Lügenpresse, Medienkampagne oder einfach nur Klassenkeile

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Der Gedanke ist erschreckend, doch er liegt so nahe. Sind viele Journalisten etwa gar nicht über die Phase eines Unterprimaners hinaus gekommen? Lügenpresse ist ein Nullwort, kreiert als Warnung vor der Presse in autoritären Systemen, weidlich genutzt von linken 68ern und schließlich von selbigen und ihren Spießgesellen kürzlich zum Unwort erklärt worden, als es andere dreist okkupierten. Medienkampagne ist Quatsch, denn eine Kampagne setzt ein zielgerichtetes Verhalten einer mehr oder weniger geschlossenen Gruppe von Leitfiguren voraus, dem sich andere anschließen, um ein gesellschaftliches oder politisches Ziel zu erreichen. Auch das trifft nicht zu. So eng arbeiten Journalisten nicht zusammen.

Dennoch beginnt scheinbar gerade – nach einem Artikel in der Printausgabe des Spiegel, in dem vermeintlich “rechte” Christen an den Pranger gestellt wurden –  eine Welle von Berichten über “radikale” Christen übers Land zu rollen. Die Relevanzfrage darf gestellt werden. Aktuell berichtet der NDR (auch mit von Christen entrichteten Zwangsgebühren!) über den Kongress christlicher Führungskräfte. Inhalt des Berichts gleich null. Hat sich der Autor des Beitrags überhaupt einmal rudimentär mit Inhalten und Anliegen des Kongress und seiner Teilnehmer beschäftigt? Wohl eher nicht. E erschöpft sich darin, ein paar Firmen und Köpfe aufzuzählen, in dem offensichtlichen Bemühen, diese gesellschaftlich zu verbrennen. Kann man jetzt noch Underberg trinken? Und ansonsten: ja, klar, wir müssen Afrika aus den Händen Satans befreien. Wer so etwas offen ausspricht, ist natürlich sofort jeder Ernsthaftigkeit beraubt. Wunder, oh Wunder, Helmuth Matthies, idea-Leiter, hält Abtreibung für “das größte Verbrechen der Gegenwart in Deutschland”. Eine solche Aussage ist von der Meinungsfreiheit, die unser Grundgesetz garantiert, gedeckt. Gezwungen, sich dieser Ansicht anzuschließen ist hingegen niemand. Die Frage, ob diese Ansicht womöglich berechtigt ist, wird im Artikel erst gar nicht gestellt.

Zitiert wird die Frau PD Dr. Sonja Strube vom Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück. Frau Strube beschäftigt sich laut Angaben auf der Webseite der Uni Osnabrück neben Bibeldidaktik und praktischer Bibelarbeit mit Studien zu rechten Tendenzen in christlichen Milieus sowie mit feministischer Exegese und feministischer Theologie. Es dürfte klar sein, daß hier keine objektive Sicht vorliegen kann. Ihre vorgetragene Meinung ist legitim, doch eine Gegenposition findet im Artikel keinen Platz. Das darf als ein ideologisch motivierter handwerklicher Fehler angesehen werden. Gäbe es eine Schulnote für diesen Artikel wäre sie schon deshalb als Defizit (fünf oder sechs) anzusetzen.

So reiht sich der NDR- Artikel nahtlos in die gerade mal wieder aufbrausende Tendenz öffentlich-rechtlichen Christenbashings ein. Der Autor hat schon mehrfach eindeutig diskreditierende Werke gegen Christen verfaßt und darf keinesfalls als objektiv angesehen werden. Diese neue Welle der Diskreditierung und Verleumdung von Christen dürfte weitere Artikel, Sendungen und andere Publikationen nach sich ziehen. Die Welle rollt gerade und wer Seiten, Sendezeiten und Portale zu füllen hat, findet hier leicht zu bekommende Inhalte. Noch drei bis vier Artikel dieser Art und dann beginnen wieder alle voneinander abschreiben. Wozu recherchieren, wenn man nur googlen muß?

Es den Charakter von Klassenkeile. Alle auf einen! Alle auf den, der gerade dran ist. Unreflektiert, an Inhalten nicht interessiert, hauptsache Kloppe für den Klassentrottel. Jetzt gerade sind es mal die Christen aller Couleur. Morgen sind dann wieder andere dran. Journalismus auf dem Niveau geistlich- sittlicher Reife von Unterprimanern in Redaktionsstuben öffentlich finanzierter Rundfunkanstalten sind Signale für Überforderung und Geldverschwendung. Das ist nicht zu tolerieren.

Wie aber damit umgehen? Entspannt zurücklehnen und die Welle über sich hinweg rollen lassen, getrost abwarten, bis eine neue Sau gefunden ist, die bis zum Erbrechen durchs Dorf getrieben wird? Nein!

Zum einen bleibt immer etwas hängen. Unsere Zeit steht dem Christentum nicht einmal nur kritisch sondern zuweilen explizit feindlich gegenüber. Derartige Verleumdungen und Diskriminierungen können und dürfen nicht unwidersprochen bleiben.

Zum anderen kann es nicht sein, daß wir bei öffentlich-rechtlichen Sendern mit Zwangsgebühren das finanzieren, was über uns oder anderen gesellschaftlichen Gruppen gegenüber diskriminierend bis verleumdend berichtet wird. Ein Mindestmaß an Objektivität darf und muß verlangt werden. Zudem sind bei einem Bericht über christliche Führungskräfte, der derart schmähend daher kommt, am Ende auch Arbeitskräfte gefährdet.

Man darf erwarten, daß Journalisten in öffentlich-rechtlichen Medien objektiv und distanziert bleiben, wenn sie berichten. Der Spiegel z.B. ist der Feind. (BTW: Christliche Feindesliebe setzt die Existenz von Feinden voraus.) Es gut zu wissen, wer der Feind ist und wo er sitzt. Wird er nicht aus öffentlichen Mitteln finanziert trägt er selber das wirtschaftliche Risiko, so gibt es von der Seite nichts zu beanstanden. Das macht es leichter, auch den Spiegel mal zu loben, wenn er gut und fair berichtet. Das alte Sprichwort: “Eigenlob stinkt, Freundeslob hinkt, Feindeslob klingt” sei hier in Erinnerung gerufen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk darf sich, will er nicht seine ohnehin bestreitbare Berechtigung ganz und gar verlieren, sich nicht in eine solche Position manövrieren lassen. Hier ist auch gesamtgesellschaftlich Gefahr im Verzug.

Zuerst erschienen auf katholon.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gerd Müller

Was da linke intellektuelle Spinner für "Unwörter" halten, kann einem normalen Menschen doch glatt am Popo vorbei gehen !
Es zeigt nur, wie lebensunfähig sie selbst sind.

Fakt ist, die Presse log, lügt und wird auch weiter lügen und zwar ganz im Interesse derjenigen, die dort das Sagen haben.
Z.B. hält die SPD ca. 90% Anteile an den Printmedien.

Hier mal eine kleine Zusammenstellung, an welchen Printmedien die SPD beteiligt ist:
Chemnitzer Morgenpost , Cuxhavener Nachrichten ,Delitzscher Rundschau ,
Döbelner Rundschau ,,Dresdner Morgenpost ,Dresdner Neuesten Nachrichten ,
Eilenburger Rundschau ,Frankenpost ,Frankfurter Rundschau ,Freies Wort ,
Göttinger Tageblatt ,Grimmaische Rundschau ,Hannoversche Allgemeine ,
Kieler Nachrichten ,Leipziger Rundschau ,Leipziger Volkszeitung ,Lippische ,Landeszeitung ,Lübecker Nachrichten ,Morgenpost Sachsen ,Neue Presse Coburg ,
Neue Presse Hannover ,Neue Ruhr Zeitung (NRZ) ,Neue Westfälische ,Niederelbe ,Zeitung ,Nordbayerischer Kurier ,ÖKO-TEST Magazin ,Oschatzer Rundschau ,Sächsische Zeitung ,Südthüringer Zeitung ,Vogtland Anzeiger ,Vorwärts ,Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) ,Westfälische Rundschau ,Wochenspiegel ,Sachsen ,Wochenspiegel Thüringen

Wenn man dazu die Fahimis und Schwesigs anschaust, muss man dazu auch nicht mehr wissen und auch nichts weiter sagen !

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