Linksruck bei Kommunalwahlen in Spanien: Den Kapitalmärkten gefällt das nicht

Spaniens Protestparteien greifen bei den Kommunalwahlen nach den Rathäusern. Ähnlich wie in Griechenland gewinnen linksradikale Kräfte überraschende Mehrheiten. Den Kapitalmärkten schmeckt das garnicht – der Euro und die wenigen geöffneten Aktienbörsen schmieren ab.

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Über Pfingsten findet in UK, USA und Deutschland kein Hanel statt. Anders aber am Devisemarkt und in vielen südeuropäischen Ländern. In der Wallstreet-Presse spricht man schon von einem ‘Greece-like fiasco’. Man sorgt sich um Europas viertgrößte Volkswirtschaft. Gibt es dort Probleme mit einer Regierung, die sich nicht treudoof der EU unterwirft, dann wird es richtig ernst. Dem Euro schmeckt das heute nicht, verliert gegen die meisten anderen Währungen und kostet aktuell noch 1,0969 US-Dollar.

Auch die Aktienmärkte geben heute kräftig nach. Der spanische Leitindex IBEX35 tendiert zur Stunde um 2,28% tiefer. Der griechische ASE20 verliert 3,28% während der italienische MIB, ähnlich wie der portugiesische PSI20 ca. 1,88% abgeben. Im November wählen die Spanier ihre neue Regierung und die Börsen geben uns heute einen eindrucksvollen Vorgeschmack, was passiert, wenn die Demokratie nicht marktkonform funktioniert. Bis November werden die Griechen gefühlt noch 20 mal pleite sein – wir werden sehen, was bis dahin mit den anderen Südländern passiert.

Den DAX dürfte die heutige Entwicklung am morgigen Handelstag zunächst stören. Seit Mitte April befindet sich der Leitindex in einer saisontypischen Seitwärtsbewegung. Impulse von Unternehmensseite oder von richtungsweisenden Konjunkturdaten sind derzeit eher Mangelware. Daher werden Sorgen und politische Entwicklungen mit besonderer Sorgfalt in die Kurse eingearbeitet werden. Zuletzt ging es eher leicht nach oben bis auf 11.815 Punkte. Verfestigen sich die Sorgen um Spanien, dann könnten die heutigen Vorgaben zu einer schwachen kommenden Woche führen.

Beitrag erschien auch auf: pinksliberal.wordpress.com

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