Kindergarten: Blau eingefärbte Kinder

Ein Kindergarten – so glauben viele – ist der beste Ort für ein Kind. Warum eigentlich?

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Das Schöne an einem eigenen Blog ist unter anderem, dass man persönliche Meinungen und Empfindungen veröffentlichen kann, ohne sich darum zu scheren, ob das nun von öffentlichem Interesse ist. Als katholischer Blog gehört ein bisschen Themenbezug zum “Ehrenkodex”, aber der kann auch ein entfernter Bezug sein – und mit Moral oder Gesellschaft hat am Ende doch alles zu tun. Daher ist dieser Beitrag also ein sehr persönlicher, der mit Glaubensfragen zumindest auf den ersten Blick nicht viel zu tun hat.

Es geht um den Besuch des Kindergartens durch unseren Paulus, jetzt vier Jahre alt und seit August halbtags in der örtlichen katholischen Einrichtung betreut. Um es direkt vorwegzunehmen: Seine Erzieherinnen sind Gold wert, er ist ein zurückhaltender Bursche, seinem Vater in dem Alter sehr ähnlich, und hat direkt Zutrauen zu den beiden Damen gefasst. Und die Kindergartenleitung bemüht sich nach Kräften, für die Kinder ein adäquates Umfeld zu schaffen. Kein Vorwurf also an das Personal! Jedoch: Der Kindergarten wird fast seit Beginn seiner Zeit in der Einrichtung umgebaut; umgebaut als Familienzentrum, was am Ende heißt, dass zukünftig auch sogenannte U3-Kinder, also Kinder unter drei Jahren, dort betreut werden sollen.

Der Trend zur U3-Betreuung ist bundesweit mit gesetzlichem Kita-Anspruch nicht von der Hand zu weisen und es wird sicher auch Kinder geben – so das immer wieder angeführte Argument – denen es gut tut, zumindest ein paar Sunden am Tag im stabilen Umfeld eines Kindergartens statt im chaotischen Umfeld der Familie zu verbringen. Skeptisch geworden sind wir auch erst als es hieß, möglicherweise könne seine kleine Schwester nicht mit einem Platz in der Einrichtung rechnen: Mit Beginn der U3-Betreuung wird die Zahl der zu betreuenden Kinder sinken und zunächst mal – daran hängen Fördermittel – mit Priorität Kinder unter drei Jahren aufgenommen. Wenn wir unsere Tochter bereits jetzt – mit zwei Jahren – in den Kindergarten gäben, wäre alles möglich, aber in einem Jahr? Keine Garantie!

Seitdem fragen wir uns, ob ein Kindergarten – auch ein “gut-katholischer” – überhaupt der richtige Platz für unsere Kleinen ist, jedenfalls unter den gegebenen Rahmenbedingungen, insbesondere solange wir nicht wissen, wie die Betreuung mit dem U3-Konzept in der Realität aussehen wird und – nicht ausschlaggebend aber auch ein Argument – so lange wir gezwungen sind, einen 45-Stunden-Aufenthalt pro Woche zu bezahlen, die Kinder aber bereits mittags wieder abholen und ihn lieber nur zwei oder drei Tage in dieser Art betreuen lassen wollen. Unser Sohn mag die anderen Kinder, möchte sie immer mal wieder gerne einladen, er freut sich immer, wenn er die Erzieherinnen sieht, aber wenn man ihn fragt: “Möchtest Du in den Kindergarten?” lautet die beständige Antwort “Nein, da will ich nie mehr hin!”

Nun kann man sein Kind nicht alles entscheiden lassen, man tut aber doch gut daran, die Gefühle des Kindes nicht zu ignorieren. Beispielhaft sei eine Begebenheit vom Palmsonntag berichtet, bei der die Kinder gemeinsam nach der Palmweihe in die Kirche zur eingezogen sind um anschließend alle zusammen in den ersten Reihen bei ihren Erzieherinnen zu sitzen. Unser Pauls entdeckte beim Einzug dann seine Mama und wollte direkt bei ihr sitzen. Der Kommentar einer der Erzieherinnen – aus ihrer Sicht durchaus nachvollziehbar: “Hätte der die Mama nicht gesehen, hätte er es geschafft, die Messe in der Gruppe zu feiern”. Meine Antwort, die sich nach ein bisschen Überlegung einstellt, wäre: Sicher hätte er das geschafft, aber wieso sollte er das schaffen müssen? Kinder gehören in der Messe zur Familie – Ausnahmen mögen mal die Regel bestätigen, aber ich sehe keine Zielsetzung darin, mein Kind zu überzeugen, dass es besser wäre, nicht bei Mama und Papa zu sitzen!

Unser Sohn schafft die Tage im Kindergarten, er schafft es, von morgens bis mittags mit Baustellenlärm klarzukommen, er schafft es, mit 24 Kindern und zwei Erzieherinnen von denen gefühlt die Hälfte der Zeit jeweils eine zur Weiterbildung, im Urlaub oder krank ist, den Vormittag zu verbringen. Er schafft das alles, wie es andere Kinder in seinem Alter auch schaffen … aber ist das erstrebenswert?

Namhafte Kinderpsychologen – nicht solche, die unsere sogenannte Familienministerin beraten – empfehlen, dass Kinder im Alter ab drei Jahren, Sozialkompetenz durch Kontakt mit anderen Kindern erlernen – im Umfang von etwa drei Stunden pro Woche! Mehr ist nicht notwendig für die “Herzensbidlung” von Kindern, die in geregelten, ehemals normalen Verhältnissen aufwachsen, die mit Geschwistern aufwachsen, deren Mutter präsent ist und die sich auch darauf verlassen können, dass der Vater zu geregelten Zeiten zu Hause ist. Und einen solchen Umfang bekommt man auch familienintern mit Freunden sichergestellt, ohne auf einen Kindergarten zurückgreifen zu müssen. Eine Kinderbetreuung von 25 Stunden und mehr im Kindergarten ist lediglich dem Wunsch vieler Eltern – und der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – geschuldet, dass beide Elternteile berufstätig sind, viele müssen es auch aus finanziellen Gründen. Es gibt aber keinen einizigen Grund, Kinder in diesem Umfang aus einer intakten Familie fernzuhalten, der in der Entwicklung der Kinder begründet läge!

Dabei will ich nicht verschweigen, dass ich die Erziehung der Kinder auch überwiegend in unserer eigenen Hand sehen möchte. Ich habe da durchaus Zutrauen zu den bisherigen Erzieherinnen, die auch eine religiöse Grundbildung mitliefern. Aber wieso sollte man das auslagern? Unseren Kinder beibringen, was Ostern ist, auch was Karfreitag ist, was wir Weihnachten feiern und warum St. Martin kein Lichterfest ist – das schaffen wir auch selbst und lassen uns ansonsten in dieser Hinsicht gerne von anderen Familien inspirieren. Für diese wenigen “Events” im Jahr ist eine ganzjährige Unterbringung in einem Kindergarten ebenfalls nicht notwendig. Erziehung ist also Elternsache, verfassungsrechtlich in Deutschland sogar zugesichert, weshalb eine Ganztagsbetreuung unserer Kinder ohnehin nie eine Option für uns war.

Bleibt noch der nicht von der Hand zu weisende Umstand, dass Kinder, die ohne Kindergartenaufenthalt in die Schule kommen, den Umgang mit einem Klassenverband nicht gewohnt sind. Auch hierzu gibt es Untersuchungen die zeigen, dass solche Kinder eher zurückhaltend sind, nicht allzu schnell Freundschaften schließen. Aber auch hier die Frage: Ist das so schlimm? Das wäre es, wenn sie in der Familie keinen Rückhalt hätten, sich nicht verlassen könnten auf Mama, Papa, Geschwister und den Rest der Familie. Wer aber familiär gestärkt auf ein unbekanntes Umfeld trifft, der ist auch in der Lage, damit umzugehen: Familiäre Bindungen ist das, was Kinder brauchen, nicht frühzeitige Abnabelung! Und – für Sozialingenieure vermutlich eher ein Dorn im Auge – Kinder mit intakter Elternbindung sind auch in der Lage, die Lehrinhalte kritischer zu bewerten. Das wird sicher noch mal spannend werden, wenn unseren Kindern schulisch fächerübergreifend nahegebracht werden soll, dass jede “Gender-Konstellation” gleichwertig sein soll, wenn ihnen doch bereits klar ist, dass das Idealmodell das von Vater-Mutter-Kindern ist (ohne andere Konstellationen dabei zu verurteilen).

Eine solche Stärke kritischen Denkens erlangen sie aber nicht in einem Verbund von mehr als zwanzig Kindergartenkindern, die schon alleine aus organisatorischen Gründen idealerweise gleich “ticken”. Diese Stärke erlangen sie zu Hause, wo ihnen beigebracht wird, andere Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion oder auch sexueller Orientierung zu respektieren, und doch die Unterschiede zu sehen, die offensichtlich sind, aber nur zu gerne negiert werden. Und wo ihnen auch Respekt für ihre Belange und Meinungen entgegengebracht wird in einer Art, wie es Erzieherinnen im Kindergarten gar nicht leisten können. Auch hierzu haben wir in unserem Umfeld viele Beispiele, wie man das organisieren kann, in erster Linie dadurch, dass man auch schon kleine Kinder in die familiären Diskussionen einbezieht, für die sie sich dann ganz automatisch interessieren. Wie mir erst gerade ein Vater berichtete, der sein Kind nicht in den Kindergarten gegeben hat, war man in der Schule über die Allgemeinbildung des Jungen überrascht. Das wiederum überraschte den Vater, der meint, eigentlich machten sie in der Familie gar nichts Besonderes in dieser Richtung. Der Unterschied ist aber klar: Hat der Junge zu Hause eine Frage, bekommt er direkt eine Antwort, fragt er im Kindergarten muss er sich bei 20 Kindern anstellen!

Das alles macht auch deutlich, woher die Intenistät des gesellschaftlichen Drucks zur Fremdbetreuung von Kindern stammt: Betreuung in Familien mindert den Einfluss des Staates auf die Erziehung, Betreuung in Familien verstärkt den Familienverbund und die Unabhängigkeit von der “Masse”, Betreuung in Familien bedeutet möglicherweise sogar einen Bildungs-Startvorteil dieser intensiv betreuten Kinder, selbst in Familien, die nicht übermäßig gebildet wirken – für die Kleinen wird es in den allermeisten Fällen ausreichen. Betreuung im Kindergarten dagegen egalisiert all diese Effekte – und egalisiert unsere Kinder: Gleichheit als Ziel der Politik, das macht auch vor den Kleinsten nicht Halt! Diese Effekte mögen in guten katholischen Einrichtungen nicht so gewollt sein, wirksam sind sie aber dennoch; dass die Kirchengemeinden sich mit dem staatlichen System der frühkindlichen Betreuung gemein machen, kann man (hoffentlich) nur mit gesellschaftlicher Kurzsichtigkeit erklären.

Auf Eltern, die sich diesem Trend – einem wirklichen Mega-Trend in der westlichen Welt – entziehen wollen, lastet aus diesen Gründen ein gehöriger Druck. Es ist, als würde eine Regelung, die für Kinder und Familien einfach nicht ideal ist – Loslösung statt Bindung, Trennung statt familiärer Gemeinschaft -, zum Standard erhoben, um dann das eigentliche Ideal zu problematisieren. Oder bildhaft: Alle Welt scheint den Kindern über genetische Manipulationen eine blaue Hautfarbe verpassen zu wollen, und Eltern, die sich dieser Entwicklung entziehen werden erstaunt gefragt, ob sie nicht meinen, ihre Kinder würden doch damit zu Außenseitern?

Darum, bei allem guten Willen, bei aller Wertschätzung für die aufopferungsvolle Arbeit der Erzieherinnen in “unserem” Kindergarten, bei aller Anerkennung des Bemühens vieler Einrichtungen, eine möglichst ideale Umgebung für Kinder jeden Alters zu schaffen, bei allen in Betracht zu ziehenden Optionen, die Kleinen vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt, in dem die Bindung zu den Eltern schon stärker ausgeprägt ist, doch noch mal in eine geeignete Einrichtung unter geeigneten Bedingungen zu geben: Kindergärten sind immer nur die maximal zweitbeste Lösung für unsere Kinder und das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten. Das wird nicht einfach werden und auf viel gesellschaftliches Verständnis darf man nicht hoffen, aber: Unser Sohn darf sich jetzt auf viel mehr gemeinsame Zeit in der Familie freuen, in den Kindergarten werden wir ihn nicht mehr zwingen.

Und: Unsere Kinder werden wir nicht blau einfärben!

Beitrag erschien auch auf: papsttreuerblog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: sttn

Meine Tochter hat den Kindergarten geliebt, war übrigens auch ein Katholischer. Es standen aber 3 Betreuerinnen zur Verfügung und da meine Tochter Einzelkind ist und es in der Nachbarschaft keine Kinder gab, war der Kindergarten eine super Sache. Aber nicht nur um Freundinnen zu finden, sondern auch zu lernen das die Welt bunt ist. Bei einem Anteil von 70 % Migrationskinder lernte sie das sehr schnell und das prägt sie sehr positiv bis Heute. Was ich sehr gut finde, ohne Kiga hätte das nicht geklappt.

Gravatar: Carolus

Danke für den nachdenklich machenden Bericht!

So verrät dieser „katholische“ Kindergarten das christliche Menschenbild. Statt der Familie den Vorrang zu geben, wird ihrer Zerstörung durch Kinderverkrippung Vorschub geleistet. Man sollte meinen, die hochwahrscheinliche Schädlichkeit sei bekannt, aber nein, die gigantische staatliche Förderung wird vorgezogen.

Mammon, Political Correctness und der Zeitgeist sind die heutige Dreifaltigkeit.

Gravatar: H.Roth

Blau angemalt...

Unsere Kinder haben heute
- sich blau angemalt (mit Wasserfarben im Gesicht)
- mit Opa den Garten geharkt
- Schneckenhäuser gesammelt und gewaschen
- Hüpfspiele im Hof gemacht
- mit Kreide Zahlen im Hof geschrieben
- Brettspiele gemacht
- Dreirad und Laufradrennen veranstaltet
- im Garten gewühlt
- eine Kieselburg mit Gänseblümchen gebaut
- Buchstaben auf große Blätter gemalt
- eine Hummel gerettet
- sich selbst Schwerter aus Holzstäben gebastelt
- einen Obstsalat geschnipselt
und das war erst der Vormittag!

Das alles hätten sie verpaßt, wenn sie im Kindergarten gewesen wären!
Dort waren sie allerdings noch nie. Und sind ganz sicher nicht kontaktscheu,
denn gespielt wird an den Nachmittagen ohnehin mit den Nachbarskindern.

Gravatar: H.Roth

Die Kindergärten gibt es historisch gesehen noch gar nicht so lange. Sozialisierung mit Gleichaltrigen ist immer kontraproduktiv, da Kinder sich von Natur aus in einer vertikalen Struktur orientieren und sicher fühlen (Eltern, ältere Geschwister, jüngere Geschwister). Mit Gleichaltrigen ergibt sich eine unnatürliche horizontale Struktur, die dann durch "Machtkämpfe" versucht die fehlende Hirarchie herzustellen. Zudem lösen sich Kinder in einer gleichaltrigen Struktur sehr früh (mit ca 5 Jahren) von der Bindung zu den Eltern und unterliegen dem Gruppenzwang.

Eine Lesetipp dazu: "Unsere Kinder brauchen uns" von Gordon Neufeld und Gabor Mate.

Gravatar: Aha

2 Erzieher für 24 Kinder ist ja ein schlechter Personalschlüssel. Auf den Seiten der FH Kiel stand mal, in Finnland wurde eine Kita besichtigtigt, wo für 14 Kinder 4 Erzieher zur Betreuung vorhanden waren. Der finnische Personalschlüssel ist aber schon wieder Modell Kleinfamilie, warum eine Erzieherin das besser machen soll, als eine Mutter erschließt sich bei dem Personalschlüssel auch nicht.

dann haben sie natürlich Recht -- Kleinstkinder profitieren so gut wie gar nicht vom stundenlangen Spielen, der Stress anderer Kinder in dieser Anzahl sorgt ggf. eher dafür, dass diese sich nach einiger Zeit Unwohl fühlen. Es gibt sicher eine gewisse kritische Masse, die bei Überschreiten einfach nur noch zu stress fühlt. Es gibt auch viele Kinder, die eher ruhebededürftig sind, nicht jeder Mensch ist ein Partylöwe, der stundenlang von der Gesellschaft vieler Anderer zwangsbeglückt werden möchte.

das ganze ist ja auch Arbeitsmarktpolitik, nicht Familienpolitik, wie immer behauptet. Es geht nunmal darum, das Frauen irgendwo arbeiten sollen, möglichst Vollzeit direkt nach Wurf, damit sie Steuern und Abgaben zahlen und dem Mann nicht auf der Tasche liegen. Außerdem soll das eigene Kind andere Kinder sozialisieren die aus schlechteren Verhältnissen kommen und z.B. kaum Deutsch können. Da anscheinend die Unterschicht in DE so groß ist, wird allen Eltern pauschal nun die Erziehungsunfähigkeit unterstellt

Gravatar: Michael Bloch

Für Kinder, die die entsprechende Reife für die zeitweise Trennung von der Mutter haben (die in der Regel mit 3 bis 4 Jahren erreicht wird), ist die Sozialisierung mit Gleichaltrigen meist von Vorteil, sofern der Kindergarten-Besuch halbtags erfolgt und damit familienergänzend und nicht familienersetzend ist.

Bei der aktuellen Debatte um die Betreuung von Kindern unter 3 Jahren - und das noch ganztags - geht es aber um etwas ganz Anderes: es geht darum, die Mütter als Arbeitskräfte (oder sollte ich besser sagen: Arbeitssklaven?) für die Wirtschaft und als Steuerzahler für den Staat zu mobilisieren. Um die Kinder geht es gar nicht: die müssen abgeschoben werden, damit die Mütter frei für die Arbeit in den Betrieben sind.
Alle angeblichen "Studien", die eine angebliche "Bildung" der Kleinstkinder in den Einrichtungen belegen, sind Heuchelei: Kleinstkinder, die noch nicht einmal "Mama" sagen können, brauchen die Wärme und Zuwendung ihrer Mutter.

Dass viele junge Familien angesichts dieser Entwicklung nur noch ein Kind bekommen, ist nachvollziehbar - dabei sind zur bestandserhaltenden Bevölkerungsentwicklung, die auch für die Sicherung unserer Renten nötig ist, im Schnitt drei Kinder pro Familie nötig. Doch die will man jungen Familien nicht mehr erlauben, weil die Mütter dann zu lange vom Geldverdienen abgehalten werden. Man könnte auch sagen: unsere Wirtschaft verfrühstückt das Saatgut, das viel nötiger für die künftige Ernte (folgende Generationen) gebraucht würde.

Die Folgen werden fürchterlich sein, wenn die geburtenstarken Jahrgänge im Alter unversorgt dastehen, weil sie nicht genug Nachwuchs in die Welt gesetzt haben.

So deutlich muss man das (auch öffentlich) formulieren, um die Bevölkerung endlich aufzuwecken. Alle wissenschaftlich und damit "sanften" Artikel über die Betreuung kleinster Kinder blenden diesen rein wirtschaftlichen Aspekt leider vollkommen aus.

Gravatar: Tomasso

Ich kann Ihnen zu dieser Erkenntnis und insbesondere der daraus folgenden Entscheidung, Ihrem Sohn den Kindergarten zu ersparen, nur gratulieren. Unser Ältester ist jetzt bald 3 Jahre alt und wird vorläufig keinen Kindergarten zu sehen bekommen. Meine Frau ist ausgebildete Erzieherin und hat schon in ihren Praktika während der Ausbildung nur schlechte Erfahrungen mit Kindergärten gemacht (um ein Vielfaches schlechter als das, was Sie hier berichten). Die einzige Sorge, die wir haben, ist die, dass unser Sohn in 1 oder 2 Jahren nach Spielkameraden sucht und keine findet, weil die alle im Kindergarten sind. Aber vielleicht kann das seine Schwester auffangen (11 Monate jünger). Solange das nicht zum Problem wird, werden wir uns den Kindergarten ersparen.

Gravatar: Gerd Müller

Vielleicht glauben sie das, weil sich bereits ihre eigenen Eltern nicht um sie gekümmert haben und sie nichts anderes kennen !!!

Gravatar: anna decker

Herrlicher Artikel, Sie sprechen mir aus dem Herzen.
Vielen Dank

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