Kennen Sie die Familie Nobelschröder aus Karlshorst-Süd?

Heute erzähle ich Ihnen einmal eine kleine Geschichte einer Familie aus Karlshorst-Süd, einem Neubaugebiet mit Wohnungen, die sich Normalsterbliche nicht einmal annähernd leisten können. Aus Datenschutzgründen wird der Name verschwiegen, ich nenne sie die »Nobelschröders«.

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Papa Nobelschröder hat einen gut dotierten Job bei einem international operierenden Pharmaunternehmen. Weil er beruflich viel unterwegs sein muss, hat ihm die Firma einen Dienstwagen aus einer süddeutschen Autoschmiede bereitgestellt. Mindestens drei Liter Hubraum müssen es da schon sein und selbstverständlich wird das Fahrzeug von einem Verbrennungsmotor angetrieben. Elektromobile würden bei den Kilometern, die Papa Nobelschröder im Jahr zurückzulegen hat, schon nach kürzester Zeit schlapp machen. Aber Papa Nobelschröder wählt trotzdem die Grünen, wie viele seiner Nachbarn in Karlshorst-Süd, im Neubaugebiet Carlsgarten. So wie Neureichs gegenüber oder die Hochgestochens nebenan.

Mama Nobelschröder ist Lehrerin in Teilzeit an einer freien Schule. Dort lernen die Kinder zwar nicht unbedingt fürs Leben, aber keine Schüler anderer Schulen können ihren Namen so schön tanzen wie die Kinder dieser Schule. Damit Mama Nobelschröder auch täglich zur Schule fahren kann, hat sie sich ein Elektromobil zugelegt. Die Ladung reicht genau aus, um sie morgens zur Schule und mittags von der Schule nach Hause zu bringen. Danach muss das Fliewatüüt erst einmal wieder ans Ladegerät, damit es am nächsten Tag wieder einsatzbereit ist. Mama Nobelschröder wählt selbstverständlich auch die Grünen, sie will ja das Klima retten.

Das wollen auch die beiden Söhne Mark-Kevin und Thorben-Sören. Deswegen schwänzen die beiden auch Freitags immer den Unterricht, um dann für die Zukunft durch die Straßen zu hüpfen. Natürlich haben sie immer ihr neuestes Smartphone dabei, damit sie die ganze Welt per Blog wissen lassen können, wie sehr ihnen der Klimaschutz am Herzen liegt. Zurück zuhause schließen sie ihr Smartphone dann zum Laden an die Steckdose an, schnappen sich ihren Laptop und überarbeiten ihre selbstgedrehten Videos von der Schulschwänzerveranstaltung.

Freitagsnachmittags kommt Papa Nobelschröder etwas früher nach Hause. Seinen Dienstwagen stellt er verschämt zwei Straßen weiter ab. Schließlich sollen die Nachbarn nicht sehen, dass er einen Verbrenner fährt. Bevor er aussteigt, schaut er sich erst einmal vorsichtig um, dann schlägt er den Kragen hoch, zieht seinen Hut tief ins Gesicht, um bloß nicht erkannt zu werden. Er geht auch nicht auf dem direkten Weg nach Hause, sondern schlägt drei, vier Haken, ändert manchmal plötzlich die Gehrichtung, falls ihm jemals gefolgt sein sollte. Vor dem Haus steht lediglich der elektrisch angetriebene Zweitwagen von Mama Nobelschröder. Schließlich muss man ja zeigen, dass man ein ökologisches Bewusstsein hat.

Das Wochenende steht dann ganz im Zeichen der Familie. Bei einem der gut florierenden Öko-Läden in der Nähe deckt man sich mit hauptsächlich vegetarischen und veganen Lebensmitteln aus der Region ein. Dass die aber auch mit Diesel-betriebenen LKW in den Laden geliefert werden, verdrängen die Nobelschröders geflissentlich.

Nachmittags gönnt sich jeder seine ganz persönliche Auszeit. Papa und die Kinder sitzen an ihren Laptops, Mama nutzt ihr Notebook, um sich auf den Unterricht der kommenden Woche vorzubereiten. Woher der Strom kommt, den die Nobelschröders verbrauchen, ist ihnen egal - bei ihnen kommt der Strom einfach aus der Steckdose.

Auch woher die »Zutaten« für ihre Laptops, ihre Smartphones, ihre Notebooks und die Autobatterie kommen, ist den Nobelschrödes egal.

Aber während die Nobeschröders in ihrem Luxus vor sich hin schwelgen und ihr angebliches Umweltbewusstsein dadurch befriedigen, dass sie bei Wahlen ihr Kreuz bei den Grünen machen, steht die Familie Mendoza in ihrem Dorf in Südamerika vor einer existenziellen Herausforderung.

Ein globales Unternehmen hat das nahegelegene unterirdische Trinkwasserreservoir angezapft, um Lithiumsalz zu fördern. Der Brunnen im Dorf von Papa Jose Mendoza, seiner Frau Juanita und den Kindern Pablo und Maria ist trocken. Die Mendozas brauchen das Wasser für sich, ihre paar Pflanzen, die sie zum Eigenbedarf angebaut haben und ihre paar Nutztiere. Aber das Wasser ist weg. Weil das globale Förderunternehmen viel Geld für das Lithium bekommt, damit die Nobelschröders in Karlshorst-Süd auch morgen noch mit ihren technischen Geräten im Netz surfen können und ihr Umweltbewusstein weiter wie eine Monstranz vor sich her tragen können.

So sitzen die Nobelschröders also vor ihren diversen Bildschirmen und lassen es sich gut ergehen. Zeitgleich werden der achtjährige Sami, sein siebenjähriger Bruder Njomey und deren neunjähriger Cousin Padro von den Aufsehern einer Kobaltmine in Zentralafrika wieder zur Arbeit getrieben. Die drei hausen, wie viele ihrer Alterskameraden, in einem Verschlag auf dem Minengelände. Morgens werden sie, nach einer kurzen Nacht, in eine Zwölf-Stunden-Schicht in das Abbaugebiet getrieben, wo sie sich Hände, Knie und Füße blutig schürfen. Die drei würden gerne zur Schule gehen, aber das dürfen sie nicht. Sie werden wie Sklaven gehalten, damit Mark-Kevin und Thorben-Sören jeden Freitag die Schule schwänzen können und ihr Umweltbewusstsein mit ihren neuen Smartphones für die Nachwelt festhalten können.

Natürlich sind die Nobelschröders überzeugte Atomkraftgegner. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit nehmen sie an entsprechenden Veranstaltungen gegen die Atomkraft teil. Auch das pulbizieren sie selbstverständlich mit ihren technischen Geräten für alle Welt abrufbar in Blogs. Über die Herkunft der Seltenen Erden, die es für die Herstellung und den Betrieb ihrer Geräte bedarf, machen sich die Nobelschröders keine Gedanken. Es interessiert sie nicht, das in anderen Regionen der Welt ganze Landstriche radioaktiv verstrahlt werden, damit man dort an diese Seltenen Erden gelangt. Es interessiert sie auch nicht, dass dort für die nächsten 1.000 Jahre kein Grashalm mehr wachsen wird. Hauptsache, die Nobelschröders können ihr Umweltbewusstsein den Nachbarn zur Schau stellen.

Wenn die Akkus dann drohenden Leerstand anzeigen, werden sie an der Steckdose aufgeladen. Wie der Strom dazu gewonnen wird, ist nebensächlich. Die Nobelschröders haben bei einem ökologischen Stromanbieter ihren Vertrag abgeschlossen. Dass aber der aus Wind und Sonne gewonnene Strom nicht ausreichend ist, um die Grundlast garantiert abzusichern, ist den Nobelschröders egal. Davon, dass bei Flaute und/oder bedecktem Himmel Strom zusätzlich aus Nachbarländern hinzugekauft werden muss, die ihren Strom aus Atomkraftreaktoren oder Kohlekraftwerken generieren, wollen sie nicht wissen.

Sie leben ihr Umweltbewusstsein auf den Schultern der Mendozas und anderen Familien in Südamerika aus, auf den wie Sklaven gehaltenen Kinderarbeiten in Zentralafrika und zu Lasten der radioaktiv verstrahlten Landschaft in China. Ihr Wohlbefinden in Karlshorst-Süd beruht darauf, dass Menschen in anderen Ländern geknechtet, ausgebeutet und entrechtet werden. So weit aber reicht der Blick der Nobelschröders nicht. Und weil sie sich nicht um die Rechte der Menschen in anderen Ländern Gedanken machen wollen, wählen sie die Grünen. Die nehmen nämlich auch Rechte für sich in Anspruch, die sie anderen verweigern wollen.

Liebe Leser, Sie glauben, diese Geschichte ist an den Haaren herbeigezogen? Dann fahren Sie doch einfach einmal nach Karlshorst-Süd in den Carlsgarten, das Prinzenviertel oder die Gartenstadt. Schauen Sie sich dort einmal um, schauen Sie sich die schönen Häuser mit den teuren Wohnungen an, blicken Sie auf die vor den Türen stehenden Fahrzeuge. Und anschließend werfen Sie bitte einen Blick auf die Ergebnisse der vergangenen Wahl. Dort holten die Grünen Stimmenanteile bis zu 20 Prozent!

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Uwe Kah

@Thomas

Mit Asylantrag stellenden Mendozas aus egal welchem Mittel/Südamerikanischem Land bin ich vollkommen einverstanden.
Das sind Christen, >90% Katholisch, sprechen eine uns verwandte Sprache, haben eine Gesellschaft welche der unseren sehr ähnlich ist.

Bessser 10 Südamerikanische Christen welche nach 2 Jahren gut Deutsch sprechen und sich integriert haben als 1 einzigen Muselman der nach 20 Jahren noch nicht "Guten Tag" sagen kann.... und es auch gar nicht will sondern verlangt das ein jeder Salam Aleykum sagt.

Und nebenbei rettet das auch noch den IQ weil ein Carlos in der 10 Klasse hat mehr Intelligenz als ein erwachsener Mustapha.

Aber keine Sorge, da wird unsere Regierung (und die EU) schon den Riegel vorschieben, eben WEIL Latinos uns Weissen weit näher sind als die Mossis.

Gravatar: U. von Valais

Note 1 für Ihren Text "Micha Dinnebin".

Gravatar: Himmelschrei

Das ist die Realität in Deutschland, in den alten Bundesländern noch ausgeprägter!

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Was für ein verdorbener Misthaufen !Hier gehört ausgemistet !!!

Gravatar: Olli H.

Einfach nur hervorragend Geschrieben und auf den Punkt gebracht!!

Von solchen menschenverachtenden Existenzen gibt's leider Gottes mehr als genug,dass Elend und das Leid anderer Interessiert solchen Leuten kein bisschen.
Hauptsache sie Leben in Saus und Braus,man kann nur sehr stark hoffen,dass diese Weltfremden eines Tages so richtig ihr Fett bekommen.

Da fällt mir besonders einer aus der Formel 1 ein und dieser lebt"selbstverständlich"in der Schweiz,wo er offenkundig seine Millionen zählt,die er dafür einsackt,weil er im Kreis fährt.
Auch diese Type zahlt so gut wie keine Steuern,er hat nicht mal im Ansatz eine Ahnung,wie es sich hier mit ua,"kultureller Bereicherung"und den ganzen Gedöns wie Co2 Steuer,explodierenden Strompreisen,Gaspreisen,exorbitant hohen Lebensmittelpreisen,die mittlerweile höchsten Steuerabgaben(die durch Rot-"Grün"-Gelb auch noch drastisch steigen werden)leben lässt.

Dieser Formel 1 Fahrer ist auch ein glühender Verehrer vom Gretchen und er Wählt natürlich"Grün",frei nach dem Motto,"was Interessieren mich eure probleme".
So viel möchte ich verraten wenn es gestattet ist,er ist Deutscher.

Wenn so ne Type,der schon mind.mit 3 goldenen Löffeln im,naja man kennt dass ja,sich derart GEGEN seine"eigenen Landsleute"positioniert,der sollte sich in Grund und Boden schämen.

Aber bei der Formel 1 gibt es ja so einige die ein auf Weltverbesserer machen,wer da alles eintrittsgelder Bezahlt ist denen doch völlig Piepenhagen.
Hauptsache das schon mehr als nur üppige Salär stimmt am Ende des Monats,plus die ganzen Werbeverträge.

Der genannte fährt auch einen sehr teuren Benziner und davon hat er nicht nur einen,Ferrari,Lamborghini,Hammer und einige Motorräder wie zb,Harley Davidson,Bugatti und dergleichen mehr.

Oh nein ich bin nicht Neidisch,mich widert diese schon exorbitante Doppelmoral zu tiefst an.

Wie sagt man doch gleich so überaus treffend,
"Geld verdirbt den Charakter und es ist genau dieser Charakter,der dann letztendlich seine wahre Fratze zeigt".

Gravatar: Thomas

Nicht zu vergessen ,das die Mendozas, schon auf den
Flug nach Deutschland sparen , um einen Asylantrag
zu stellen. Mittlerweile fliegen nämlich schon immer
mehr Südamerikaner ein, aus Kolumbien, Venuzuela
und selbst Bolvien, wie mir eine Mitarbeiter , des
Sozialamtes, unserer Stadt erzählte. Es hat sich schon
weltweit rumgesprochen, das man in Deutschland, nicht nur
umsonst studieren kann - jedenfalls solange europäische
Staaten nicht ihre Atomenergie für sich selber brauchen
und Propellerdeutschland vom Netz nehmen.

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