Frau und Karriere

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Es wird immer wieder festgestellt, dass Frauen, die Kinder bekommen, in puncto Karriere einen „Knick“ erleben. Die Sorge für ein Kind oder gar für mehrere ist eine gesellschaftlich unverzichtbare Aufgabe! Allein so geht das Leben in unserem Lande weiter. Dieses allerdings wird heutzutage kaum anerkannt. 

Kinder sind sensible Lebewesen, die auf dem Weg ins Erwachsensein äußerst komplexe und vielfältige Entwicklungsschritte gehen müssen. Dabei brauchen sie die liebende und verlässliche Fürsorge und Betreuung von engen Bezugspersonen. Natürlicherweise sind das zunächst Mutter und Vater. Die aktuelle Politik und auch die „Gleichberechtigungsbewegung“ negieren die im Zusammenhang mit Kindern und Familie hauptsächlich von Frauen erbrachte Betreuungs-, Sorge- und Ordnungsarbeit. Was jedoch aus Kindern wird, die diese intensive und liebevolle Sorge in ihrem Leben nicht oder zu wenig erleben, sehen wir in der heutigen Gesellschaft. 

Die familiäre Arbeit von Frauen ist unbezahlbar! Frauen werden ausgebeutet, indem man ihnen nicht Schaffbares abverlangt. Es grenzt bereits an Versklavung der Frau, ganz selbstverständlich von deren „perfekten Funktionieren“ in allen Bereichen auszugehen – natürlich möglichst ohne Bezahlung.

Die Gesellschaft trägt letztendlich die Folgen der „Mütterlosigkeit“, die Kinder erleben müssen, weil für ihre Mütter die Erwerbsarbeit, die „Karriere“ wichtiger ist, als sie selbst. Nicht zufällig liest man momentan öfters Meldungen über abnehmende Kinder- und Jugendgesundheit. Die Erwerbsarbeit tendiert zur Ausnutzung ihrer Mitarbeiter – auch mit entsprechenden negativen gesundheitlichen Folgen für diese.

Eine Mutter managt die Familie. Sie sorgt für ein gemütliches Zuhause, sorgt für gesunde Ernährung, passende Kleidung, altersgerechte Beschäftigung und Spielzeug. Sie begleitet die Kinder in ihren großen und kleinen Nöten, in ihren Schritten hinein in die Gesellschaft und in die große weite Welt. Bei Problemen steht sie mit ausgebreiteten Armen da, tröstet, verbindet, hilft weiter, ermutigt. Ihr Lebensstil prägt das Leben der Kinder und auch des Partners, der durch einen „geregelten Hintergrund“ seine Kraft voll auf seine Arbeit fokussieren kann. Wie das alles konkret aussieht, muss und darf jede Familie für sich selbst herausfinden. Es gibt keine Vorschriften, sondern persönliche Freiheit, die gelebt werden will – in der Verantwortlichkeit für das Leben der anvertrauten Menschen.

Wer diese Liebe und das tätige Miteinander erfährt, wird über die Jahre gerüstet für das selbständige Bestehen in der Welt. Und für das Fortführen des Gelernten in der eigenen Familie.

Gibt es eine bedeutendere Tätigkeit, ein wichtigeres Einsatzfeld im Leben?

Almut Rosebrock, Rheinblick 1, 53343 Wachtberg

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Bärbel Fischer

Werte Frau Rosebrock, Ihr Statement fand ich so bedeutend, dass ich am 25. 08. 2010 darauf auf unserer Seite www.familiengerechtigkeit-rv.de hingewiesen habe. Allerdings muss ich anmerken, dass Frauen den "Knick" sehr wohl an ihrer eigenen Rente erleben. Kann und darf es denn sein, dass Mütter wegen der Kinderjahre in die Altersarmut rutschen? Oftmals müssen sie sich mit weniger als 500 Euro abfinden, während ihre erwachsenen Kinder die üppige Altersversorgung freiwillig Kinderloser finanzieren. Viele junge Mütter würden mit einem gerechten Erziehungsgehalt, wie es die ökologisch-demokratische Partei ÖDP vorschlägt, auf Erwerbsarbeit verzichten. Aber ihr angespanntes Budget erlaubt es ihnen nicht, sich zugunsten ihrer Kinder für Erziehungs- und Familienarbeit zu entscheiden.

Gravatar: Heike

Ja das habe ich auch erlebt. Und ich kenne genügend Frauen denen es ebenso ergeht. Nur wenige können ihrer Qualifikation entsprechend arbeiten, weil kaum ein Arbeitgeber bereit ist, eine Frau in Teilzeit einzustellen. Das ist das größte Problem überhaupt. Und so arbeiten dann genügend in weniger qualifizierten Bereichen und nehmen Aushilfsjobs an.

Danke dass das mal gesagt wurde.

Gravatar: Friedemann

Genau so ist es, liebe Frau Rosebrock, aber die Gesellschaft wird wohl erst aufwachen, wenn es zu spät ist.

Gravatar: Gockeline

Leider sehen dies nicht mehr alle Menschen im Land auch so!
Eine Frau bekommt ihren Wert nur noch aus einer Karriere oder dem geldverdienen.
Keiner hat verstanden was Frauen wirklich geleistet haben.
Heute ,wo alles bezahlt werden muß,KITAS und die Pflege der Alten,merken nur ein paar welchen Wert Frauen früher hatten.
Man erkannte es einfach nicht.
Heute sind alle dreifach belastet und überfordert.
Der Staat und die Pflegeinrichtungen sind völlig überfodert!
Die Psyche der Kinder verkraften es kaum noch.
Durch Scheidungen ihrer Eltern aus der Bahn geworfen,von Patchworkfamilys hin und hergerissen,von der Schule zusätzlich überfordert schleichen sie in Depressionen hinein.
Alle wurden umerzogen und alle dachten es ist eine schöne moderne Zeit!
Der Wahrheit sieht man nicht gerne ins Auge!

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