Herr Steinmeier als Komiker

In seiner Rede bei der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main machte Frank-Walter Steinmeier, von dem man hin und wieder hört, er sei Bundespräsident, eine Entdeckung, die humoristische Qualität hat.

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Er stellte nämlich etwas fest, das jedem politisch Denkenden seit Jahren, wenn nicht schon seit 1968 klar ist, nur nicht ihm und offenbar auch nicht Politikwissenschaftlern: Es gebe in Deutschland eine merkwürdige Lust am Untergang." 

Der SPD-Mann raunte (sehr einfallsreich!) von Populismus" und davon, dass politische Institutionen verächtlich gemacht" würden. Es gebe, so der ohne Gegenkandidat demokratisch Gewählte, nur eine liberale oder gar keine Demokratie. (Das ist erstens fraglich und war zweitens ein gegen ostmitteleuropäische Nachbarstaaten gerichteter Angriff. Aber ein Sozi darf immer spalten.)

Dass sich die politischen Institutionen, allen voran das Staatsoberhaupt und die Regierungschefin, samt den Altparteien durch ihre unsäglich destruktive und genuin undemokratische Politik selbst der Verachtung als einzig adäquater Reaktion ausgesetzt haben, davon sprach der weltfremde Bundespräsident nicht. Es sei unter vielem Anderen nur an das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und die Absetzung eines regierungskritischen Beamten erinnert. Ob das korrumpierte politische System noch reformiert werden kann oder ob Abgesänge" nicht doch eine kreative Berechtigung haben: So weit kann ein Teil des Problems naturgemäß nicht denken. 

Das ganze, vom herrschenden polit-medialen Komplex verantwortete Paket, das in den Untergang führt, fasste der Schriftsteller Michael Klonovsky gestern auf seinem Tagebuch-Blog so zusammen, weshalb ich es der Einfachheit halber hier wiederhole: Verlust an Vertrauen: Genau das ist es. Das Gefühl, in einem freien, funktionierenden, sicheren und vor allem rechtssicheren Land zu leben, schwindet mit jedem Tag. Der Staatschefin ist das Volk, auf welches sie ihren Eid ablegte, gleichgültig. Staatsgebiet und Staatsgrenzen: Gibt es nicht mehr. Opposition: zunehmend kriminalisiert. Polizei: verheizt zum einen, zahnlos zum anderen, bald in vielen Kommunen mit den U-Booten der Clans durchsetzt. Landesverteidigung: keine Truppen, kein Material. Justiz: Beugehaft für GEZ-Verweigerer, unnachsichtige Verfolgung von Steuer- und Verkehrssündern, sofern sie keine Großfamilie haben, die sie schützt; skandalöse Nachsicht gegen eingewanderte Gewaltverbrecher. Medien: gelenkt. Schulen: Produktionsstätten von Sekundäranalphabeten, Brutstätten von Gewalt. Universitäten: verhetzt wie 1968, ideologisiert wie zu DDR-Zeiten. Energieversorgung: auf längere Sicht unsicher. Rechtssicherheit, Vertragssicherheit, Versammlungsfreiheit, Redefreiheit: Alles steht auf Treibsand. Immer mehr rechtsfreie Räume und gekippte Stadtteile. Zuwanderung von Ungebildeten, Abwanderung der Begabten. Die durchschnittliche Intelligenz der Bevölkerung sinkt, der Hass wächst. Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, Ethnien und Milieus stehen sich immer feindseliger gegenüber. Am Horizont Völkerwanderung, ethnische Konflikte, Verteilungskämpfe, Bandenkriege, Randale, Plünderungen, Anschläge. Wer klug ist, sorgt vor."

Die Lust am Untergang: ein Blick auf die ethnische, religiös-kulturelle und sprachliche Zusammensetzung von Kindergarten- und Grundschulklassen hätte Herrn Steinmeier geholfen, sein Thema nicht zu verfehlen. Das deutsche Volk, die deutsche Kultur gehen unter und viele finden das richtig wegen der ewigen deutschen Schuld am Holocaust, die nicht anders als durch Untergang gesühnt werden könne. Das ist die Lust am Untergang. Dass der Bundespräsident diese sehr deutsche Lust jetzt erst entdeckt, aber falsch analysiert, ist rührend und komisch zugleich. Herr Steinmeier ist ein sanfter Komiker, ein Humorist. Richtig ernst nehmen kann man ihn nicht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Petra

Herr Prof. Kovacs, dieser Beitrag war schon lange fällig.
Der Herr Steinmeier hatte seine große Zeit, in der der Gerd Schröder ihm sagte was er zu tun und zu lassen hatte. Dies hat er dann auch gut abgewickelt. Auf die Schnauze ist er erstmalig gefallen, als die SPD geglaubt hat, er hätte die von Gerd angeordneten Entscheidungen selbst getroffen und wäre damit ein vom Volk anerkannter Parteiführer der SPD. Das folgende Wahldesaster der SPD hat ihn sofort der Versenkung verschwinden lassen. Erst als man einen völlig ahnungslosen und leicht manipulierfähigen Politiker suchte, der vor Allem niemals zu eigenen Entscheidungen fähig ist, gelernt hat zu gehorchen und für Frau Merkel unangenehme Entscheidungen nie treffen wird hat auch Frau Merkel ihre Zustimmung zu Steinmeier als Präsident gegeben. Es ist das Problem der SPD, dass sie keine Persönlichkeiten für höhere Ämter hat. Wenn man einen Grundschulabbrecher wie Martin Schulz oder Andrea Nahles (20 Semester vergebliches Studium ohne Abschluß) als Kanzlerkandidaten präsentieren muß ist dies verständlich. (Offensichtlich macht Sozialismus dumm, siehe auch DDR, die ist auch wegen der Dummheit ihrer linken Führung pleite gegangen, da kämpft auch Augstein jun. mit seinem „ im Zweifel Links“, vergeblich an. Den einzigen kompetenten, den die SPD jemals hatten, war der auf allen Gebieten erfolgreiche Gerd Schröder. Fragen sie mich nicht, was die SPD gegen ihn ständig aufführt, nur weil er der totalen Umverteilung (Schmusewort soziale Gerechtigkeit) nicht dienen wollte, stattdessen die Leute in Arbeit und Brot bringen wollte. Wenn wir schreiten Seit an Seit, den 10% entgegen, da hilft uns nur der Mindestlohn

Gravatar: Reinhold Wolf

Der Steinmeier ist doch wirklich ein Komiker, sonst hätte er den Islamisten Erdogan nicht eingeladen und mit militärischen Ehren empfangen. So was gibt es nur in einer Bananrepublik. Schade!!!!!!!!!!!!!!!!!!!1

Gravatar: karlheinz gampe

Steinmeier wurde als Präsident in Hinterzimmern ausgekungelt und nicht vom Deutschen Volk, das es laut unserer irren Politiker gar nicht gibt, gewählt. Die zurzeit in Regierungsämtern agierenden Politiker, agieren zum Schaden Deutschlands und seiner Bürger sie sind als Kriminelle zu sehen und sollten vor Gerichte gestellt werden, Die rote CDU DDR Betonkopp Kanzlerin ist eine Feindin der Deutschen ihres Klassenfeindes.

Gravatar: Andreas Berlin

Aus meiner Zeit in der DDR kenne ich das Gefühl nur zu gut, dass man sich fragte: "Wovon redet der?", wenn man einem SED-Politiker zuhören musste. Das war ja nicht die Wirklichkeit, über die da gesprochen wurde. Wie erfrischend waren da die Bundestagsdebatten im Fernsehen, wo um den richtigen Weg mit unterschiedlichen Plänen gerungen wurde. Oft auch laut, mit großer Leidenschaft, manchmal etwas sehr persönlich. Aber es waren Debatten mit eigenen Meinungen. Heute reden die Politiker im Bundestag nicht anders als damals in der Volkskammer. Die Themen, die von Nachbarn, Kollegen, Verwandten oder in Foren täglich diskutiert und die Sorgen, die immer größer werden, die tauchen nur noch in Reden der AfD auf. Die anderen sind damit beschäftigt, ihren Hass herauszuspritzen, und alle Bürger, die nicht von ihrem jeweiligen politischen Weg überzeugt sind, als Nazis zu denunzieren. Auch Herr Steinmeier trötet brav in dieses Horn. In der DDR sind damals etwa 2/3 auf die Straße gegangen und haben die Bande verjagt. Das wird es aber heute nicht mehr geben. Die Westdeutschen, die ja nun einmal zahlenmäßig überwiegen, denken sicherlich, dass sie sich auch mit der Antifa werden anfreunden können und dass die Grünen die besseren Energie- und Wirtschaftsexperten sind. Wenn keine Autos mehr fahren ist halt mehr Platz für Moscheen und wenn die Lebensmittel und die Kleidung und alles für die Menschen nur noch mit Lastenfahrrädern transportiert wird, dann gibt es sicher mehr Arbeitsplätze. Und welches Geschlecht ich nun wirklich habe, das ist doch eh egal, denn wenn wir alle nur noch verhüllt auf die Straße gehen dürfen, sieht man ja eh nix. Die Wessis haben 1989 geheult, als wir über die Mauer geklettert sind - wir Ossis heulen heute, weil uns die Wessis im Stich lassen. Denn genau deshalb können solche Leute wie Steinmeier & Co. ihren Müll absondern - ganz ungestraft!

Gravatar: Hajo

Die aufgezählten Probleme, die durch die große Koaltion zustande kamen sind absolut richtig und vollzählig. Die wußten aber genau was kommen kann, als sie sich für ihre zum Teil rechtsbrecherische Politik entschieden haben, aber dabei haben sie zwei entscheidende Fehler gemacht und die werden ihnen nun zum Verhängnis. Fehler Nr. 1, Handlungen gegen bestehende Verträge in Eigenermächtigung auf vielen Feldern und Fehler Nr.2, die Asylpolitik mit all ihren negativen Auswirkungen auf Land und Volk, wohlwissend, daß dies die Gesellschaft zerreißt und trotzdem haben sie ohne Emotionen die Bürger vor vollendete Tatsachen gestellt und auch das gegen bestehendes Recht und deshalb können sie machen was sie wollen, der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht und wären sie so intelligent wie sie vorgeben, hätte ihnen die Vernunft anzeigen müssen, daß es bereits fünf nach zwölf ist und wenn sie Glück haben, kommen sie noch mit Plessuren davon, es könnte auch anders kommen.

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