Nach dem Ausbruck der Finanzkrise stellt sich die Frage, inwieweit so ein komplexes gesellschaftliches System wie "die Wirtschaft" überhaupt prognostizierbar ist.
Die Finanzkrise hat viele Experten überrascht. Diejenigen, die als erste auf die Gefahren der Geldmengenexplosion aufmerksam machten, wachen Außenseiter ihrer Zunft, die von den Etablierten als Schwarzmaler betrachtet wurden.
Wenn man die vergangenen Jahrzehnte betrachtet und die Prognosen etwa des Sachverständigenrates unter die Lupe nimmt, stellt man fest, dass die Prognosen nur selten so tatsächlich eintrafen.
Da stellt sich die Frage, warum überhaupt viel Geld für teure Prognosen ausgegeben wird, wenn deren Aussagekraft so begrenzt ist. Die Antwort lautet: Man hat keine besseren.
Die Politik braucht Prognosen und Zahlen, um argumentieren zu können. Die Illusion der vorhersagbaren Zukunft ist der Politik und den Medien lieber als die Sicherheit der Unsicherheit der Zukunft.
Wenn man zugibt, dass es keine sicheren tragfähigen Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung gibt, dann muss man auch zugeben, dass die Politik die Zukunft nicht planen kann und das bedeutet letztlich, dass die Möglichkeit von Wirtschaftspolitik insgesamt in Frage gestellt ist.
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