Geht wählen!

Veröffentlicht:
von

Nicht wählen zu gehen, um es denen da oben so richtig zu zeigen, ist wie Selbstmord, um dem Leben ein Schnippchen zu schlagen. Es ergibt keinen Sinn.

Herrlich, diese Debatte. Wir diskutieren im Wahlkampf also neuerdings nicht mehr, wen wir wählen im September, sondern ob wir überhaupt wählen. So als wäre Boykott eine ernsthafte Alternative. Stellt euch vor, es ist Wahl, und keiner geht hin. Ha! Da haben wir es den Großkopferten, den Ignoranten, den Abgehobenen in Berlin aber mal gezeigt. Wir sind einfach nicht hingegangen.

Als Politiker würde ich mich totlachen. Leider haben wir in unserem Wahlgesetz ja keine Klausel, dass ein Ergebnis erst ab einer bestimmten Wahlbeteiligung gilt. Genaugenommen ist also völlig egal, wie viele teilnehmen und ob die Wahlbeteiligung noch weiter in den Keller sinkt, weil gutes Wetter ist, schlechtes Wetter ist oder sich der geneigte Wähler aus anderen Gründen am Wahlsonntag gerade unpässlich fühlt.

Niemand interessiert sich für den Nichtwähler

Wer nicht wählen geht, bewirkt nur eines: Dass er definitiv gar nicht gehört wird und Politik dann eben ganz ohne das Volk stattfindet. Denn eines sollte allen Nichtwählern klar sein: Kein Politiker ist zu beeindrucken mit einer nicht abgegebenen Stimme. Sein Parlamentssitz, seine Aufwandsentschädigung und seine Pension sind ihm auch so sicher. Was ihn aber möglicherweise in Sorge versetzt, ist, dass er dies alles verlieren könnte. Der Nichtwähler interessiert den Politiker also rein gar nicht, er ist irrelevant, niemand, um den es zu kämpfen lohnt. Stattdessen gilt, der Stammwähler muss bedient, der Wechselwähler überzeugt, der Kurzentschlossene begeistert werden.

Ich muss gestehen, dass mich selbst schon seit Monaten die Frage umtreibt, was wählen, im September? Die Wahlplakate, die einen neuerdings an allen Ecken belästigen, sind dafür wahrlich keine Hilfe. Das penetrante Geduze der Grünen, die waschmittelsauberen Plakate der CDU oder die Stammtischparolen der Linken helfen nicht wirklich weiter. Alle Varianten sind bei uns zu Hause schon durchgespielt worden, von Protestwahl bis strategischer Stimmverteilung auf verschiedene Parteien.

Nun ist es kein Geheimnis, dass mir vor allem die Familienpolitik am Herzen liegt, ich also an diesem Thema versuche zu sortieren, wer für mich wählbar ist. Das Ergebnis ist breite Ernüchterung, die Wahl zwischen Not und Elend oder einer irrelevanten Kleinpartei, an die die Stimme verschenkt wäre. Erste Erkenntnis also: Die ideale Partei gibt es nicht, die müsste ich schon selber gründen. Insofern verstehe ich den Frust, das Gefühl der Ohnmacht. Die Ernüchterung der Erkenntnis, dass die eigene Stimme eben doch nur sehr wenig zählt und möglicherweise überhaupt nichts ändert an diesem ganzen System, das in der Tat sehr eingefahren ist.

Warum also überhaupt hingehen, ändert ja eh nichts, die machen sowieso, was sie wollen. Immer gut machen sich bei solchen Diskussionen auch Verschwörungstheorien über das Kapital, die Banken, „die in Brüssel“, die Wirtschaft, die USA. Wenn man sich mal reinsteigert, könnte man anschließend angesichts der „Alternativlosigkeit“ glatt von einer Brücke springen. Also Nichtwählen als letzter Triumph über das System? Das ist wie Selbstmord, um dem Leben ein Schnippchen zu schlagen.

Alles Betrüger: Ich hab es schon immer gewusst

Vielleicht liegt der Fehler, der Frust, die Lust am Nichtwählen auch einfach nur an diesem seltsamen Demokratieverständnis, dass wir glauben, mit Stimmabgabe alle vier Jahre und regelmäßigem Steuerzahlen unsere Pflicht und Schuldigkeit als Bürger getan zu haben. Anschließend wird gemütlich nach hinten gelehnt und über „die da oben“ geschimpft. Aus dem Fernsehsessel kommen wir, um zu richten über die Unfähigen. Wir ergötzen uns an jeder öffentlichen Hinrichtung, an jedem Skandälchen, an jedem aberkannten Doktortitel. Klammheimliche Freude. Ich hab es schon immer gewusst, alle korrupt, alles Betrüger. Und im gleichen Atemzug beschweren wir uns, dass es keine richtigen Politiker mehr gibt. Keine gestandenen Persönlichkeiten.

Fakt ist, wir halten den Politiker mit Vorleben gar nicht mehr aus, wir richten ihn lieber hin. Den Menschen, den Querdenker, den Eigensinnigen, der auch schon Fehler gemacht hat, wie wir selbst, und sich wieder aufrappelt. Ja, ich gebe zu, es ist ein romantisches Sehnen nach den alten Haudegen, die früher die Parlamente und Bierzelte aufmischten. Die man lieben oder hassen konnte. Die einen aber jedenfalls nicht emotionslos zurück ließen, wie so mancher weichgespülte Berufspolitiker von heute, der seine Sprechblasen von Talkshow zu Talkshow trägt. Wir haben eben keine Wehners und Staußens mehr, die Klartext reden, auf den Tisch hauen und die Fetzen fliegen lassen im Parlament. Stattdessen schalten wir um aufRTL II.

Man kommt in dieser Debatte offensichtlich nicht an dem abgehalfterten Kalenderspruch vorbei, dass jedes Volk die Politiker bekommt, die es verdient. „Wir sind das Volk“ – das ist nicht nur ein Mahnung an die herrschende Klasse, nicht nur eine Erinnerung, dass sie für uns arbeiten und nicht wir für sie, sondern auch eine Verpflichtung, sich einzumischen. Ich höre immer von Forderungen nach mehr Bürgerbeteiligung, nach mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Bürger, nach mehr Mitsprache – und dann geht man nicht mal wählen? Jeder darf sich in unserem Land engagieren, darf Politik mitgestalten. Traurige Realität ist jedoch, dass es immer weniger tun. Da drückt man den „Like“-Button bei Facebook, und meint, damit seine Schuldigkeit getan zu haben.

Ist es naiv, noch immer an das Gute zu glauben?

Und mit Verlaub Kollege Wallasch, die Empfehlung, als letzte Konsequenz entweder nicht zu wählen oder eben die LINKE, oder sagen wir besser: die PDS, das kann nur jemand schreiben, der schon zu satt ist von der eigenen Freiheit. Dem die eigenen Rechte keine Verpflichtung, sondern Last sind. Und weil ich das einfach nicht glauben mag von einem chronischen Widerständler, der Sie ja sind, nehme ich es als rhetorische Überspitzung, als bewusste Provokation, was es wohl auch sein sollte. Allein dass wir überhaupt diese Debatte führen können, öffentlich, als Journalisten, ist eine Errungenschaft der Demokratie, eine Errungenschaft der Freiheit, die auch durch freie Wahlen gestützt und garantiert wird.

Ist es naiv, immer noch an das Gute zu glauben, an die Demokratie, die Freiheit, die freien Wahlen angesichts der eigenen Ohnmacht? Angesichts der Erkenntnis, dass die eigene Meinung, selbst wenn sie rausgeschrien wird, nur ein kleiner Störfall ist im großen System? Wer nicht mehr wählt, ist jedenfalls nur noch Wasser auf den Mühlen dieses Systems. Da bin ich lieber ein Sandkorn im Getriebe – wenn auch nur ein kleines.

Und während also die Philosophen, Intellektuellen und die Querdenker neuerdings bei einem Glas Rotwein laut in den Feuilletons darüber nachdenken, ob sie wohl aus in ihren bequemen Sesseln steigen mögen, um generös ihr Stimme abzugeben, oder lieber noch einmal nachschenken, drängt sich der Gedanke auf: All jene haben vermutlich noch nie stundenlang angestanden, um ihre Stimme abgeben zu dürfen. Sie erliegen diesem gesättigten System, in dem wir uns erlauben, unsere Rechte mit Füßen zu treten, weil wir ja auch noch nicht erlebt haben, wie es ist, wenn man sie uns nimmt. Ich hab dann immer die Bilder vor Augen, die ab und zu in der Tagesschau zu sehen sind, wenn irgendwo auf der Welt zum ersten Mal freie Wahlen stattfinden. Die Schlangen vor den Wahllokalen, die Geduld und auch der Stolz der Menschen, die das erste Mal ein Kreuz machen dürfen.

Ich bin in Rumänien geboren, im real existierenden Kommunismus. Meine Eltern haben jenes Land verlassen mit mir und meinem Bruder im Schlepptau, um in Freiheit zu leben, in einer Demokratie. In einem Land, in dem sie eine freie Wahl haben, ohne dafür Kopf und Kragen zu riskieren.

Ich gehe wählen, tun Sie es auch.

Beitrag erschien zuerst auf: theeuropean.de

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Götz Bodenbohl

Wichtig ist das man Wählt. Den es wird Zeit das wir nicht mehr die ganzen Maroden Eurostaaten unterstützen. Wenn wir an Ende Hilfe Brauchen ist niemand mehr da.
Wir müssen unsere gigantische Verschuldung stoppen. Den wer soll das je zurück zahlen unsere Kinder davon haben wir zu wenig.
Wenn man von den Blockparteien genug hat ist es besser eine kleinere Partei zu wählen als nicht oder den Stimmzettel ungültig zu machen.
Die Grünen haben es ja auch mal geschafft.

Gravatar: Raimund Weiß

21.August 2013
Nichtwähler und Wahl-Verzweifelte, geht zur Wahl und macht den Stimmzettel ungültig.
Das ist ein Beweis dafür, dass wir nicht politikverdrossen sondern Politiker-verdrossen sind.
Keine Partei kann sich herausreden: "wir haben den Wählern unsere Politik nicht richtig erklärt!" ( Im Klartext: die Bürger sind zu dumm und träge oberdrein).
Dies ist m.E. eine bessere Lösung als die Stimme einer absurden Protestpartei zu geben.
Wobei ich persönlich die AfD nicht dazu zähle.
Hiermit würden wir alle ein deutliches und zu deutendes Zeichen setzen, dass es so nicht weitergehen kann.
Im Übrigen müssen die Bürger ohne Parteibuch mehr Einfluss auf die Politik bekommen. Diese Weiterentwicklung unserer Demokratie ist längst überfällig!

Gravatar: anne rei

Hallo,
wie schön, das jeder wählen möchte.
Nur bitte, nach welchem WAHLRECHT!????????????
Wie groß war im letzten Sommer der Aufschrei, als das Bundesverfassungsgericht, Herr Andreas Voßkuhle, das Wahlgesetz für NICHTIG erklärte, und dass bereits seit 1956 kein verfassungsgemäßer Gesetzgeber am Werk war .
Was ist denn seit letzten Sommer passiert?
Haben wir ein neues Wahlgesetz? Von wem?
Ob zur Wahl gehen oder nicht, es hat sich und wird sich auch nichts ändern!!!!! Die Mutigen, sollten doch bitte mal , die Wahlkommission nach einem gültigen Wahlgesetz für den 22. Sept. 2013 befragen?

Gravatar: hkohl

Die einzige Partei, die meine Interessen vertritt, bin ich. Ich wähle nämlich niemanden, der mir schon mal geschadet oder mich angelogen hat. Die Etablierten fallen damit schon mal komplett raus. Wenn ich eine Kleinigkeit bewirken will muss ich die wählen, die bei den Chefsesselfurzern am unbeliebtesten sind. Ich wähle also mit einer Stimme die Linken und mit der anderen die Rechten.

Gravatar: Grafenwalder

Stimme dem Artikel 100% zu.

Die einzige Alternative, die nach Abwägung aller Möglichkeiten noch bleibt ist dann eben, eine dieser "chancenlosen Splitterparteien" zu wählen. Dass das auf Dauer unbefriedigend ist und auf lange Sicht zur absoluten Resignation (die dann wiederum zum Nichtwählen) führt, ist mir auch klar. Aber es ist eben nun mal die beste Alternative, und um einiges sinnvoller als Nichtwählen.

Wenn sich nur mehr Leute aufraffen würden, und dies auch tun würden, dann wären diese Kleinparteien auch gar nicht mehr so chancenlos! Es ist eine Art "Gefangenendilemma". Nur im Unterschied zu einer klassischen Version des Gefangenendilemmas gibt es überhaupt keine Nachteile, wenn man sich denn dazu aufrafft, seine Stimme eben "zu verschenken". Außer natürlich dem Weg zum Wahllokal und zurück und dem entsprechenden Zeitverlust.

Übrigens: Wer seine Stimme den beliebten Bundestags-Versagerparteien gibt, der hat sie ebenso "verschenkt". Die schei*en nämich auch auf die einzelne Stimme, da wird in 100.000er-Kontingenten gerechnet. Da ist die einzelne Stimme genauso wertlos und unbedeutend, wie wenn sie bei den Kleinen landet. Psychologisch ist das natürlich ein Unterschied für die geistig Schwachen, rein rational natürlich nicht. Meine einzelne poppelige Stimme ist in einer Massendemokratie immer nur einen Fliegenschiß wert, sprich unbedeutend. aber das sag mal den CDU-Wählern, die sich nach einem "Erfolg" der Merkel (die seit Amtsantritt übrigens bei jeder Wahl permanent Stimmen und Anteile verliert) freuen wie kleine Kinder, deren Fußballclub mal wieder gewonnen hat, und die das vermutlich zu einem nicht unbedeutenden Teil auf ihre eigene lächerliche Einzelstimme für dieses "kleinere Übel" zurückführen. Ach ja, ... Idiotenrepublik ...

Gravatar: Clara West

Frau Kelle, Sie haben Recht.

Aber der erste Kommentator Jaques LeMouche hat ebenso Recht und dort steckt das Dilemma.

Nicht die Bevölkerung vernichtet die Demokratie, sondern die Politiker sämtlicher Couleur, die sich offensichtlich zu einem Team zusammengefunden haben, in dem man sich einig ist, wie man gemeinsam oben bleibt. Der Bundestag hat sich zur Volkskammer entwickelt, die Bundesrepublik zur DDR reloaded.

Ich will wählen! Ich weiß nur nicht, wen. Bei der letzten Wahl hatte ich schon das Problem und bin auf die Schönwetter-Reden der FDP hereingefallen. Gut, manche Fehler macht man nur ein Mal. Dieser wird ein solcher bleiben.

Die CDU ist für mich nicht mehr wählbar. Nicht nur wegen der Honneckerschen Krippenerziehung und Co., sondern auch wegen der zunehmend undemokratischen Strömungen und des rückgratlosen Wahlprogramms, das sich liest, wie ein Einkaufszettel. Ein bisschen nehmen wir aus dem SPD-Wahlprogramm, ein wenig von den Grünen, noch en paar Päckchen von den Liberalen - ach ja und jetzt auch von der AFD. Jetzt rudert man bezüglich der Europa-Politik ein bisschen zurück und propagiert ein bisschen weniger Europa.

Aber über allem steht, dass es kein Recht auf Einlösung der "Wahlversprechen" gibt und diese auch nur unter Finanzierungsvorbehalt stehen. Ganz zu schweigen vom Umgang mit internen Kritikern, mit abweichenden Meinungen in eigenen Reihen - siehe W.Bosbach. Da wird mir dann wirklich übel.

Unter Angela Merkel hat die CDU alles verloren, was sie mal an konservativen Werten vertrat und ich frage mich, mit welchem Recht dort noch vom Europa als Wertegemeinschaft gesprochen wird. Welche Werte sind denn gemeint?

Das letzte ausschlaggebende Moment gegen die jetzige Regierung aber war für mich die Organspende-Aktion. Ab 16 "dürfen" die Jugendlichen nun einen Ausweis tragen. Gerade das richtige Motorrad-Alter. Genau die hat man doch so gern auf dem Metzgertisch. Unverbraucht, Jung, schneller Tod - und jede Menge Frischfleisch. Man setzt auf die soziale Haltung junger Leute, auf ihre mangelnde Lebenserfahrung, auf ihren guten Willen, noch etwas Gutes zu tun, wenn sie "tot" sind.

Politisch wählen lässt man sie nicht. Dafür haben sie offensichtlich noch nicht die "Reife". Außerdem wählen junge Leute tendenziell eher links und das ist nicht erwünscht.

Nein, Frau Kelle, ich weiß nicht, wen von den "Großen" ich wählen soll. Ich finde keinen. Ein Bundeskanzler Steinbrück ist für mich nicht tragbar. Ich mag mich einfach nicht jeden Tag schämen müssen. Also werde ich mich auf eine kleinere Partei konzentrieren, in der Hoffnung, diese so zu stärken, damit wieder eine Opposition in den Bundestag einzieht, die den Namen verdient.

Gravatar: C.Marel

Sehr geehrte Frau Kelle, sie sind ein Lichtblick und ein Hoffnungsschimmer für mich. Ihre Beiträge lese ich mich Genugtuung, sie sprechen mir aus dem Herzen. Bisher hatte ich kein Interesse an der Politik, ging zwar zum Wählen, aber ohne mich tiefer darum zu kümmern. Diesmal setzt ich mich voll ein. Die Alternative für Deutschland (AfD) hat viele Mitglieder mit vor allem gesunden Menschenverstand, ich würde mir wünschen, daß diese Partei auch dem jetzigen Staatsfeminismus und Gender Wahnsinn ein Ende bereitet.

Gravatar: Jura

Lieber Jaques LeMouche!

Ich stimme Ihnen vollkommen zu!

Es gibt was zu wählen: Alternative für Deutschland

Gravatar: Raymond Walden

Eine ehrenwerte Meinung!
Was aber, wenn die etablierten Parteien ausnahmslos dabei sind, die so schützenswerte Demokratie zu unterlaufen, gegen sie zu verstoßen?
Haben wir wirklich einen souveränen Staat - ohne Verfassung (das GG ist keine solche), ohne Friedensvertrag, sogar mit fremdem Militär im Lande?
Die Situation ist leider viel komplizierter als allgemein angenommen.
Viel zu viele Bürger schlafen.

Gravatar: Jaques LeMouche

Liebe Frau Kelle,

Sie haben recht, wenn Sie sagen, dass die Stimme einer Splitterpartei verloren ist. Schuld daran ist das perfide System, das selbst bei erheblichem Anteil von Sonstigen (12 Prozent bei der letzten EU-Wahl) diese Stimmen auf die Blockparteien verteilt. Wenn Sie aber keine Splitterpartei wählen, was bekommen Sie dann? Glauben Sie wirklch, wenn Sie eine Partei aus dem Blockparteiensystem wählen, wären Sie ein Sandkörnchen im Getriebe dieses korrupten Systems? Für wen genau wären Sie das Sandkörnchen? Wer würde Ihre Stimmabgabe spüren? Beklagen wir hier auf Freiewelt.net nicht immer wieder das Fehlen jeglicher Opposition? Ist sich diese Bande nicht in entscheidenden Fragen einig? Und immer dahingehend, dass unsere Familien zerstört, unser Eigentum verschachert und unser Leib und Leben in Gefahr gebracht werden? Sie richten Ihre Entscheidung danach aus, was für Familien am besten wäre? Was heißt das? Wählen Sie CDU, dann bekommen sie Kitazwang, Gendermainstreaming und Sexköfferchen im Schulunterricht. Wählen Sie Grüne, dann bekommen Sie Kitazwang, Gendermainstreaming und Sexköfferchen im Schulunterricht. Wählen Sie SPD, dann bekommen Sie Kitazwang, Gendermainstreaming und Sexköfferchen im Schulunterricht, etc. Wenn Sie sich für die Nuancen interessieren, können Sie ja die Parteiprogramme studieren - das Parteiprogramm der Grünen umfasst knapp 400 Seiten. Wenn Sie auf auf das ehemalige Ostblocksystem verweisen, dann sollten Sie sich nicht selbstzufrieden zurücklehnen, sondern sich eher Gedanken darüber machen, wie weit entfernt wir heute diesem System tatsächlich noch sind. Nicht umsonst sind es gerade die Menschen dieser Länder, die dem EU-Apparat besonders skeptisch gegenüber stehen. Wenn die Macht der Parteien in Deutschland, die uns diesem Apaarat ausliefern, nicht bald eingeschränkt wird, dann wird der Weg zur Knechtschaft unbeirrt fortgesetzt - Lesen Sie Hayek und Hoppe! Der einzige Grund, warum ich doch noch einmal wählen gehe, ist die AFD. Denn diese ist, auch bei aller Kritik der Angepasstheit noch die letzte, kleine Chance, doch noch ein Sandkörnchen im Getriebe dieses üblen Systems zu sein.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang