Kippen durch klapsen

Heute auf Seite 1 der Bildzeitung und auf allen Kanälen der Medien: Der Papst und die Prügel.

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Dabei war alles mal wieder ganz harmlos. Der Papst spricht über die Familie (worüber sonst?) und lobt einen Vater, der sein Kind so schlägt, daß dem Kind nicht seine Würde geraubt wird.

/Papstexegese Ende

Jetzt könnte damit alles erledigt sein, wenn man bedenkt, daß die europäische Sicht auf die Prügelstrafe schon nicht so einheitlich ist, wie man uns glauben machen möchte. Je weiter im Süden, desto schneller der Klaps.

In Lateinamerika, Afrika oder Ostasien gibt es hier noch eine viel größere Selbstverständlichkeit der körperlichen Züchtigung.

Das hilft alles nichts, die deutsche Empörungsmaschine läuft. Die antiautoritären Träumer und ihre Kinder sind auf den Barrikaden. Claudia Roth, die vor wenigen Tagen noch mit Kopftuch im Iran gesichtet wurde, prangerte das mittelalterliche Denken des Papstes an. Sie muß das ja wissen.

Es liegt in der Luft: Der nette Papst vom anderen Ende der Welt, den man uns so gerne so lange verkaufen wollte, kippt von seinem Sockel. Die nette, teilweise schon unheimlich nette Sicht auf den Papst kippt jetzt mit.

Endlich, ist man geneigt zu sagen. Das war ja fast nicht mehr auszuhalten, wie nett der Papst in den Medien verkauft wurde, indem seine Botschaften und Zeichen immer wieder nur selektiv wahrgenommen wurden.

Ab jetzt wird es sehr, sehr spannend, wie sich die Sicht auf den Papst wandeln wird. Es kommen Erinnerungen hoch. Nach Regensburg waren “wir” nicht mehr Papst. Ob nach einem Klaps das “Occupy the Pope” endet, wird sich zeigen.

Beitrag erschien auch auf: katholon.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: D.Eppendorfer

Wären alle unsere "Eltern" nur edle Menschen, die ihre eigenen Emotionalien komplett unter harmonischer Kontrolle haben, dann könnte man diesen oder jenen kleinen erzieherischen Klaps für total ausrastende Ich-Will-Kinder vielleicht tolerieren, um die geradezu albernen peinlichen Grundsatzdebatten, die Mammis mit dreijährigen dummen Trotzköpfen oft vor Quengelregalen zu führen versuchen, zu beenden.

Leider tragen viele Eltern durch ihre Vita eine große Portion Frust und Wut in sich, die sich dann explosionsartig bei wehrlosen Kindern austoben würde, und so erscheint mit ein generelles Schlagverbot doch die einzig sinnvolle Lösung für das Problem. Allerdings sollte so ein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit dann auch nicht wegen religiöser oder traditioneller Gewohnheiten ausgehebelt werden, um archaisch anmutende blutige Riten zu ermöglichen, die sich auf unbewiesene Aktionen von vor 2000 und mehr Jahren berufen.

Gravatar: MicroHirn

Nö. Es gibt reichlich Texte in der Bibel, die sich auf ein Züchtigen beziehen.

Beispiel: Sprüche 29:15
Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande.

Vom antiautoritäten Gutmenschentum wird das jedoch negativ ausgelegt

Gravatar: Danton

Da hat wohl der Petrus Nachfolger seine eigene Religion nicht ganz verstanden - oder hat Jesus gesagt "schlage deinen Nächsten" ?
Es ist kein links-grüner Gutmenschenglaube, der besagt, dass Schläge welcher Art auch immer die "gesunde" Entwicklung von Kindern massiv stört.
Wer nach ernsthaftem Abwägen entscheidet, sein Kind trotzdem zu schlagen, weil andere Vorteile überwiegen, so kann man sicherlich darüber diskutieren, christlich ist es aber mit 100000% Sicherheit nicht.
Und da liegt der Kern des Problems. Der Papst vertritt ein Verhalten, das seinem "Glauben" diametral entgegensteht - Glaubwürdigkeit sieht anders aus.

Gravatar: Bolko Sena

"Heute auf Seite 1 der Bildzeitung ..."

Bitte dieses Schmier- und Lügenblatt nicht mit dem Zusatz "Zeitung" aufwerten. Es sei denn, Sie verwenden "Zeitung" als Synonym für Lügenpresse. Vielen Dank.

Gravatar: Max Meier

Sehr richtig.
Franziskus wurde schließlich in erster Linie deshalb von den antichristlichen Medien hochgeschrieben, weil er nicht Benedikt war.
Und doch wird Franziskus dem Vorgänger bald auf dem Weg der medialen Verteufelung nachfolgen.
Er wird unweigerlich demnächst gegen islamischen Terrorismus und die Islamisierung Europas Stellung beziehen müssen. So verblödet von der Selbstaufgabe-Ideologie der europäischen "Progressiven" ist er als südamerikanischer Christ noch nicht.
Da wird er ganz schnell vom Teddy-Bär-Papst zum Nazi-Papst umgewidmet.
Nur gut - denn so verlieren die anti-europäischen Medien schneller an Glaubwürdigkeit.

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