Hitlers letztes Programm für Deutschland war der Volkstod

Ob sich die Linken und die Antifanten, die diesen Volkstod auf ihren Plakaten und mit ihren Sprechchören für Deutschland fordern, eigentlich bewusst sind, wessen letzten Willen sie ausführen wollen? Würde man Sebastian Haffner, der diese Feststellung in seinem Buch „Anmerkungen zu Hitler“ getroffen hat, heute als Neurechten diffamieren und wie Thilo Sarrazin zur Unperson erklären?

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Mit Haffners Buch verbindet mich eine eigene Geschichte. Ein holländischer Freund hatte es mir 1979 zu einem Treffen in Polen mitgebracht. Mir blieb die Aufgabe, es heil über die Grenze in die DDR zu schmuggeln. Sebastian Haffner stand zwar wohl nicht auf der schwarzen Liste der verbotenen Autoren, aber es war ein Westbuch, das galt den Zöllnern als Konterbande. Es ging prompt schief. Zielsicher fasste der Grenzkontrolleur in die Ritze zwischen Sitz und Zugwand, förderte den Band zutage und forderte mich barsch auf, den Zug zu verlassen. Ich wurde die ganze Nacht festgehalten, verhört und durfte erst am nächsten Morgen weiter nach Berlin. Ich hatte tapfer behauptet, dass ich den Haffner für meine wissenschaftliche Arbeit brauchte und der Institutsbibliothek übergeben wollte. Außer einer Aussprache mit meiner Chefin und dem Parteisekretär gab es keinen weiteren Folgen, aber das Buch war weg und mir ist es nie wieder unter die Augen gekommen. Bis ich am letzten Sonntag den Flohmarkt unweit von Angela Merkels Wohnung besuchte und mir gleich drei Exemplare in die Hände fielen. Eins davon erwarb ich auf der Stelle und begann schon in der S-Bahn auf der Fahrt nach Hause zu lesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

Haffners Analyse ist verblüffend und die Parallelen zu einer aktuellen Politikerin sind es auch.
„Was konnte ‚größenwahnsinniger‘ sein, als der Beschluss eines Unbekannten […] Politiker zu werden?“ Hitlers Leben teilt sich in zwei Hälften. Die erste Hälfte verbrachte er als immer wieder Scheiternder am unteren Rand der Gesellschaft, in der zweiten Hälfte war er, zumindest zeitweise, der mächtigste Mann der Welt. Diesmal scheiterte er auf höchstem Niveau mit seinen politischen Projekten. Aber mit seinem Scheitern hat er der Welt seinen furchtbaren Stempel aufgedrückt. Der wirkt bis heute.

Der Hauptteil des Buches ist gegliedert in Erfolge, Irrtümer, Fehler, Verbrechen.
Zwischen 1930 und 1941 gelang „Hitler innen- und außenpolitisch, schließlich auch militärisch so gut wie alles, was er unternahm, zum Staunen der Welt“. Das ist so bekannt, dass es hier nicht näher ausgeführt werden muss.
Wichtig ist Haffners Unterscheidung zwischen Leistung und Erfolg. Leistungen gehören der Person an, an Erfolgen sind immer mindestens zwei beteiligt. Hitler errang seine Erfolge über bereits geschwächte Gegner, „die zum wirklichen Widerstand unfähig oder unwillig waren […] Es ist also ein Irrtum […] dass erst Hitlers Ansturm die Weimarer Republik zum Fallen gebracht hätte […] bei den innerpolitischen Kämpfen 1930-1934 ging es in Wirklichkeit nicht mehr um Verteidigung der Republik, sondern nur noch um ihre Nachfolge.“

Die einzige Opposition, die Hitler zu schaffen machte, waren die Konservativen mit ihren „gut verschanzten Posten in Heer, Diplomatie und Verwaltung.“ Die kommunistischen Widerstandsgruppen waren dagegen ein reines Polizeiproblem. Der 20. Juli war ein hochkonservatives Unternehmen. Die Opposition stand rechts, „von ihr aus gesehen stand Hitler links.“ „Sein wichtigstes Herrschaftsmittel war Demagogie und sein Herrschaftsinstrument war keine gegliederte Hierarchie, sondern ein chaotisches Bündel unkoordinierter, nur durch seine Person an der Spitze zusammengehaltener Massenorganisationen. Alles eher ‘linke’ als ‘rechte’ Züge.” (Woran das erinnert, muss jeder selbst herausfinden).

Die wichtigste Schlussfolgerung Haffners:
„Offensichtlich steht Hitler […] zwischen Mussolini und Stalin – und zwar, bei genauerem Hinsehen, näher bei Stalin, als bei Mussolini […] Nichts ist irreführender, als Hitler einen Faschisten zu nennen […] Sein Nationalsozialismus war alles andere als ein Faschismus“. Heute ist, was Haffner einen Irrtum nennt, im staatlich geförderten Antifaschismus so etwas wie eine Staatsdoktrin geworden. Dabei unterschied sich „Stalins Sozialismus in einem Land“ von „Hitlers Nationalsozialismus (man beachte die terminologische Identität!) freilich durch das weiterbestehende Privateigentum.“
Hitler, so Haffners Analyse, würde in der Bundesrepublik keine Chance haben „weil es keine staatsablehnende Rechte gibt, die den Staat vorbereitend für ihn zu zerstören bereit wäre.“
Im vereinten Deutschland trifft das immer noch zu. Nur gilt inzwischen als rechts, wer den Rechtsstaat gegen seine schleichende Auflösung verteidigt. Die Bundesrepublik hatte noch eine akzeptierte demokratische Rechte, heute wird diffamiert und ausgegrenzt, wer als „neurechts“ eingestuft wird.
Was innenpolitisch zutraf, galt auch außenpolitisch. Hitler wurde von den Alliierten die Vorherrschaft in Europa geebnet, seine Gebietsansprüche bewilligt. Allerdings setze er diese Erfolge ab 1939 mutwillig aufs Spiel, als er diese bereits garantierte Vorherrschaft in „kriegerische Eroberung und Besetzung Europas verwandelte, was sich mit der Vergewaltigung einer vollkommen hingabewilligen Frau vergleichen lässt.“

Hitler gehörte zu dem Typ Politiker, „der eine Theorie in die Praxis umzusetzen versucht“, der vor allem auf der Linken zu finden ist. Er sah sich selbst als „Programmatiker“. Dabei kamen sich seine anfänglichen zwei Hauptziele ins Gehege. Das erste war, das deutsche Volk in ein Herrenvolk zu verwandeln, das eines Tages die Welt beherrschen würde. Das zweite war, das Judentum zu vernichten. Das erste Projekt scheiterte, als sich die anfangs von ihm und seinen Erfolgen begeisterten Deutschen während des Krieges von ihm anwandten.
In dem Moment, als ihm klar wurde, dass der Krieg nicht zu gewinnen war, konzentrierte er sich ganz auf die Ausrottung der Juden. Die „Endlösung“ wurde im Januar 1942 beschlossen und hatte oberste Priorität, auch wenn die Transporte in die Vernichtungslager die Kriegsführung behinderten. Ohnehin kann man Hitlers Art der Kriegsführung in der zweiten Hälfte des Krieges am besten erklären, wenn man sie als Zeitgewinn betrachtet – um seinen mörderischen Plan auszuführen. Zum Glück ist er trotz hoher Opfer auch mit Plan 2 gescheitert. Er hat sogar die Gründung des jüdischen Staates bewirkt: Ohne Hitler kein Israel.

Heute ist Israel ein einmaliges Beispiel dafür, wie man sich als demokratischer Staat in einem feindlichen Umfeld behaupten kann. Von Israel lernen, heißt den Abstieg Europas abwenden zu können. Allerdings muss man dafür von Israel lernen wollen.

Als sich das Ende des Krieges unabwendbar abzeichnete, wandte sich Hitlers mörderischer Hass auch gegen die Deutschen. Das geschah nicht aus einer Geistesverwirrung heraus, sondern war von ihm kalt geplant. Schon am 27. November 1941, als die deutsche Offensive vor Moskau zwar zum Stehen gekommen war, die sowjetische Gegenoffensive aber noch nicht eingesetzt hatte, erklärte Hitler vor dem dänischen und dem kroatischen Außenminister:
„Wenn das deutsche Volk einmal nicht mehr stark und opferbereit genug ist, sein eigenes Blut für seine Existenz einzusetzen, so soll es vergehen und […] vernichtet werden. Ich werde dem deutschen Volk keine Träne nachweinen.“

Auch Plan 3 versuchte er, mit aller grausamer Konsequenz durchzusetzen.
„Sein letztes Programm für Deutschland war der Volkstod.“
In klarer und unwiderlegbarer Form dokumentiert sich dieses Vorhaben in den Führerbefehlen vom 18. und 19. März 1945. Am 18.3. verfügte er, die Bevölkerung Westdeutschlands auf Todesmärsche zu schicken, am 19.3. gab er den Befehl, alles, was in Deutschland noch stand und den Deutschen eine Überlebensmöglichkeit sichern würde, in die Luft zu sprengen – „es also mit Vernichtung zu bestrafen, weil es sich zur Welteroberung unfähig gezeigt hatte.“
Beide Befehle wurden nicht mehr vollständig ausgeführt, was den Deutschen das Überleben ermöglichte. Wer heute die Deutschen den Volkstod sterben sehen will, stellt sich in Hitlers Tradition. Das sollte jeder wissen.

Ausgehend von einigen englischen Historikern, hat sich inzwischen in der Linken die These verfestigt, Hitler als das vorbestimmte Produkt der ganzen deutschen Geschichte zu betrachten.
Haffner: „Das Gegenteil ist richtig. Hitler steht in keiner deutschen Tradition, am wenigsten in der protestantisch-preußischen“ des „nüchtern selbstlosen Dienstes“ am Staat. „Nüchternheit hatte er planmäßig durch Massenrausch ersetzt, man kann sagen , dass er sich selbst sechs Jahre den Deutschen als Droge verabreicht hatte […] Er hatte sich Deutschland ausgesucht – ohne es zu kennen, und eigentlich kennengelernt hat er es nie. Die Deutschen waren sein erwähltes Volk […] als das zu seiner Zeit größte Machtpotential Europas. und nur als Machtinstrument haben sie ihn je wirklich interessiert.“

Hitler ist so gründlich gescheitert, dass heute niemand „auch nur die kleinste politische Außenseiterchance“ hat, der sich auf ihn beruft. Von daher ist der gegenwärtige staatlich geförderte Kampf gegen angebliche „Nazis“ eine Schimäre. Mehr noch:
„Weniger gut ist, dass viele Deutsche sich seit Hitler nicht mehr trauen, Patrioten zu sein.”
Denn die deutsche Geschichte ist mit Hitler nicht zu Ende. Wer das Gegenteil glaubt und sich womöglich darüber freut, weiß gar nicht, wie sehr er damit Hitlers letzten Willen erfüllt.

Sebastian Haffner: Anmerkungen zu Hitler

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Michael M.

Frau Lengsfeld gebührt Dank für diesen Artikel. Es sind wichtige Gesichtspunkte, die hier zur Sprache kommen. Ich selbst habe vor Jahren Sebastian Haffners Buch 'Von Bismarck zu Hitler' gelesen. Auch lohnenswert!

Gravatar: Hartwig

Will hier niemand, dass Hitler, Stalin und all die vielen anderen Kriegsmörder zur Rechenschaft gezogen werden? Und selbst wenn es nur theoretisch wäre?

Ich kann mit dem leeren Begriff Rechte nichts anfangen.

Die Begriffe böse und gute Menschen kann ich sehr gut einordnen.

"Doch frage nicht:
wie kommt es,
dass die früheren Zeiten besser waren als unsere?
Denn deine Frage zeugt nicht vom Wissen."

"Denn:
Wo keine Strafe verhängt wird,
ist die Bosheit schnell am Werk.
Deshalb wächst im Herzen der Menschen die Lust,
Böses zu tun."

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

@Lutz Schnelle 15.05.2019 , ,, Sovietstory" , Film von Edvine s Snore' , ,, Das Massaker von Katyn "von Anderzej Wajda !!!!!!!!

Gravatar: Lutz Schnelle

Sebastian Haffners Buch ist lesenswert. Der Volkstod kommt auch bei anderen Autoren zur Sprache.

Der "Führer" war begeistert von den Aufmärschen der Kommunisten, rote Fahnen, Symbole, erhobene linke Faust.
Er übernahm das System, tauschte die Symbole, die Fahnen und für die linke Faust nahm er die rechte erhobene Hand. Auch das findet man in Büchern über die Weimarer Republik.
Er wußte, daß er damit Irritationen auslösen würde in der Geschäftswelt, aber es machte ihm Spaß. Darüber gibt es Notizen und Dokumente.

Gravatar: H.M.

HERR, erbarme dich!

Gravatar: Klaus Bartholomay

Was Hitlers NSDAP-Faschismus nicht schaffte haben jetzt die Neonazis des SAntifaschismus im Sinn, wie man in ganz Deutschland mit GroKo Unterstützung sehen u. spüren kann - die sind sich alle Grün, grüner, am Grünsten bei der Finanzierung im "Kampf gegen Rechts / Klassenfeind", mit über 100 Mio. € pro Jahr. Nicht aus eigener Tasche ,sondern aus des Steuerzahlers Kasse. Ist das vielleicht schon selbst finanzierter
Selbstmord der Steuerzahler ? Kleine Anfrage an den Bundesfinanzminister des Gruselparlaments ,welches das Haus des deutschen Volkes okkupiert / besetzt hat.

Hitler nahm Zyankali - welche Drogen nimmt die Päpstin Los Angela ??

Gravatar: Wolf Köbele

Vor kurzem las ich in einer alten Zeitschrift (Deutsche Gaue) Jahrgang 1936, Hitler habe "völlig richtig" erkannt: "Das deutsche Volk wird ein Volk von Bauern sein oder es wird nicht mehr sein." Das war 0 Jahre vor Morgenthau und 83 Jahre vor der Klimahysterie zur Abschaffung Deutschlands als Industrieland.

Gravatar: Vox

"der diese Feststellung in seinem Buch „Anmerkungen zu Hitler“ getroffen hat, heute als Neurechten diffamieren "

Wieso soll "rechts", in all seinen Sprachfacetten, auch "neurechts", eine Diffamierung sein? Hitler und die NSDAP waren links, wie Goebbels es selbst sagte.

Gravatar: Unmensch

Die Durchsetzung einer Ideologie um des Durchsetzens einer Ideologie willen, ohne Rücksicht auf die Auswirkungen, weil es nur um die Gemeinschaft des Handelns geht, um das Gemeinschaftserlebnis dabei. Das berauscht den sozialen, schwarmintelligenten Menschen, führt aber zu unkontrollierbaren Ergebnissen.

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Berichtigung , Natürlich Gregor Gysi statt Gisy !! Dazu kommt noch das fortwährende Wirken der Stasiseilschaften , Isor ähnlich der Hiak der linken Braunen 1945 !!

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

@Siggi ist da am nächsten drann ! Aber es beginnt öffendlich mit der Rede des Giftmischers Carl Duisberg 1904 :,, wir die Götter in weiß haben das Recht die Welt zu beherrschen !" 1916 befahl er den Einsatz seines Senfgases ( Gelbkreutz )im Frankreichfeldzug ! -Immer wieder Pharma -Flick ( IG Farben) und den ,, Eliten des Kaiser Wilhelm Institut finanziert von Flick , Rothschild , Rockefeller bis zu den Schmiergeldern der CDU !! Kohlaffaire bis zu den Geldkoffern des Schäuble und dem Rest der Nachkriegsparteien ?? Siehe die Rattenlinie des Ludwig Erhard bei Gaby Weber !! Wenige hängt man , der Rest hat die Pläne der Geldgeber der NSDAP vollendet !! Da haben wir doch die Eroberungsrede des Walter Hallstein 1939 in Rostock ,des Nazijuristen und EU- Kommissar über den Untergang hinaus !!! Nun haben sie ja dieses Europa und haben am Krieg verdient ! War Auschwitz nicht das Stammlager der Buna Werke mit den zugetriebenen Opfern Haydrichs , Hans Martin Schleyers , seines Fuchsmajors Fritz Ries den Ziehvätern Helmut Kohls, ?? Nun sind sie schon wieder,, Links" auf neuen Wegen zur Weltherrschaft plus Gisy und co !!- Volkstod ??Nein , die wollen die Herrschaft des Geldes und der Zucht des Islam nach den Visionen Himmlers und des Obermuftis von Jerusalem Amin al -Husseinis weltweit !!!!!! Seine Reden und Schriften von 1940- 1945 bei Gerhard Höpp, Institut für modernen Orient Berlin ! - Mit einer perfieden Waffe zur Knechtschaft haben sie noch das Fallbeil oder die Genickschüsse ersetzt !!! Nazi , Nazi in verblödete Gehirne bis der Wind sich dreht !!!!!!

Gravatar: siggi

Wenn man sich die zweite Lebenslüge (erste: Deutsche schuld am 1. WK) anschaut, Hitler wollten die Deutschen (jeder Dritte wählte ihn), ist klar, hier wird wieder verschleiert. Die Alliierten statteten Hitler mit Geld aus, seine linke Ideologie - sozialistische Arbeiterpartei der Nationen - zu finanzieren. Als Hitler das Iran-Öl wollte, kam die Rache. Nun wieder lässt sich ein Kanzler (Merkel) von den Siegermächten instrumentalisieren, will den Krieg der Kulturen in Europa (Arabischer Frühling 2.0). Zeit für deutsche Interessen, Zeit für Veränderungen - Brüssel muss weg.

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