Mythos Energieeffizienz

Können durch die Steigerung der Energieeffizienz die Einsparziele der Energiewende ohne Verzicht und ohne Wohlstandsverluste erreicht werden? Wer das glaubt, ist einem Mythos verfallen.

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Energieeffizienz ist ein Wachstumstreiber, der auf direkte und indirekte Weise immer einen Mehrverbrauch an Energie induziert. Wäre es anders, würde in effizientere Produkte nicht investiert. Das Werben der Bundesregierung für Energieeffizienz lenkt in Wahrheit nur von dem Problem der künftigen Energiearmut ab.

Unvermittelt und unerwartet tauchte das Flugzeug in unserem Leben auf. Ich erinnere mich nur mehr verschwommen und streiflichtartig an die ersten Urlaubsreisen mit meinen Eltern, die uns in einem immer kurz vor der Aufgabe stehenden Käfer über den Brenner nach Italien führten. Eines Tages in der Mitte der 1970er Jahre stiegen wir dann in einen Düsenjet und begaben uns nach Spanien. Was für ein Abenteuer, was für ein Luxus! Es folgten die üblichen jährlichen mehrwöchigen Pauschalreisen zu den bekannten und beliebten Zielen, Mallorca, die Kanaren, später dann Tunesien. Heute, wenige Tage bevor ich mit meiner Familie in die Ferien aufbreche, denke ich gerne an diese Zeit zurück. Für mein Kind ist die Flugreise eine Normalität.

Noch. Denn Deutschland hat sich der Energiewende verschrieben. Deren primärer Fokus auf der Reduzierung unseres Energieverbrauches liegt. Das Ziel sei,„den Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 gegenüber 2008 um 20 Prozent zu senken und bis 2050 zu halbieren“, sagt das Bundeswirtschaftsministerium in überraschender Deutlichkeit. Die Auswirkungen dieser Agenda auf unser Leben, auf die Erfüllung unserer Bedarfe nicht nur hinsichtlich Nahrung, Kleidung und Wohnraum, sondern eben auch in den Bereichen Kommunikation und Mobilität, scheinen allzu vielen Bürgern immer noch keine Beschwerde wert. Weil ein Nebel voller Mythen die klare Sicht auf die derzeitige Energiepolitik verdeckt. Da richten sich die Blicke auf „Energiespeicher“, obwohl diese keine Energie herbeizaubern, sondern nur den künftigen Mangel besser verwalten können. Da wird vor allem, unterstützt durch eine aktuelle Kampagne voller bemühtem Witz, eine Beruhigungspille namens „Energieeffizienz“ verabreicht.

Wenn man Versorgungssicherheit, also die zeitlich und räumlich uneingeschränkte Verfügbarkeit von Energie in bedarfsgerechter Menge, als das Fundament eines Gebäudes namens Wohlstand versteht, wäre Energieeffizienz der Fahrstuhl, mit dem in diesem Haus immer höhere Stockwerke zugänglich werden. Denn steigende Energieeffizienz bedeutet sinkende Kosten für den Betrieb von Maschinen aller Art und damit auch für die Produkte und Dienstleistungen, die sie möglich machen. Könnte am Ende eines Prozesses, in dem mit immer weniger Energie immer mehr erreicht wird, das Einsparziel der Energiewende tatsächlich erreicht werden? Könnte am Ende einer solchen Entwicklung tatsächlich das limitierte Angebot an solarer Einstrahlung, Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse den heutigen oder gar einen besseren Lebensstandard sichern? Könnte Deutschland daher tatsächlich auf die Kernenergie und auf fossile Kohlenwasserstoffe verzichten, ohne einen Energiemangel zu bemerken?

Auf den ersten Blick scheint dies logisch, ja zwingend, vergleicht man beispielsweise den Durst heutiger Automobile mit dem vergleichbarer Modelle vor drei Jahrzehnten. Oder den Stromverbrauch einer Glühbirne mit dem einer Leuchtdiode. Alles wird sparsamer und behält doch seinen Nutzen. Dem „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“, der die zu ergreifenden Maßnahmen zur (Zitat) „Senkung des Energieverbrauchs durch die Steigerung der Energieeffizienz“ beschreibt, liegt diese Vorstellung zugrunde.

Ist das eine von jeder Belastung durch ökonomische oder technische Kompetenzen befreite Naivität? Oder schlicht ein Irrtum? Oder gar eine absichtliche Täuschung? Tatsächlich gilt: Je effizienter unsere Maschinen und Geräte werden, desto mehr Energie setzen wir um. Diese Rückkopplung, neudeutsch auch unter der Bezeichnung „Rebound“ bekannt, thematisiert die Bundesregierung nicht.

Weil eben die LED so viel weniger an Strom bei gleicher Lichtausbeute verbraucht, werden manche in ihrer heimischen Umgebung zu Lichtkünstlern. Wo früher eine Glühbirne einen Raum erhellte, sind es nun hunderte kleiner Leuchtdioden, mehr oder weniger kreativ an Decken und Wänden, an Fußleisten, Treppenstufen und Möbeln verteilt, die die heimische Umgebung in eine Bühne verwandeln, auf der eine situationsabhängige Atmosphäre mittels computergesteuerter Farb- und Blinkspielereien erzeugt wird. Die Stromrechnung sinkt auf diese Weise nicht so stark wie eigentlich möglich, wenn überhaupt. Weil eben Automobile so viel weniger Benzin schlucken, benutzt man sie häufiger und für längere Strecken. Der Treibstoffbedarf bleibt gleich, wenn er nicht sogar steigt. Noch vor fünfzig Jahren füllten Computer ganze Zimmer und bedurften zu ihrer Versorgung kleiner Kraftwerke. Heute kann man damals unvorstellbare Rechenleistungen an der Steckdose betreiben, das ist Effizienzsteigerung. Aber Milliarden Desktops, Laptops, Tablets und Smartphones benötigen in Summe ein Vielfaches der Energie, die früher einerHandvoll Großgeräte genügte. Das ist der Rebound. Was an einer Stelle eingespart wird, fließt sogleich in eine Mehr- oder in eine andere Nutzung. Geringere Heizkosten eröffnen die Möglichkeit einer Fernreise. Oder den Ersatz der klassischen Stereo-Anlage durch ein digital gesteuertes Surround-System, das nach mehrwöchiger Umbauphase auf Basis dutzender Blu-Ray-Blockbuster-Testläufe dem Wohnzimmer zusätzlich zur Licht- auch noch eine fortgeschrittene Akustikinstallation verschafft.

Wer die Nachfrage nach Energie deckeln will, hat diese Rebound-Effekte durch die Abschöpfung der sich aus steigender Effizienz ergebenden Wohlstandsgewinne zu verhindern. Im Programm der Grünen zur Bundestagswahl 2013 (auf den Seiten 158/159 (5)) wird beispielsweise die Idee formuliert, dazu die „Preisgestaltung von Ressourcen“ zu beeinflussen. Anders ausgedrückt: Was auch immer man an Strom spart, wenn man effizientere Lampen oder Haushaltsgeräte kauft, wird durch einen höheren Strompreis wieder aufgefressen. Verbrauchsärmere Autos führen in dieser Logik nur zu höheren Steuern und Abgaben auf Benzin. Der Eindruck, auch die große Koalition folge diesem Konzept, ohne es jedoch klar zu benennen, täuscht nicht. Der Punkt ist nur: Regulativ gegen den Rebound vorzugehen, verhindert Effizienzsteigerungen schon im Ansatz.

Einer der größten Kostenfaktoren für Fluglinien ist der Treibstoffverbrauch der Jets. An diesem richten sich daher primär die Ticketpreise aus. Effizientere Flugzeuge gestatten billigere Reisen, denn in einem wettbewerblich organisierten Umfeld werden Kostenvorteile an die Passagiere weitergegeben. Immer mehr Menschen können immer häufiger fliegen. Die wachsende Nachfrage induziert ein steigendes Angebot. Neue Strecken werden erschlossen, neue Dienstleistungen entwickelt. Ein Beispiel dafür sind die Pauschalreisen in die Ferienanlagen an sonnigen Stränden. Schließlich kaufen die Reiseanbieter mehr Flugzeuge und die Flugzeughersteller generieren Gewinne, die ihre Ausgaben für die Entwicklung effizienterer Maschinen am Beginn dieser Kette übersteigen. Seit den 1960er Jahren kann ein ungebrochener Trend beobachtet werden: Jahr für Jahr sinken die Treibstoffbedarfe ziviler Jets um durchschnittlich 1-1,5% je Passagierkilometer, während die Menge der tatsächlich geflogenen Passagierkilometer um 4-5% im jährlichen Mittel zunimmt. Das ist der Rebound, durch den eine Flugreise auf einmal auch für meine Eltern bezahlbar wurde.

Energieeffizienz fällt nicht vom Himmel. Sie ist das Ergebnis der Aufwendungen, durch die Unternehmen ihre Produkte verbessern. Solche Investitionen werden aber nur dann getätigt, wenn sie Gewinne durch Absatzsteigerungen versprechen, die die anfallenden Kosten übersteigen. Moderne und effiziente Passagierflugzeuge gibt es nur, weil ihre Entwicklung eine derartige Wachstumsoption bot. Diese Motivation treibt nicht nur die Fortschritte in der Luftfahrt oder in anderen Segmenten des Fahrzeugbaus. Man kann das Beispiel auf alle Branchen übertragen. Ob Maschinenbau, ob Bekleidung, ob Nahrungsmittel oder Informationstechnologie, die Steigerung der Energieeffizienz ist ein zentraler Innovationstreiber. LED-Lampen für den Hausgebrauch gibt es nicht, weil die Glühbirne verboten wurde. Es gibt sie, weil die Hersteller hoffen, mit ihnen durch höhere Absatzzahlen mehr verdienen zu können. Und immer steht am Ende ein Energiebedarf, der nicht sinkt, sondern eher wächst. In der Summe verbrauchen viele effiziente Düsenjets heute deutlich mehr Treibstoff, als die wenigen Spritschlucker der 1960er. Worauf natürlich auch die Ölbranche reagiert, beispielsweise mit effizienteren Fördermethoden, die mehr Vorkommen zu geringeren Kosten erschließen helfen.

Der Rebound ist kein Zufall, der nur in bestimmten Zusammenhängen manchmal auftritt. Er ist der Motor der Energieeffizienz. Schaltet man ihn ab, um einen gleichbleibenden oder höheren Energiebedarf als automatische Auswirkung zu vermeiden, werden schlicht keine effizienteren technischen Systeme mehr realisiert und an den Markt gebracht.Die Steigerung der Energieeffizienz und die Energiewende schließen sich gegenseitig aus. Gegenteiliges zu behaupten bedeutet, sich zu täuschen oder andere täuschen zu wollen. Die Energieeffizienz-Kampagne des Bundeswirtschaftsministeriums ist ein Sedativum, um die Bürger einzulullen und sie von den Zumutungen abzulenken, die in den kommenden Jahren in der nächsten Phase der Energiewende bevorstehen.

Noch mag man belächeln, wenn das Umweltbundesamt seinen schon traditionellen sommerlichen Aufruf wiederkaut, der uns von Flugreisen abhalten soll. Spätestens dann, wenn Steuern und Abgaben das Fliegen wieder zu einem den Reichen vorbehaltenen Luxus machen, wird vielen das Lachen im Halse stecken bleiben. Nicht nur den Reisewilligen, sondern auch den Reiseveranstaltern, den Fluglinien und den Flugzeugbauern. Denn wer sich partout den Geboten der Energiewende nicht unterwerfen will, der wird gezwungen. Im Ernstfall durch Produkt- oder gar Technologieverbote, wie sie im „Klimaschutzplan 2050“vorgesehen sind. Das gilt für alle Sektoren im produzierenden Gewerbe, für die Land- und Ernährungswirtschaft, für Handel und Dienstleistungen, das gilt für alle Kunden entlang der Wertschöpfungsketten bis hin zum Endverbraucher. So bedeutet „den Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 gegenüber 2008 um 20 Prozent zu senken und bis 2050 zu halbieren“ den Eintritt in eine Abwärtsspirale, die sukzessive Innovationsoptionen ausschließt, Wertschöpfungspotentiale vermindert, Wettbewerbsfähigkeit reduziert und schließlich unseren Wohlstand vernichtet.

Man fliege also besser, so lange es noch geht. Ich werde meinen Urlaub in einigen Tagen jedenfalls mit einem Düsenjet beginnen und wünsche den Lesern von Science Skeptical ebenfalls gute Erholung, denn in einer Zukunft ohne Energie werden wir alle unsere Kräfte noch brauchen.

Zuerst erschienen auf www.science-skeptical.de/energieerzeugung/mythos-energieeffizienz/0015435/

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Udo Stemmer

Markus Evers schreibt am 20.07.2016 - 20:11
„Hinzu kommt ein Punkt, der hier nicht angesprochen wird: die Produktion dieser ganzen neuen, energiesparenden Geräte verschlingt natürlich auch Strom und Rohmaterial.“

Die letzte LED hat 3,99€ gekostet und hat 9W, ersetzt eine 60W Birne.

Welch Menge an Rohmaterial steckt in 3,99 € ?

Die 60W Glühbiere verbrauch in 5000 Stunden ca. 300 kWh (ca.75€) so um die ca. 300 kg Braunkohle.

Die 9W LED verbrauch in 5000 Stunden ca. 45 kWh (ca.11,25€) sind so um die ca. 45 kg Braunkohle.

Das macht eine Rohmaterial Einsparung von ca. 250 kg an Braunkohle und das nur bei einer Umstellung von Glühbirne auf LED und im € ist das eine Einsparung von ca. 60€ für den Bürger.
.

Gravatar: Udo Stemmer

„Können durch die Steigerung der Energieeffizienz die Einsparziele der Energiewende ohne Verzicht und ohne Wohlstandsverluste erreicht werden?“

Das geht doch problemlos selbst im Einfamilienhaus.
Wir haben noch einen Stromverbrauch von um die 2000 kWh im Jahr.
Die Einsparungen mit den heutigen Möglichkeiten sind doch höher als die Strompreissteigerungen und mit jeder Stromerhöhen rechnet sich Energieeffizienz-Maßnahmen schneller.

#

Egon Dirks schreibt am 19.07.2016 - 14:39
„Vor kurzem schaue ich eine LED-Birne an, hinten steht: Energie – 11 W, Licht – 40 W“

Eine 11W LED macht Licht, so wie eine 60W bis 75W Glühbirne.

Das ist eine Stromeinsparung von über 80%.

MfG

Gravatar: Markus Evers

Hinzu kommt ein Punkt, der hier nicht angesprochen wird: die Produktion dieser ganzen neuen, energiesparenden Geräte verschlingt natürlich auch Strom und Rohmaterial. Dies wird hier überhaupt nicht berücksichtigt. Die Stadtwerke Lindau haben vor ca. einem Jahr die Leser einer Zeitschrift zum Tausch ihrer alten Kühlschränke gegen ein neues Gerät aufgefordert, welcher mit 50 Euro Tauschprämie belohnt wurde. Mein Leserbrief als Reaktion dieser schwachsinnigen Aktion kam sofort. Leider lässt sich das dumme Volk, das die kurzfristigen Anreize von gerade mal 50 Euro sieht, hier in die Konsumfalle locken.

Gravatar: Egon Dirks

Werter Dr. Peter Heller,…

Mythos Energieeffizienz. Ich bin nicht sicher, dass ich da viel verstehe, aber wir bauen auf und brauchen den Mythos, brauchen, wie dreckiges Wasser, in dem es leichter fischen geht… Effizienz. Energieeffizienz. „Das Ziel sei,„den Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 gegenüber 2008 um 20 Prozent zu senken und bis 2050 zu halbieren“, zu kompliziert für mich, das ist für mich so viel, wie Million Elektroautos auf den Straßen oder 40% CO2, so. mit dem Finger in den Himmel getroffen…

Mich interessiert in der ersten Linie die Effizienz bei Stromproduktion und Verwendung und da haben wir sofort: „Die umweltfreundlichste und günstigste Kilowattstunde ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen.“, (NAPE), wie soll man das verstehen? Für mich heißt es, dass unsere Gesetzgeber keine Ahnung haben, was Kilowattstunde ist? (Google, „Es lebe ewig die… Kilowattstunde!“). Aber zuerst die Glühbirne. Habe geschrieben und wiederhole, das war eine elektroindustrielle Raubaffäre. Ich erinnere mich gut um ein Artikel in der SZ, da haben zwei Ingenieure aus Erlangen, scheint haben wir dort ein wissenschaftliches Labor, und den Einmessungen nach verbrauchen die neue LED-Lampen bei derselben Lichtstärke wirklich spürbar weniger Strom, ABER sie generieren eine spürbare Menge vom kapazitativen reaktiven Strom, was fürs Netz negativen Folgen hat, der kompensiert werden muss usw., aber das hat damals niemand gemerkt, das war, wie wenn man heute was gegen die „Energiewende“ hat, dann bist Du gegen EE, gegen die Regierung, dann bist Du Deutschlands Feind… Vor kurzem schaue ich eine LED-Birne an, hinten steht: Energie – 11 W, Licht – 40 W, noch Demokrit 400 J.v.Ch. hat gesagt: „Aus nichts gibt’s nichts und alles, was existiert, kann nicht vernichtet werden“, hier haben wir von „NICHTS“ 29 W, klar war der Grieche ein Depp.

Habe mehrmals geschrieben, wir sind das einzige Land in Europa, das die Bilanz der reaktiven Stromleistung im Netz nicht nur nicht kontrolliert, sondern wir wissen nicht Mal was das ist und welch negative Wirkung sie aufs Netz hat. Die reaktive Leistung gehört zu der Natur des Wechselstroms, es gibt keinen Wechselstrom ohne seine reaktiven Komponenten, sie müssen aber minimal gehalten werden (Kompensation, auf Freileitungen – Transposition usw.), sie werden gemessen, sind (cos“fi“) normiert und fast in allen Ländern Bestandteil den zweistufigen Industriestromtarifen, nur so kann man das Minimum der reaktiver Leistung im Netz unter Kontrolle halten… Wir kratzen im Haushaltsstromverbrauch Effizienz-Milliampere zusammen, diese lächerliche „A“ mit Pluszeichen auf Elektrogeräten und wegen Unbildung und Schlamperei verlieren Millionen Euro nur im Netzen Betrieb. Weiter: Die Effizienz im Elektrowesen ist vor allem der Kampf gegen Stromverluste bei Produktion- und Stromverwendung. Stromverluste. Jetzt fragen sie Mal was Stromverluste sind und welche es gibt?! Wer und wann hat von Stromverlusten was gelesen? Und? Und reicht damit…

Sie, werter Dr. Peter Heller, wissen doch genau, was Klassen von Genauigkeit und tarieren von Elektromessgeräten ist und wann haben Sie das letzte Mal davon was gelesen oder gehört? „EU soll seit Jahren von Abgasmanipulationen gewusst haben“, ZO, 14.07.16., ist Mythos Energieeffizienz nicht dasselbe?

Beste Grüße.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

@Hans-Peter Klein: Herr Klein, es gibt Energie im Überfluß. Die Vorräte an Erdöl reichen noch für viele Jahrzehnte, Erdgas für ca 100 Jahre, Methanhydrat für mehrere Jahrhunderte, Stein- und Braunkohle für tausend Jahre, Uran und Thorium für viele tausend Jahre, und wenn in 100 oder auch erst in 200 Jahren die Kernfusion technisch genutzt werden kann, dann hat die Menschheit Energie bis in alle Ewigkeit. Weshalb sollen wir nun Energie sparen, als hinge das ewige Leben davon ab? Vor allem, wenn die Kosten der Sparmaßnahmen weit teurer sind als die eingesparte Energie?

Gravatar: Hans-Peter Klein

Alleine bei der Wärmerückgewinnung, in Raumlufttechnischen Anlagen, in der Klimatisieriungs- und Kältetechnik schlummern alleine bei der Sanierung riesige Einsparpotenziale, die, das stimmt, durch den Rebound-Effekt umgehend konterkariert werden können.
Aber es soll keiner sagen, es gäbe keine riesigen Einsparpotenziale samt zugehöriger innovativer Lösungen.

MfG, HPK

Gravatar: MGR

Man klopfe mal bei Beyer in Leverkusen oder der BASF in Ludwigshafen an und frage nach was die letzten Jahrzehnte für Energieeffiziensteigerung getan wurde... Mehr als irgendwo sonst auf der Welt  und es sind nur noch wenige Prozente drin, verbunden mit progressiven Kosten. Das gilt für Deutschland allgemein und es ist weniger Effizientssteigerungspotential vorhanden als gerne angenommen wird.
Zudem ist ist die negative Korrelation zwischen Effizienz und Resilienz eines Systems zu berücksichtigen. Die supereffiziente Siemensgasturbine wird nicht umsonst als "Diva" bezeichnet.
Letztendlich gilt die Thermodynamik für unsere Gesellschaft als komplexes System (niedriger Entropie). Zur Aufrechterhaltung dieser Komplexität ist ein stetiger Energiefluss notwendig. Geht der Energiefluss zurück reagiert das System leider nicht mit linearer Schrumpfung sondern chaotisch an Bifurkationspunkten die keiner kennt.
Die paar Prozent an Effizientssteigerung können da nicht viel gegenhalten.

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