Krankenkassen Monopol

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Die monopolistische Einstellung, mit der die Krankenkassen (GKV); von der Politik bestärkt, in Rabatt- und Vertragsverhandlungen auftreten, schockiert mich immer wieder. Das soll jetzt auch auf die Privatkassen ausgeweitet werden. Die politisch erteilte „Marktmacht“ wird genutzt, um die Preise für Leistungen zu drücken bis es (die Leistungserbringer) schmerzt – oder umbringt! Das ist kein freier Markt mehr – es grenzt an Enteignung! Ist das im Sinne der FDP?

Qualität bleibt unter diesem Druck zwangsläufig auf der Strecke bzw. tritt in den Hintergrund. Man will im Gesundheitswesen möglichst viel, ohne zu bezahlen. Die Vorschriftenflut für Apotheken, Ärzte, Krankenhäuser und Pharmafirmen, auch für die Abrechnungen, ist kaum zu beschreiben und zu überblicken. Ohne Fachleute allein dafür geht bald gar nichts mehr!

Und vom „Grünen Tisch“ der Politik kommen ständig neue, unglaublich komplizierte Konstrukte; die selbstverständlich sofort umgesetzt werden müssen. Bei immer geringerer Entlohnung der eigentlichen Leistungserbringer. Der „Gesundheitsfonds“ teilt den Krankenkassen im November des kommenden Jahres die endgültigen Zuteilungen für das Vorjahr mit – nach allen komplizierten Verrechnungen – die durch die vom Zusatzbeitrag ausgelösten Kassenwechseleien immer komplexer werden. 

Wo bleiben da Grundlagen für wirtschaftliches Handeln und Rechnen?

Die Rabattverträge mit den Pharmafirmen werden alle 2 Jahre ausgehandelt – und dann muss (darf?) eine Firma für diesen Zeitraum alle Versicherten dieser Kasse mit den jeweils „zugefallenen“ Wirkstoffen versorgen. Danach mit etwas Anderem – das wird sich dann, nach dem neuen Verhandlungsergebnis, zeigen. Selbst produzieren kann man unter derart wechselnden Bedingungen kaum mehr – es sei denn, man hat einen „sicheren Markt“ irgendwo im Hintergrund (global). Für kleine Firmen ist das alles der Todesstoß.

Im Koalitionsvertrag stand noch etwas davon, dass das Gesundheitswesen eine sehr wichtige Branche sei, die man fördern wolle. Die Praxis sieht anders aus. Unter dem aktuellen Druck werden nur diejenigen überleben können, die sich voll nach Wirtschaftlichkeit und höchstmöglichem Ertrag ausrichten. Idealistischer Einsatz hat kaum mehr eine Chance. Dabei ist das deutsche Gesundheitswesen mit gutem Grund auf den „Kleinunternehmen“ Apotheke bzw. Einzel-Arztpraxis vor Ort aufgebaut. Diese haben aber mit ihren Arbeitsbedingungen der „kleinen Struktur“ und Individualität im aktuellen System kaum eine Chance zum Überleben. Traurig um die engagiert und qualitätsorientiert an den Start gegangenen Apotheker, Therapeuten und Ärzte, die nun feststellen müssen, dass diese Arbeitsgrundlagen für die Politik und Gesundheitsökonomen keine Rolle mehr zu spielen scheinen. Es leben die Ketten, Versandhändler, Riesenkonzerne. Es lebe die Verwaltung, die Geldeintreiber, Buchhalter, Juristen und Vertragsverhändler. Bei guter (gewährleisteter!) Bezahlung. (Plus (gegebenenfalls) Schmiergeldzahlungen... ?!)

Für die Gesundheit der Menschen ist mit alledem noch nichts getan! Dafür sorgen die „Besparten“. Bis zum Umfallen. Jetzt oder beim kommenden „Sparpaket“.

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Gravatar: pirat

dieser blog ist wirklich sehr schlecht, größtenteils unsachlich und extrem populistisch

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