele Frauen, die glauben, Beruf und Familie seien so ganz einfach unter einen Hut zu bringen, es läge nur an den Vorgaben der Politik. Wünschenswert wäre, eine Kinderpause in der Berufstätigkeit als Normalität zu sehen und anstelle der üppigen Bezuschussung der Krippenplätze mit monatlich etwa 1000 Euro dieses Geld anteilig den Eltern zu geben und zusätzlich diese wieder zur Elternschaft zu befähigen. Leider haben das manche schon ein wenig verlernt.

Gravatar: Klimax

Das kann man optimieren. Gegessen wird in den Einrichtungen, damit die Kinder auch "gesunde" Ökonahrung bekommen. Daheim kann man Essen mit Fernsehen kombinieren. Und Fahrtzeiten von 2 Stunden hat man bei dichter Krippenversorgung sicher auch nicht. Also bleibt etwas Quality-Time übrigt. Und wenn Mama sich überfordert fühlt, so wird Papa sicher Zeit haben. Väter sind es ja auch nicht gewöhnt, als ewig dreifach belastetes Überforderungsopfer in den Medien präsentiert zu werden.

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