Juli 2022 in Deutschland – ein warmer, aber kein heißer Sommermonat

Während die Juli-Hitze in den „Qualitätsmedien“ wieder mal überstrapaziert wurde, gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) den Juli-Mittelwert für Deutschland mit nur 19,1°C an.

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Er schaffte es damit nicht unter die zwölf wärmsten Juli-Monate seit 1881 – die sommerliche Klimaerwärmung stößt an ihre Grenzen. Die Ernteaussichten sind äußerst mager; Hyper-Inflation und Nahrungsmittelknappheit drohen.

Langfristig: Kräftige Juli-Erwärmung, aber erst seit 1982

Heuer sind unsere Sommer, speziell der Juli, deutlich wärmer, als noch vor 40 bis 50 Jahren. Doch schaut man sich die bis 1982 zurückreichende Reihe genauer an, so stellt man fest, dass alle Erwärmung erst in den 1980er Jahren einsetzte; im Juli begann sie mit den warmen Monaten 1982 und 1983.

In Zentralengland (Midlands) fiel dieser Juli 2022 mit 18,2°C zwar sehr warm aus, dennoch hat sich dort das Juli-Mittel seit dem Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“ im späten 17. Jahrhundert nur um knappe 0,7 Kelvin (°C) erhöht.

Juli-Erwärmung am Limit?

Schauen wir uns die Entwicklung der Juli-Temperaturen seit 1982 einmal genauer an. Der rekordwarme Juli 2006 liegt nun schon reichliche anderthalb Jahrzehnte zurück – ein Großteil der aktuellen Juli-Erwärmung fand also zwischen 1982 und 2006 statt.

Anhand der Tagesmaxima und Tagesminima der Station Dachwig nordwestlich von Erfurt wird deutlich, warum dieser Juli nicht zu den wärmsten gehörte – neben teils empfindlich kühlen Nächten gab es auch tagsüber immer wieder kühlere Perioden.

Wenn man die wesentlichen Erwärmungsursachen der Juli-Temperaturen kennt, wird klar, warum es nun nicht mehr wesentlich wärmer werden kann. Die aktuelle AMO-Warmphase hat ihren Höhepunkt vermutlich schon überschritten und wird bald in eine Kaltphase wechseln. Ein Juli hat auch nur 31 Tage, an denen im Bestfall stets erwärmende Großwetterlagen auftreten können, und die astronomisch mögliche Sonnenscheindauer beträgt maximal so zwischen 450 und 490 Stunden – aber da dürfte es keine einzige Wolke und niemals Frühdunst geben. Blieben die weiter wachsenden WI-Effekte, welche sicherlich noch etwas zur Juli-Erwärmung beitragen können – insgesamt scheint die Juli-Erwärmung aber nun ausgereizt zu sein.

Schlechte Ernteaussichten 2022 – droht eine Hungersnot in Deutschland?

Wie schlimm es kommen wird, hängt von mehreren, schwer einschätzbaren Faktoren ab. Eventuell gibt es noch reichliche Lagerbestände, welche die Kalamität bis zur Ernte 2023 abmildern könnten. Und nicht überall steht das Korn so schlecht, wie in den Dürregebieten von Brandenburg bis Thüringen. Auch die weitere Entwicklung in der Ukraine könnte eine Rolle spielen. Nahrungsmittelpreise hängen außerdem gar nicht so sehr von den Preisen der landwirtschaftlichen Rohstoffe ab, sondern vor allem von den Lohn- und Energiekosten (Energiekosten-Äquivalentgesetz). Jetzt rächen sich gleich mehrere krasse politische Fehlentscheidungen. Erstens natürlich die wegen der dämlichen Energiewende stark gestiegenen Energiepreise in Deutschland, zweitens die durch den politisch gewollten Mindestlohn steigenden Arbeitskosten. Und drittens wurde in Deutschland etwas versäumt, was in Israel längst erfolgreich umgesetzt wurde – der Aufbau effektiver, umfangreicher Bewässerungssysteme. So verwundert es nicht, dass in den vergangenen Wochen teils Speisekartoffeln aus Israel im Angebot waren – zu bezahlbaren Preisen. Deutschland, einst ein Kartoffel-Land, kann sich nicht mehr selbst versorgen und ist auf Importe eines Wüstenstaates angewiesen – ein weiterer Beleg für Deutschlands Niedergang. Damit wird klar: Von reibungslosen, offenen Handelswegen sowie halbwegs bezahlbaren Transportkosten wird unser Überleben im nächsten Winter abhängen; Verbraucher sollten sich mit lange haltbaren Nahrungsmitteln bevorraten und sich auf weiter steigende Nahrungsmittelpreise sowie Versorgungsengpässe einstellen.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Anne R.

Rudi Carrell 1975:

"Wann wird's mal wieder richtig Sommer,
ein Sommer wie er früher einmal war,
mit Sonnenschein von Juni bis September,
und nicht so naß und so sibirisch wie in diesem Jahr....
...da gab es bis zu 40° im Schatten,
wir mußten mit dem Wasser sparsam sein...
...es war hier wie in Afrika....
...wann wird's mal wieder richtig Sommer...."

Gravatar: Hajo

Und selbst eine Meteriologin aus dem Stadtstaat Bremen hat das Wetter als nicht unnormal betrachtet, von einigen Gebieten in Deutschland abgesehen, was ja immer sein kann und auch schon immer so war und die ganze Meteriologie ist doch zum Kommerz verkommen und dann muß man eben mit den Wölfen heulen und deren Absichten vertreten, was man für viel Geld doch gerne macht.

Was das noch mit Wettervorhersage zu tun hat ist doch rätselhaft, das gleiche findet bei Corona statt und sie sollten sich schämen sich vor den Karren spannen zu lassen, als ob sie selbst nicht mehr geradeaus denken könnten, was doch ein Armutszeugnis ist.

Da kommen viele Dinge zusammen, veränderte Windverhältnisse ohne Regen und einfach zuviele Wasserentnahmen was den Grundspiegel beieinträchtigt, schnellere Erdrotation, Erdneigung oder Sonnenturbulenzen, Polverschiebung u.v.m. und wenn das überhand nimmt dann könnten wir am Ende verwüsten, wie die Sahara oder die Wüste Gobi, was die vorindustrielle Menschheit verursacht hat, nach der Definition von heute und wer meint die Ägypter hätten ihre Pyramiden auf Sand gebaut, so wie wir es heute sehen der irrt, denn das war vor 6 000 Jahren noch grünes Land und deshalb stimmen auch ihre Zeitangaben nicht und so werden sie alle widerlegt auch die Meteorologen, wo es besser ist, man sieht morgens zum Fenster raus und wer das Wettergebilde lesen kann, der kann sich seinen eigenen Reim darauf machen, da braucht man diese Dödel nicht, von einigen Ausnahmen mit Charakter und guten Recherchen abgesehen.

Ansonsten bedienen sie sich doch auch wie alle anderen aus der Einheits-Konservendose und ist der Inhalt falsch, dann werden die gleichen falschen Nachrichten verbreitet und wesentliche Dinge kann man ja auch zuhause an die Wand hängen um den Luftdruck, die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur zu erkennen und wenn das immer noch nicht reicht, dann muß man nur darauf achten wie tief die Dackel (Schwalben) fliegen, was zu schlechtem Wetter führen kann und die werden nicht von uns beinflußt und erst wenn die ausgerottet sind geht dieses Maß verloren, dann ist es halt leider so und die Schönheit der Natur geht dann für viele verloren und deren Nachrichten auch, die ehedem nur noch die wenigsten deuten können und das ist der Fehler weil man heute denken läßt und dann der Gefahr unterliegt auch über den Leisten gezogen zu werden.

Gravatar: Erdö Rablok

Viel meiner Stammtischspezln sind so von der Hitzepropaganda eingenommen worden, dass sie tatsächlich glauben, der Sommer sei besonders warm. Es fällt schwer, sie zu überzeugen, das es ganz normal ist und dass die nächsten 30 bis 40 Jahr deutlich kälter werden.

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