du warst unter den ersten Flughäfen, auf denen es Passagieren ermöglicht wurde, Bordkarten aus schicken Automaten zu ziehen. Was den lästigen Kontakt mit dem Bodenpersonal reduzierte. Bald darauf erhielten die Paxe sogar das Privileg, sich online selber einzuchecken. Man musste nun nur noch das Gepäck am Drop-Off-Schalter abgeben und den Gepäckabschnitt in Empfang nehmen. Jetzt winkt die endgültige Befreiung der Flugreisenden vom Joch des Bodenpersonals. „Hamburg Airport – mehr Service“ heißt eine Testaktion, mit der die ebenfalls als schwer serviceorientiert bekannte Lufthansa bereits vorgeprescht ist. Die verehrte Kundschaft soll künftig auch das Gepäck selber wiegen, etikettieren und auf die Reise schicken dürfen. Die Vorteile, so steht es an dem Testschalter, seien „einfache Handhabung“ sowie „kein langes Schlange stehen“. Bis hierher vielen Dank. Es gäbe aber noch mehr Service rund ums Fliegen, den du, Hamburg Airport, gemeinsam mit den Fluglinien anbieten könntest.
Wie wäre es, wenn die Passagiere ihr Gepäck selber zum Flugzeug tragen dürften? Niemand bliebe dann mehr im Ungewissen, ob seine Koffer auch wirklich den Weg zum Aeroplan gefunden haben. Nach der Verbringung des Gepäcks auf das Laufband zur Gepäckluke könnte männliche Passagiere beim Betanken und Reifenchecken helfen. Alles ginge viel zügiger, kein langes Warten auf den Abflug mehr. An Bord wären crewseitig nur Kapitän und Ko-Pilot zugegen. Damit es den Gastgebernaturen unter den Passagieren möglich wäre, mal in die Rolle der Cabin Attendants zu schlüpfen. Gutbestückte Trolleys ständen wie üblich bereit. Endlich ein Service mit Pfiff; Lächeln, das wirklich von Herzen kommt! Die Kinder könnten O-Saft ausschenken.
Schluss mit dem zeitraubenden Unsinn, Reinigungskolonnen an Bord zu schicken! Nach der Landung würden die Türen erst aufgesperrt, wenn die Passagiere das Flugzeug gesäubert und den Abfall in Säcke gepackt hätten. Jede Maschine könnte auf diese Weise einen weiteren Umlauf pro Tag schaffen - letztlich ein Service für alle Flugreisenden. Die Entladung des Gepäcks erfolgte ebenfalls durch die Passagiere. Ein Riesenzeitvorteil besonders am Hamburger Flughafen, wo der Koffertransport vom Flieger bis in die Gepäckhalle normalerweise so lange dauert wie der Flug von Frankfurt nach Hamburg.
Wie ihr seht, lieber Hamburg Airport, liebe Fluglinien: Servicemäßig ist da noch viel Luft nach oben. Endziel wäre natürlich, dass die Passagiere ihr im Bordcomputer zielprogrammiertes Flugzeug selber fliegen. Ein paar technikaffine Gäste müssten sich doch an jedem Flugsteig finden lassen? Zwei zusätzliche Plätze in der Kabine würden dabei abfallen, was die Wartelisten verkleinerte. Service ohne Ende! Wir freuen uns auf den Tag, wenn wir aus dem Cockpit eine Durchsage wie diese hören: „Moin, moin, hier ist der Maik aus Eckernförde. Ich flieg euch jetzt mal nach München, ey.“
Zuerst erschienen auf achgut.com
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