Gehört der Buddhismus auch zu Deutschland?

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Der Bundespräsident hat in seiner Rede erklärt, dass der Islam zu Deutschland gehört. Da stellt sich ja durchaus die Frage, ob andere Religionsgemeinschaften nicht auch dazu gehören. Zum Beispiel der Buddhismus. Immerhin blickt der Buddhismus in Deutschland auf eine interessante Geschichte zurück. Daraus ergibt sich dann die zweite Frage, ob es eine Religionsgemeinschaft in Deutschland gibt, von der wir ausdrücklich sagen würden, dass sie nicht dazu gehört. Wer wollte sich ein solches Recht anmaßen. Wenn aber jede Religionsgemeinschaft dazu gehört, welchen Sinn hat dann die Aussage von Christian Wulff? Die Politik sollte sich an sich damit zurückhalten, bestimmten Religionen eine Sonderrolle zu zu messen. Der Bundespräsident hätte  noch einmal darauf hinweisen können, dass in einem freien Land Glaubens- und Bekenntnisfreiheit herrscht. Mit dieser klaren Aussage wäre alles gesagt und damit müsste sich eigentlich jeder, ob Christ, Jude, Muslim, Buddhist oder Atheist identifizieren können.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Bernd Sandman

Der Autor gibt sich vollkomen unwissend, er hat nicht verstanden warum Christian Wulff gerade in dieser Situation über den Islam gesprochen hat. War gerade eine öffentliche Debatte im gange die alle Buddhisten durch die Bank weg als minderwertig bezeichnet und als nicht anpassungsfähige gesellschaftliche Störelemente???

Davon abgeshen ist der Buddhismus keine Religion im herkömmlichen Sinne. Nichts, an das man einfach "Glaubt" sondern etwas das man praktiziert. Buddha hat seine Schüler dazu aufgerufen nichts zu glauben nur weil es von einer Autorität, einem Lehrer kommt, nur wenn sie es nach eindringlicher Untersuchung für sich selbst als wahr erkannt haben, dann sollen sie danach handeln.

Gravatar: Bernadus

Der Glaube, so der weise Volksmund, ersetzt bzw. verdrängt das (klare) Denken. Darum gibt es so viele Machtinstitutionen, die wollen, dass die Menschen GLAUBEN, also nicht denken. Darauf beruht die teils ungeheure alles beherrschende Macht aller Glaubensgemeinschaften, die diesen Trend zu ihren Guns-ten fördern. Selbst der Glaube an einen Politiker (wie einstens Hitler) raubte den Menschen ihren klaren Menschenverstand (das Denken). Die Folgen von Glauben sind hinlänglich bekannt. Glauben macht nicht selig sondern im gewissen Sinn dumm und blind (blinder Glauben).

Gravatar: Freidenker

"Der Glaube macht, dass Menschen Horoskope lesen, sich in die Luft sprengen oder bei Vollmond Ochsen melken." (Dieter Nuhr)

Gravatar: Freigeist

Die Nichtreligiösen sind neuerdings die größte Einzelgruppe in Deutschland. Da diese überwiegend evolutionäre Humanisten sind, bei denen der Mensch im Vordergrund steht und keinesfalls ein Gottes-Phantom, wird spannend sein, wie sich diese Gruppe zu den Spannungen verhält, die zwischen den alten und den Import-Religionen am entstehen sind. Sarrazin hat es zum Rollen gebracht.

Gravatar: Klimax

Genau diese Frage habe ich mir auch von Anfang an gestellt. Natürlich ist der Islam so lange ein Teil Deutschlands, wie es auch nur einen deutschen Staatsbürger gibt, der dieses Glaubens ist. Und dasgleiche gilt auch für jede andere Religionsgemeinschaft.

Doch war wohl etwas anderes gemeint. Nämlich die kulturelle Zugehörigkeit. Diese aber kann man nicht einfach an der Oberfläcke antreffen und abfischen, sondern sie ist in einer langen, kontinuierlichen Tradition fundiert. Und sie ist keineswegs NUR jüdisch-christlich. Schon dieses Kompositum nivelliert den doch durchaus unterschiedlichen Anteil der jüdischen und der christlischen Tradition. Völlig verschwiegen ist aber der heidnisch-antike Anteil: die griechisch-römische Kultur, ohne die, bei allem Christentum, das Abendland nicht vorgestellt werden kann.

Gravatar: Kritikus

@ Dr. Gérard Bökenkamp

"Gehört der Buddhismus auch zu Deutschland? ..."

Verzeihung, aber die Frage ist falsch gestellt!

Buddhismus, Christentum, Judentum, Hinduismus etc. gehören zu MENSCHEN und nicht zu Ländern, auch wenn dort EIN Glaube vorherrscht! MENSCHEN glauben an etwas (oder auch nicht), aus unter-schiedlichen Gründen und Motiven. Wenn sie sich einen Glauben zu eigen machen, gehört der Glaube zu ihnen, sie gehören zu diesem Glauben. Das hat mit einem Land oder einer Kultur überhaupt nichts zu tun. Es handelt sich um "Denkprozesse" mit unterschiedlichen Ergebnissen und Entscheidungen, freiwilligen oder - wie die Geschichte zeig - auch zwangsweisen

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