Lebensrecht: Junge als “Monster” abgetrieben

In Fragen des Lebensrechts gibt es Skandale, die erst dann beurteilbar werden, wenn es plastische Beispiele dafür gibt. 100.000 Abtreibungen pro Jahr in Deutschland sind ein Skandal, aber ein abgetriebener Junge in den USA rührt mich zu Tränen und stellt mir die Frage: Für wen beten?

Veröffentlicht:
von

Der Text kursiert seit kurzem unter Lebensrechtlern im Internet, immer mal wieder wird die Frage gestellt, ob es sich um ein “Fake”, also eine erfundene Geschichte handeln könnte. Nun, das wäre nicht unmöglich, wobei man sich auch fragte, mit welchem Ziel eine solche Ente in die Welt gesetzt werden sollte: In einem Blog berichtet eine Frau, Lana, sie habe vor ein paar Jahren ihr Kind abgetrieben. Das wäre – leider – noch nichts Ungewöhnliches, doch die Begründung lässt aufhorchen: Sie hat das Kind töten lassen, weil es ein Junge war!

Nun sind auch geschlechtsspezifische Abtreibungen ebenfalls – leider – schon lange keine Seltenheit mehr, in patriarchalischen Gesellschaften kommt es dabei öfter vor, dass Mädchen, zumindest als Erstgeborene, im Mutterleib (oder auch nach der Geburt) getötet werden, um den Fortbestand der Familie zu sichern, oder weil – wie in China – eine Ein-Kind-Politik der Regierung dafür sorgt, dass viele Eltern auf einen männlichen Stammhalter setzen, um die Versorgung der Familie in späteren Jahren sicherzustellen. Aber auch in dieser Frage geht es um etwas anderes: Lana hat nicht schon drei Jungs und wollte nun unbedingt ein Mädchen, was für sich genommen schon eine unmenschliche Entscheidungsgrundlage für das Töten eines Kindes dargestellt hätte, ihr aber zumindest ein paar Sympathien eingebracht hätte. Lana wollte als Kind keinen Jungen, weil sie in ihm ein “Monster” gesehen hätte: Ein weiterer Mann, der potenziell Frauen unterdrückt.

Sie hatte sich ein Mädchen gewünscht, wollte ihm “feministische Ideale” beibringen, ihr war offenbar nie der Gedanke gekommen, dass sie einen Jungen bekommen könnte. Sie regt sich über einen Mann auf, der sie in einem Flugzeug als Frau von oben herab behandelt hat … Mit der Gewissheit, dass es ein Junge werden würde, fühlte sie sich “durch ihren Körper betrogen”

I couldn’t bring another monster into the world. We already have enough enemies as it is.

In dieser scheinbaren Logik entscheidet sich Lana für eine Abtreibung, von der sie als einen “Eingriff” (“procedure”) spricht. Und ihr Ergebnis?

My body’s betrayal was no more, I was free, and for the first time since the airplane incident, I felt strong. I had done something positive, something that would actually make a difference, something good, even though as I would find out, many others wouldn’t see it that way. […] If the curse returns, I would do the exact same thing all over again.

Der Betrug meines Körpers existierte nicht mehr, ich war frei und fühlte mich, zum ersten mal seit dem Zwischenfall im Flugzeug, stark. Ich hatte etwas Positives gemacht, etwas, das tatsächlich einen Unterschied machen wird, etwas gutes, auch wenn sich herausstellen sollte, dass viele andere es anders sehen würden. […] Wenn dieser Fluch sich wiederholen sollte, würde ich das gleiche immer wieder tun.

Lana, so meint sie, ist hier das Opfer – das Opfer des Patriarchats in Amerika, dem sie keinen weiteren Frauenfeind hinzufügen wollte, Opfer eines Mannes im Flugzeug, der sie als Frau nicht ernst genommen hat, Opfer des Flugzeugpersonals, das ihre Beschwerde über diesen Mann nicht ernst genommen hat. Und weil sie das Opfer ist, hat sie – so meint sie – das Recht, das Kind in ihrem Mutterleib zu töten. Sie tötet einen Jungen im fünften Monat, erkennbar ein Mensch, weil er ein Junge ist, und weil sie sich unterdrückt fühlt.

Wie notwendig ist es vor diesem Hintergrund, die gestrige Katechese des Papstes zu verinnerlichen, vor allem die Worte

Jedes Kind ist einzigartig und unwiederholbar, und dennoch unverkennbar mit seinen Wurzeln verbunden. Sohn oder Tochter zu sein bedeutet, nach dem Plan Gottes, die Erinnerung und die Hoffnung einer Liebe in sich zu tragen, die sich selbst gerade dadurch verwirklicht hat, dass sie das Leben eines anderen Menschen gezündet hat, der neu und einzigartig ist.

Und wie wenig gelten solche Worte offensichtlich heute in der Welt? Ich bemühe mich, nicht über Lana zu urteilen, sie mag in anderer Weise ein Opfer sein als sie es selbst empfindet, was zu der Abtreibung geführt haben kann. Aber in erster Linie muss ich an den kleinen Jungen denken, dessen Mutter ihn nicht nur nicht haben wollte, sondern so sehr gehasst hat, dass sie ihn als “Monster” und als “Fluch” bezeichnet. Beide brauchen unser Gebet, auch wenn das Gebet für den Kleinen leichter fallen mag!

Zuerst erschienen auf papsttreuerblog.de

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Papsttreuer

Hinsichtlich der Frage der Quelle: Zitiert wird auch beim Focus oder Huffington Post, bei heute.at, blick.ch oder yahoo-Nachrichten. Alle beziehen sich aber soweit ich sehen konnte auf den Blogbeitrag, der sich bislang jedenfalls nicht als "Fake" herausgestellt hat.

Zu mehr Recherche reicht leider meine Zeit nicht; ein Beweis ist das nicht, meine Formulierung "zirkuliert bei Lebensschützern" bezog sich aber lediglich darauf, dass das Thema dort diskutiert wird, sollte keine Quellenangabe sein.

Gottes Segen!

Gravatar: Richard

"Dieser Text kursiert unter Lebensrechtlern im Internet..." ist eine Phrase, die mich etwas hellhörig macht. Der Wahrheitsgehalt der Meldung sollte schon überprüfbar sein. Aber auch wenn es so wäre, gegen Gewalt als Folge schwerer seelische Störungen ist niemals gefeit, auch Frauen nicht. Grundsätzlich finde ich die amerikanische Abtreibungsregelung grundfalsch. Die in Deutschland vorgeschriebenen Fristen sind ein Kompromiss aus zwei Extremen (Schutz von der Befruchtung an - Abtreibung bis zur Geburt) und als solche aus demokratischer Sicht besser. Es sollte auch gewährleistet werden dass eine Bestimmung des Geschlechts vor Ablauf der Frist nicht erlaubt ist um geschlechtsspezifische Abtreibungen zu verhindern. Die Abtreibung aus medizinischen Gründen sollte sich auf Fälle beschränken wo die Gesundheit der Mutter in Gefahr ist oder das Austragen des Kindes definitiv sinnlos ist (z.B. Anenzephalus).

Gravatar: Heike

Die Frau gehört in die Irrenanstalt!

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Hat sich mit diesem Mord an ihrem unschuldigen, ungeborenen Kind nicht diese Lana als wahres Monster erwiesen?

Gravatar: D.Eppendorfer

Einer solchen feminismus-fanatischen Irren sollte man ihre Kinder sofort wegnehmen und in einer normalen Familie unterbringen. Leider gibt es viele solcher geistesgestörten Hassweiber, die alles männliche bis zum hysterischen Abtreibungsmord verachten.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang