Extrem-Hitze mit 40°C oder mehr soll in Deutschland immer häufiger auftreten…

…sagt ein „Experte“. Na sowas! Der „Experte“ ist ein gewisser Peter Hoffmann vom PIK. Was von dort kommt kennt man ja. Aber hier soll wissenschaftlich beschrieben werden, warum das blanker Unsinn ist.

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Dabei braucht man nicht einmal sehr komplizierte Wissenschaft, ein wenig Nachdenken tut es auch schon.

Wie allgemein bekannt liegt Mitteleuropa jahraus, jahrein im Zustrom ganz unterschiedlicher Luftmassen – kalte und warme (oder auch gemäßigte) Luftmassen aus den entsprechenden Richtungen. Die derzeitige Hitze in Mitteleuropa ist einer südwestlichen bzw. südlichen Strömung zu verdanken, wie es sie während der vergangenen Jahre immer wieder gegeben hat. Diese Strömungen wechseln in unregelmäßiger Folge in verschiedenen zeitlichen Größenordnungen. Leistenschneider (2022) und Kämpfe & Kowatsch (2022) haben diesbezüglich interessante Statistiken des Auftretens bestimmter Wetterlagen erstellt. Die Arbeiten sind auf der EIKE-Website nachzulesen.

Selbst das PIK dürfte kaum behaupten, dass so hohe Temperaturen in Deutschland im Sommer im Zuge einer nordwestlichen oder nördlichen Strömung auftreten. Hohe Temperaturen sind also Luftströmungen aus subtropischen bzw. tropischen Festlandsgebieten geschuldet. Dazu gehören ein ganz bestimmtes Strömungsmuster und ganz bestimmte Wetterlagen. Die Aussage des o. g. „Experten“ ist also identisch mit der Aussage, dass es seiner Ansicht nach immer häufiger zu solchen Wetterlagen kommt. Woher hat er diese Weisheit? Fehlanzeige!

Noch ein weiterer Aspekt spielt eine Rolle. Die Warmluftmassen wehen also aufgrund bestimmter Wetterlagen von Süden und Südosten her nach Deutschland. Allgemein gilt besonders für Extremluftmassen (mit beiderlei Vorzeichen!), dass sie auf dem teils recht langen Weg aus ihren Ursprungsgebieten nach Mitteleuropa modifiziert werden. Dabei sind mehrere Aspekte maßgebend:

1. Wo hat die Luftmasse ihren Ursprung?

2. Welche Eigenschaften hat die Luftmasse in ihrem Ursprungsgebiet? Ist sie besonders warm oder kalt?

3. Welche Gebiete hat sie auf dem Weg nach Mitteleuropa überströmt?, und

4. Wie lange hat sie dafür gebraucht?

Zu den Punkten 1 und 2: Ursprung von Luftmassen, die in Deutschland bis zu 40°C bringen können (was in diesem Sommer noch nicht ein einziges Mal der Fall war!), ist natürlich die Sahara. Da fängt das Problem ja schon an: Die Sahara müsste eine im klimatologischen Mittel erkennbare Erwärmung zeigen, damit die von dort kommende Luftmasse hier immer höhere Temperaturen aufweist. Das ist aber nicht der Fall! Schon dieser Punkt verweist die Aussage in den Bereich der Phantasie.

Zu Punkt 3: Aus der Arktis heran wehende Luftmassen kommen bei uns niemals mit den in der Arktis gemessenen Temperaturwerten an. Gleiches gilt für aus Sibirien stammende Luftmassen im Hochwinter. Sie überwehen wärmere Gebiete und/oder werden durchmischt. Gleiches gilt natürlich auch für Luftmassen aus der Sahara. Strömen sie auf dem kürzesten Weg heran, müssen sie über das Mittelmeer wehen. Dieses hat auf eine derartige Luftmasse logischerweise (!) immer eine abkühlende Wirkung. Schlägt diese Luftmasse jedoch einen „Umweg“ ein, also über das Gebiet des Nahen Ostens und dann Südosteuropa, könnten die Eigenschaften der Wüstenluft weitgehend erhalten bleiben. Aber der Weg wird dann recht lang, und die überströmten Gebiete sind in diesem Falle nicht so warm wie die Sahara.

Ein weiterer Weg, den eine extrem warme (heiße) Luftmasse zu uns finden kann, ist von Spanien durch die „Burgundische Pforte“ nach Deutschland. Die Burgundische Pforte bezeichnet den „Durchgang“ zwischen Schwarzwald und Vogesen einerseits sowie den Alpen andererseits. Für die Umstände einer solchen Wetterlage gilt aber auch das im vorigen Absatz Besprochene. Auch in Spanien wird keine nennenswerte Erwärmung festgestellt, und ob sich Südwestlagen weiterhin so häufen, wie das von Kowatsch et al. beschrieben worden ist, bleibt abzuwarten.

Zu Punkt 4: Naturgemäß wird sich eine warme oder gar heiße Festlandsluftmasse im Sommer nicht nennenswert abkühlen, so dass diese Luftmasse immer für extreme Hitze gut ist. Kommt diese auch noch recht schnell, treten schon mal Werte auf, die an diejenigen in der Wüste heran reichen. Aber wie oft ist das der Fall? Nach Hoffmann vom PIK soll das angeblich immer öfter vorkommen – aber welche Belege hat er für diese Annahme? Fehlanzeige!

Lokale Modifikation

Die lokale Orographie wirkt natürlich eng begrenzt auch auf die Luftmasse ein. Eine von Natur aus heiße Luftmasse wird sich im Lee eines Gebirges adiabatisch weiter erwärmen und gleichzeitig austrocknen. Extreme Temperaturen sind in solchen nicht repräsentativen Örtlichkeiten also immer wieder zu erwarten. Die Medien schlachten das ja auch entsprechend aus. Dennoch gelten aber auch hierfür die Punkte 1 bis 4 – die Heißluftmasse muss erst einmal heran wehen.

Zusammenfassung: Die von Herrn Hoffmann vom PIK aufgestellten Behauptungen entbehren hauptsächlich aus zwei Gründen jeder Grundlage, weil

1. eine fortschreitende Erwärmung des einzigen, für Mitteleuropa bedeutsamen Ursprungsgebietes von heißer Luft (Sahara) nicht festgestellt wird.

2. viel öfter die für so hohe Temperaturen erforderliche Wetterlage herrschen muss, sprich eine deutliche Häufung von Süd- und Südostlagen. Nichts dergleichen wird derzeit beobachtet.

Fazit: All diese Dinge scheint Herr Hoffmann nicht zu wissen oder zu kennen – wieso wird er dann als „Experte“ bezeichnet? Oder er kennt doch diese Zusammenhänge, leugnet sie aber. Das heißt, er ist eine Beleidigung aller wirklichen Wissenschaftler.

Und noch etwas: Es ist grundsätzlich viel leichter, Temperaturwerte zum Wärmeren zu manipulieren als zum Kälteren!

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Tom aus Sachsen

@Veronika Dahlberg, mir fällt auf Anhieb erstmal ein ,daß sich der Herr mal als Diplomingenieur ausgegeben hat , siehe : https://www.freiewelt.net/blog/das-2-klima-z-i-e-l-ein-politisches-konstrukt-10061577/ - kommt mir allerdings auch nur als Angeberei vor weil ein wirklicher Ingenieur kaum jahrelang solche Halbwahrheiten und Märchen von sich geben würde und wohl eher auf Reputation bedacht wäre... Hat er dann ja später auch tunlichts unterlassen.

Sie müssen eigentlich nur alle Beiträge durchsuchen wo es um Energie , Klimamärchen oder sonstigen grünen Mist geht, da schreibt er ganz eifrig und natürlich haben ausnahmslos alle anderen unrecht und keine Ahnung. Das grenzt nicht nur an maßloser Selbstüberschätzung das ist maßlose Selbstüberschätzung.

Gravatar: Veronica Dahlberg

@Tom aus +Sachsen, danke wieder mal für die Info. Das habe ich mir schon so gedacht, dieser Mann weiß ja wirklich alles besser und am besten und windet sich wie ein Aal am Haken wenn widersprochen wird. Und wenn er nichts mehr weiß dann weicht er mit dummen Sprüchen aus. Haben Sie vielleicht dazu noch etwas mehr Informationen ?

Gravatar: Tom aus+Sachsen

@Sonja Reuter und @Veronika Dahlberg, mit einem Forentroll ( https://www.freiewelt.net/blog/peterchens-methan-psychologie-der-axt-mann-von-limburg-und-andere-kuriositaeten-10079362/ ) zu diskutieren macht wenig Sinn.

Der ärgert sich doch maßlos, wenn jeden Tag auf´s neue bestätigt wird daß diese grünen Träume endlich geplatzt sind und da nützt auch die Spielerei mit irgendwelchen Zahlen nichts.

Sowas kann ich nämlich auch - wenn ich an der Bratwurstbude eine Umfrage über vegetarische Ernährung mache dann komme ich auch ganz schnell zum gewünschten Ergebnis.

Zum Thema Meßstationen : Wegen " Feinstaub " und Autoabgasen wurden jede Menge Meßgeräte absichtlich an bestimmten Straßen , Kreuzungen und Ampeln so angebracht, daß die gewünschten Ergebnisse schon im Vorfeld klar waren. Dazu als Beweis :

https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/mobilitaet/grosse-leseraktion-wie-manipulieren-messstationen-die-feinstaubmessung-in-ihrer-stadt-teil-2/

Es ist also zu sehen, daß die Grünen nur lügen und betrügen können - warum sollen also ausgerechnet die Klimazahlen dann stimmen ?

Gravatar: Veronica Dahlberg

@Hans-Peter Klein , das ist doch ganz einfach. Sie müssen Sich nur im Keller immer weiter nach unten graben wenn es draußen wärmer wird. Bei 50 Metern haben Sie dann kuschelige zehn Grad.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Sonja Reuter 16.08.2022 - 09:40

Bleibeb Sie doch schlicht bei den Fakten:
Es wird signifikant wärmer.
Wie man das grafisch darstetlt und in welchen Farben spielt keine entscheidende Rolle.

Entscheidend dabei ist wie man es deutet.
Was bedeutet: Es wird immer wärmer ?
Warum wird es immer wärmer?
Wie sollen wir handeln wenn es immer wärmer wird.

MfG, HPK

Gravatar: Raro

5: warum hatten wir zuletzt zwei normale Sommer im Lockdown? Besteht da ein Zusammenhang mit dem Luftverkehr? Laut der US-Energioebehörde werden täglich 1 Mrd. Liter Kerosin oder ein Becken von 100*100*100 Metern in Flugzeugen verbrannt, das entspricht einer umgerechneten Energiemenge von 10 Mrd. kWh., die täglich in die Atmosphäre eingebracht wird. Während der zwei letzten Lockdownjahre mit normalen Sommern ohne extreme Hitzewellen kam der Flugverkehr in weiten Teilen zum Erliegen.

Gravatar: DeDiMi

In Europa wird es erst mal kühler, weil der Golfstrom durch arktisches Schmelzwasser kühler und schwächer wird.
Das ist Fakt und wird u.a. auch in seriösen Klimadokus so vermittelt (z.B. von Leonardo DiCaprio auf Disney+).

Gravatar: Sonja Reuter

Ja der Herr HPK,

immer dasselbe.
Ständig wird aus Wetter einiger weniger Jahre Klima. Besonders die Farbwahl. Ist wie die Temperaturen beim Wetterbericht, früher 30° grün Heute Rot-Braun.Unerbittlich schreiten wir voran.

Gravatar: Sonja

zu Hans-Peter Klein:
Ich hatte mal gehört, dass viele Meßstationen entfernt worden sind, so dass jetzt besonders viele extreme Werte gemessen werden.

Gravatar: Wolf Keller

Und was ist jetzt da ueberraschend? Wenn man die Winde aus dem Westen durch zigtausende Windraeder abbremst und damit den warmen Winden aus Nordafrika den Weg freimacht, dann muss man sich doch nicht wundern, oder????

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