Kardinal Marx hält Synodenteilnehmer und Kirchenvolk zum Narren

„Marx: Spaltung ist nur inszeniert“. Mit dieser Überschrift resümierte das Portal der Deutschen Bischofskonferenz, Katholisch.de, die Äußerungen von Kardinal Marx gegenüber der Presse zu Beginn der Familiensynode.

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Laut Katholisch.de ist Kardinal Marx der Meinung, die „Berichte über ein konservatives und ein progressives Lager seien eine "Inszenierung der Medien"“.

Kardinal Marx schiebt damit die Schuld an der vergifteten Atmosphäre zwischen den Synodeteilnehmern gleichsam der „Lügenpresse“ zu.

Da kann man sich nur die Augen reiben.

Kardinal Reinhard Marx ist einer der profiliertesten Persönlichkeiten des sog. liberalen Flügels innerhalb des Weltepiskopats. Seit Beginn der jüngeren Debatten bezüglich Ehe, Familie und Sexualmoral innerhalb der katholischen Kirche hat er vehement die liberale Position in der Öffentlichkeit verteidigt: Zulassung zur Kommunion von wiederverheirateten Geschiedenen, Neubewertung homosexueller Partnerschaften usw.

Einen radikal kirchlich-nationalen (Irr-)Weg peilt er in der Pastoral an. Mit seinem Ausspruch „Wir sind keine Filiale von Rom“ kündigte er einen deutschen Sonderweg an, sollte die Synode nicht zu den Ergebnissen kommen, die er sich wünscht.

Mit diesen Positionen hat Kardinal Marx weltweites Entsetzen provoziert. Insbesondere aus Afrika und aus Polen wurde Widerstand gegen diese deutsche Arroganz hervorgerufen.

Kardinal Marx ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass es zu einer harten Lagerbildung im Episkopat gekommen ist. Es ist unfassbar, dass Kardinal Marx nun quasi der „Lügenpresse“ diese Verantwortung zuschiebt.

Das Verhalten des Erzbischofs von München ist auch gegenüber dem Kirchenvolk unverantwortlich: Seit vielen Monaten erweckt er den Eindruck, dass er bloß taktiert, um irgendwann seinen Willen durchzusetzen. Was Lehramt und Weltkirche behaupten, erscheint dabei nebensächlich.

So kann es in Deutschland nicht weitergehen: Die Gläubigen brauchen Hirten, zu denen sie uneingeschränktes Vertrauen haben können. Sie brauchen Hirten, die zweifelsfrei zum katholischen Lehramt stehen und es gegen die Feinde der Kirche verteidig

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Heiner Bussy

Jede katholische Diözese ist eine Filiale Roms. Deswegen sprechen wir ja von der römisch-katholischen Kirche.

Soweit ich weiss, hat auch Kardinal Marx seinen Bischofssitz und seinen Kardinalshut von Rom empfangen.

Gravatar: P.Feldmann

"Filiale von Rom"
Marx hat etwas richtiges gesagt, kein Katholik ist eine Filiale von Rom und genausowenig ein Bistum.

Ungeheuer unklug ist aber, dass Marx diese richtige Bemerkung in einem falschen Kontext macht!
Das Ringen der Kirche um Moraltheologie, um Glaubenslehre etc. ist immer vom Disput getragen.
Der Einheitsgedanke der Kirche zwingt aber - zur Findung einer Linie in wesentlichen Belangen. Wer an dieser Stelle mit "Spaltung" droht, weil seine Meinung nicht mehrheitsfähig unter den Bischöfen der Weltkirche ist, der hat Weltkirche genauso wenig verstanden wie er Diskurs als Mittel der Wahrheitssuche verstanden hat.

Man kann Marx also vorwerfen, dass er a) anti-Intellektuell und b) anti-katholisch agiert!
Jeder dieser Vorwürfe ist gravierend und wirft ein bedenkliches Licht auf den rechthaberischen Gestus der deutschen Bischofskonferenz im innerkirchlichen Disput.
(Im ausserkirchlichen Disput ist dieselbe Konferenz ja so ziemlich genauso windelweich und beliebig wie die evangelisch-protestantische Vereinigung).

Gravatar: Jochen Reimar

Meine gesamten Kenntnisse über die kath. Kirche bestätigen aber genau das: Die Bistümer sind allesamt Filialen von Rom - München, Köln, Mainz, Krakau, Innsbruck, Lyon, Cordoba, wo auch immer. Die katholische Kirche ist nun mal hierarchisch aufgebaut, nicht nur auf der weltlichen, sondern gerade auch auf der geistlichen Seite. Wenn Marx das nicht akzeptiert, ist er in der Fakultät ziemlich verkehrt.
Vielleicht kann er ja mal abends "Von der Freiheit eines Christenmenschen" lesen - und staunen!

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