Freie Meinung? Nicht beim Westfalen-Blatt!

Eine Kolumnistin beim Westfalen-Blatt musste gehen, weil sie sich angeblich homophob geäußert hat. Der Shitstorm war der Redaktion zu groß. Sie opfert die Meinungsfreiheit auf dem Altar der “political correctness”. Skandalös!

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Dass, was in diesem Beitrag nur am Rande interessiert ist bereits durch die Presse gegangen: Das Westfalen-Blatt führt in seiner Wochenendausgabe eine kleine Kolumne unter dem Titel “Guter Rat am Sonntag”, in dem Leserfragen beantwortet werden. Am letzten Sonntag erschien in dieser Rubrik die Frage eines besorgten Familienvaters mit folgendem Wortlaut:

Unsere Töchter sind acht und sechs Jahre alt. Mein Bruder wird demnächst seinen Freund heiraten und möchte, dass unsere Mädchen Blümchen streuen. Meine Frau und ich haben unseren Kindern beigebracht, dass die Ehe eine ernste Entscheidung zwischen Mann und Frau ist. Mein Bruder und sein Freund sind wunderbare Menschen, aber eine Ehe finde ich unpassend. Ich will nicht, dass unsere Töchter sich in ihrem Alter mit dem Thema der sexuellen Orientierung befassen.

Auf diese Anfrage, die ich mir – abgesehen davon dass ich keinen Bruder habe – durchaus als nicht aus der Luft gegriffen vorstellen kann, antwortete die Autorin der Kolumne, Diplom-Psychologin Barbara Eggert. Die Antwort wurde aufgrund verschiedener Ausgaben der Zeitung mit unterschiedlichen Platzverhältnissen in einer Kurz- und Langversion veröffentlicht. Die im folgenden in eckigen Klammern dargestellten Passagen waren in der Kurzfassung nicht enthalten:

Es ist für homosexuelle Paare sicherlich nicht einfach, eine gelungene Hochzeitsfeier zu organisieren [die der ganzen Familie gerecht wird]. Aber bei allem Respekt, es muss nicht sein, sechs- und achtjährige Kinder einzuladen. Ich gebe Ihnen recht, ihre Töchter würden durcheinander gebracht und können die Situation Erwachsener nicht richtig einschätzen [weil sie noch zu jung sind. Andere Kinder mögen vielleicht liberaler aufgewachsen sein. Ihre Töchter sind anders erzogen]. Sagen Sie Ihrem Bruder [ehrlich, wie Sie denken, und] dass Ihre Kinder an der Feier nicht teilnehmen, weil Sie und Ihre Frau nicht möchten, dass die Kinder verwirrt werden. [Ihre Töchter werdem sich noch früh genug mit dem Thema Sexualität befassen.]

Was dann kommt, ist klar: Im Internet erhebt sich ein Shitstorm gegen diesen Beitrag, man wirft der Psychologin und dem Blatt “Homophobie” vor, ist sich auch nicht zu schade, die eigentlich schon recht knappe Antwort noch so verfälschend zu verkürzen, sie rate Eltern dazu, Kinder von Homosexuellen fernzuhalten. Meine Leser mögen sich selbst ein Bild machen, ob das auch nur annähernd dem Inhalt der Antwort auf die in dem Zusammenhang gestellte Frage entspricht.

Nun ist man beim Westfalen-Blatt offenbar einen derartigen Hype nicht gewohnt … und reduzierte sein Trouble-Shooting auf eine Distanzierung, dass einem schon die Spucke weg bleibt. Am 19.05. veröffentlichte das Blatt eine Stellungnahme mit folgendem Wortlaut:

Bielefeld (WB). Zu der Kolumne »Unsere Töchter schützen«, erschienen am 17. Mai in der zur Unternehmensgruppe WESTFALEN-BLATT gehörenden Sonntagszeitung »OWL am Sonntag«, nimmt unser Haus wie folgt Stellung:

Sollte die Einschätzung der Diplom-Psychologin Barbara Eggert Ihre Gefühle verletzt haben, so bedauern wir das außerordentlich. Wir bitten dafür ausdrücklich um Entschuldigung und versichern, dass uns nichts ferner lag als das. Wir haben Verständnis dafür, wenn beim Lesen insbesondere der kurzen Fassung der Kolumne »Guter Rat am Sonntag« der Verdacht der Homophobie entstehen konnte. Das WESTFALEN-BLATT weist aber zugleich den Vorwurf zurück, der Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit das Wort reden zu wollen.

Sehr selbstkritisch müssen wir einräumen, dass in der Kolumne so formuliert wird, dass der Text Kritik geradezu herausfordert. Das ist unzweifelhaft eine gravierende journalistische Fehlleistung, die die Redaktion in vollem Umfang zu verantworten hat. Wenn die Rede davon ist, dass die Kinder »verwirrt werden« könnten, dann fehlt zwingend die Erklärung, woraus dies resultieren könnte – nämlich nicht aus dem Besuch einer Hochzeit zweier Männer an sich, sondern dadurch, dass den beiden Töchtern des Ratsuchenden bisher jegliche Aufklärung über Homosexualität fehlt.

Diese Entscheidung der Eltern ist sicher für sich genommen diskussionswürdig. Wir halten sie mit Blick auf das Alter der Töchter – die Mädchen sind acht und sechs Jahre alt – allerdings durchaus für legitim. Selbstredend kann das jeder Erziehungsverantwortliche für sich selbst und seine Schutzbefohlenen natürlich anders sehen und handhaben. Diese Eltern aber haben für sich so entschieden, und auf dieser Entscheidung wiederum fußt der Rat unserer Autorin.

Barbara Eggert erklärt persönlich: »Hier geht es nicht um meine Weltanschauung oder einen gesellschaftlichen Konflikt, sondern um ein ganz privates, nicht repräsentatives Problem eines verunsicherten Vaters. Ich habe ihm geschrieben, dass seine Kinder vielleicht nicht liberal genug erzogen wurden und ihm geraten, ein offenes Gespräch mit seinem Bruder zu suchen, um seinen Standpunkt zu erklären. Ich bin der Meinung, dass man alle Menschen ernst nehmen und respektieren muss, auch die, und gerade die, die anders denken als man selbst, alles andere würde mir intolerant erscheinen.«

Geradezu absurd ist vor diesem Hintergrund der Verdacht, das WESTFALEN-BLATT empfehle »Kinder von Homosexuellen fernzuhalten«. Dem widerspricht schon das geschilderte Ausgangsszenario seitens des Familienvaters, wonach seine beiden Töchter in gutem Kontakt zu ihrem Onkel stehen. Auch ging es im vorliegenden Fall um eine ganz konkrete Lebenssituation und nicht um eine generelle Handlungsempfehlung. Diese steht uns weder zu noch würden wir sie uns anmaßen.

Ulrich Windolph, Redaktionsleiter WESTFALEN-BLATT

(Hervorhebungen durch mich)

Offenbar konnte man aber auch mit dieser Darstellung die Gemüter der Kritiker nicht beruhigen, sodass die Zeitung nachzog und gestern erneut eine Stellungnahme veröffentlichte:

Zur Kolumne »Guter Rat am Sonntag« vom 17. Mai in der Sonntagszeitung »OWL am Sonntag«:

Der Artikel der freien Autorin Barbara Eggert in der Sonntagszeitung »OWL am Sonntag« vom 17. Mai hätte so in keinem Fall erscheinen dürfen. Er war fälschlicherweise mit der Redaktionsleitung nicht abgestimmt, und die Unternehmensgruppe WESTFALEN-BLATT distanziert sich ausdrücklich von seinem Inhalt. Zugleich trägt die Redaktion die volle Verantwortung für diese sehr gravierende journalistische Fehlleistung. Wir bitten für diesen Fehler um Entschuldigung. Frau Eggert wird fortan nicht mehr für uns schreiben, wir werden ihre Kolumne beenden.

Ulrich Windolph, Redaktionsleiter WESTFALEN-BLATT

Soweit der Sachverhalt bis heute. Wie gesagt, die daraus resultierenden Nachrichten haben nur am Rande mit meinem Thema zu tun. Ich werde an dieser Stelle nichts zum Thema Homosexualität schreiben, dazu habe ich oft genug Stellung genommen. Hier geht es aber um etwas anderes: Es geht darum, wieweit eigentlich in einer Kolumne, die nicht zum Nachrichtenteil einer Zeitung gehört sondern persönliche Meinungen wiedergibt, Meinungsfreiheit noch gilt? Man kann von mir aus Frau Eggert widersprechen, dass ist einer persönlichen Meinung inhärent. Sie aber soweit zu schmähen und sie zu diffamieren, wie es hier erfolgt ist, zeugt von einem Hass, den man nur mit ideologischer Verblendung erklären kann. Dazu ist in der Stellungnahme des Westfalen-Blatts eigentlich auch alles gesagt.

Shitstorms gibt es aber heute wegen jeder Kleinigkeit, die irgendjemandem nicht in den Kopf will, da unterscheiden sich auch die unterschiedlichen Milieus lediglich in ihrer Durchsetzungsstärke. Wer seine Meinung sagt oder schreibt, erntet Widerspruch, und da es einen nicht unerheblichen Teil von Menschen gibt, an denen jede Kinderstube vorbeigegangen zu sein scheint, bleibt dieser Widerspruch immer seltener sachlich. Das kann man bedauern, für den Moment müssen wir aber wohl damit leben.

Was dann aber das Westfalen-Blatt in seiner Stellungnahme schreibt, schlägt dem Fass doch den Boden aus: Dass es eine “gravierende journalistische Fehlleistung” sein soll, wenn eine Kolumne Kritik herausfordert, ist da nur ein kleines Beispiel, wie man die Meinungsbildung einer Zeitung beim Westfalen-Blatt offenbar versteht: Meinung ist nur dann gewünscht, wenn sie keinen – jedenfalls keinen erheblichen – Widerspruch erzeugt. Ein besseres Bekenntnis zum Mainstream und gegen eine freie Meinung kann man eigentlich nicht ablegen.

Dass man dann aber seitens der Zeitung einen neuen “Schuldigen” sucht und die Erziehung der betreffenden Eltern in Frage stellt macht nur noch sprachlos: Da erzieht eine Familie ihre Kinder in dem Sinne, was eine Ehe im – offenbar – christlichen Sinne eigentlich ist, ein Verständnis, wie man es bis vor kurzem noch für selbstverständlich hielt, als der Zusatz “christliche” für Ehe noch nicht notwendig war, und sowohl die Redaktion als auch die Verfasserin der Kolumne haben nichts besseres zu tun, als sich von den Lesern zu distanzieren, die ihre Kinder offenbar “nicht liberal genug erzogen” hätten? Auch die Feststellung, dass der Ratsuchende seinen Kindern bislang “jegliche Aufklärung über Homosexualität” vorenthalten habe, entbehrt bei Durchsicht des Schreibens des Lesers jeder Grundlage.

“Diese Entscheidung der Eltern ist sicher für sich genommen diskussionswürdig”? Selbst wenn es so wäre, dass die Eltern ihren Kindern bislang den Kontakt mit dem homosexuellen Bruder verweigert hätten (nichts deutet in deren Anfrage darauf hin) wäre es ihre eigene Entscheidung, über die weder das Westfalen-Blatt noch sonst jemand eine Diskussion anzuregen hat.

Noch einmal: Es geht hier nicht um Homosexualität! Es geht darum, dass sich eine Tageszeitung offenbar dem Diskurs verweigert und lieber dem Mainstream nachhängt, in dessen Interesse sie sogar eine freie Autorin aus ihren Diensten entlässt. Es geht darum, dass in einer Weise über Shitstorms Druck ausgeübt wird, der einer freien Meinungsäußerung ganz offensichtlich im Wege steht; natürlich (noch) nicht im Sinne einer Zensur sondern im Sinne neu aufgebauter Tabus, die man heute unter den Begriff “political correctness” kennt. Es geht darum, dass sich eine Zeitungsredaktion in der Verteidigung anmaßt, die Erziehung von Kindern in klassischen Familienverhältnissen in Frage zu stellen. Da man sich dessen nicht bewusst zu sein scheint und sich in dieser Hinsicht auch kein erneuter Aufschrei ereignet hat, geht es auch darum, dass man wohl davon ausgehen muss, dass die Haltung des Blattes in dieser Hinsicht eine breite gesellschaftliche Zustimmung erfährt. Von da aus ist es nicht mehr weit, bis man den Eltern das natürliche und auch verfassungsrechtlich garantierte Recht zur Erziehung der Kinder generell abspricht, wenn die Inhalte nicht opportun erscheinen.

Der Shitstorm gegen das Westfalen-Blatt müsste sich eigentlich jetzt erheben. Dass das nicht passiert, ist der gößere Skandal!

Anmerkung: Siehe dazu auch den Beitrag von Klaus Kelle, durch den ich auf die Stellungnahmen aufmerksam geworden bin.

Zuerst erschienen auf papsttreuerblog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Pippilotta Pfefferminza

Na, dann, immer forsch weiter analysieren! Wird nur dummerweise schnell langweilig.

Gravatar: Blobfisch

Ich weiß ja nicht, was das jetzt mit Vampiren zu tun hat, aber ja, der Vater hat den Kindern in der Tat ein falsches Verständnis von der Welt beigebracht, indem er behauptet hat, die Ehe sei (nur) zwischen einem Mann und einer Frau.

Man könnte natürlich argumentieren, dass es in Deutschland ja die eingetragene Lebenspartnerschaft und keine richtige Ehe gibt und die Aussage des Vaters seinen Kindern gegenüber zumindest teilweise wahr ist.

Wenn man sich aber die Frage des Familienvaters ansieht wird klar, dass dieser selbst auch keine Unterscheidung zwischen eingetragener Lebenspartnschaft und Ehe trifft, schließlich spricht er davon, dass der Bruder demnächst heiraten wird.
Der Vater ist sich also sehr wohl bewusst, dass zwei Männer einander heiraten können, hat aber beschlossen, seinen Kindern eine Lüge zu erzählen und ihnen somit eine falsche Sicht auf die Welt vermittelt.

Gravatar: Pippilotta Pfefferminza

Unwahres Weltbild? Vampiren kann man auch auf Faschingspartys begegnen, hat aber mit Realität nix zu tun.

Gravatar: Blobfisch

Dieser Artikel ruft Verwunderung hervor. Sie schreiben, die Kolumne sei verfälscht worden. Die gekürzte Fassung des Artikels, ohne die von Ihnen in Klammern gesetzten Passagen, ist jedoch so auch vom Westfalen-Blatt selbst herausgegeben worden. Die Zeitung weist auf ihrer eigenen Website daraufhin, dass die unterschiedlichen Fassungen des Artikels in unterschiedlichen Ausgaben veröffentlicht wurden. Ihr Vorwurf der "verfälschenden Verkürzung" verweundert deshalb, wo diese doch offenbar von der Zeitung selbst ausging.

Was den Inhalt der Kolumne angeht, so kann ich die allgemeine Entrüstung hierüber sehr gut verstehen.

Sie schreiben, dass es bei der ganzen Sache nicht um Homosexualität gehe, sondern um das (Ihrer Meinung nach verletzte) Recht auf Meinungsäußerung. Wenn jedoch eine Person eine Meinung äußert, die etwas mit Homosexualität zu tun hat, dann geht es bei der Sache sehr wohl auch um Homosexualität.
Selbstverständlich hat jede Person das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Dieses Recht entbindet einen jedoch nicht davon, mit den Folgen seiner Meinungsäußerung leben zu müssen. Schließlich ist es auch das gute Recht der Leser des Artikels, ihre Meinung zu äußern, dass der Artikel unangemessen und verletzend ist.

Die Eltern haben ihren beiden Töchtern ein unwahres Weltbild vermittelt, indem sie ihnen beigebracht haben, eine Ehe kann es nur zwischen einem Mann und einer Frau geben. Spätestens, als der Bruder des Ratsuchenden zu seiner Hochzeit eingeladen hat, stellte sich diese Aussage als unwahr heraus. Der Bruder ist der lebende Beweis dafür, dass eine Ehe sehr Wohl auch eine ernste Entscheidung zwischen zwei Männern sein kann.
Es wäre also die Aufgabe der Eltern gewesen, ihren Töchtern nun die Wahrheit beizubringen.
Stattdessen hat sich der Vater dazu entschieden, die falsche Weltsicht, die er seinen Kindern vorgetäuscht hat, durch weitere Lügen aufrecht zu erhalten und seine Kinder von der Hochzeit des Bruders fernzuhalten. Wie sich der Bruder bei der ganzen Sache fühlen muss, darauf gehe ich lieber nicht ein.

Es wäre nun also die Aufgabe der Kolumnistin gewesen, dem Vater zu raten, er solle über seinen Schatten springen, und gegenüber den Kindern zugeben, dass er ihnen etwas beigebracht hat, was so nicht ganz richtig ist und dann die ganze Familie zur Hochzeit des Bruders mitzunehmen.
Stattdessen erkennt die Autorin dem Bruder das Recht ab, den glücklichsten Tag seines Lebens mit seiner gesamten Familie zu feiern. Sie geht sogar so weit zu sagen, der Bruder hätte die Kinder erst gar nicht einladen dürfen.
Anstatt dem Vater zu raten, seine Erziehung zu ändern, und den Kindern beizubringen, dass der Bruder und sein Freund sich genauso lieb haben wie Mami und Papi und deswegen jetzt heiraten (ohje, wie verwirrend!) Rät sie ihm, seine fragwürdige Erziehung aufrecht zu erhalten.
In der längeren Version des Artikels deutet die Autorin dann an, falls die Kinder an derr Hochzeit teilnehmen, müssten sie sich mit Sexualität auseinander setzen. Das ist genauso richtig oder falsch wie anzunehmen, dass sich Kinder bei einer heterosexuellen Hochzeit mit Sexualität auseinander setzen müssten. Bei einer Hochzeit geht es in erster Linie darum, dass sich zwei Menschen lieben. Warum das bei einem homosexuellen Paar auf irgendeine Art anders sein sollte, ist mir nicht verständlich.

Wenn die Autorin einer Kolumne einen derart homophoben Rat gibt, stellt sich die Frage, ob sie für diesen Job geeignet ist.

Nun gut, jeder macht mal Fehler. Sicherlich hätte es absolut ausgereicht, dass sich die Autorin für den Artikel entschuldigt, und alles wäre wieder in Ordnung.
Eine Entschuldigung wurde jedoch in der ersten Stellungnahme der Zeitung definitiv nicht geäußert. Das Blatt hat sich keinesfalls dafür entschuldigt, den Artikel veröffentlich zu haben. Stattdessen hat sich das Blatt dafür entschuldigt, dass sich einige Leser "in ihren Gefühlen verletzt"gefühlt haben.
Deutlicher kann man wohl kaum ausdrücken, dass man sich keines Fehlers bewusst ist und die Entrüstung der Leser zurückweist.
Im Rest der Stellungnahme wird dann ja auch ausgeführt, dass man am homophoben Inhalt des Artikels festhält.

Gravatar: kassandro

Wieder eine tiefe Verbeugung vor dem Gutmenschen-Faschismus. Anders als beispielsweise beim Zwangs-PayTV können sich die Leute beim Westfalen-Blatt gut wehren: Abonnement kündigen.

Gravatar: Stephan Achner

Die Leser stimmen mit den Füßen ab. Das Westfalenblatt verliert verkaufte Auflage. So hat das Westfalenblatt alleine im 1. Quartal 2015 (im Vergleich zum 1. Quartal 2014) ca. 2,3% verkaufte Auflage verloren. Was soll die Diskussion mit solch bekloppten Chefredakteuren. Die fühlen sich doch sowieso als unfehlbar. Einfach die Zeitung nicht mehr lesen und ggf. das Abo abbestellen und bei Verwandten und Bekannten nachhelfen. Wirkt viel besser. Diese Mainstream-Zeitungen kann man nicht mehr über journalistische Diskussionen verändern (das konnte man früher, als die Chefredakteure noch eine journalistische Ethik hatten), sondern nur noch über die wirtschaftlichen Ergebnisse in die Knie zwingen. Anders geht es nicht mehr.

Schauen Sie sich mal die krachenden Auflagenrückgänge im 1. Quartal 2015 der Mainstream-zeitungen wie Welt, FAZ oder auch Bild an. Noch wenige Jahre und dann gehen diese Zeitungen pleite. So muss es sein. Wer nicht hören will, muss halt fühlen.

Gravatar: deti

Unfassbar, wie viele Kommentare die Entfernung Andersdenkender noch ausdrücklich begrüssen oder gar nicht realisieren, dass hier die Pressefreiheit den Bach herunter geht.

Gravatar: Kruxdie26

Wieder richtig beobachtet und kommentiert, Herr Honekamp. Es wird ja zurecht empfohlen, derartige Blätter zu kündigen, wenn man solche bezieht.

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