Gleichstellung beginnt im Kindergarten

Umsetzung Gender Mainstreaming in Kindertagesstätten

Veröffentlicht:
von

Die 80 seitige Schrift ist vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden Württemberg herausgegeben und kann heruntergeladen werden. Ich habe mir die Mühe gemacht und habe mir die vielen Seiten durchgelesen und ich würde das auch jedem raten, der bereits Kinder hat oder noch welche möchte. Diese Schrift ist weltfremd, indoktrinierend und gesellschaftszerstörend. Dies möchte ich nachfolgend erläutern.

Weltfremd: Es heißt dort unter 4.1: „Geschlechtlichkeit ist dabei als eine individuelle, gesellschaftlich gerahmte (und letztlich lebenslange) Entwicklungs- und Gestaltungsaufgabe aufzufassen, die nicht schon mit der Geburt als Junge oder Mädchen erledigt ist.“

Kleine Kinder haben kein Interesse an „Geschlechtlichkeit, Sexualität, moderner Vielfalt von Geschlechterrollen, Geschlechtsidentitäten und Familienformen“. Ganz andere Dinge stehen bei Ihnen im Vordergrund. Das „Angenommensein“ als Persönlichkeit, so wie sie sind, ist wichtig, aber auch die Geborgenheit und Liebe, sowie das Vermitteln von Werten, soziale Regeln und das Anbieten von Möglichkeiten in der Vielfalt des Spiels sind entscheidend für die Bildung und Ausreifung der Persönlichkeit. So habe ich Enkel, die am liebsten toben und miteinander raufen und Enkelinnen, die nur Kleidchen anziehen wollen und am liebsten malen und singen. Werden meine Enkel in Zukunft zur Wickelkommode geführt und meine Enkelinnen müssen eine Garage bauen? In der Schrift ist zu lesen: Die Grundhypothese ist allerdings, dass, um geschlechtertypische Einseitigkeiten zu relativieren und einen gleichen Bildungserfolg zu garantieren, Jungen und Mädchen gegebenenfalls auch mal unterschiedlich behandelt und „gebildet“ werden müssen.

Umgekehrt wären Mädchen anzuleiten, "sich großräumige Erfahrungen zu erschließen und sich genügend Raum zu nehmen, auch mal etwas zu riskieren und den Körper nicht primär im Sinn einer ästhetischen Modellierung zu begreifen" und "Buben lernen zum Beispiel wickeln und nicht nur Garagen bauen". Wo bleibt da die Freiheit des Kindes, das machen zu wollen was es möchte?

Es steht dort weiter: „Brave“ Mädchen sollen im MINT- bereich gefördert werden (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Ich habe meinen Berufswunsch – ich bin Naturwissenschaftlerin - erst in der Oberstufe fassen können. „Handarbeiten“ hasste ich als Kind und habe das Stricken erst sehr viel später für mich entdeckt. Was sollen also diese „vorgeprägten“ Richtungen? Schon meine Cousine ist vor 55 Jahren lieber auf die Bäume geklettert und wollte gerne ein Junge sein; heute ist sie verheiratet und hat zwei Wunschkinder. Was wird hier also thematisiert? Ich kann daher kaum glauben, dass diese offizielle Schrift von Pädagogen geschrieben wurde und wahrscheinlich noch mit unseren Steuergeldern finanziert wurde, wenn auf der anderen Seite Fachpersonal fehlt.

Indoktrinierend: Wir lesen: „Jungen und Mädchen sollten auch darin unterstützt werden, wie sie ihre kognitiven Konzepte über Geschlechter und Geschlechtlichkeit ausbilden. Dies wird zu oft der Eigendynamik unter den Kindern überlassen und nur selten zum Gegenstand gezielt geplanter (und nicht nur situativer bzw. reaktiver) pädagogischer Interventionen gemacht“ und Seite 34. „ Das man im Bereich von Geschlechterrollen experimentieren kann...“. Oder „ Im Kontext des Bildungs -und Entwicklungsfelds „Denken“ sollte man prinzipiell auf schlichte, biologistische Annahmen verzichten.“ Nach den Genderisten gibt es nämlich -glaube ich - 58 verschiedene Geschlechter und nicht nur zwei, wie ich es als Biologin kenne (Geschlechtschromosom: XX bei Frauen, XY bei Männern). Man spricht hier von einer Annahme, aber der Biologieunterricht soll ja in Baden-Württemberg auch abgeschafft werden, dann passt es ja wieder.

Gesellschaftszerstörend: Um die Jahrhundertwende gab es strikte Regeln, preußische Tugenden und die Anerkennung von Autoritäten. Dann kam die antiautoritäre Erziehung - die Folgen haben wir ja teils heute noch zu tragen. Nun setzen wir der antiautoritären Erziehung von damals ( das Kind darf alles) noch eins oben drauf. Das Kind und auch das Kleinkind soll sich selber finden, aber nicht nur sich selbst als Persönlichkeit, sondern sich auch noch in seiner Geschlechtlichkeit. Identitäten, also das Wissen und Annehmen seiner selbst um Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erhalten, bekommt der Mensch durch Liebe und dem Angenommensein. Kinder brauchen Vorbilder, sie möchten unterscheiden lernen was ist richtig, was ist falsch im sozialen Umgang. Wer ein bisschen Lebenserfahrung hat, weiß, dass es Phasen im Leben gibt, in denen man sich weiterentwickelt. Es sind dann oft Zufälle oder bewusste oder unbewusste Wege, die man einschlägt bis man sich wieder gefunden hat. Zu einer starken Persönlichkeit gehören Selbstbewusstsein, Standfestigkeit und Sicherheit. Das haben wir dann, wenn wir wissen wer wir sind und wo wir stehen. Wenn wir mit Kindern umgehen müssen, benötigen wir Stärke, denn die hilflosen kleinen Wesen möchten eine sichere Hand spüren, die ihnen Vertrauen und Sicherheit schenkt. Wenn sich nun selbst die Kindergärtnerinnen und Kindergärtner, Lehrer und Lehrerinnen dauernd selbst mit ihrer Geschlechtlichkeit in Frage stellen sollen, wie sollen sie dann dem Kind Vorbild sein? Wir lesen „ Das Feinsinnige wird kulturell eher den Mädchen zugeordnet, ebenso Interesse für Beziehungsfragen. Bei Jungen dagegen rechnet man eher mit dem Groben und der Lösung von Aufgaben. Aber stimmen diese Bilder wirklich?“(Anm ich wüsste nicht, das sich kleine Mädchen in der Kita schon für Beziehungsfragen interessieren!!??) „ Haben wir ähnliche oder unterschiedliche Ansichten über Geschlechterverhältnisse; kennen wir uns aus mit Geschlechtertheorien? S. 26– ….und das mit einem Blick auf die Vielfalt von Geschlechterrollen und Geschlechtsidentitäten“.

Zukünftig, wie auch ehemals und heutzutage ist die Persönlichkeit entscheidend und nicht die Geschlechtlichkeit, auf die plötzlich soviel Augenmerk gerichtet wird. Der Stärkung der Persönlichkeit wird leider in der heutigen Gesellschaft durch Zeitmangel, Reizüberflutung und Überbewertung materiellen Konsums zu wenig Bedeutung beigemessen.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Dr. Ingobert Schuler RA em.

Was hier geschieht, ist an Zersetzung nicht mehr zu überbieten! Nachdem man uns als Erwachsenen diesen hahnebüchernen Blödsinn nicht mehr eintrichrtern kann, veregreift man sich nun unter Ausschluß der Eltern an der Jugend, welche sich nicht wehren kann. Was hier abläuft ist eine gesellschaftspolitische Wasserstoffbombe, welche wirklich Alles auslöscht, was unsere Zivilisation betrifft. Die FAMILIE ist der nucleus jeder gesunden Gesellschaft, im Tierreich wie beim Menschen, und diese wird grundlegend zerstört. Äußerster Widerstand ist angesagt!!!
(Anm. d. Red.: gekürzt)

Gravatar: Nonnen

Durch die Dekonstruktion der geschlechtlichen Identität im Zuge von Gender Mainstreaming werden vorallem die Schwächsten, die Kinder, möglicherweise ernste Probleme bekommen und damit die Zukunft unseres Volkes (Siehe auch in den hierzulande weitgehend unbekannten Studien z. B. von Prof. Annica Dahlström, Uni Göteborg: Innerhalb der letzten 15 – 20 Jahre einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei schwedischen Mädchen um 1000 Prozent (Depressionen um 500 Prozent; Suizidrate finnischer Mädchen ist die höchste in Europa).
Die einseitig theoretisierende Gender Mainstreaming-Ideologie begeht den fundamentalen Irrtum, die als entscheidende menschliche Gegebenheit vorliegenden neurophysiologischen Unterschiede in den Gehirnen von Frau und Mann völlig auszuklammern bzw. fälschlicherweise zu behaupten, diese festgelegten Gegebenheiten um– bzw. dekonstruieren zu können.
[Einzelheiten bezüglich unüberbrückbarer Unterschiede in den Gehirnen von Frau und Mann und über „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ sind in dem Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014 nachzulesen]

Gravatar: Meier, Karl

Der Unsinn begann bei Karl Marx, der aus einer religiös-jüdischen Familie stammte und im Zuge der Assimilation den Erlösungsglauben säkularisierte. Seitdem wollen Weltverbesserer die Welt nach eigenem Plan neu schaffen und richten dabei immer neue Katastrophen an.
Der Mensch ist halt doch nicht der bessere Gott.

Gravatar: Florian Hohenwarter

Dazu gibt es ein interessantes Heft:

Compact-Spezial
Feindbild Familie, politische Kriegsführung gegen Eltern und Kinder

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang