Gleichstellungspolitik? Oder einfach nur Politik?

Gegen ein Begriffskarussell.


Veröffentlicht:
von

Wenn Begriffe nicht sinnlos sein sollen, müssen sie eine ganz konkrete Bedeutung haben. Der Feminismus sah einige gesellschaftliche Defizite, die nur die Frauen betrafen; diese wollte er beheben (Frauenpolitik). Nun, da diese Defizite weitgehend nicht mehr bestehen, ja sogar ein zu weites Ausschlagen des Pendels zugunsten der Frauen zu beobachten ist (Stichworte: Frauenbeauftragte, gender mainstreaming); beginnt man zunehmend, gesellschaftliche Defizite bei Männern zu entdecken. Es wird nach einer Männerpolitik gerufen. Der Euphemismus "Gleichstellungsbeauftragte", zunächst geprägt, um dem Vorwurf der einseitigen Frauenpolitik zu entgehen, soll jetzt einer Politik für beide Geschlechter dienen. "Männerpolitik" klingt damit verglichen wieder zu sehr nach einseitiger Bevorteilung der Männer. 

 

Es ist doch langsam ein Irrsinn. Mehr als zwei Geschlechter gibt es nicht, es sei denn, man folgt den "Transgender-WissenschaftlerInnen", was ich hier nicht tun will. Man kann die Partikularisierung natürlich immer noch weiter treiben. Jede auch noch so kleine Gruppe könnte ihre eigene, die ihr speziell angemessene Politik fordern. Wenn man eine Politik machte, die weder Frauen noch Männer benachteiligt, und das soll ja Ausdruck finden in der Neudefinition der Gleichstellung, nämlich beider, der Männer und der Frauen, dann hätten wir mit der Gleichstellungspolitik einen Pleonasmus. 

 

Wie wäre es, wenn man die ganzen Wortzusammensetzungen sein liesse und einfach nur Politik, gute Politik für Alle machte? 

 

 

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Crono

Jó n. k. Herr Kovács,
sie haben den Nagel WIEDER auf den Kopf getroffen!! Danke.

Gravatar: Legolas

Guten Tag, gutenmorgen! Dem kann ich mich nur anschließen. Dieser Krieg um die Begriffe, sowie die Zerfledderung und Verundeutlichung der Begriffe ist die volle Absicht der Relativisten. Diese gehen davon aus das es keine absolute Wahrheit gibt, sondern das jede Erkenntnis nur relativ - bdingt durch den Standpunkt des Erkennenden richtig - jedoch nie allgemein gültig wahr ist. Relativisten lehnen ethische Grundsätze, das Naturrecht, sowie den geltungsanspruch einer Religion ab.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang