Im Experiment bewiesen: Entscheidend sind die Lehrer

Nachdem Bildungsforscher seit Jahrzehnten versuchen, alle Schulprobleme durch eine Änderung der Strukturen und Methoden zu lösen und immer wieder neue Modelle entwickeln, hat in Schweden ein TV-Experiment für Aufsehen gesorgt: Es wurde bewiesen, was wir schon immer gewusst haben, nämlich dass einzig die Qualität der Lehrer für gute Leistungen der Schüler entscheidend ist.

Veröffentlicht:
von

von Bert Pfahl

Das schwedische Lehrer-Experiment

GEO berichtet in seiner neuesten Ausgabe von diesem einzigartigen Experiment, das in Schweden, begleitet von einem Kamerateam, durchgeführt wurde: Eine der leistungsmäßig schwächsten Schulklassen in Schweden erhielt sieben ausgezeichnete Lehrer zugewiesen, denen es in fünf Monaten gelang, die Klasse in eine der leistungsstärksten zu verwandeln.

Nicht der immer wieder laut werdende Ruf nach kleineren Klassen, auch nicht ob das Schulsystem gegliedert oder gesamtschulartig ist, oder höhere Lehrergehälter, die in Deutschland ohnehin am oberen Rand liegen (nur in Südkorea, Luxemburg und in der Schweiz verdienen Lehrer mehr); alles das ist nicht so entscheidend für den Lernerfolg wie die Qualität der Lehrer.

Von diesen Prämissen ausgehend zieht GEO den Schluss, dass in Deutschland viel mehr auf eine gute Lehrerausbildung geachtet werden müsse und darauf, dass die “Richtigen“ Lehrer werden.

Was ist ein guter Lehrer?

Welches sind denn die entscheidenden Fähigkeiten, die ein guter Lehrer mitbringen muss? Auch darauf wird in diesem Artikel eine Antwort gegeben: Wichtig ist „nicht nur Fachwissen, sondern auch Begeisterungsfähigkeit und eine geklärte Wertebindung, die dabei hilft, sich nicht als Kumpel der Schüler misszuverstehen, sondern ein ausbalanciertes, souveränes Rollenverständnis zu entwickeln. Zudem sollte ein guter Lehrer auch den professionellen Umgang mit außerschulischen Problemen gelernt haben und, nicht zuletzt, über die Fähigkeit zur "Selbstregulation" verfügen - sich also nicht zu sehr stressen lassen.“

Es wird beklagt, dass diese Faktoren in unserer Lehrerausbildung bisher zu wenig Berücksichtigung finden. Man könnte aber auch zu dem Ergebnis kommen, dass nun einmal ein guter Lehrer eine gestandene Persönlichkeit sein muss. Die lässt sich aber nur schwer heranbilden und leider gibt es davon offensichtlich zu wenig an unseren Schulen. So besteht also die Gefahr, dass doch weiter an den Struktur- und Organisationsmodellen herumreformiert wird.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Erziehungstrends.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gast

Es ist wie immer: Wer von der Uni kommt, weiß nichts und kann nichts.
Bei mir als Zahnmediziner war es so, anderen geht es genauso.
Dort wird keinerlei Herzensbildung betrieben. Dort wird einem nicht beigebracht, wie es konkret geht, die Kinder zu lieben, wie eine organisatorisch gute Zusammenarbeit funktionier, was gesunde Grenzsetzung bedeutet (www Familienhaus.de). Bevor ich das bei anderen machen kann, muss ich das bei mir selbst können. Kann ich mich lieben lassen? Weiß ich, wie ich andere Menschen lieben kann? Bin ich gut strukturiert? Komme ich mit mir selber aus? Akzeptiere ich für mich selber Grenzen? Kann ich unterscheiden, was für mich gut und was für mich böse ist? Lebe ich in einem gesunden Wertesystem?
Erst, wenn diese Fragen geklärt sind, dann kann ich das bei anderen auch genauso erfolgreich anwenden und bin hoffenlich ein guter Lehrer. Wie gesagt, ich bezweifle stark, das dies in ausreichendem Maße an der Uni gelehrt wird.

Gravatar: Menschenskind

He who can, does. He who cannot, teaches. (George Bernard Shaw)

Gravatar: Meier

Herr Henner, genau diese Qualität der Lehrer ist ja das, was meist fehlt.

Da trauen sich die weniger mutigen Studenten+Innen eher eine Karriere als Lehrer zu, weil sie dem Wettbewerb im Berufsleben ausweichen wollen und sich bei Kindern wenigstens vorstellen überlegen bzw. staatlich gut versorgt zu sein.
Also sind demzufolge auch naturwissenschaftliche Lehrkräfte kaum zu finden, "das Studium ist einfach viel zu anstrengend".
Anschließend haben diejenigen Lehrer+Innen, die am Wenigsten mit dem Berufsalltag zurechtkommen, den größten Ehrgeiz dieser regelmäßig scheiternden Situation "Kinder zu unterrichten", durch die Flucht "weg vom Unterricht" zu entkommen und steigen auf.

Schauen Sie sich mal um, wer da alles politisch vernetzt in (Bildungs-) Bürokratien und Parlamente flieht. Dort angekommen agieren die gleichen Personen mit Vorschlägen der gleichen Qualität, klug wie ein grinsendes Schnitzel, wie dereinst als sie schon im Schulalltag jämmerliche Versager+Innen waren, wo der Verdacht aufkam, sie hätten sich ihre Zulassung auf dem Schwarzmarkt gekauft, denn sie fielen eher dadurch auf, einen sehr instabilen und niedrigen IQ zu haben.
Wenn also das angeführte Beispiel, die erfogreich motivierenden Lehrerpersönlichkeiten als Fazit für die Schülerleistungen bestätigt, dann erklärt es auch, warum der ganze Aufwand im Schulwesen, die abenteuerlichsten "Bildungsstudien und -forschungen" nur herausfinden, das sie noch mehr Geld brauchten, um im größeren Maßstab zu wiederholen was im bisherigen Fall unbedingt verändert werden müsste und dann zum Durchbruch führe. Also praktizierendes Sprachdesign.
Wenn man sich mal klarmacht, welcher Kockelores im allgemeinbildenden Schulwesen ausgeufert ist, zb. jetzt auch noch die Lahmen, mit den Blinden zum Einbremsen der Fiffigen in gemeisame Klassen, dann fällt wieder auf: die Fahrschulen benutzen bundesweit gleiches Prüfungsmateriel (ohne dass die Fahrschullehrer, speziell auf ihre "Klasse" zugeschnittene Arbeitsblätter individuell erstellen müssen),
die Prüfungen für Jäger- und Segelscheine, usw. erfolgen ohne Mitwirkung der Kultusbürokratien (16 mal vorwärts/rückwärts rauf und runter)und

alle Auszubildenden die einen anerkannten Beruf erlernen, legen ihre bundesweit identischen und zeitgleichen Prüfung unter Aufsicht der Industrie- und Handelskammern vor Prüfungsausschüssen ab.
Diese Prüfungsergebnisse sind objektiv und bundesweit vergleichbar, die geforderten Fertigkeiten und Kenntnisse ergeben sich selbstverständlich aufgrund der Anforderungen, da die vorangegangenen Prüfungen das angestrebte Niveau jedermann ersichtlich machen.
So einfach kann estwas sein, ala "kaum macht man`s richtig schon funktioniert`s".

Kürzlich schrieb hier ein "Menschenskind" sich seinen Frust über diese verlogenen Verquikungen der Bildungsbranche von der Seele, es brauchen Kinder eben Vorbilder beim Lernen, statt angepasste Dummschwätzern+Innen.

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