Viele Eltern haben sich in der Vergangenheit - meist erfolglos - für eine echte Wahlfreiheit bei der Art der Kinderbetreuung engagiert. Leider erfährt jedoch die elterliche Erziehung innerhalb der politischen Maßnahmen zur Ganztagsbetreuung - auch schon für Kleinstkinder - keine adäquate finanzielle Unterstützung.  Mit der Einführung von Maßnahmen zu Nachmittagsbetreuung an Grundschulen - die Bezeichnungen sind in den Bundesländern recht unterschiedlich - hat sich die Situation der Eltern, welche nicht auf staatliche Betreuungsprogramme setzen und die Erziehung ihrer Kinder selbst gewährleisten wollen, sogar verschlechtert. Denn damit wurde in der Regel die verlässliche Grund-Schule von 8.00 bis 13.00 abgeschafft.

Klagenden Eltern wird dann der Hinweis gegeben, ihre Kinder halt in den schulischen Nachmittagsprogrammen, z.B. in NRW in der Offenen-Ganztagsgrund-Schule (OGS) anzumelden. Dies ist jedoch nicht nur aus finanziellen Gründen unsinnig. Der Staat scheint hier weder an einer sorgsamen Ausgabepolitik interessiert zu sein noch die aktuelle Finanzkrise zur Kenntnis nehmen zu wollen, sondern stattdessen wird erneut ein Verstoß gegen eine echte Wahlfreiheit, wie das Bundesverfassungsgericht in seinem Betreuungsurteil von 1999 gefordert wurde, provoziert.

Daher setze ich mich für eine flexible Nachmittagsbetreuung an Grundschulen ein, durch welche

- als Basis eine verlässliche Grundschule von 8.00 – 13.00 Uhr gewährleistet wird,

- als Alternative ein Zeitraum bis 14.00 Uhr - inkl. Mittagessen - vereinbart werden kann,

- dann die Betreuungszeit bis 16.00 oder 17.00 Uhr einsetzt und diese auch tageweise gewählt werden kann,

um aus der breitflächig vorhandenen Struktur-Vorgabe – ‚ganz oder gar nicht’ - heraus zukommen. Denn Eltern benötigen ein flexibles Angebot der staatlichen Unterstützung und keine ‚friss oder lass es’ Lösungen.

Damit diese Alternativen auch in der Praxis planerisch zu händeln sind, ist eine Festlegung der Eltern für jeweils ein halbes oder ein ganzes Schuljahr erforderlich.

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